Erwartungen an den Hund, Erwartungen an den Halter

  • "Erwarten" tue ich nichts Großes, einen Hund eben. Da hier eigentlich immer welche vom Tierschutz einziehen, bin ich da recht flexibel, da man ja oft eh nicht sicher weiß, was man kriegt.


    Was bei mir wirklich nicht funktionieren könnte (und wenn ich hier davon lese, dass einige das wuppen, bin ich immer wieder erstaunt) nicht alleine bleiben können UND dabei zu schwierig für Fremdbetreuung. Das würde in mein Leben nicht passen.


    Was ich biete: Das was der Hund braucht, leider nicht immer das was er möchte. Hundesportlerin bin ich jetzt nicht, das passt zu Nastro ganz gut. Der Vorgänger konnte dafür jede Menge Akrobatik und Tricks. Nastro hätte gerne einen Jagdjob. Wenn er bei meinen Eltern Ratten jagen darf, ist er absolut stolz und glücklich. Aber das geht eben nicht immer.

  • Was erwartet ihr von euren Hunden

    Dass sie bei mir glücklich werden können und ein zufriedenes Leben führen können. Alltagsbegleiter sind und vor allen Dingen gerne mit mir draussen in unserer Hood spazieren gehen. Und dass ich da einfach mal abgelenkt und verträumt herumlatschen sein kann, ohne dass mir gleich der Hund um die Ohren fliegt. Ich erwartete einen erwachsenen, selbstständigen, meistenteils gehorsamen Hund, der auch ab und zu gut alleine bleiben kann und meinen Besuch nicht frisst.


    Was bietet ihr

    ein ruhiges, zugewandtes, verantwortungsvolles, liebevolles, konsequentes, humorvolles, Zuhause. Ich achte die Bedürfnisse meiner Hunde und versuche ihre Sprache zu lesen und zu verstehen.


    Stellt ihr euch auch so wie ich gelegentlich die Frage, ob ihr genug/ das Passende bietet?

    Ja.


    Gerade bei meiner Rasse hier (BC - Mix) kommt mir immer wieder der Gedanke und ein schlechtes Gewissen hoch, ich würde zu wenig machen und müsste Sportkurse usw mit ihr machen.

    Allerdings musste ich 8n der Vergangenheit immer wieder feststellen, dass das gar nichts für meinen Hund ist und er als Sporthund mega unglücklich wäre


    Welche Erwartungen hattet ihr, die gar nicht oder ganz anders erfüllt wurden?

    Für mich war klar, dass ich mit Donna Hundeschule und Beschäftigungskurse besuchen würde. Das war auch eine der Bedingungen, sie über die TS Orga überhaupt bekommen zu dürfen. Ich war darauf eingestellt, über viele Jahre Hoopers oder Mantrailing oä im Verein zu machen.

    Aber es war für Donna wegen der Reizüberflutung völlig kontraproduktiv und unmachbar auf den diversen Hundeplätzen, und so hab ich dann nur noch ein paar Einzeltrainings gemacht und alle weitere Beschäftigung mit ihr im Alleingang.

    Und dabei weitaus weniger, als ich jemals erwartet hätte.

    Aber es passt so, mittlerweile bin ich froh.


    Die zweite Erwartung war, dass ich dreimal täglich Gassi gehen muss, wie bei allen meinen Hunden vorher auch.

    Das hat sich nicht erfüllt, da Donna anscheinend eine sehr kleine Blase hat - sie muss 4x täglich raus. ( aber das mache ich gerne für sie)

  • Welche Erwartungen hattet ihr, die gar nicht oder ganz anders erfüllt wurden?


    Ich mache mich jetzt mal unbeliebt und sage die bösen Worte. Ich halte Hunde als Sozialpartner. Von Anfang an und bis jetzt. Weil ich Hunde liebe und weil sie mir etwas geben, das mir kein Mensch geben kann. Das ist das Einzige, das ich wirklich "erwarte", zu jedem Hund eine einzigartige Beziehung aufzubauen.

    Ich finde, das trifft es auch bei mir ganz gut. Ich habe erwartet, eine gegenseitige Beziehung aufbauen zu können. Also ich wollte keinen "ich tu was du sagst"-Hund, sondern ein schönes Miteinander.



    Was bietet ihr?

    100% Aufmerksamkeit und Flexibilität um den Hund. Urlaub, Betreuung, medizinische Vorsorge und Versorgung.

    Immer eine Stelle zum Kuscheln, Bereitschaft, Baustellen familienkompatibel zu machen

    Stellt ihr euch auch so wie ich gelegentlich die Frage, ob ihr genug/ das Passende bietet?

    Ja. Und auch manchmal, ob es zuviel des Guten ist.

    Welche Erwartungen hattet ihr, die gar nicht oder ganz anders erfüllt wurden?

    ähja, der Traum vom netten Durchsdorfwackler hat sich leider nicht erfüllt. Der eine ist nicht immer Hundekompatibel, die andere hat keeeeiiiiine Zeeeiiiiit.

  • Nachdem mich mein erster Hund mit 13 Jahren verlassen hat, musste ich eine mehrjährige Hundepause einlegen. Vermisst habe ich Woody am meisten bei meinen nun doch recht einsamen Spaziergängen, mir fehlte die hündische Begleitung zunehmend immer mehr.

    Dann kam, nach reiflicher Überlegung, Lili mit an Bord. Und immer noch liebe ich unsere Hunderunden, für mich ein ganz wichtiger Faktor bei der Hundehaltung. Nett ist natürlich auch ihr Köpfchen auf meinem Bein, Schmuseeinheiten, falls Madame es zulässt…


    Ich biete gutes Futter, Sicherheit und ein halbwegs artgerechtes Hundeleben. Es scheint so, als sei Lili damit zufrieden. :smiling_face_with_heart_eyes:

  • Was erwartet ihr von euren Hunden / was habt ihr erwartet?

    Ich erwarte, dass der Hund lernt, ein paar wichtige Regeln zu akzeptieren und sich in der Wohnung wie auch draußen angemessen zu verhalten.


    Was bietet ihr?

    Das ist für mich die schwerste Frage. Was biete ich eigentlich?

    Ich biete mein Leben und die Bereitschaft, selbiges im Rahmen meiner Möglichkeiten an die individuellen Bedürfnisse des Hundes anzupassen. Ich bin gern mit dem Hund draußen unterwegs (ohne Hund gehe ich keinen überflüssigen Schritt), ich erarbeite gern mit dem Hund alle möglichen sinnlosen Tricks ... kurz: ich mache gern Zeugs mit dem Hund. Konkreter kann ich das nicht sagen. :ops:


    Stellt ihr euch auch so wie ich gelegentlich die Frage, ob ihr genug/ das Passende bietet?

    Nicht wirklich.

    Ich stelle eine so ähnliche Frage, wenn ich den Hund kennenlerne: ich versuche herauszufinden, was die Hobbies dieses Hundes sind. Und natürlich teste ich dabei zuerst die Dinge, die mir bekanntermaßen Spaß machen.


    Welche Erwartungen hattet ihr, die gar nicht oder ganz anders erfüllt wurden?

    Bei meiner ersten Hündin hatte ich irgendwie gar keine Erwartungen. Ich wollte einen Hund. Motte hat alle Erwartungen erfüllt. :D


    Bei Dina habe ich explizit nach einem sportlichen, aktiven Hund gesucht. Einen, mit dem man ganz viel machen kann: lange Spaziergänge, lustige Spielchen, Radfahren, dumme Tricks lernen... Jo. Wenn es Futter gibt, ist Dina dabei, ansonsten sieht sie wenig Sinn in lustigen Spielchen und dummen Tricks. Längere Spaziergänge hat sie zu schätzen gelernt (hat nur ca 2 Jahre gedauert), kleine Wanderungen macht sie tapfer mit :bussi: . Zum Radfahren bzw. zum Laufen am Fahrrad hat sie eine deutliche Meinung: Vergiss es! Gleichzeitig war Dina in den ersten Monaten (bis Jahren) sehr anstrengend, was Punkt 1 betrifft. Angemessen benehmen? Wie geht das? *stresshibbel* *Leute anspring* *Hunde ankläff* *wild rumhops* Aber das habe ich angesichts ihrer Vorgeschichte erwartet - diese Erwartung hat sie voll erfüllt. :lol:

  • Ich weiß nicht genau, warum diese Studie verlinkt wurde, aber ich hab mal reingeschaut.


    Tut mir leid, die Studie ist echt grottig. Wer kommt auf die Idee, sowas zu verlinken?

    Schon der reißerische Titel! Für die "dunkle Seite der Mensch-Tier-Beziehung" muss ja wohl ein bisschen mehr passieren, als dass Menschen das Verhalten ihrer Hunde anstrengend finden und sich deshalb (vielleicht) etwas schlechter fühlen.

    Die Hypothese heißt:

    Haben Personen, die ein Problem im Verhalten oder im Umgang mit ihrem Haustier (Hunde und Katzen) wahrnehmen, eine schlechtere allgemeine psychische Verfassung als Personen, die kein Problem wahrnehmen.


    Die Antwort heißt: Ja, der Zusammenhang ist klein aber signifikant.

    1. Die Studienteilnehmenden wurden im Internet in Haustierforen gesucht. Ihr wisst schon, was das für eine Auswahl ist...

    Menschen mit größeren Psych. Problemen (z.B. depressiver Art) werden in so einer Befragung eher nicht mitmachen, schon gar nicht, wenn sie auch noch Probleme mit ihrem Haustier haben.

    2. Es wird nicht hinterfragt, ob die Reihenfolge stimmt. Das Ergebnis kann genauso bedeuten, dass die schlechte psychische Verfassung des Menschen die Verhaltensprobleme der Tiere erzeugt (nicht andersherum). Oder dass beide Faktoren von einem dritten bedingt werden. (z.B. fühlen sich in einer engen, lauten Wohnumgebung weder Mensch noch Tier wohl)

    3. Die Tiere wurden erst gar nicht gefragt (z.B. durch Beobachtung, Messen von Stresshormonen usw.)

    Verhaltensprobleme beim Tier sind also eine subjektive Interpretation der Besitzer. Logischerweise sieht ein Mensch, dem es psychisch nicht so gut geht, eher ein Verhaltensproblem (das ihn belastet) als ein Mensch, dem es gutgeht. Im Grunde hat man also nach einem einzigen Merkmal gefragt, der Psych. Gesundheit des Menschen und es ist wirklich erstaunlich, dass der Zusammenhang nicht größer ist. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Tiere so robust unkompliziert sind...


    Soviel zu dieser Studie, in der sich die Psychologie München nicht mit Ruhm bekleckert...

  • Hast du dich eventuell im Thread vertan? :thinking_face: :sweet:

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