Altem Hund nochmal einen Welpen vorsetzen?

  • Ich finde mit diesen 3 Aussagen bist Du dem "mach es nicht" schon sehr nahe.

  • Nun steckt ein Freund von mir in einer Krise. Er hat einen 12 Wochen alten Malinois Welpen übernommen, aber es klappt nicht mit seinen anderen Hunden. Es hat nur Spannung und Stress reingebracht.


    Also habe ich mich angeboten die Kleine zu mir zu nehmen, erstmal auf Pflege. Aber jetzt bin ich gerade am überlegen ob ich das meinem Senior noch antun möchte. Klar, trennen und Management ist das a und o und wird natürlich auch darauf geachtet. Aber so ein kleiner Wirbelwind bringt ja doch wieder mehr Action ins Haus.

    Nie niemals nicht... :shocked: in dieser Kombination! Die Wahrscheinlichkeit, dass das klappen könnte und Deine und Nitros Nerven das überhaupt aushalten, ist verschwindend klein.


    So leid Dir auch das Mali-Welpli tun mag, aber Du bist nicht die Lösung für die Kleine.

    Und wie Du selber schreibst, "ausprobieren" geht eher nicht für den armen, kleinen Wanderpokal.


    Ich würde eher versuchen, ob Ihr bei Malinois in Not oder andern Organisationen eine Pflegestelle findet, die besser passt.


    Vor 3 Wochen habe ich selber notfallmässig einen Pflegehund aufgenommen, weil die Besitzerin sehr plötzlich mitten in der Nacht ins Spital musste. Als ich am Telefon hörte, dass es ein 11-jähriger Chi-Rüde ist, sagte ich zu, dass ich den Kleinen direkt aus der Wohnung hole.

    Wenn dieser Hund eine grössere Rasse und/oder jünger gewesen wäre, so hätte ich klar meine Hilfe verweigert und versucht, andere Lösungen zu finden. Auch da kann man ja unterstützend helfen. Die Lösung muss nicht immer sein, dass man so einen Notfall-Hund selber zu sich heim holt. Das geht nur, wenn es passt, wenn man nicht sich selber und alle Hunde unglücklich machen will.


    Dieser besagte Rüde, den ich holte, passt jetzt wie die Faust aufs Auge... er ist völlig integriert ins Rudel und ein totaler Goldschatz.:smiling_face_with_heart_eyes: Ich hatte ein Riesenglück bei dieser Aktion. Wie lange er bleibt (oder sogar definitiv) kann niemand sagen.


    Überlege Dir sehr gut, was Du Deinem Senior und Dir selber zumuten willst.

  • Ich habe meiner todkranken Althündin einen Welpen „vor die Nase gesetzt“, wie man so schön sagt. Und ich habe es die etwa sechs Monate bis zu ihrem Tod so gut wie es geht, gemanagt. Haben sie gespielt? Ja, es gab Ansätze des freien Spiels, aber selten. Haben sie im Kontakt gelegen? Ja, das waren positive Momente. Hat die zur Junghündin Heranwachsende den Althund genervt, gegängelt und herausgefordert? Ja, und nicht zu knapp. Da musste ich immer hinterher sein. Es war anstrengend.

    Warum habe ich das trotzdem gemacht? Aus rein egoistischen Gründen. Ich wusste, dass ich nicht ohne Hund sein möchte, wenn meine Althündin stirbt. Ein Welpe sollte eigentlich schon früher einziehen, aber meine Rasse ist nicht so häufig zu finden und zunächst wollte ich auch einen Hund einer bestimmten Zucht (der es dann aber nicht wurde). Und dann musste ich damit umgehen und für mich und beide Hunde gleichermaßen eine möglichst gute Balance finden.

    Soviel zu mir.

    Meine Frage an dich: Willst du diesen Mali haben? Für dich und für immer? Und bist du dafür bereit, im Gegenzug die berechtigten Bedürfnisse deines alten Hundes in vielen Fällen hintan zu stellen?

    Der Größenunterschied allein würde mich schrecken.

    Mein Rat: Lass es bleiben!

  • Als Liano letztes Jahr einzog war Lionn 13. Liano ist "nur" 8cm höher als er und Shelties und Spitze sind jetzt typmäßig nicht sooo verschieden. Plus Lionn war Welpen gewohnt.

    Trotzdem geht es BIS HEUTE nur mit Management. Einmal umgerempelt ist der Senior verletzt

  • Als Enya einzog, hat das Kira Aufschwung gegeben. Da war sie aber auch "erst" so 8 Jahre alt. Wäre sie älter gewesen, hätte ich das unter gar keinen Umständen gemacht. Jetzt ist Lumi eingezogen und Enya in dem Alter... und sie fand das anfangs nur anstrengend und doof, obwohl ich die ganze Zeit Management betrieben hab und Lumos wirklich lieb und gemäßigt war für so einen Welpen. Jetzt ignoriert man sich meistens. Profitiert davon hat sie nicht und anfangs hab ich sehr überlegt, ob ich Lu zur Züchterin zurückbringe, weil Enya nicht unter meiner egoistischen Entscheidung leiden sollte. Denn ich hab ihn ja für mich geholt, als hoffentlich Assistenzhund Nachfolger. Da ging es also nicht "nur" darum einfach mal so einen Hund aufzunehmen.


    Einem 15 jährigen Hund würde ich keinen Welpen mehr vorsetzen, schon gar keinen Mali, der 10 Nummern größer und wilder ist. Also du kannst das natürlich machen und "kein Kontakt" Management betreiben, wenn du das willst. Red dir nur nicht ein, dass du damit irgendwas Positives für den Senior erreichst. Im besten Fall bekommt er nur weniger Aufmerksamkeit, weil du einen wahrscheinlich auf Grund der Vorgeschichte problematischen Zwerg zu managen hast.

  • Also unserer damals 13 jährigen Nicky tat der Welpe überhaupt nicht gut. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe, konnte schlechter sehen und hören, während Daisy einfach typisch Welpe war. Und Daisy war kleiner, als Nicky. Wenn ich mir vorstelle, dass Daisy ein Mali wäre, stellen dich mir die Nackenhaare auf. Wäre Nicky keine Familienhündin gewesen und ich nicht kurz danach weggezogen, hätte ich das der Seniorin hedonistic nicht angetan!


    Du bist selbst sehr unsicher, ob es richtig ist. Dann lass es lieber. Du meinst es gut aber so, wie du das hier erzählst, wirkt sich das nur negativ auf jeden von euch drei aus.

  • Wie klappt es denn so aktuell?

    Sehr gut eigentlich.


    Die Kleine ist ein absoluter Wirbelwind, aber nicht so schlimm wie erwartet. Sie braucht ein wenig Hilfe beim zur Ruhe kommen, aber wenn sie schläft, kann die Stadt daneben einstürzen und es kümmert sie nicht :lol:


    Opi und sie haben sich kurz unter meiner Anleitung beschnuppert und das wars. Sie interessiert sich nicht wirklich für den Senioren und seltene Spielaufforderungen werden unterbunden.


    Alles in Allem ziemlich unkompliziert.

  • das klingt wirklich sehr gut und ich bin da wirklich überrascht. Freu mich für dich!

  • Also, am Alter würde ich das auch nicht festmachen.

    Habe hier zu den 16 und 17 Jahre alten Senioren seit Mai einen verrückten einjährigen Jagdterrier sitzen :rolling_on_the_floor_laughing:

    Aber die Senioren sind tatsächlich noch fit genug, um den mal auszubremsen. Sie helfen mir, ihm anständiges Benehmen beizubringen. Ich bewahre sie dafür vor den Auswüchsen seiner verrückten 5 Minuten :smiling_face_with_horns: Wenn der Kerle zu wild wird kommt er ins Eck. Kurioserweise kann er gut auf einer Decke liegen bleiben. Hätte ich so nicht erwartet.


    Aber hier sind die Hunde immer in mehr Hundehaltung groß geworden, sind also alles keine Einzelprinzen, Bossi generell aufgeschlossen anderen Hunden gegenüber, Biene findet Fremdhunde maximal langweilig, akzeptiert einfach ihre Anwesenheit, wenn sie sich benehmen.

    Ich glaube inzwischen, es war für uns eine schöne Entscheidung, die Hunde freuen sich, wenn ich mit jeweils dem anderen vom Gassi komme und sie sich wieder sehen, sie liegen in denselben Ecken herum, ab und an gibt es auch Kontaktliegen mit Biene und Bossi.

    Und Bossi und er ist halt dieselbe Rasse, die sind gleich bekloppt und verstehen sich deswegen. :rolling_on_the_floor_laughing:, und Biene ist ja ihr Leben lang schon mit Jagdterriern zusammen, kann also auch damit umgehen.


    Und von der anderen Seite her betrachtet: Casanova konnte nichts besseres passieren, als zu souveränen Althunden zu kommen, die ihm zeigen, wie das so geht mit dem Alltag und dem Benehmen. Gerade Hunde mit einer blöden Vergangenheit profitieren da mit Sicherheit.


    Aber ist eben eine Frage dessen, ob man sich das Aufwand des bewußt ist, und man das im Alltag managen kann bzw wie.


    Aus meiner Erfahrung kann ich mir gut vorstellen, daß sowas in erfahrenen Händen schon eine schöne Kombination ist.


    Freut mich daher, zu lesen, daß es klappt! :thumbs_up:

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