Bösartiger Nierentumor. Was jetzt?

  • Hallo und danke für die schnelle Freischaltung.


    Ich habe einen Mischling namens Benji, er ist ein unkastrierter 10 Jahre alter Rüde.


    Leider hat er in den letzten Wochen und Monaten etwas abgebaut und wir waren auf einer Tierarzt Odyssee bis letztendlich ein Tumor in der Niere festgestellt wurde. Es wurde recht früh erkannt und hat noch nicht gestreut. Es ist ein bösartiger Tumor, also Krebs.


    Die Prognose ist nicht katastrophal, aber es ist natürlich auch nicht gerade rosig. Der Tierarzt könnte operieren, da nur eine Niere befallen ist und die andere gesund zu sein scheint. Er würde die komplette Niere entfernen und meinte, dass ein Hund auch mit einer Niere leben kann.


    Hat jemand Erfahrung mit so einer Operation? Mit dem Entfernen einer Niere?


    Oder generell mit einem Nierentumor? Ist wohl zum Glück eine eher seltene Diagnose, aber das hilft Benji leider auch nicht mehr.


    Wie geht es danach weiter? Wie ist die Lebenserwartung? Auf was muss man alles achten wenn Hund nur eine Niere hat?


    Das ist das erste Mal dass ich mit Krebs konfrontiert werde und ich bin einfach am Boden zerstört. Habt ihr Erfahrungen, die ihr teilen könnt?

  • Beim Hund hab ich gsd noch keine Krebserfahrung gemacht. Ich denke aber, dass jetzt schnelles Handeln angesagt ist, bevor der Tumor doch streut. Metastasen sind meist mehrere und wenn dann auch mehrere Baustellen behandelt werden müssen, ist das nochmal ne Hausnummer mehr.


    10 Jahre ist ja relativ - ist Dein Hund eher klein, d.h. die Lebenserwartung wäre irgendwo bei 14-17 Jahre oder liegt sie eher bei 10-12 Jahren? Das würde ich persönlich auch in die Entscheidungsfindung einfließen lassen, denn 6 tolle Monate wären mir lieber als erstmal 6 Monate Rekonvaleszenz und auch danach ggfs. Einschränkungen, um dafür vielleicht noch ein paar Monate mehr zu bekommen. Das hängt aber auch wieder vom Hund ab - wie gut steckt er eine Narkose / OP weg? Und wie ist die Prognose? Dafür würde ich dann evtl. auch nochmal zu einem Spezialisten fahren.


    Ich drück Euch die Daumen, dass es jetzt auch ganz schnell weitergeht und Ihr danach noch eine lange, schöne Zeit habt. Und hoffe, dass hier noch ein paar andere schreiben, die Dir konkret weiterhelfen können.

  • Also hier war meine auch mal jemand, wo dem Hund eine Niere entfernt wurde ich weiß aber grad nicht mehr wer es war.

    Bei meiner Hündin wurde vor 2 Jahren auch von einem Nierentumor ausgegangen ich hätte sie entfernen lassen. Während der Op wurde aber fest gestellt, dass es kein Nierentumor ist sondern er einfach so groß war das er die Nieren verdeckt hat. Die Niere wurde also drin gelassen.

    Sie hat sich sehr schlecht von der Op erholt hatte dann aber noch 1 schönes Jahr bis der Tumor wieder kam. Gestreut wurde nie festgestellt. Letztes Jahr mit 9 hab ich sie dann gehen lassen.


    Ich kann dir zumindest sagen, dass ich damals als wir vom Nierentumor ausgingen viel gelesen habe und auch viele Meinungen eingeholt habe ich habe nichts negatives über das Leben mit einer Niere mitbekommen

  • Beim Hund wird es ja nicht anders sein als beim Menschen. Man kann mit einer Niere gut leben. Ich würde danach nicht zu eiweißreich füttern, um die verbliebene Niere nicht zu stark zu belasten.

    Wie der Hund den Eingriff wegsteckt, weiß man natürlich vorher nicht. Aber wenn der Hund ansonsten gesund ist und der TA keine Bedenken äußert, würde ich es machen lassen (wenn´s mein Hund wäre)

  • Hängt wirklich von den Begleitumständen ab, vor allem sonstige Konstitution und Größe.


    Mein Vater hat mit Mitte 30 wegen Krebs eine Niere verloren und grade, fast 35 Jahre später, bei uns entspannt ne Wand rausgeflext und rudert tagelang > 30km am Tag…


    Also, in Abhängigkeit von Größe und Konstitution keine Zeit verlieren, Niere raus, gut gesund werden und noch viel Zeit zusammen genießen 🙂


    Alle Gute!

  • Danke euch für die Antworten!


    Ich habe am Dienstag noch einen Termin beim Tierarzt und da werde ich nochmal alle möglichen Fragen stellen. Irgendwie war ich beim letzten Termin so durcheinander, dass mir die Fragen erst im Nachhinein eingefallen sind und dann habe ich mich geärgert. Dieses Mal werde ich sie mir aber aufschreiben, damit ich nichts vergesse.


    Benji ist 48 cm hoch und 18 kg schwer. Also Lebenserwartung hätte ich schon bei wenigstens 15 Jahren eingeordnet.


    Der Tierarzt meinte eben auch, dass wir nicht zu viel Zeit verlieren dürfen und ich halbwegs schnell eine Entscheidung treffen muss und das stresst mich wahnsinnig.


    Er ist sonst fit, mäkelt ein wenig beim Futter in letzter Zeit und ist auch etwas antriebsloser als sonst, aber bis auf das ist er gut drauf.


    Ich habe einfach Angst, dass ich ihm diese schwere OP antue und er danach erst richtig anfängt zu leiden. Ich will das richtige tun, aber bin überfordert.


    Ich habe schon mit anderen Hundehalter:innen gesprochen und viele haben gute Erfahrungen mit Tumor OPs gemacht, aber natürlich sind auch ein paar Horrorgstories dabei, wo es dem Hund nach der Operation richtig lang, richtig mies ging und man alles nur hinausgezögert hat und die Lebensqualität gesunken ist.


    Naja, ich werde am Dienstag noch ein offenes, längeres Gespräch mit dem Tierarzt führen und hoffe, dass er mir ein bisschen die Angst nehmen kann.

  • Irgendwie war ich beim letzten Termin so durcheinander, dass mir die Fragen erst im Nachhinein eingefallen sind und dann habe ich mich geärgert. Dieses Mal werde ich sie mir aber aufschreiben, damit ich nichts vergesse.

    Das ist normal, das geht jedem so. Liste machen ist da sehr hilfreich - nur dann bitte die Liste nicht zuhause vergessen.

    Er ist sonst fit, mäkelt ein wenig beim Futter in letzter Zeit und ist auch etwas antriebsloser als sonst, aber bis auf das ist er gut drauf.

    Futtermäkeln kann von der Niere kommen - bei Nierenversagen kann es (beim Menschen) soweit gehen, dass das Essen sofort wieder rauskommt. Das Mäkeln wäre halt für mich noch ein Zeichen, dass es Zeit ist, was zu tun.


    Wir drücken Euch Daumen und Pfoten.

  • Da das 1 Tumor ist der nicht gestreut hat finde ich die Entscheidung garnicht so schwer. Natürlich ist eine OP nie schön und bestimmt wird er einige Zeit brauchen um wieder fit zu werden. Aber die Chance das er wieder fit wird sind doch echt gut.

    Vermutlich wirst du seine Fütterung umstellen müssen um die verbleibende Niere zu entlasten.

    Du hast ja noch ein Gespräch mit dem Tierarzt und der wird dir sicher alles beantworten. 🍀😊


    Ansonsten kenne ich 2 Menschen mit nur noch einer Niere. Wenn das beim Hund genauso ist dann ist das halb so wild.

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