Ist mein Hund unsicher oder aggressiv?

  • Ich würde anfangen ihr einen Maulkorb anzulegen.

    Zum einen natürlich um Bisse zu verhindern wenn sie ohnehin schon nach vorne geht.

    Aber auch um optisch ein Zeichen zu setzen, nämlich das das kein süsser Hund ist der gestreichelt werden will. Verhindert auch, das Leute spontan Leckerchen in den Hund schieben.

    Damit hätte sie vielleicht erst mal mehr Ruhe.

    Und dann natürlich ein guter Trainer. Das wurde ja hier schon erwähnt.

  • Ich bin auch pro Maulkorb. Der ist per se erstmal nix schlechtes, mein Knallkopf trägt ja auch einen beim Gassi gehen usw. - um die Umwelt, aber auch um ihn zu schützen. Wichtig ist nur, dass der Maulkorbumfang 30-40% größer sein sollte als die Hundeschnauze, damit deine Hündin gut hecheln kann. Du kannst dich hier beraten lassen: Wo vernünftigen Maulkorb kaufen ?

    Oder Moment, du sagtest, du wohnst in/bei Trier, dann kannst du dich auch direkt bei Chic und Scharf beraten lassen: https://www.chicundscharf.com/ Die haben mWn ein Ladengeschäft in Trier.


    Und dann zum Thema "Resozialisierung" bzw. "Nicht alle Menschen sind böse" ... selbst wenn es möglich sein sollte, deiner Hündin das zu verklickern, kann das u. U. lange dauern. Wir reden hier von Jahren. War/ist zumindest bei meinem Knallkopf so.


    Mein Knallkopf ist ebenfalls ein sehr unsicherer Hund mit ziemlicher Vorwärtstendenz. Er hat auch schon gebissen - sowohl bei mir als auch beim Vorbesitzer. Aus dem Grund wird er außerhalb meiner vier Wände mit einem Maulkorb gesichert. Er ist seit Anfang 2019 bei mir. Seit Ende 2019 arbeiten wir mehr oder weniger bewusst daran, dass er in Anwesenheit von fremden oder anderen Menschen ruhig bleibt. Das ist unser Hauptziel gewesen! Er muss die Leute nicht mögen, er muss sich nicht von ihnen anfassen lassen usw., aber er soll in ihrer schlichten Anwesenheit ruhig und ansprechbar bleiben. Das haben wir soweit ganz gut geschafft... nach einem halben Jahr Training fand er die Leute aus unserer Gruppe gar nicht mehr sooo "scheiße", nach einem Jahr hat er auch mal vorsichtig von sich aus Kontakt gesucht (stets unter meiner Aufsicht!) und nach weiteren 1,5 Jahren lässt er sich von diversen Personen aus der Gruppe auch anfassen und kraulen.

    Selbes Spiel bei unserem örtlichen Schäferhundverein: es hat ein halbes Jahr gedauert, bis er sich an die Leute gewöhnt hat. Nach einem weiteren halben Jahr gibt's jetzt zwei Leute (von ~10 Leuten, die er regelmäßig sieht), die ihn ebenfalls anfassen und kraulen dürfen. Den beiden Damen klettert er manchmal sogar auf den Schoß und bettelt sehr überdeutlich nach Keksen ;)


    Hier kommt jetzt das große ABER: ohne einen Trainer bzw. generell hundeerfahrene Leute ist sowas brenzlig und sollte nicht einfach so gemacht werden, vor allem nicht ohne Plan. Und ich weise ausdrücklich darauf hin, dass mein Weg keine Empfehlung ist - nur ein Erfahrungsbericht. Bitte nicht ohne erfahrene Personen zuhause nachmachen etc. pp.

    Die Bedürfnisse deines Hundes stehen auf Platz Nummer 1. Jeder Schritt im Training wird zu 100% auf die Bedürfnisse deines Hundes angepasst. Beim Knallkopf hab ich ganz simpel angefangen: wir standen einfach in der Nähe der Gruppe rum. Ich hab mich mit den Leuten unterhalten, Hund durfte gucken und wurde für ruhiges Verhalten belohnt. Die Leute wurden explizit angewiesen, ihn zu ignorieren. Nicht angucken, nicht ansprechen, gar nix. Und nach 5-10 Minuten, je nach Tagesform, Lust und Laune, ging der Knallkopf dann zurück in seine Box im Auto. Pause für ihn, weil dann das Training für die anderen Hunde losging. Er war natürlich auch fürs Mantrailing da; da gabs dann auch noch mal Sonderregeln, wenn er mit Suchen dran war:

    • er muss nicht direkt an die Versteckperson ran
    • die Versteckperson stellt die Futterbelohnung einfach auf den Boden
    • der Knallkopf wird nicht angeschaut, nicht angesprochen, nicht angefasst, usw.
    • die Versteckperson bewegt sich 0,0, solange der Knallkopf mit Fressen beschäftigt ist

    Wirkte am Anfang auf viele übertrieben, aber es ging erstmal darum, dem Knallkopf zu vermitteln "guck, dir passiert in der Situation nix. Ich hab alles unter Kontrolle". Das ist unheimlich wichtig für unsichere Hunde. Und da kommen wir gleich zum nächsten Aspekt...


    ... DU musst deinem Hund das Gefühl vermitteln "du bist hier sicher". Das heißt, dass du dann eben auch gegenüber Leuten wie deinem Onkel sehr durchsetzungsfähig werden musst. Das war für mich anfangs auch super super schwierig, ich bin ein sonst stiller, zurückhaltender Mensch. Aber FÜR meinen Hund musste ich lernen, auch von 0 auf 100 sehr energisch werden zu können, damit die Leute mich und meinen Hund auch wirklich in Ruhe lassen.

    Das wird dir ein guter Trainer auch beibringen. Umso wichtiger ist es, dass du anfängst, dir einen Trainer zu suchen, der wirklich erstmal in Einzelstunden mit dir und deinem Hund arbeitet. Da muss erstmal geschaut werden, wie der aktuelle Stand ist, was mit dem Hund möglich ist, wie man das am besten angeht und so weiter. Und erst wenn eure "Werkzeuge" für den Umgang mit eurer Hündin richtig sitzen, wenn ihr die richtig drauf habt, erst dann solltet ihr in die Gruppenstunden integriert werden. Weil dann eben auch Dinge relevant werden, die du im Einzeltraining gelernt haben solltest. Sowas wie andere Menschen verbal auf Distanz halten usw.


    Zurück zum Knallkopf... Nach einem halben Jahr konnten wir diese Sonderregeln für den Knallkopf ein bisschen auflockern. Nach und nach konnten die Versteckpersonen ihn auch stimmlich loben - klar, er hat am Anfang doof geschaut, aber er hat gemerkt "Oh, passiert ja nix weiter, alles gut" und so konnten wir das Stück für Stück über Monate hinweg ausbauen.

    Jetzt, nach insgesamt fast 4 Jahren, ist er soweit entspannt gegenüber den Menschen, die er kennt, dass er sich von ihnen kraulen und in manchen Fällen regelrecht knuddeln lässt. Die Versteckpersonen dürfen ihn (je nach Tagesform) beim Belohnen dann auch mal kraulen. Aber auch in diesen Situationen bin ich immer anwesend, immer mit der Aufmerksamkeit beim Hund, und der Hund ist immer angeleint. Aus Sicherheitsgründen. Wenn fremde Menschen oder Kinder dabei sind, trägt er selbstverständlich einen Maulkorb. Und fremde Leute dürfen nur Kontakt zu ihm aufnehmen, wenn ER das will und eindeutig zeigt. Dann gibt's trotzdem noch Anweisungen von mir, wie man sich ihm gegenüber zu verhalten hat. Denn ICH hab dafür zu sorgen, dass diese Begegnungen für ihn angenehm sind und enden, bevor es ihm zu viel wird.


    Lange Rede, kurzer Sinn: selbst wenn ihr eurem Hund beibringen könnt, dass ihr sie vor fremden Menschen "beschützt" und die Sache für sie regelt, kann es Jahre dauern, bis der Hund diese Sicherheit verinnerlicht. Damit ist nicht garantiert, dass eure Hündin dann wie mein Knallkopf auch selbst Kontakt zu ausgewählten Menschen sucht.

    Sinn und Zweck dieses "Trainings" bei meinem Hund war, dass er lernt, dass ich ihn vor fremden Menschen schütze. Dass er dann von sich aus angefangen hat, den Kontakt zu den Leuten zu suchen, das war ein netter Bonus on top. Wir haben das nie erzwungen, wir haben immer ihn entscheiden lassen, ob er jetzt zu der Person möchte oder nicht. Er hatte immer immer immer die Möglichkeit, doch wieder weg zu gehen, umzudrehen, sich bei mir zu verstecken usw.

    Wenn ich nicht mit der Aufmerksamkeit beim Hund sein kann, sitzt der Knallkopf in seiner Box im Auto.


    An eurer Stelle würde ich darauf hinarbeiten, dass eure Hündin lernt "Meine Leute passen auf mich auf". Das ist das A und O und das gibt vielen Hunden sehr viel Sicherheit, wenn sie wissen, dass sie auf euch zählen können. Alles weitere solltet ihr als netten Bonus betrachten. Was nicht geht, geht eben nicht.


    Edit: noch was ... es kann sein, dass dein Hund auch erst lernen muss, dass sie sich in diesen Situationen zurückziehen kann. War beim Knallkopf auch so, der hat auch erst lernen müssen, dass er ja noch einen Rückwärtsgang hat.

  • Mein letzter Hund ( ein Molosser) war unsicher und hatte einen sehr stark ausgebildeten Territorial- und Wachtrieb. Keine einfache Kombi. Sie hat draußen auch niemals Leckerlis genommen, war äußerst misstrauisch und immer in einer Art Habachtstellung. Was hat geholfen? Alles ging über mich. Anfang, Ende, Begegnungen, auch das Wachen im Garten. Anfang und Ende kommen von mir. Das hat ihr Sicherheit gegeben. So viel, dass sie draußen fast immer ohne Leine laufen konnte, weil sie gelernt hat, andere Menschen und Hunde gehen sie nur etwas an, wenn ich das möchte. Übrigens hat sie auch nicht gejagt.

    Für so einen Hund ist es wirklich extrem wichtig eine feste Struktur zu haben und möglichst eine Person, die sehr klar und eindeutig mit ihr umgeht. Findet ein paar wenige, klare Regeln für sie und setzt die konsequent um.

  • Nein, ich meinte nicht dich, ich meinte die Person, die hier ganz sicher von einem HSH ausging und große böse Gefahr vorhersagte.

    Das ist ja auch genau das, was ich meine, niemand hier kann irgendwas über die Motivation sagen, das ist reine Raterei, wenn man den Hund nicht mal gesehen hat.

  • Erstmal: Trainer. Und zwar einer/eine die zu dir kommt und dort, in den Situationen mit euch arbeitet. Keine Gruppenstunden. Einzelstunden. Wenn der Trainer Erfahrung mit rumänischen TS Hunden hat, wäre das ideal.


    Es ist tatsächlich so, dass grad Hunde aus den Rumänien, Polen usw fast immer einen guten Schuß "Wachtrieb" mitbringen - nicht nur aber eben auch weil das dort ganz genauso gewünscht wird aufm Dorf. Da soll der Hund ja genau das machen: Haus und Hof bewachen. Ganz selbstständig und ohne, dass die Menschen dort viel an den Hunden "rumerziehen".


    Natürlich findet man auch unter den Mixen dort so einige, die auch einen guten Schuß HSH-Gene mitbekommen haben. Prinzipiell aber durfte sich im Laufe der Zeit dort wohl alles verpaaren, was gut wacht und aufpasst, misstrauische gegen Fremde ist und eine gewisse Hoftreue mitbringt und gleichzeitig aber möglichst wenig Arbeit macht, robust ist und eher anspruchslos in der Pflege ist.


    Und so haben sich dort im Laufe der Zeit eben genau diese Mixe entwickelt - fast alle mit einem guten Wachtrieb, oft einem großen Misstrauen ggü "Fremden", manchmal mit mehr manchmal mit weniger Jagdtrieb aber fast immer mit wenig oder gar keinem "Gen" für die typische "Menschenfreundlichkeit" oder den "will to please" oder "Führigkeit" den Rassen wie die Labbis ect mitbringen und der bei uns in DE eigentlich von fast jedem Anfänger gewünscht wird.


    Ganz raus bringt man das aus so einem Mix nicht. Gegen die"Genetik" arbeiten ist i.d.R. vergebliche Liebesmüh. Aber mit Hilfe eines erfahrenen Trainers kann man lernen, damit umzugehen und man kann lernen, wie man so einen Hund richtig "managt", auch wenn sie selten "Überallmitdabeihunde" oder "Ichfindejedenmenschentollhunde" werden.


    Es ist aus der Ferne, übers Internet fast unmöglich zu sagen, wie sich das weiter entwickelt im Falle der TE. Das muss sich jemand vor Ort angucken und bis dahin kann ich der TE nur raten, dem Hund möglichst viel Sicherheit zu vermitteln, in dem sie Onkel, Fremde, generell alle Menschen bei denen der Hund auch nur einen Hauch Meideverhalten oder Unsicherheiten zeigt, von ihr fernhält. Und zwar zuverlässig und ausnahmslos.

  • Ich verstehe auch nicht, wieso sich bei einem Osteuropäer, der fremde Menschen doof findet, sofort auf einen HSH-Mix eingeschossen wird. Mein Ungar ist ohne entsprechende Führung genau so und da ist definitiv kein HSH drin, sondern "nur" Mudi und ein paar Terrier. Und auch die Entwicklung war dieselbe: als Junghund sehr unsicher, mit dem Erwachsenwerden kam dann eine übermäßige Portion Wach- und Schutzverhalten dazu. Klar, wenn der Hund Fremde eh schon suspekt findet, sieht er sich mit so einer Veranlagung öfter in der Situation, handeln zu müssen als ein Hund, der gut sozialisiert ist und daher von vornherein weniger Situationen als Gefahr wahrnimmt. Dafür braucht es keinen HSH im Blut.


    Wie genau wir das trainiert haben, will ich gar nicht groß beschreiben, weil es eben sehr auf den einzelnen Hund ankommt. Was bei meinem funktioniert, kann bei eurem total nach hinten losgehen. Und genau deshalb brauchst du einen (guten) Trainer. Nichts mit Gruppenstunden auf dem Hundeplatz, sondern wirklich individuelle Einzelbetreuung. Jemand, der sich die jeweiligen Situationen anschaut und mit dem ihr dann gemeinsam einen Fahrplan erarbeiten könnt. Und der wird eher nicht mit "den Hund resozialisieren" abgeschlossen sein, weil das nur ein Teil eures Problems ist. Ihr müsst auch lernen, mit den genetischen Veranlagungen eures Hundes (Schutz- oder Wachverhalten) umzugehen und ihn entsprechend zu führen.


    Meiner Erfahrung nach ist es mit der richtigen Anleitung schon möglich, aus "so einem" Hund einen weitgehend unauffälligen Begleiter zu machen. Mein Milo läuft, solange er von mir die entsprechende Führung und Sicherheit bekommt, inzwischen ziemlich unproblematisch mit. Nicht ins Restaurant oder Ähnliches, aber "normales" Gassi durch die Stadt ist kein Problem mehr. Wenn ich dabei bin. Bin ich das nicht (oder auch nur sehr unaufmerksam), fehlt ihm die Führung und er geht sofort wieder alles an, was ihm in die Quere kommt.


    Es ist also nicht so, dass die Sache mit ein bisschen entsprechendem Training gegessen ist. Das ist eine mehr oder weniger dauerhafte Aufgabe, die euren Alltag vermutlich ein Hundeleben lang mehr oder weniger stark begleiten wird. Wenn ihr das wollt und dafür bereit seid, kann euch ja vielleicht jemand von hier einen guten Trainer empfehlen, an den ihr euch wenden könnt?

  • Meine Assistenzhündin ist auch Rumänin. Die findet fremde Menschen ebenfalls überflüssig bis doof (anfangs war es Angst bis Panik, später Unsicherheit, jetzt einfach nur "lasst mich in Ruhe und nervt nicht"), hat aber nur einen Rückwärtsgang und weiß, dass ich sie beschütze. Wären da in der Anfangsphase einige Dinge anders gelaufen, hätte sich das auch völlig anders entwickeln können, wenn man von Anfang an ihre Signale übergangen hätte. Aber HSH steckt da sicher keiner drin, zumindest nicht innerhalb der letzten Generationen.

  • Kleiner Nachtrag (falls es noch nicht geschrieben wurde): Du meintest ja, es ging nach der Weste so richtig los. Es kann schon sein, dass die Weste ihr ein bisschen Sicherheit gegeben hat. In dem Fall wäre vielleicht ein Thundershirt was für euch?

  • Kleiner Nachtrag (falls es noch nicht geschrieben wurde): Du meintest ja, es ging nach der Weste so richtig los. Es kann schon sein, dass die Weste ihr ein bisschen Sicherheit gegeben hat. In dem Fall wäre vielleicht ein Thundershirt was für euch?

    Sie musste diese Weste ewig anziehen.

    Bis nachdem Sommer musste sie sie im Haus und auch draußen tragen und dann wenn wir im Winter mit ihr raus gingen, da sie keine Unterwolle hatte und ihr Fell zu dem Zeitpunkt noch nicht sehr dicht war.

    Dies ging dann vom Winter bis zu den wieder wärmeren Tage so. Also eigentlich fast ein ganzes Jahr.


    Ihre Unsicherheiten begonnen nach dem kompletten ablegen dieser Weste - meiner Meinung nach und könnte auch zum Zeitraum passen.


    Als Welpe war sie ein eher gelassener ausgeglichener Hund, der für einen Welpe auch nicht viel Arbeit machte. Sie war schnell stubenrein etc. Das alleine bleiben gewöhnten wir ihr im laufe des Alltags an und wenn sie mal allein bleiben muss ist das für sie absolut kein Problem.


    Meiner Meinung nach entwickelte sich ihre Unsicherheit auch ganz stark durch die vielen Tierarztbesuche die sein mussten. Wir waren von Februar 21 bis April 21 bei einem Tierarzt der eine Fehldiagnose stellte und falsch behandelte -was beinahe dazu geführt hätte das unser Hund gestorben wäre. Im April sind wir dann zu einer anderen Tierärztin gewechselt und ab da wurde es mit ihrer Gesundheit wieder besser und Diagnose war Futtermittelallergie. Da mussten wir Anfangs wöchentlich bzw alle 2 Wochen hin. Spaziergänge konnten wir wochenlang nur die nötigsten unternehmen, d.h. grad hoch auf die Wiese und dann wieder zurück und das mit einem Trichter tragen, ebenfalls für eine lange Zeit. Diesen durfte sie am Anfang nur zum fressen ausziehen.

  • Zitat von Ange13

    Als Welpe war sie ein eher gelassener ausgeglichener Hund

    Kann natürlich sein, dass ich mich irre, aber ein Hund, der draußen noch nie Leckerlies annehmen konnte, klingt für mich nicht unbedingt gelassen und ausgeglichen. Der Punkt bei Welpen oder sehr jungen Hunden ist halt, dass sie Unsicherheiten oft unterschwelliger zeigen als erwachsene Hunde. Heißt, sie gehen vielleicht nicht bellend in die Leine, sondern legen "nur" die Ohren an oder so. Kann es sein, dass ihr da die kleinen Zeichen übersehen habt?

    Zitat von Ange13

    Ihre Unsicherheiten begonnen nach dem kompletten ablegen dieser Weste

    Wie gesagt, ich vermute, dass der sanfte Druck der Weste sie etwas beruhigt und ihr (bei bereits bestehender Unsicherheit) etwas mehr Sicherheit gegeben hat. Das ist eben auch das Prinzip, nach dem das Thundershirt wirkt. Vielleicht hat eure Hündin sich durch die Weste halbwegs gut mit ihrer Umwelt arrangieren können und wurde dann mit dem Ablegen der Weste sozusagen "ins kalte Wasser" gestoßen und ihre Unsicherheiten kamen so richtig zum Vorschein.


    So oder so ist es aber eigentlich vollkommen unerheblich, woher ihre Unsicherheit nun kommt. Ich weiß, das macht man gerne, weil man einfach nicht verstehen kann und will, wie es so weit kommen konnte. Und weil man gerne einen Schuldigen hätte. Letztendlich ändert das aber leider überhaupt nichts an eurer Situation.

    Fakt ist: Du hast einen Hund, der in jedem Fall extrem unsicher im Umgang mit fremden Menschen ist und zudem möglicherweise Wach- und Schutzeigenschaften mitbringt. Um das auseinanderzuklamüsern und zu bearbeiten, braucht es besser heute als morgen einen Trainer, der euch zeigt, wie ihr eure Hündin in Begegnungen richtig unterstützen könnt.

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