Übergewicht und aktiver Hund

  • Ich möchte keinen steinalten oder kranken Hund. Das hält mein Herz nicht aus. Ich will schon länger etwas von meinem Hund haben. Es muss ja kein Welpe sein, aber alt sollte er auch nicht sein und krank auch nicht. Herausfordern muss man die Tierarztkosten ja nicht.


    Der Wolfsspitz würde mir tatsächlich richtig gut gefallen, der wurde hier ja vorgeschlagen. Aber wahrscheinlich zu groß und zu viel Auslastung nötig, oder?

    Ich hab ja einen Wolfsspitz und kenne auch viele. Von dem her denke ich, ich kann da gut was zu sagen. Ich würde ihn dir nicht empfehlen. Mein Kuschelbedürfnis ist definitiv größer als das von meiner Hündin. Ich muss mich da öfters echt zusammen reißen ihr nicht auf die Nerven zu gehen. Außerdem wäre sie mit dem, was du ihr bieten kannst, nicht glücklich. Sie würde kreativ werden, vermehrt wachen und vermutlich zum Kläffer mutieren weil sie schlichtweg Langeweile hätte und Frustriert wäre. Mal ein paar Tage wenn ich krank bin, okay. Aber dauerhaft? Nope. Sie ist jetzt 3,5 und wenn ich an die Spitze denke, die ich kenne, dauert das noch 8-10 Jahre bis sie vielleicht mit einem Stündchen Tüddelspaziergang zufrieden wäre. Wir laufen am Tag im Schnitt 7-8km, aufgeteilt auf 2-3 Runden. Außerdem haben wir einen Garten, ich mache viel Kopfkram mit ihr und wir gehen auch mal Rad fahren. Immer wieder gibts auch größere Touren und Wanderungen.


    Ich glaube nicht, das du einen jungen, gesunden Hund finden wirst, der mit dem was du ihm bieten kannst, glücklich wäre. Auch wenn ich den Gedanken, dass du genau das gerne hättest voll verstehen kann.

    Ich finde die Idee, im Tierheim Erfahrungen zu sammeln und zu lernen super! Mach das und dann überleg, vielleicht mit einem der Mitarbeiter dort, nochmal neu was für dich machbar und passend wäre.

  • Man muss halt ein bisschen suchen und sich darüber in klaren sein, dass der Hund dann ggf ein paar gesundheitlich Baustellen mit sich bringen kann.

    Aber das sind ja genau die gesundheitlichen Baustellen, die die TE womöglich nicht finanzieren kann, weil das finanzielle Polster einfach knapp ist.


    Entweder wir reden von einem jungen Hund, der körperlich mehr und häufiger Anstrengung braucht, als die TE es ihm bieten kann. Oder wir reden von einem mittelalten Hund, der deutlich mehr Gassigehen braucht, als die TE es ihm bieten kann. Oder wir reden von einem kranken Hund, der jetzt schon deutlich mehr tierärztliche Versorgung braucht, als die TE es ihm bieten kann. Oder wir reden von einem alten Hund, der in absehbarer Zeit vermutlich ebenfalls mehr tierärztliche Versorgung brauchen wird, als die TE es ihm bieten kann (weil 1000€ ist halt, gerade mit der neuen Gebührenordnung, wirklich nichts).


    Wie man es auch dreht, ist ein eigener Hund in meinen Augen gerade (!) nicht drin. Aber vielleicht kannst du, liebe TE, dich ja entweder körperlich so weit fit kriegen, dass eben doch ein junger oder mittelalter Hund drin wäre oder deine Finanzen so aufstocken, dass du im Zweifelsfall einem alten oder kranken Hund gerecht werden kannst. Dass es jetzt gerade einfach nicht funktioniert, heißt ja noch lange nicht, dass es in Zukunft, wenn du deine Voraussetzungen etwas angepasst hat, nicht ganz toll werden kann.

  • Wie ist es den mit dem Radfahren bei dir?

    Ein Nachbar von uns hat MS und kann daher auch kaum laufen, bzw nur kurze Strecken und langsam. Der macht alles mit dem Rad mit seinem Hund, der Hund kann aber auch frei laufen, das wäre dafür wichtig, damit er die Beine strecken kann.

    Rad geht ja auch weniger auf die Gelenke, das wäre ggf ne Möglichkeit?


    Und zum Gassi gehen bzw Hund sitten: mein erster langfristiger Gassihund ist ein English Setter. Wir haben uns dreimal die Woche gesehen, und uns sofort sehr gut verstanden. Inzwischen wohnen wir in verschiedenen Städten, und ja, ich vermisse ihn immer noch. Trotzdem würde ich niemals die gemeinsame Zeit missen wollen. Er hat mich durch eine schwierige Phase begleitet, ganz viel Einsamkeit abgedämpft und wir hatten einfach eine wunderschöne Zeit zusammen. Klar ist das Vermissen unangenehm, aber es ist die schöne Zeit absolut wert. Er war einfach ein wichtiger Freund in der Zeit. Ein eigener Hund ging nicht aus verschiedenen Gründen, aber immer wenn mal kurzzeitig kein Gassihund da war hat ganz massiv was gefehlt. Hunde tun einfach gut, auf so vielen Ebenen. Und mit assihund oder Sitterhund hat man die schönsten Seiten, nämlich das Spazieren und das Kuscheln auf dem Sofa, ohne die schweren Seiten wie die Kosten, die Verantwortung und auch teilweise die Anstrengung (24/7 ein pubertierender Hund ist doch nochmal ne andere Hausnummer als 3x die Woche ein pubertierender Hund^^).

    Vielleicht wärs einen Versuch wert, und wenn es dir damit nicht gut geht lässt du es einfach wieder? Oft suchen Leute zB auch eine Betreuung für ein Wochenende, zB weil sie zu einer Hochzeit wollen, oder für einen kurzen Urlaub. Du kannst das zB auf Pawshake anbieten, auch über Ebay Kleianzeigen hab ich schon mehrere Gassihunde gefunden ❤️ (so als Mini-Experiment quasi)

  • Und bitte auch keinen Mops oder Frenchie.

    Warum nicht? Abgesehen von den Kosten natürlich.


    Viele Frenchies und Möpse sind körperlich eingeschränkt und wenn sie schon im Tierheim sind unterstützt man ja auch nicht die Zucht dieser Rassen.

    Ich schreibe später was dazu.

  • Fahrräder gehen tatsächlich auch nur bis zu einer gewissen Gewichtsgrenze.

    Bei dem meisten Rädern ist bei max. 130kg Schluss.

  • Aber nur weil EURE Hunde soundso sind kann man das doch nicht auf die gesamte Hundewelt verallgemeinern

    warum nicht?

    Für welchen Hund ist ausreichende Bewegung nicht wichtig?

    Ich rede dabei von keinen Extremen. Einfach von täglicher (freier) Bewegung, ordentlicher Muskulatur, gutem Körpergefühl, stabilen Immunsystem.... so Sachen eben.

  • Wie ist es den mit dem Radfahren bei dir?

    Ein Nachbar von uns hat MS und kann daher auch kaum laufen, bzw nur kurze Strecken und langsam. Der macht alles mit dem Rad mit seinem Hund, der Hund kann aber auch frei laufen, das wäre dafür wichtig, damit er die Beine strecken kann.

    Rad geht ja auch weniger auf die Gelenke, das wäre ggf ne Möglichkeit?

    Fahrräder gehen tatsächlich auch nur bis zu einer gewissen Gewichtsgrenze.

    Bei dem meisten Rädern ist bei max. 130kg Schluss.

    Oh Entschuldigung, das wusste ich nicht

  • Was ich mir noch sehr gut vorstellen könnte, wäre ein alter Hund aus dem Tierschutz :denker:.

    Meine erste Hündin wäre perfekt gewesen für dich. Nur das mit dem Anhimmeln passt nicht, die hätte mich ohne zu zögern gegen eine Nudel getauscht xD.

    Die war damals schon 8 Jahre alt, kam stark(!!!) übergewichtig zu mir und war wirklich sehr genügsam. Spazieren gehen musste man aufgrund ihres Gewichts langsam aufbauen (dein machbares Pensum wäre da Ideal gewesen um dann gemeinsam in Form zu kommen) und selbst als sie dann etwas schlanker war, war da nicht so die Lust dazu. Viel lieber hat sie sich die Gegend angeschaut und sich stundenlang den Pelz streicheln lassen.

    Wenn du so einen Hund in dem Tierheim finden würdest wäre das der Jackpot. Oft brauchen ältere Hunde zwar spezielle Medikamente oder Behandlungen, das würde sich wieder mit deinem Einkommen beißen. Aber ich hab jetzt schon oft mitbekommen, dass Tierheime (so denn alles andere passt) die Kosten bis zum Lebensende mittragen, Hauptsache der Hund hat einen schönen Lebensabend.

    Das wäre zwar sehr weit weg von deinem Traum des Huskys aber es wäre realistisch und meiner Meinung nach eine Win-Win-Situation.

    Schäferterrier das war mein ursprünglicher Post zu dem Thema alter Hund mit Baustellen. Und nur beim kurzen googlen hab ich zwei Hunde in mir bekannten Tierheimen gefunden, wo genau sowas gesucht wird. Jemand der so einen Hund aufnimmt und ihn versorgt und das Tierheim im Gegenzug die medizinische Versorgung übernimmt.

  • . Ich bin aktuell seit einiger Zeit gehandicapt, kann schlecht lange laufen und setze mich deswegen aufs Rad. Die Hunde laufen frei um mich herum, sie schnüffeln mal, mal rennen sie vor, mal halten wir an und machen Pause.. Auch das geht und auch so kann man 1h draußen sein und den Hund bewegen. Wer will, findet Lösungen. Die Frage ist, willst du überhaupt?

    Ich vermute mal, wollen würde Blubberl sicherlich - aber dazu müsste a) der Hund entsprechend erzogen und veranlagt sein (z. B. wenig Jagdtrieb), und b) muss man ein geeignetes Rad für das eigene Schwergewicht besitzen.


    Und das kostet ...


    Was m. E. hier noch nicht angesprochen wurde, ist die Erziehung.


    Bis ein Hund, egal ob Welpe, im besten Erwachsenenalter oder älter, im Alltag so mitläuft, dass er einem Freude macht, dauert es. Gerade bei den leichtführigen Hunden hilft gemeinsame Aktivität ungemein, eine gute Beziehung aufzubauen.


    Ich nehme jetzt mal an, die Hundehaltung läuft so, wie sie sich Blubberl vorstellt, nämlich ab zur Hundewiese, Tür auf, Hund losgelassen.


    Wenn man einen Hund einfach in einen wie auch immer gestalteten Auslauf schmeißt, hat er die Gelegenheit schlechthin, sein eigenes Ding zu machen.


    Warum sollte er sich also vom Blubberl da rausholen lassen? Wo er doch gerade dabei ist, sich königlich beim Mobben von Schwächeren oder Ängstlichen oder beim Bedrängen von Hündinnen zu amüsieren?


    Wie andere schon schrieben, mit Liebhaben alleine ist es nicht getan, und selbst wenn Hunde einen mögen, heißt das noch lange nicht, dass sie einen respektieren und für voll nehmen.


    Und glaube mir, Blubberl, die Viecher sind gnadenlose Opportunisten, die haben den 7. Sinn dafür, ihre Vorteile auszuloten, und wenn Du wegen Deiner körperlichen Einschränkungen einem jungen, aktiven Hund nicht so viel Beschäftigung bieten kannst, die ihm Spaß macht, lässt der Dich schneller links liegen, als Du gucken kannst, und läuft fröhlich mit anderen Menschen und deren Hunden mit, wo es viel lustiger und actionreicher ist.


    Daher finde ich die Idee mit dem Tierheim ebenfalls toll, denn so kannst Du erst mal Erfahrungen damit sammeln, was es heißt, die Verantwortung für einen Hund zu übernehmen, und wenn es nur während eines kurzen Spaziergangs ist.


    Lerne erst mal mehr über Hunde und ihre Bedürfnisse.


    Ich bin sicher, das wird eine spannende Erfahrung mit vielen Eindrücken.


    Ich wünsche Dir viel Spaß dabei; genieß es!

  • Aber ein Hund, der nicht steinalt ist, wird mit so einem Pensum doch niemals zufrieden sein. Allein in meinem Mehrfamilienhaus wohnen ein 16 Jahre alter Chihuahua und eine 18 Jahre alte, blinde Pekinese-Dame und selbst die laufen (in ihrem Tempo) beide gerne noch etwas mehr.

    Aber man kann doch den Hund auch währenddessen mehr Auslastung bieten. Man kann zB immer wieder stehen bleiben und einen Dummy werfen, den der Hund dann suchen muss oder keine Tricks einüben, wo der Hund auf Dauer mehr Strecke macht (zB Gegenstände umrunden). Da gibt es doch viele Möglichkeiten!


    Ich war mit dem fitten Diego übrigens 2x am Tag ca. 60 Minuten (und 2,5km) unterwegs und er war super zufrieden damit (mit Dummy suchen etc).

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