Übergewicht und aktiver Hund

  • Ich habe jetzt ehrlich nicht die ganzen 59 Seiten durchgelesen und es kann gut sein, dass genau das was ich schreibe, schon genau so gesagt wurde.

    Aber Du fragst nach Meinungen, also geb ich meine auch mal noch an.

    Mein Senior hier, der könnte zb mit so einem Programm wie Du es beschreibst momentan gut leben. Wobei wir zwar nicht mehr lange gehen, aber durchaus recht flott, weil er für langsames Gehen keine Geduld hat.

    Du willst keinen alten Hund...kann ich auch nachvollziehen.

    Aber bei allem Anderen was Du bisher beschrieben hast würde ich sagen: erst Veränderung, dann Hund.


    Ja, Tiere können helfen, sie können Antrieb geben, sie können Retter in der Not sein und die Einsamkeit vertreiben.

    Und genau weil sie so viel geben können, muss man fair bleiben und zuerst(!) zusehen, dass man ihnen auch genug zurückgeben kann.


    Dein Plan mit dem Tierheim ist doch perfekt. Nur lass den Gedanken los, dass Du in ein paar Wochen einen eigenen Hund willst. Gib Dir Zeit, weg mit der Ungeduld. Wenn Du regelmäßig mit Hunden Gassi gehst, ist das schon eine große und positive Veränderung, also würde ich versuchen erstmal nur das als Ziel zu sehen.


    Und ja, sicherlich denkst Du, dass viele Hundehalter in der realen Welt bei Weitem nicht so ein Programm für ihre Hunde auffahren wie es hier beschrieben wird im Forum. Und damit hast Du Recht, das ist auch meine Erfahrung.

    Aber dann guck ich mir halt den Hund der Nachbarn hier an, der nur auf die Wiese gelassen und kurz mal ein paar Straßen weiter geführt wird und es ist ne Katastrophe weil er (logischerweise) bei Allem explodiert was ihm begegnet.

    Da hat Keiner Spaß dran und am wenigsten der Hund.


    Mein Fazit: versuche zuerst auf ein Level zu kommen, mit dem Du einen Hund wirklich glücklich machen könntest. Und das wirst Du bald gut einschätzen können wenn Du regelmäßige Gassigeherin wirst.

  • Sollte ich in meinem Kommentar zu weit gegangen sein, so entschuldige ich mich. Das war nicht meine Absicht. Ich möchte dir nur sagen, das ich gut finde wie reflektiert du mit der "Kritik" umgehst. Und wie schon gesagt, es gibt viele Hunde, die nicht so scharf darauf sind, "Strecke" zu machen. Die brauchen vielleicht mehr kopfarbeit. Oder sind damit zufrieden, einfach nur da zu sein und sich verwöhnen und bekuscheln zu lassen. Es gibt auch Seiten mit Pflegestellenhunden. Vielleicht wirst du da fündig.


    Ich bitte dich aber trotzdem, denke an den Plan B, wenn gesundheitlich was sein sollte. Pass gut auf dich auf 🍀

  • Ich finde, Joyce ist ein gutes Beispiel für einen Hund, den ich überhaupt nicht bei dir sehe. Das ist ein ungezügeltes, junges ( Sacco : Dass der Hund nicht 20 ist, liegt doch auf der Hand, oder? ;) ) Exemplar, das ich nicht bei jemandem sehe, der vielleicht 2,5km am Tag mit dem Hund geht.


    Bei aller Aufregung, bleib doch bei deinem Plan:

    Nimm am Kurs des Tierheims teil.

    Werde Gassigängerin.


    Komm darüber erst mal in eine Bewegungsroutine, bau etwas Kondition auf. Du wirst dort sicher auch andere Gassigänger kennenlernen, du wirst Hunde kennenlernen. Und wer weiß? Vielleicht lernst du darüber den richtigen Hund kennen.


    Bei dem - nicht von dir - verlinkten Frenchie-Mix... Da fehlen mir echt die Worte. Da ist bekannt, dass die finanziellen Rahmenbedingungen nicht die besten sind und es wird ein Hund vorgeschlagen, der schon mehrere gesundheitliche Baustellen hat, aufgrund des Rassemixes das Potential für weitere schwere gesundheitliche Probleme hat, regelmäßig zum Fachtierarzt muss und den keine Versicherung jemals aufnehmen wird. Da kann ich echt nur den Kopf schütteln.

  • Shalea Ich hab tatsächlich gezögert den Link zu setzen weil ich irgendwie wusste das das falsch gelesen werden könnte. Und hab dann einfach dazu geschrieben, das ich es nur als Beispiel meine , das es tatsächlich Tiere gibt die dem Profil entsprechen würden und nicht exakt diesen Hund der TE empfohlen.

    Die Kosten die da auf einen zukommen sind natürlich enorm.

    Leider kann ich den Link nicht mehr entfernen.

  • Oh, es gibt tatsächlich Hunde die dieses Anforderungsprofil erfüllen. Ich hatte z.b. eine sehr junge rumänische mix Hündin, die gassi völlig überflüssig fand und bis heute findet. Selbst wenn sie die Chance hat, verlässt sie den Garten nicht und mit gassi ist für sie die Strafe des Jahrhunderts. Einer der Gründe warum ich diese Hündin mit nicht mal zwei Jahren übrigens abgegeben habe. Die ist völlig gesund, mittlerweile 10 Jahre alt und lebt ihr ausgesuchtes Leben zwischen dem Postboten ankläffen, den Komposthaufen besuchen und sich auf Couch oder im Bett rumliegen. Willst du was von ihr, ist sie tödlich genervt und möchte nur bitte pünktlich ihr Futter haben und geschmust werden, wenn ihr danach ist.

    Meine überaus aktiven Hunde gehen am Tag vielleicht 1,5-2 Stunden gassi und machen 1-2 die Woche was auf dem hundeplatz. Das war es. Am Wochenende mal etwas mehr gassi oder auch mal deutlich weniger. Und die sind damit zufrieden. Ja, sie haben ein großes Grundstück aber so mega viel Zeit verbringen sie da auch nicht.

    Und warum nicht langsam gassi gehen? Dann kann der Hund ausreichend schnüffeln und Hunde können doch easy das doppelte an Wegstrecke machen, das wir machen. Dann noch betüdeln zuhause, ein paar Tricks mit dem Hund erarbeiten und einige rassen sind damit happy.

    Wenn du bei den Kosten deine Eltern im Rücken hast und selber sparst bzw. dein Leben irgendwann vielleicht wieder anders gestalten kannst, dann wirst du Lösungen finden.


    Husky, Akita sind nichts für dich aber sicher einige andere rassen und Mixe durchaus.

    Alleine suchspiele, Tricks beibringen, spielen mit dem Hund wiegt manchen nicht gelaufenen km auf.

    Passen muss es halt. Ich würde dir empfehlen keinen Senior zu nehmen sondern einen kleineren Hund bis 15 kg so um die 5 Jahre alt. Und schau halt wie laufbegeistert der Hund ist.


    Und ich bitte euch, immer dieses wer ist mehr perfekt, wer ist toller im perfekt sein und wer hat überhaupt das perfekte Leben oder die immer perfekten Umstände?


    Viele Hunde sitzen irgendwo im Zwinger und für die könnte das hier angebotene zuhause soviel toller sein. Lieber langsam gassi, dafür mit ihrem Menschen und mit Tricks, Beschäftigung und liebe als noch Jahre und vielleicht für immer, auf das absolut glorreiche, wahrscheinlich nicht existierende überirdische superzuhause warten. Denn so viele gibt es davon nicht, die der Messlatte des DF gerecht werden können.


    Ich wünschte mir ein bisschen mehr Augenmerk, ein bisschen mehr runterzukommen vom wahnsinnig hohen Ross und vielleicht auch in der Realität ankommen.

    Und nur unter uns gesagt, diese deutsche Einstellung immer die Weisheit mit Löffel gefressen haben, immer dieses „wir zeigen euch allen mal, wie perfekt wir sind und wie das auszusehen hat“ geht anderen Menschen und Ländern gehörig auf den Keks. Denn wir sind genauso unzulänglich wie jeder andere auch. Und so ist das als Mensch nunmal.


    Lg

  • Nach 60 Seiten lesen komme ich mir vor, wie die schlechteste Hundehalterin im Land. :pfeif:


    Meine Hunde gehen beide im Durchschnitt 50-60 Minuten und 3-4 km am Tag auf EINER Runde spazieren. Morgens gehen wir nur bis zur nächsten Wiese und fertig.

    Warum? Weil ich 10 Stunden täglich arbeite und meine Betreuungsperson eben nur betreut und nicht den Hund bespaßt.

    Mehr passiert maximal am Wochenende, da sind es dann zwei Runden, aber sicher auch keine 10 km aufwärts.


    Mittlerweile sind meine Hunde 8 und 11 und kommen damit aber genauso gut zurecht wie in jüngeren Jahren.


    Das heißt deshalb auch nicht, dass sie dazwischen weggesperrt, oder in ihren Hundebetten festgenagelt werden und sich langweilen müssen.

    Sie nehmen einfach am normalen Alltagsgeschehen teil. Wir tricksen zwischendurch, sie stauben Leckereien ab, werden geknuddelt, begleiten mich auf Termine, streifen durch den Garten oder sonnen sich auf dem Balkon.


    Es sitzt doch kaum jemand 24/7 in der Wohnung.


    Alle meine wirklich guten Freunde und Bekannten habe ich erst durch die Hunde kennengelernt, nicht davor.

    Wir sind ständig am Wochenende hier und dort zum grillen, beim Spieleabend, sitzen zusammen am See oder gehen schwimmen etc., während die Hunde miteinander zocken und Spaß haben.


    Das sind alles keine körperlich anstrengenden Dinge, die die TE nicht auch hinbekommen und ihrem Hund so ein bisschen mehr Abwechslung bieten könnte.

    Und geistige Auslastung erfordert m. M. nach gar keine körperliche Fitness.


    Und was dann nicht ist, kann ja auch noch werden. Ich bin definitiv fitter, als vor den Hunden. Trotzdem sehe ich hier auch keinen unglücklichen Hund, wenn es der PASSENDE ist.

    Da sollte man schon darauf achten.


    Meine Yorkerine wäre zum Beispiel absolut happy bei dir, die legt mehr Wert auf ihre Ruhephasen, als auf viel Action und Spaziergänge.

  • Ich stürze auch nicht leicht. Ein kleiner Vorteil des Gewichts. Mich haut so schnell kein leinenziehender Hund um.

    schon ausprobiert? Stetiger Zug ist easy aber mal eben reinspringen in die Leine?


    Hör auf dir das alles schön zu reden. Ich sehe dich leider noch nicht mal im Tierheim zum Gassigehen, da müsstest du ja aktiv werden.

    Weißt du, wie oft ich diesen Spruch schon gehört habe "mich haut so schnell kein Hund um". Immer von Menschen, die glaubten, stehenbleiben und Leine festhalten reicht auch bei nem richtigen Sprung in die Leine. Ist witzig anzusehen, wenn sie sich den Boden dann sehr plötzlich mal ganz genau anschauen und der Hund sie mit einem Ruck von ihrem hohen Ross runterholt.

    Und ja, das schaffen auch kleine Hunde bei großen Menschen.


    Davon abgesehen: Mit der Suche nach Hunden zäumst du das Pferd von hinten auf. Du hast noch gar nichts geändert, nichts verbessert und dir ist ganz offensichtlich vieles nicht bewusst. Warte doch erstmal ab, wie das Seminar im Tierheim wird. Falls du das überhaupt noch machst. Mir klingt es eher nach und morgen schaffe ich mir einen Hund an.


    An alle, die hier Schwarzmalerei sehen oder Beleidigungen - ich sehe nichts dergleichen. Ich sehe in diesem Thread die geballte Erfahrung und das Wissen von jahrelanger Hundehaltung. Zusammengerechnet vermutlich mehrere hundert Jahre Erfahrung. Die sind nun einmal realistisch und nicht rosarot.


    An alle die kräftig beim Schönreden helfen: Das ist ganz toll, das auch noch zu befürworten, wenn sich jemand mit ungeeigneten Voraussetzungen einen Hund anschafft. Hoffentlich steht ihr dann auch mit mehr als lieben Worten bereit, wenn es in die Hose geht. Blöderweise kann der Hund nicht hier schreiben.

  • An alle, die hier Schwarzmalerei sehen oder Beleidigungen - ich sehe nichts dergleichen. Ich sehe in diesem Thread die geballte Erfahrung und das Wissen von jahrelanger Hundehaltung.

    Und die die es nicht so schwarz sehen haben kein Hundewissen und keine Erfahrung? Hier schreiben doch auch viele, die genau solche Hunde haben oder kennen, die mit diesem Pensum an Aktivität zufrieden wären.


    Warum muss man davon ausgehen, dass es schief geht? Die TE scheint ein großes Herz für Hunde zu haben, warum sollte sie also einen Hund schlecht behandeln?

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