Sind meine Hunde zu fixiert aufeinander?

  • Hey :winken:


    Ich habe zwei Langhaar Collies namens Jade und Juno. Jade ist 14 Monate alt und Juno ist 5 Monate alt. Beide wohnen bei mir seit sie 8 Wochen alt sind.


    Irgendwie fällt mir auf, dass die beiden ziemlich fixiert aufeinander sind und mich daher manchmal eher aufs Abstellgleis stellen.


    Ein paar Beispiele:


    Juno frisst nur wenn Jade im selben Raum ist. Das Problem ist aber, dass Juno wahnsinnig schlingt und sich dann auf Jades Napf stürzt, deshalb wollte ich sie trennen. Aber Juno frisst einfach nicht, wenn Jade nicht bei ihr ist. Jetzt habe ich das so gelöst, dass ich zuerst Jade ihr Fressen geben und wenn sie fertig ist, bekommt Juno was.


    Juno bleibt generell keine Sekunde alleine ohne Jade. Zusammen mit Jade sind wir bei guten 3 Stunden, mehr habe ich noch nicht ausprobiert und sie pennen beide. Aber wehe Juno ist allein in einem Raum, dann ist das Theater groß.


    Beim Spaziergang konzentriert sich Juno nur auf Jade. Sie hört null auf mich. Ich bin total uninteressant. Es wird nur gezockt, gedüst und sich gemeinsam hochgeschaukelt.


    Überhaupt sie wollen 24 Stunden nur miteinander spielen, auch in der Wohnung und nehmen dabei keine Rücksicht auf irgendwas. Sie gehen wortwörtlich über Tische und Bänke.


    Juno läuft Jade ständig hinterher, sie schlafen gemeinsam in einem Körbchen.


    Jade ist nicht genervt oder so, aber ich habe das Gefühl, dass ich kaum Bindung zu Juno aufbauen kann, weil sie nur Augen für Jade hat.


    Ist das noch im Rahmen oder sollte ich irgendwie einschreiten? Wird das besser wenn Juno älter wird?


    Ich wollte einen Junghundekurs mit Juno besuchen, aber sie hat null mitgemacht, sich ständig nur umgesehen und gejault, war ein Reinfall. Sie scheint komplett besessen von Jade zu sein.


    In der Hundeschule wurde mir gesagt dass die beiden ein zu ähnliches Alter haben und sich deshalb gegenseitig Mist beibringen. Kann das sein?


    Wie mache ich aus Juno einen selbstbewussten und vor Allem selbstständigen Hund?

  • Kurze Antwort: Ja.

    Wenn du das weiter so laufen lässt, kriegst du keinen Fuß in die Tür.

    Getrennt Gassi gehen, getrennt Unterordnung trainieren und in der Wohnung Regeln etablieren, wann Ruhe ist, wo jeder auf seinem Platz bleibt und nicht getobt wird.

    Und diese Regeln konsequent durchsetzen.

    Keiner deiner Hunde ist annähernd "fertig", auch der Große nicht, was für dich bedeutet, dass du Erziehungsarbeit an zwei Hunden zu leisten hast.

    Das wird ein Arsch voll Arbeit.

  • Deine Hunde brauchen beide dringend Einzelzeit mit dir, besonders auch der jüngere! Machst du nie was allein mit einem? Training allein, auch mal Spaziergang allein! Und ganz dringend auch das alleine bleiben einzeln üben! Ganz klein anfangen mit getrennt aber mit Sichtkontakt, dann langsam steigern....


    Von selber wird das nicht besser!

  • heftig. Wichtig bei der Mehrhundehaltung ist wirklich dass man auch mit jedem einzeln was unternimmt. Ich bin selbst nie einzeln Gassi gegangen aber es gab hier immer täglich Zeiten die ich nur mit einem verbracht habe. Im training war jeder Solokünstler und das sehr intensiv und sie sind auch mal einzeln zu Oma und Opa gegangen


    Mein Tipp 2x mit jedem einzeln für 5 Minuten raus und da wirklich tolle Sachen machen. Tricks beibringen mit super Belohnungen und einfach sehr sehr viel Spaß mit dir. Das dann nach und nach ausdehnen.


    Mein Farinelli blieb auch nur schwer alleine aber ich hab das wirklich sehr geübt. Auf dem Hundeplatz oder im Auto bzw auf überall auf Prüfungen oder wo auch immer ich seinen Käfig aufgebaut habe schlief er entspannt aber Zuhause war er da sehr schwierig. Aber ich habs geschafft dass er eine Stunde schafft ohne zu sterben.


    Auch für eventuelle Notfälle ist es wichtig dass du sie trennen kannst. Tierarztbesuche, Klinikaufenthalte, schlimmstenfalls ein Todesfall. Oder du bist mal krank oder im Krankenhaus und sie müssen von verschiedenen Leuten getrennt betreut werden.


    ÜBEN!

  • Als ich die ersten Zeilen gelesen habe, dachte ich mir auch… Ohhh die sind aber nah beieinander, das ist des Pudels Kern.


    Unsere beiden sind 4 Jahre auseinander und wir gehen täglich gemeinsam eine Runde spazieren. 2 Mal am Tag gehen wir getrennt, bis ich der Meinung bin, dass sich Garou an mir und nicht an Leila orientiert.

    Das Spielproblem gab/gibt es hier auch noch teilweise. Deswegen gibt es feste Plätze und wenn ich kein Auge drauf haben kann, wird auch mal getrennt.


    Beim alleine bleiben trenne ich grundsätzlich. Zum einen weil ich auch nach 3 Monaten zusammenleben und einem harmonischen Miteinander auf Nummer sicher gehen will, dass die Stimmung aus einem Spiel heraus nicht umschlägt und weil es immer Situationen geben wird, in denen ich nur einen Hund mitnehmen kann oder will. Oder einer muss mal in die Klinik oder es ist mal was mit mir, sodass die getrennt voneinander untergebracht werden müssen… die Liste ist lang.


    Also mein Rat: Mach viel getrennt und baue erstmal eine Basis mit Juno auf.

  • neben dem, was bereits geschrieben wurde, möchte ich hierzu noch etwas anmerken:

    Das Problem ist aber, dass Juno wahnsinnig schlingt und sich dann auf Jades Napf stürzt, deshalb wollte ich sie trennen.

    Das ist normal. Die meisten Welpen kennen das System von fest zugewiesenen Näpfen nicht. Was ich hier als Problem sehe ist, dass du das offenbar nicht unterbinden kannst und deine Lösungsmöglichkeiten alle aus Management-Maßnahmen bestehen. Wenn du nicht mal das unterbinden kannst, ist es nicht verwunderlich, dass du auch ansonsten nicht für Ruhe sorgen kannst.


    Ich denke, dass es nicht schlecht wäre, wenn du mal einen Trainer auf euren Umgang im häuslichen Umfeld schauen lassen würdest.

  • Das ist wirklich heftig.

    Ich habe Hunde die wirklich aneinander hängen, geh de facto immer mit allen und auch zusammen in die hundeschule. Außerdem haben meine noch weniger Abstand.

    Aber das Maximum ist dass die Hunde die zurückbleiben mal ein Bisserl jammern.

    Der der mit ist findets immer cool.

    Und so wenig wie ich mich drum kümmere, es ist manchmal einfach nötig. Nicht immer wirklich alle zum Tierarzt mitnehmen, oder einer ist verletzt und wir aber zum wandern verabredet, etc.

    Ich würde gar nicht so anfangen jetzt gleich zwischen die beiden zu grätschen sondern eher über die Schiene fahren dass juno dich cooler findet.

    Belohn jede Interaktion mit dir, mach dich spannend, Kasper mit beiden zusammen rum.

    Wenn du jetzt nur anfängst zu trennen wird das die junge stark verunsichern und sichere Hunde Klammern sich nicht soaneinander

  • Erstmal Respekt vor dem geringen Altersunterschied :see_no_evil_monkey:

    Ich möchte mir das nicht vorstellen.

    Ist es das erste Mal, dass Du zwei Hunde hast?


    Bei uns ist der Unterschied 9 Jahre (was in anderer Hinsicht herausfordernd ist).


    Ich habe anfangs einen Onlinekurs bei einer Trainerin gemacht, die auf Mehrhundehaltung spezialisiert ist. Es ging thematisch zwar um etwas Anderes, aber es sind immer mal wieder Tips mit eingeflossen.

    Z.B. dass viele Mehrhundehalter dazu neiden, die Hunde als Rudel zu sehen und nicht als mehrere einzelne Hunde.


    Naja, das habe ich ehrlich gesagt nicht so gesehen, weil sie eben so weit auseinander sind und ich lange nur den Ersthund hatte.


    Ich habe von Anfang an (auch weil es teils nicht anders ging) vieles getrennt gemacht.

    Ein Jahr lang war ich z.B. höchstens einmal am Tag mit beiden draußen, sonst getrennt.


    Sie hatten immer schon ihre eigenen Schlafplätze und ich habe - dem Ersthund zuliebe - aufgepasst, dass das auch so eingehalten wird.


    Ich habe auch manchmal nur einen mit in mein Arbeitszimmer genommen, zumindest für eine gewisse Zeit.


    Beim Alleinesein haben wir sie auch eine Weile getrennt.


    In die Hundeschule ging ich natürlich auch getrennt, mit dem Ersthund dann irgendwann nicht mehr, weil er einfach immer viel älter war als die Anderen.


    Trainiert habe ich getrennt und zusammen, weil es auch einige Dinge gibt, die man mit beiden üben muss (Laufordnung an der Leine zum Beispiel).


    Der jüngere Hund (mittlerweile zwei Jahre) war schon recht fixiert auf den älteren, ist ja auch logisch, da Artgenosse. Aber der ältere Hund wollte keine so große Nähe, weil er lange ein Einzelprinz war.

    Insofern hat sich der Junghund dann schon mehr an mir orientiert.


    Es war / ist viel Arbeit, sich quasi separat um jeden Hund zu kümmern als gäbe es nur ihn. Dafür können sie aber nun auch ohneeinander, und wenn der Ersthund mal nicht mehr ist, wird es vermutlich kein Weltuntergrund für den Jüngeren sein.

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