Übergewicht und aktiver Hund


  • Nun ja. Ich bin nicht (sehr) übergewichtig und auch schon von einem Gassihund von den Füßen geholt worden. Reflexartig Leine festgehalten, wir haben beide bisschen blöd aus der Wäsche geguckt, mit den Schultern gezuckt, ich hab mich aufgerappelt und bin halt weitergegangen. Die blauen Flecken heilen wieder, die Hose wäscht man halt und ich hab mir trotz dieses „Erlebnisses“ nen Hund geholt.

    Nach der Logik dürfte man auch nicht Fahrrad fahren lernen, weil man ja runter fallen könnte, oder überhaupt vor die Haustür gehen oder irgendwas machen im Leben. Ist halt wichtig dass man wieder hoch kommt, aber das ist hier ja der Fall. Und wenn man sich nicht sicher ist ob man die Leine festhält in so einem Fall, macht man die halt noch am Gürtel fest oder hängt sie sich wie eine Tragetasche über die Schulter. Und einen Hund zu halten ist auch viel Technik, das wird Blubberl bestimmt in den Tierheimkursen und beim Gassigehen lernen :) ich habe es auch durch meine Gassihunde mit der Zeit gelernt, und man bekommt am Anfang ja eh eher nen netten Hund in die Hand gedrückt.


    Hier wird außerdem ein erwachsener, kleinerer Hund gesucht. Muss ja kein muskelbepackter Terrier sein der nur jagen gehen möchte und zieht wie ein kleiner Stier. Es gibt sooo viele kleinere leichtere Mixe. Nicht jeder Hund zieht an der Leine, nicht jeder Hund springt rein. Der 12kg Rumäne ist zB zwar oft reingesprungen, ist aber auf eine Art reingesprungen bei der man ihn mit dem Zeigefinger halten konnte. Der gleich große Hund einer Freundin ist schwer zu halten, der hat einfach überall Muskeln und einen Sturkopp, den würde man sich dann eben in diesem Fall hier nicht aussuchen.


    Ich habe im Übrigen ebenfalls jahrelang Rassen und „Rasse XY in Not“ Seiten angeschaut, obwohl noch kein Hund möglich war. Das macht einfach Spaß und tut gut und überbrückt die Zeit. Machen doch viele.


    Und ich lese hier nirgendwo raus, dass der Hund auf Teufel komm raus kuscheln MUSS und wenn er das nicht macht wird er ausgesetzt. Das ist halt ein Wunsch, den hatte ich auch, also ist ein verschmauster Hund eingezogen. Und wenn er im Sommer keine Lust auf kuscheln hat kuscheln wir halt nicht, und wenn er im Herbst wenn’s kühler ist wieder ankommt, dann freu ich mich und wir kuscheln. Denke das wird bei der TE auch nicht anders sein.


    Also liebe Blubberl , ich würde mich sehr freuen wenn du weiter berichtest, wie es so im Tierheim läuft und ob sich vielleicht was ergibt bei dir. Ich finde es super, dass du das alles liest und auch so schnell deine Einstellung bezüglich dem Husky geändert hast. Das wirkt alles empathisch und durchdacht auf mich. Und es ist schön, dass du noch mitliest! …ich hatte mich damals beim ersten Kontakt mit dem Forum erstmal wieder abgemeldet, hatte eine Frage zu meinem allerersten Gassihund gefragt, ich kannte ihn da erst ein paar Tage und wollte nichts falsch machen. Die Frage war scheinbar dumm laut der für mein Empfinden echt heftigen Reaktionen, also habe ich die Flucht ergriffen und hab lange nur still mitgelesen.

    Du bist da eindeutig tougher, Respekt! 🤗

  • Großer Park ist in nur wenigen Stationen erreichbar.

    Stationen heißt Öffis, schätze ich? Wenn das täglich dran ist, um zum Park zu kommen, sollte ein sehr stadtfester Hund das A und O sein. Das gibt es, ist also jetzt kein Ausschlusskriterium, aber es ist auch nicht selbstverständlich dass das jeder Hund ab kann. Nur so als Anmerkung, weil man das vielleicht nicht auf dem Schirm hat.

  • Weil gefragt wurde. Ich habe Grünflächen vor der Türe zum kurz pinkeln. Großer Park ist in nur wenigen Stationen erreichbar.


    Und mein Hund würde sicher nicht eingesperrt werden! Er dürfte auch frei laufen und nach der Zeit verbessert sich ja auch die Kondition und es sind längere Runden möglich.

    Natürlich verbessert sich die Kondition.

    Ich war damals ohne Hund der absolute Stubenhocker, zwar nicht übergewichtig (tatsächlich sogar untergewichtig), aber trotzdem körperlich überhaupt nicht gut aufgestellt.

    Ich bin von 0 km am Tag ohne Hund zu 20 km am Tag mit Hund über gegangen. Es war aber ein Prozess, der Hund war ja ein Welpe und man selber steigert die Kondition nicht von heute auf morgen.

    Heutzutage laufe ich aber keine Spontanwanderungen von 20 - 30 km mehr, das war damals die Hochzeit von mir, was das anging. Ist garnicht möglich, wenn man noch andere Dinge zu erledigen hat.


    Es reicht doch, wenn du merkst, dass dein Hund glücklich ist und dass es dir körperlich besser geht. Alles andere kommt :)

  • Weißt du, wie oft ich diesen Spruch schon gehört habe "mich haut so schnell kein Hund um". Immer von Menschen, die glaubten, stehenbleiben und Leine festhalten reicht auch bei nem richtigen Sprung in die Leine. Ist witzig anzusehen, wenn sie sich den Boden dann sehr plötzlich mal ganz genau anschauen und der Hund sie mit einem Ruck von ihrem hohen Ross runterholt.

    Und ja, das schaffen auch kleine Hunde bei großen Menschen.

    Kleiner Einwurf zum Tonfall in diesem Thread: bevor ich mit 30 meinen ersten ganz eigenen Hund bekam, träumte ich von einem Landseer. In der Übergangszeit habe ich in der Ausführgruppe in unserem Tierheim ausgeholfen und habe überhaupt nicht verstanden, warum ich den dortigen Bernhardiner nicht ausführen durfte. "Kann ja wohl nicht so schwer sein, den zu halten." dachte ich...

    Ich bekam dann eine 3,5jährige Neufundländerin, ABSOLUT leinenführig. Wenn die Leine stramm wurde, hat sie sie immer und von selber wieder locker gelassen. Es folgten zwei erwachsene Bouviers. Auch da nie ein Problem, die zu halten. Auch nicht, wenn sie zu zweit angezogen haben. Ich dachte also, in meiner Gewichtsklasse funktioniert das, mit den großen Hunden.

    Dann kam der Schäferhund, als Welpe. Ausgewachsen etwas größer (5cm) als die anderen, aber im Groben dasselbe Gewicht. Nur deutlich deutlich mehr Schwung. Mit ihr hab ich jetzt mehr als einmal den Boden geküsst, wenn sie an 10m Schlepp zum Hasen durchgestartet ist. Sicher war das Ego da mächtig geknickt und ich heilfroh, daß mich niemand hat fliegen sehen.

    ABER - und da komme ich jetzt zu dem Punkt mit dem Tonfall - ich habe mich vorher NIE auf "dem hohen Ross" sitzen sehen. Meine Erfahrung war halt die, dass ich solche Hunde halten kann.

    Die TE sitzt doch nicht auf einem hohen Ross oder weiß alles besser. Ihr fehlt halt die Praxiserfahrung, auch in vielen anderen hier angesprochenen Punkten.

    Wenn ich an die Zeit zurückdenke, wo Neufi Höppi bei mir einzog, rollen sich mir mit der Erfahrung von heute die Zehennägel hoch. Das würde ich NIE wieder so machen = alleinstehend, 10-12 Std. außer Haus (sie hatte in der Zeit freien Zugang zum Garten, aber trotzdem). Vor 25 Jahren war das mit diesem internet und der Forenwelt aber auch noch nicht so ausgeprägt und mein direktes Umfeld (Trainer im Hundeverein, jahrelange Hundeleute) hat mir gut zugeredet und mir die Stolperfallen nicht aufgezeigt.

    Da geht die TE das Thema doch viel durchdachter an, reflektiert die Einwände und wägt für sich ab. Was will man denn noch? Das ist doch auch alles eine Entwicklung. Muss man denn da immer so Spitzen einstreuen?

    (Nu isses doch viel länger geworden, als gewollt - habe fertig.)

  • Naja, gerade der Ton in der „Diskussion“ (und die verbissenes Diskussion selbst) um einen dahingeworfenen Satz (den ich übrigens eher selbstironisch gelesen habe als als ernsthaftes Argument) zeigt ja, dass es nicht um die Sache geht, sondern darum zu belegen, dass die TE gaaaar keine Ahnung hat (und man selbst sehr viel).

  • Es reicht doch, wenn du merkst, dass dein Hund glücklich ist

    Nein, das würde ich so keinesfalls unterschreiben. Es ist ja zweifelsfrei so, dass da der subjektive Blick versagt. Halter*innen von Qualzuchten, vollkommen verwahrlosten, übergewichtigen und unbehandelten kranken Hunden "merken" ja auch häufig, dass ihre Hunde glücklich sind.


    Der subjektive Blick des einzelnen Menschen sollte da nicht das ausschlaggebende Kriterium für "alles okay" sein.

  • Ich bin klein und zierlich und bei mir ist ein Hund eingezogen, der nur 9 kg weniger wog als ich selbst und ich war überrascht, dass ich den nicht halten konnte. Ja, manchmal mangelt es einfach an Erfahrung. Ich habe so ziemlich jeden Fehler gemacht, den es gibt bei meinem ersten Hund, den ich nach nur wenigen Tagen wieder zurückgeben musste.


    Ich finde gut, dass sich die TE so erkundigt und auch so offen und ehrlich ist und gerade deshalb finde ich es nicht in Ordnung was für Argumente hier teilweise kommen.


    Ich habe den Satz übrigens auch eher als selbstironisch/lustig gemeint wahrgenommen, nix mit hohen Ross.

  • Ich finde hier tatsächlich den Ton von einigen auch nicht so super, ehrlich gesagt.


    Hier wird jetzt wirklich auch jede Kleinigkeit rangezogen, um irgendwelche Argumente zu finden. Ganz ehrlich, dass man vom Hund von den Füßen geholt wird kann nun wirklich jedem von uns passieren, wenns ungünstig läuft. Im besten Fall hilft dagegen eine entsprechende Erziehung des Hundes, um es relativ sicher auszuschließen. Ansonsten aber auch gar nichts. Je nach Größe des Hundes würde nicht mal Bodybuilding helfen.. Sorry, aber das find ich echt Hahnebüchen.


    Oder auch, dass man unbedingt ein Auto braucht.. Ich würde mal Vermutungen anstellen und sagen, dass selbst hier im DF, wo ich mal unterstellen würde, dass hier hauptsächlich vernünftige Hundehalter schreiben, bestimmt 10% mindestens auch kein Auto haben..


    Finanzielle Absicherung durch Eltern und Verwandte hatte ich auch in den ersten Jahren meiner Hundehaltung. Im Studium hat man jetzt halt leider auch keine Millionen auf der hohen Kante liegen. Im Normalfall zumindest. Und ich würde auch mal vermuten, dass es auch hier einige gibt, die mit relativ niedrigen Gehältern hantieren müssen und ebenso nicht mehrere tausend Euro zurückgelegt haben. Das Wichtige ist doch, dass man sich überlegt, was man im Notfall macht. Das kann eine Versicherung sein oder auch Rückhalt von Außen. Alles prima.


    Das Einzige, was ich schwierig finde ist tatsächlich, dass du, Blubberl , anscheinend nicht bereit bist, mit der Anschaffung des Hundes zu warten, bis die körperliche Fitness ausreichend ist sondern das Pferd von hinten aufzäumst. Und das kann mAn gewaltig nach hinten losgehen. Für dich und den Hund. Warum denn nicht mit entsprechender Vorbereitung arbeiten und die Gassiangebote (Tierheim oder von hier?) annehmen. In meiner Stadt gibts auch einige Facebookgruppen, wo man nach genau sowas gucken kann. Warum muss es denn unbedingt ZEITNAH sein? Ein Hund begleitet einen im besten Fall 15 Jahre oder mehr. Da kommts jetzt auf ein paar Monate zum Konditionsaufbau auch nicht an. DAfür muss man auch nicht erstmal 30 Kilo abnehmen. Ich hab neulich das erste Mal am Mammutmarsch teilgenommen. Da waren (incl. mir selbst) einige übergewichtige Menschen, die das dennoch gemacht haben. Man muss nicht super schlank sein um Kondition zu haben.

  • Es gibt 1000.0000 Hunde auf dieser Welt die ihr Leben in Tierheimzwingern oder schlimmerem fristen. Die dankbar wären für ein schönes Heim.

    und eingesperrt in einer Wohnung ohne Freilauf weil nicht erzogen, nicht verträglich oder Jagd wie hulle, und Minilöserunden findest du wirklich besser? Und nein Hunde sind nicht dankbar


    Das kannst du vorhersagen weil?





    Bei mir stand letzte Woche ne Dame aufm Platz. Amfang 60 würde ich sagen. 3 jähriger weißer Wuschel ausm Tierschutz an der Leine. Total cooles kleines Teil. Aber wenn die Beiden am Tag zig Kilometer zurück legen fress ich nen Besen. Trotzdem sind sie happy miteinander

  • Also meine Hunde, davon wiegt einer 'auch' 15 kg, können sich aufführen wie sie wollen, da holt mich keiner von den Füßen.

    Und ich bin mit 1.60m ohne Übergewicht jetzt nicht die Masse in Person.


    Die TE hat doch nicht behauptet, dass sie sich einen 50kg Cane-Corso Muskelproleten ins Haus holen möchte.

    Ich verstehe manchmal nicht, warum sich an jeder kleinsten Eventualität so aufgehangen wird, die gar nicht wirklich im Raum stand.


    Meine Freundin, einen halben Kopf kleiner als ich es bin und sehr zierlich, führt einen 40kg Schäferhund. Den hat sie auch so erzogen bekommen, dass das gut funktioniert.

    Man kann auch schlank und unsportlich/unbemuskelt sein.


    Wenn ich ganz ehrlich bin, sind es nicht die DF-ler, die ich als Ottonormalhundehalter sehe.

    Niemand hier im ganzen Umkreis, keiner von meinen Freunden oder Verwandten geht 10km aufwärts und 3x täglich spazieren, plus regelmäßige Zusatzbespaßung oder Hundesport.

    Da rennt auch niemand wegen jedem Müh zum Tierarzt und zur heutigen Zeit überlegen es sich die meisten eher 3x, bevor sie gehen. Nicht wie im DF, wo gleich zur LMU München und zum Ganzkörperscan im CT geraten wird, wenn ein 'komisches' Symptom aufkommt. Diese Ottonormalhunde werden einfach irgendwann mit 10 Jahren plus eingeschläfert, als dass noch ein Goldimplantat oder eine neue Hüfte gesetzt wird.


    Das allermeiste sind stinknormale Familienhunde, die halt dabei sein dürfen und einmal am Tag ne Stunde spazieren gehen. Dagegen haben ja meine Hunde noch viel Programm.

    Und ich finde trotzdem nicht, dass einer davon unglücklich wäre. Es sitzen so viele Hunde ihr halbes Leben in Tierheimzwingern oder verenden täglich im Ausland auf den Straßen. Dagegen ist jedes Leben als einfacher Familienhund ein Traum. Ist einfach meine Meinung.


    Versteht mich nicht falsch. Ich bin selber zum Beispiel total Helikopter, wenn es um die Gesundheit meiner Hunde geht und immer hinterher. Verstehen kann das aber in meinem ganzen Umfeld niemand, obwohl ich auch unentwegt versuche, anderen die Augen zu öffnen, zu beraten, darauf hinweise lieber einmal mehr nachsehen zu lassen etc. Aber die Standards, die hier im Forum teils als normal angesehen werden, die gibt es so einfach nicht im echten Leben m. M. nach. Einen so großen Stellenwert haben die meisten Ottonormalhunde nicht.


    In den ersten Jahren Hundehaltung, als ich mich hier angemeldet hatte, habe ich mich dermaßen in die Auslastung und permanente Betreuung gesteigert, dass die Hunde zum Schluss fast gestresster waren, als ich.

    Heute leben wir einfach in den Tag hinein und ich würde es nie wieder so angehen, wie beim ersten Hund. Diese ganzen was und wenn und wie Fragen. Ich hätte meine Hündin in den ersten 6 Monaten fast wieder abgegeben.


    Seit ich einfach mache, wie es für mich passt und die Hunde sich eben auch ein gutes Stück anpassen, leben wir hier alle glücklich.

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