Wenn der Lassie-Faktor zuschlägt

  • Ich sehe das gerade als kritische Betrachtung des Miteinanders. Was erwartet der Mensch und was kann er im Gegenzug bieten. Interessantes Thema. Und sehr weit.


    Ob der Hund als Statussymbol, als Spielzeug/-gefährte für die Kinder, Sozialpartner für Oma/Opa oder als Partner, wenn jemand gerade verlassen wurde - die Frage, was kann Mensch bieten und was sollte er bieten können, ist ausschlaggebend und wird doch oft vernachlässigt.


    Hier lese und schreibe ich gerne mit.

    Jap, genau das ist die Intention hinter dem Thread.

    Danke MoniHa :thumbs_up:

  • Ach wie gerne wäre ich so perfekt wie manche hier.


    Gut, dass ihr alles wisst und alles könnt und mit allem Erfahrung habt und noch nie falsch gelegen seid und nachfragen musstet.


    Wenn ich die TE des anderes Threads wäre, würde ich mich nach dem hier hier abmelden.

  • Es gibt Versicherungen. Hier kann man einen jungen Hund für unter 50 Tacken im Monat VOLL versichern lassen. Wenn ich mir die nicht leisten kann, dann mache ich mir im Normalfall ja wirklich keine Gedanken über einen Hund. Hundesteuer ist hier mit 40€ im Jahr Kleingeld.


    An Futter kosten mich BEIDE Hunde zusammen 50 Euro im Monat. Und nein, die bekommen keinen Rotz. Wie viele extra Leckerleien man dem Hund zugesteht, ist ja ne andere Sache und hat der Wolf bestimmt auch nicht in freier Wildbahn..... wenn wir schon bei solch herrlichen Vergleichen angelangt sind. |)


    Der Hund stammt vom Wolf ab, ja. Für mich haben aber 2kg Toyrassen und 80kg Molosser nix mehr mit dem Wolf zu tun. Unsere Bandbreite an Hunderassen und Mixen ist genauso individuell , wie deren Bedürfnisse es sind.

    Meine Yorkerine würde dir was pfeifen, wenn sie kilometerlange Märsche jeden Tag absolvieren müsste.


    Und ich frag mich eh immer, warum 'laufen' nur mit Spaziergängen gleichgesetzt wird. Meine Hunde bewegen sich generell viel mehr, als ich. Ohne Mammutmärsche. Da reichts, wenn wir am See sitzen und die zwei da ihr Ding machen. Oder im Park. Oder im Garten. Oder bei Freunden mit anderen Hunden zocken. Oder wir in die Stadt gehen, weil ICH was besorgen muss. Alles Bewegung/laufen.

  • Uffa..... wording. Es kann so vieles und auf der anderen Seite auch ganz vieles nicht.



    Also ich habe Hunde, weil ich Hunde haben wollte. Nix mit "einen Hund retten.

    Und ich habe Wuschelhunde, weil ich die schon immer toll fand, auch die im TV, z.B. Happy aus "eine himmlisch Familie".


    Ich habe Hunde, weil Spazierengehen alleine doof ist.

    Weils mir mit Hunden besser geht. Würde es mir mit Hund schlechter gehen, hätte ich keine.

    Mein Mann und ich haben leider keine Kinder, hätten wir Kinder, hätten wir mit Sicherheit weniger Hunde. Von daher so gesehen: Kinderersatz. Oder wie auch immer man es nennen will.

    Ich habe keine Familie mehr. Wenn etwas in meinem Leben "Familie" nahekommt, dann die Lebensgemeinschaft hier. Also ja, irgendwo sind sie also meine Familie.

    Oder welches Wort auch immer man dafür verwenden will.


    Auf der ersten Runde des Tages latschen unsere 7-10km. Oder auch nicht, weil bei -5Grad und Eisregen, hab ich nicht so Lust, 2h mit ihnen durch den Wald zu latschen oder Fahrrad zu fahren. Das ist aber für mich keine Hundezeit, sondern Gemeinsamzeit, wir starten so gemeinsam in den Tag. Und da wir gemeinsam unterwegs sind, ist tatsächlich Rücksicht auf alle angesagt. Egal ob auf einen Senior, der nicht mehr schnell laufen kann, egal ob auf die Pfützenspringer, für die man Pfützen sucht, egal ob auf meine Bandscheibe. Das ist alltägliches Miteinander.


    Was ich im Gegenzug biete?

    Liebe.

    Humor.

    Die Freiheit, sich dreckig machen zu können, im Garten zu buddeln, sich durchs Bett zu wälzen.

    In einer Hundegruppe leben.

    Das Recht, seine Meinung zu äußern, das Recht so erzogen zu werden, dass man sich selbstständig in der Umwelt bewegen kann, ohne ständig MK-&Leinenknast zu riskieren.

    Anständiges Futter und tierärztliche Versorgung, nen Platz auf der Couch oder wo auch immer man schlafen mag.

    Zeit mit mir, aber auch Zeit ohne mich zum Abschalten.

    Das Recht, genauso wenig perfekt sein zu müssen, wie ich. Stärken und Schwächen haben zu dürfen und zu können.

    Das Recht, in seinen Wesenszügen und seinem Sein berücksichtigt zu werden, wenn ein neues Mitglied hier einzieht.


    Und wenn eines Tages einer von ihnen stirbt, dann trauern wir. Dann tut uns das jedem hier sehr, sehr weh. Weil jeder von uns - egal ob Menschen oder Hunde, einen langjährigen Begleiter verliert, einen Freund. Mit dem man viel erlebt hat, durch Dick und Dünn gegangen ist und der Teil der Gruppe/Familie/Bande/ Gang/Lebensgemeinschaft oder wie auch immer man das nennen will, gewesen ist.

  • Wie mir dieses "Was machst du wenn der Hund dich 20.000 Euro pro Monat kostet" - Getue auf den Sack geht. Was unterscheidet denn Neuhundehalter von denen, die schon einen besitzen? Auch für sie werden die Kosten angehoben. Aber sie dürfen Hunde halten und wenn sie sich weitere holen, wird noch gratuliert? Oh.

    Das ist natürlich ein Worst-Case-Szenario, welches nicht zwangsweise eintreten muss. Natürlich ist es gut, vorbereitet zu sein und einen Plan B zu haben, wenn mal was passiert. Aber einen beispielhaften Wert von 20.000 € pro Monat werden sicherlich die wenigsten haben.


    Oder sollten sich nur noch Gutverdiener überhaupt einen Hund leisten dürfen?

    Es gibt Versicherungen. Hier kann man einen jungen Hund für unter 50 Tacken im Monat VOLL versichern lassen. Wenn ich mir die nicht leisten kann, dann mache ich mir im Normalfall ja wirklich keine Gedanken über einen Hund. Hundesteuer ist hier mit 40€ im Jahr Kleingeld.

    Leider gibt es bei Versicherungen auch Unsicherheiten, ob eine Behandlung sicher gezahlt werden. Wie man im entsprechenden Thread nachlesen kann, kommt es schon mal vor, dass eine Versicherung den Vertrag kündigen kann oder nicht vollständig zahlt. In der Regel muss man ja auch die Behandlungskosten erst mal vorstrecken und kriegt das Geld nach Einreichen der Tierarzt-Rechnung erstattet.

  • Die Fragestellung ist in meinem EP ersichtlich.


    Es wäre echt schön, wenn das thematisiert wird anstatt einen geschlossen Thread hierher zu transferieren.

    Für mich ist keine Fragestellung ersichtlich.

    was gibt es diskutieren, wenn „die Anderen“ immer mehr alles falsch machen?

    Du hast ja die Erklärung schon mitgeliefert. „Die Anderen“ sind halt naiv und im Lassie Alter hängen geblieben.


    Du dagegen bist erwachsen geworden und siehst die Welt realistisch.

    Da kann man dir doch nur zu gratulieren…

  • Ich liebe es immer so sehr, wenn Leute ihre hohen moralischen Maßstäbe anderen aufdrücken wollen. Hundehaltung ist per se egoistisch. Ein Hund vom Züchter, um damit Ziel xy zu verfolgen, ist noch egoistischer. Ja, das oberste Ziel sollte sein, die Bedürfnisse des Hundes zu befriedigen. Aber manche lehnen sich verdammt weit aus dem Fenster, wenn sie an Hand von ihren Hunden und ihren Idealvorstellungen die Bedürfnisse eines jeden Hundes glaskugeln können.


    Ja, Hunde stammen vom Wolf ab. Vor sehr sehr langer Zeit haben sie sich aber dem Menschen angeschlossen und dessen Abfälle gefressen. Da war nichts mehr mit "laufen um des Laufens Willen". Ein Wolf legt täglich Strecke X zurück, weil er das muss. Um sein Revier zu markieren, um zu jagen, um zu fressen. Wilde Hunde und Straßenhunde laufen mit Sicherheit keine 70km am Tag. Die laufen bis zur nächsten Müllkippe und zurück.


    Damit will ich nicht sagen, dass Hunde kein Bedürfnis haben sich zu bewegen, zu rennen, zu schnüffeln, zu entdecken. Natürlich haben sie das und natürlich macht ihnen das auch einfach Spaß. Aber es gibt genug Hunde, die nicht zu fett sind, nicht kaputt gemacht sind durch falsche Haltung, nicht krank sind, die trotzdem mit einer Runde Gassi bummeln, ausgiebig schnüffeln und gucken völlig zufrieden und glücklich sind. Und häufig sind das kleine Begleithunde oder Mischlinge. Egal, was da irgendein Mensch an "Minimalanforderungen" festlegen will.


    Meine Hündin hat zum Beispiel gar keine Lust zum Spazierengehen, wenn sie das Wetter nicht angemessen findet. Natürlich könnte ich sie zwingen, aber sie mag es einfach nicht und liegt lieber ein paar Stunden auf dem überdachten Balkon und beobachtet die Welt, statt bei Regen oder Matsch spazieren zu gehen. Auch sonst ist ihr die Länge der Strecke, die wir machen, einfach völlig egal. Sie kann jeden Grashalm abschnüffeln und sich stundenlang da drin verlieren. Natürlich geht sie auch mit Freude lange Runden mit, aber wenn es nach ihr ginge, müsste das jetzt nicht unbedingt sein. Sie macht 10 Mal lieber ne ausgiebige Clickersession oder Dummytraining als einen Spaziergang um des Laufens Willen. Ich hab mal versucht mit ihr Rad zu fahren und hab diesen Hund noch nie so genervt gesehen. Übrigens ja, sie ist topfit. Beim Zwerg ist das anders, der liebt einfach körperliche Bewegung. Aber zu negieren, dass es auch Hunde gibt, die mehr Wert auf andere Dinge legen, ist einfach falsch. Und wenn man einen Tierschutzhund nimmt, kann man auch einen Passenden finden.


    Ich finde diesen ganzen Thread polemisch und unangemessen und es nervt mich massiv, wie hier auf jemandem rumgehackt wird, der sich die ganze Zeit einsichtig und höflich verhalten hat.

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