Übergewicht und aktiver Hund

  • Den Husky würde ich mir an deiner Stelle wirklich aus dem Kopf schlagen.

    Es ist schön, dass du dir einen Gefährten holen möchtest, aber sollte dieser Gefährte sich dann nicht auch bei dir wohlfühlen? Da sehe ich einen Husky einfach nicht. Auch keinen Akita.

    Es sind hübsche Hunde und genau deswegen geraten sie viel zu oft in die falschen Hände. An Personen, die sie nicht ausreichend bewegen wollen oder können.


    Wenn du so sehr eingeschränkt bist, würde ich nach einer Rasse suchen, die gar keinen Hundesport braucht. Oder dich bei Hundesport umsehen, wo du gar nicht so viel mitsporteln musst.

    Ich bin zum Beispiel auch sehr stark übergewichtig und mache mit meinem Hund Dummyarbeit. Das funktioniert sehr gut. Man läuft dabei zwar auch recht viel, aber das kannst du alles in deinem Tempo machen und verschnaufen kannst du da auch viel.

    Für Dummyarbeit muss es auch nicht unbedingt ein Retriever sein, dafür kann man sehr viele Hunde begeistern (und nein, damit meine ich jetzt nicht den Husky).


    Geh einfach noch mal in dich, versuch die Optik vom Hund auszublenden und frag dich ehrlich und aufrichtig was du dir von einem Hund wünscht und was du ihm dafür bieten kannst.

  • Ich wäre eine gute Hundehaltern. Alle sagen mir das. Mich mögen alle Hunde und ich mag sie auch.

    Warum dann kein passender Hund?


    Schau mal, das z.B. ist Bela:



    Er ist der Hund meiner Mutter, die körperlich sehr eingeschränkt ist. Er kam aus dem Tierschutz mit 2 stark verkrüppelten Kniescheiben (angeboren, fiel aber lange keinem auf, da er jahrelang Kettenhund in Rumänien war). Er wurde letztlich in ein deutsches TH übergeben und von dort nach einer OP und längerer Reha-Phase zu meiner Mutter. Er ist souverän, nett, ein toller "Freund" im Alltag. Und er kann gar nicht lange laufen. Beide wurden fitter, haben sich viel erarbeitet. Meine Mutter liebt auch die Optik nordischer Hunde und genau bei ihm hat es Klick gemacht, auch weil sie genau ihm gerecht werden konnte.


    Denk doch mal in die Richtung =)

  • Ich finde es schade, dass hier viele so schwarz und weiß denken. Hundehaltung ist doch nicht binär... Ein Hund kann ein Leben verändern... Warum nicht auch das Leben des Faden-Erstellers?
    Durch einen Hund kann der Besitzer auch den Po hochbekommen, abnehmen und beide haben dann ein schönes Leben.
    Ein Husky natürlich nicht aber es gibt andere Rassen und Charaktere, die genügsamer sind als andere.


    Und ich glaube, dass es doch mittlerweile hinreichend bekannt sein sollte, dass eine mentale Auslastung viel wichtiger ist als den Hund auf Strecke zu trainieren...
    Zu sagen, der Threadersteller habe keinen Hund wegen Übergewicht verdient ist für mich ziemlich grenzwertig... Da müsste man allen Rentnern in Deutschland die Hunde wegnehmen...

  • Zitat

    Ein Husky ist einfach das Paradebeispiel für einen Hund, der für körperliche Bewegung LEBT. Glaub mir, das willst du nicht wirklich. Es werden unfassbar viele Huskies wieder abgegeben, weil die Menschen ihnen das nicht bieten können oder wollen und die dann wirklich komplett austicken. Ein Husky, der in die Leine springt und dich durch die Gegend reißt, ist echt kein Spaß, die haben eine ganz andere Kraft und einen ganz anderen Willen dahinter, als andere Rassen. Ein Husky, der dir die komplette Wohnung zerlegt oder stundenlang heult ist auch nicht lustig. Aber das ist genau das, was passiert. Nicht in 100% der Fälle, aber doch extrem wahrscheinlich. Und nein, das ist dann auch keine Frage von Erziehung

    Haben wir gerade bei unseren Nachbarn. Zwei Huskies, die zwei Mal am Tag für einen relativ kurzen Spaziergang rauskommen. Die Hunde haben den kompletten Garten zerlegt. Die Holzterrasse ist durchlöchert, der Zaun komplett zerstört. Hunde laufen regelmäßig frei auf der Straße oder im Feld. Oder, ganz besonders traurig, bei uns im Garten (unser Garten ist niedriger so dass sie von oben über unseren über zwei Meter hohen Zaun geklettert sind, inzwischen haben wir aufgerüstet dass das nicht mehr geht) - traurig, weil die Hunde dann winselnd bei uns vor der Tür stehen und Aufmerksamkeit wollen. (Das sind nämlich ganz zauberhafte Hunde.) Die Hunde sind komplett gelangweilt und unausgelastet, heulen Tag und Nacht. Das ist doch kein Leben, weder für die Besitzer und erst Recht nicht für die Tiere. Sie suchen inzwischen Gott sei Dank auch nach einem neuen Zuhause.


    Ich liebe Huskies auch total, würde mir aber nie welche anschaffen, da ich die Bedürfnisse nicht erfüllen kann.


    Einen älteren, kleinen Hund aus dem Tierheim könnte ich mir bei dir unter Umständen vorstellen, wenn mehrere Spaziergänge täglich möglich sind. Einen Husky oder Akita definitiv nicht.

  • Kein Mensch hat gesagt sie hätte keinen Hund verdient weil sie übergewichtig ist.

    Sie wünscht sich in erster Linie einen Partner. Deshalb kam wohl die Idee mit der Katze.

    Und weiter der Vorschlag sich im Tierheim nach älteren Hunden umzusehen.

    Alte Personen mit Huskies kenne ich im übrigen keine. Und das finde ich auch gut so.

    lorri

  • Ich finde es schade, dass hier viele so schwarz und weiß denken. Hundehaltung ist doch nicht binär... Ein Hund kann ein Leben verändern... Warum nicht auch das Leben des Faden-Erstellers?

    Weil, so hart es auch klingt, nicht alle es schaffen. Was passiert, wenn der Hund eben doch deutlich mehr Bewegungsdrang hat, als der Halter gewährleisten kann?

    Ein Tierleben als 'Experiment' zu nutzen, ist glaube ich im Sinne von niemanden. Starkes Übergewicht ist nichts, was sich innerhalb von wenigen Monaten in Luft auflöst. Ein gesunde und nachhaltige Abnahme dauert Jahre. Was macht der Hund in der Zeit? Warten, bis seine Bedürfnisse irgendwann erfüllt werden können?


    Klar kann ein Hund eine Option sein. Aber leider nicht die Wunschrasse.

  • Achja, das mit dem über Zäune klettern/springen ist auch so ein Huskyding. Und die meisten Hundeausläufe hier sind so eingezäunt, dass schon Herr Zwerg da in 2 Sekunden drüber wäre, wenn er wollte 😂😅 Sein Bruder öffnet unterdessen begeistert Türen 😁 Einfach nur so, weil ers kann. (Aus Gründen eine Assistenzleistung, die Herr Lumos niemals lernen wird *hust*)

  • Der Vorschlag mit der Katze kam nur, weil sich die TE einen Begleiter wünscht, aber körperlich nicht zu viel dafür tun möchte.


    Katzen sind auch wunderbare Tiere, die sich an ihren Menschen binden. Man kann ihnen sogar Tricks beibringen.


    Aber deshalb schrieb ich darunter dann ja auch, falls eine Katze gar nicht in Frage kommt, dass ich durchaus einen älteren Hund bei der TE sehe, WENN sie wirklich Bock auf Bewegung und tägliches Spazierengehen hat. Wenn sie eigentlich nur nicht allein sein möchte, aber absolut keine Lust auf Spaziergänge hat, sehe ich tatsächlich mehr eine Katze als einen Hund.


    Und NEIN, das heißt nicht, dass Menschen mit Einschränkungen keine Hunde halten sollten. Es kommt immer auf die Einstellung an. Was möchte der Mensch einem Hund bieten? Was macht der Mensch gerne, was macht ihm so gar keinen Spaß?

  • Meine Nachbarn haben einen echt faulen 8-jährigen Husky-Mix aus dem Tierschutz adoptiert. Dieser wurde bei der Vermittlung auch genauso ausgeschrieben.

    Der würde hier gut passen.

    Meine Nachbarn gehen trotzdem 4 Runden am Tag da kein Garten.


    Mir persönlich würde der Hund aber nicht gefallen, denn er hat keine Lust auf Tricks, Erziehung, Sport oder Kuscheln. Da kommt der Husky als Eigenbrötler wieder total durch.


    Ich würde mich an deiner Stelle im Tierschutz nach geeigneten erwachsenen Hunden umsehen- da wird es einige geben :nicken:

  • Ich bin selbst auch übergewichtig. Und bevor ich mir Kaya angeschafft habe, war ich auch nicht mehr richtig fit.

    Ich war aber immer ein Mensch, der sich im Grunde gern bewegt hat, nur ist mir das in meiner hundelosen Zeit ein bisschen abhanden gekommen...

    Gemeinsam mit den Hund hab ich mir jetzt wieder eine recht gute Grundkondition erarbeitet, wiege ca. 10kg weniger als vor dem Hund (bin aber immer noch dick). Und ich laufe täglich im Schnitt 2 Stunden mit ihr recht flott durch die Gegend.

    Was ich sagen will: ein Hund kann ein wunderbarer Ansporn sein, etwas für seine Kondition und Bewegung zu tun. Man hat einen echt guten Grund, sich zu plagen (und anfänglich war jeder Hügel eine Plage). Wenn man durchhält, merkt man rasch, dass es immer leichter wird, weiter und flotter zu gehen. Jetzt laufe ich in 1,5h ca. 7km.

    Man muss es aber auch tun. Du hast ja Zeit deine Kondition zusammen mit dem Heranwachsen deines Hundes aufzubauen (vielleicht sogar unter ärztlicher Aufsicht).


    Einen Husky sehe ich bei dir aber auch nicht. Jeder Hund kann ein toller Kamerad und Sozialpartner sein und man liebt ihn eh, auch wenn er optisch nicht die Traumrasse ist. Hunde sind Individuen mit eigener Persönlichkeit und diese mag man, wenn man den Hund kennt und als seinen angenommen hat. Da ist es eigentlich wurscht, wie er aussieht.


    Ein Hund kann lebensverändernd sein, wenn man seine Verantwortung annimmt und bereit ist, aus seiner Komfortzone zu kommen, um die Bedürfnisse des hündischen Schutzbefohlenen zu erfüllen.

    Ich wünsche dir, dass du den Hund findest, der das für dich anstoßen kann (aber vollbringen musst du es selbst).

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