Warum ist es im Tierschutz so streng?

  • Dadurch dass du sich nicht auskennst und du einfach einen freundlichen Hund willst hast du durchaus hohe Ansprüche. Den im Grunde "brauchst" du einen Hund der schon gut vorerzogen ist, nicht besonders triebig, eher neben her läuft und nicht viel schlimmes oder auch keinerlei Erfahrungen sammeln durfte. Also im Grunde ein Hund der sein Zuhause durch z.b. Scheidung verloren hat. Somit fallen die allermeisten auslandshunde schon raus. Auch ein recht junger Hund könnte eher unpassend sein.

    Ich denke einer der größten negativ Punkte wird das alleinbleiben für den tierschutz sein. Viele tierheime setzen ihre Grenze bei 6h an.

    Wie lang ein Hund alleine bleiben kann hängt vom hund ab, wie lang er maximal alleine bleiben sollte, dazu gibt es seht viele sehr unterschiedliche Meinungen, die auch davon abhängig sein können, ob der hund z.b. auch selbst in den Garten oder so zum lösen gehen kann, einen hundekumpel da hat...

    Du solltest dir überlegen ob du dir einen hundesitter, gassigänger oder so leisten kannst, jemand verlässliches kennt, der bei dir was im homeofficd machen kann und dabei den hund kurz pinkeln lassen kann und ansonsten einfach da ist. Es gibt nicht wenig hunde die nicht einfach so verlässlich alleine bleiben können egal ob 3 h oder 7 h. Daher solltest du schon einen Plan b haben.

  • Ich würde einen Hund nicht an einen Endplatz vermitteln wenn er 5 Tage in der Woche für 7 Stunden alleine bleiben muss. Das bedeutet regelmäßig sich mindestens 7 Stunden, in der Regel aber noch länger, nicht lösen können. Und wenn der Hund nach einer Weile das Dauerbellen anfängt und sich die Mitbewohner beschweren? Wäre für mich keine Diskussionsgrundlage.

  • Ich bin täglich 7 Stunden außer Haus, was aber noch im Rahmen ist. Bis 8 Stunden ist ja in Ordnung.

    Nein, absolut nicht. Hunde sind soziale Wesen, sie brauchen die Nähe ihrer Familie. Sie möchten wissen, wo wer ist, in welcher Stimmung und was abgeht.

    Wenn man mehrere Hunde hat, ist es etwas anderes, dann haben sie einander, aber für einen Einzelhund ist das aus meiner Sicht nicht ok. (und ja, es gibt Individuen, die wahrscheinlich lieber allein sind als z.B. mit im Büro, aber das kann man nicht erwarten, wenn man einen Hund aus dem Tierschutz nimmt).


    Für mich sind 5 Stunden Alleinsein am Tag das Maximum, wenn das 5 Tage die Woche sind, würde ich sagen max. 4 Stunden. Ich habe auch einige Jahre Vollzeit außer Haus gearbeitet und hatte einen tollen Sitter-Jungen. Trotzdem hätte ich mir unter den Bedingungen keinen neuen Hund geholt.

  • Wie lange beschäftigst du dich denn schon mit dem Thema Hund anschaffen?

    Hast du dich diesbezüglich über das Forum hinaus schon informiert?

    Was waren so die wichtigsten Infos für dich?


    Mir erscheint das alles etwas undurchdacht und durch die rosa Brille.

    Nicht böse gemeint!


    7 Stunden täglich finde ich auch sehr viel.

    Mit Leila könnte man das vielleicht sogar auch so machen, aber welchen Mehrwert hat das für den Hund? Eigentlich den ganzen Tag allein in der Wohnung zu liegen?

    Verstehe mich nicht falsch, aber ich finde das ist einfach zu wenig gemeinsame Zeit - gar nicht aktiv sondern passiv.

    Es macht für mich schon einen Unterschied, ob der Hund allein auf der Couch liegt oder ob da einer vielleicht daneben sitzt.

    Ich Kreise auch nicht den ganzen Tag um meine Hunde, aber ab und zu kommt ein liebes Wort oder einmal kurz durchkkuddeln.

  • Tatsächlich kenne ich kein Tierheim und keine Organisation, wo ein Hund bei 7-8 Stunden Alleinsein vermittelt wird. Das allein ist ein großes KO-Kriterium.

    • entweder du bietest Bürohund
    • oder teilweise Homeoffice
    • oder eine Hundetagesstätte

    Sehr, sehr viele Tierschutzhunde haben eine Alleinseinproblematik. Kläffen oder Zerstören. Das stört die Nachbarn und den neuen Besitzer. Zack muss der Hund SOFORT wieder weg. Was glaubst du wie oft Tierschützer sowas erleben. Retten in allen Ehren, aber leider bringt das garnichts, wenn dann 70% aller "geretteten" Hunden wieder abgeschoben werden. Da spricht auch einfach die Erfahrung der Vermittelnden, was viele Interessenten nicht nachvollziehen können (weil sie die ganzen Backrounds und Probleme nicht kennen).


    Oft sitzen zudem komplizierte Hunde im Tierheim. Die einfachen werden häufig nicht abgegeben oder unter Familie/Bekannte bereits vermittelt. Die finden ihren Weg gar nicht erst ins Heim. Auslandstierschutz ohne Garten und Ersthund finde ich fast tierschutzwidrig (Direktvermittlung, Pflegestelle ist wieder was anderes). Wir hatten letztens hier erst wieder so eine Direktvermittlung. Der Hund lag über eine Woche auf der selben Stelle und hat unter sich gepinkelt - Gassigehen keine Chance. Du merkst sicher beim Lesen, dass wirklich mehr dahinter steckt. Aber das merkt man eben leider erst mit etwas Erfahrung und auch Einsatz im Tierschutz.


    Also wie fängt man an? Mit viel Geduld oder teilweise auch Änderung der eigenen Lebensumstände. Gassigänger war ja schon eine Idee, da bekommt man auch schneller mit, wenn ein passender Hund reinflattert und wird gleich bedacht.

  • Beim Thema alleine bleiben sollte man auch immer bedenken, dass es sein kann, dass der Hund in der Pflegestelle vielleicht gut alleine bleiben kann, es aber im neuen Zuhause evtl neu lernen muss.

  • Bis 8 Stunden ist ja in Ordnung.

    Sagt wer?


    Ich denke, du bist dir gar nicht bewusst, welche enorme Anforderungen du an einen Hund stellst.

    Alleine, dass er nach der Eingewöhnungsphase über 7 Stunden alleine bleiben können soll, ist einfach etwas, was viele Hunde nicht zuverlässig leisten können und was zu massiven Problemen führen würde.

    Da kannst du noch so gerne einem Hund helfen wollen, da werden fast alle Vermittler Abstand nehmen, weil Probleme schon fast vorprogrammiert sind und da zieht man noch nicht mal in Betracht, dass für viele bei sieben Stunden allein bereits eine Grenze überschritten ist., bei der sie nicht verhandlungsbereit sind.

  • (…) Ich wüsste auch gar nicht welche Rasse. Kenne mich da nicht so aus, weil ich wirklich nicht wählerisch bin. (…) Ich möchte einfach einen freundlichen Hund, der ein Zuhause sucht. (…)

    Siehst du, das meinte ich mit hohen Anforderungen.

    Du suchst eben nicht „nur“ einen Hund. Du suchst einen Hund, der

    - mittelgroß ist

    - freundlich ist (mit wem eigentlich?)

    - alleine bleiben kann

    - Öffis fahren kann(?)

    - Parks abkann, wo zig andere Hunde rumlaufen (auch abgeleint?)

    - Städte abkann, wo viele Menschen rumlaufen


    Das ist im Tierschutz einfach nicht der Standard, wir haben zwar manchmal solche Hunde, aber selten. Die weitaus meisten Hunde bei uns haben Probleme mit Stress, mit anderen Hunden, hatten Beißvorfälle oder sind alt/krank. Oder sie kommen aus dem Ausland und brauchen ein flexibleres Umfeld (also z.B. einen Garten, falls der Hund nicht sofort Gassi gehen kann oder Angst vor der Leine o.ä. hat).


    Hund ist eben nicht gleich Hund, es ist schon wichtig, sich vorher zu überlegen, welche Eigenschaften man handhaben kann und welche nicht. Z.B. kann man bei uns drei Minuten vom Haus entfernt stundenlang laufen, ohne mehr als einem oder zwei Hunden zu begegnen. Mein Hund dürfte also artgenossenunverträglich sein. ÖPNV nutz ich nie, das ist auch egal. Aber ich fahre sehr viel Auto, da war kein Spielraum. Wir arbeiten, also war beim Alleinebleiben wenig Spielraum. Und so weiter.

  • Kannst du dich vll mit Freunden/Verwandten/Nachbarn zusammentun, sodass der Hund nicht die ganze Zeit alleine ist, während du außer Haus bist? Es gibt ja genug Menschen, die Hunde lieben und sich gerne um einen kümmern würden, aber aus Gründen keinen eigenen Hund halten können. Wichtig ist mMn, dass ein gewisses Vertrauensverhältnis besteht, und du davon ausgehen kannst, dass diese Person nicht nach 3 Wochen einen Rückzieher macht.
    Was vielleicht auch eine Idee wäre, wäre ein Hund, der von einer Privatperson vermittelt wird, das Leben in der Stadt schon kennt und z.B. ein neues Zuhause sucht, weil sich die finanzielle oder gesundheitliche Situation der Besitzer geändert hat - passiert oft genug. Bei sowas ist es aber empfehlenswert, einen (guten!, da können Menschen hier bestimmt Empfehlungen aussprechen) Hundetrainer hinzuzuziehen, damit nicht die 'Katze im Sack' bei dir einzieht.

    Viel Erfolg. Der Umgang mit Tierschutzorgas kann frustrierend sein, aber unterschätz auch nicht wie anstrengend das Leben in der Stadt (und auch z.B. Öffis) für Hunde sein kann. Da musst du das richtige Tier finden.

  • Ich zerstückel dir das mal:

    Das kommt bei deiner Vorstellung an in der Vermittlung. Was du bietest ist kein schönes Zuhause und auch kein schönes Leben für einen Hund.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!