Angebliche Beisserei. Ich brauche Hilfe

  • Eine Leistung deiner Versicherung ist es, unberechtigte Ansprüche abzuwehren. Wenn du deiner Versicherung den Schadensfall nicht umgehend (innerhalb einer Woche) meldest, dann verletzt du deine Obliegenheitspflichten und die Versicherung wird gar nichts mehr übernehmen.
    Sollte die Geschädigte dich tatsächlich angezeigt haben, dann wirst du wahrscheinlich auch noch Post vom Ordnungsamt bekommen. Dann wird es sowieso noch viel komplexer.

  • Ich bin nicht der Meinung, dass ich Leistungen meiner Versicherung in Anpruch nehmen sollte für etwas das nicht passiert ist,

    Ansprüche gegen dich, auch unberechtigte, müssen von deiner Versicherung geprüft werden, dafür hast du sie ja. Das ist ihr täglich Brot.


    Die Schuldfrage wird dann am Ende geklärt.



    Hast du eine Rechtsschutzversicherung? Die würde sich um das Thema mit der Anzeige kümmern. Grundsätzlich ist es gut, dass du eine Zeugin dabei hattest.

  • Hallo, ich habe jetzt online den Fall der Versicherung gemeldet. Selbst wenn sie mich morgen anzeigt, ich habe den Schaden gemeldet. Ich habe einen guten Freund der Anwalt ist, ich muss dafür nichts bezahlen, der sagte mir eben auch schon telefonisch, dass die Frau keine Ansprüche gegen mich durchsetzen kann. Sie hat keine Beweise, nur die Zeugenaussage von den 2 Jugendlichen gegen die Aussage von mir und meiner Schwester, also wird nichts passiern.

  • Komisch fand ich auch, dass sie direkt Bargeld will. Sie müsste doch wissen, dass das erst von der Versicherung gepürft werden muss, sie wollte dass ich direkt zum Tierarzt fahre und das bezahle, dann schickt sie mir die Rechnug und meint wieder ich soll ihr das Geld überweisen. Ich weiß auch nicht, das ist alles so merkwürdig.

  • Schwierige Frage. Einerseits ist es unwahrscheinlich dass der Vorfall inszeniert wurde um die Kosten für die Behandlung wegen einem abgebissenen Stück Ohr bezahlt zu bekommen.

    Anderseits ist es genau so unwahrscheinlich dass deine Darstellung wissentlich falsch ist.

    Irgendwie kann dem Hund das Stück Ohr bei der Begegnung abhanden gekommen sein.

    Dafür spricht auch dass er 10 Sekunden später seltsame Geräusche gemacht hat. Das wird die Zeitspanne gewesen sein die er brauchte um so weit runterzufahren dass er merkte dass mit seinem Ohr irgendwas nicht stimmt.

    Vielleicht steht ja in der Rechnung von der Tierklinik etwas erhellendes drin, z.B. Bisswunde, Rißwunde, Schnittwunde oder sonst was das erklären könnte wie die Verletzung zustande gekommen ist.

  • Ich könnte mir gut vorstellen, das der Hund die Verletzung woanders oder zu einem anderen Zeitpunkt erlitten hat, eventuell sogar durch die HH selbst verschuldet und sie spontan die Chance gesehen haben, sich das Geld für die Behandlung von dir zu holen. Dafür spricht so einiges (Hunde sind sich nicht so nah gekommen, das eine solche Verletzung denkbar scheint, an der fraglichen Stelle war weder Blut noch sonst was, die zeitlichen Abläufe passen nicht und die Vehemenz "jetzt sofort Bargeld zu verlangen"). Wundern würde es mich nicht.


    Aber das zu klären ist Aufgabe der Versicherung und des Anwalts. Und ich denke, der behandelnde Tierarzt wird auch dazu beitragen können.

  • Es ist vollkommen unmöglich, dass beide Versionen stimmen und Tatsachen verdrehen können beide Parteien. Wir sind hier keine Ermittlungsbehörde, aber ich schätze mal, ganz so einfach wie dein befreundeter Anwalt das mitgeteilt hat, ist es nicht. Dazu fehlen sicherlich auch noch ein paar Fakten.


    Ohr lag ja auch nicht auf dem Weg als ich da weggelaufen bin,

    Und du meinst, in der Aufregung siehst du zwingend, ein kleines Stück Ohr? Da besteht keine Möglichkeit, dass du das übersehen haben könntest?


    Ich denke die Kinder haben den Hund am Ohr gezogen oder der ist an der Leine hängen geblieben, aber mein Hund macht sowas nicht, der ist immer super freundlich und schnappt nicht.

    Dass die Kinder dem Hund das Ohr abreißen findest du nicht etwas absurd und weit hergeholt?


    Jeder hat einen Zeugen, jeder sagt was anderes.

    Wahrnehmungen sind unterschiedlich, gerade wenn es um so kurze Sequenzen geht, wo keiner mit voller Aufmerksamkeit dabei gewesen sein wird.


    Mein Hund wurde im September letzten Jahres in die Kehle gebissen. Man glaubt gar nicht, was für absurdes Zeug der Hundehalter des in diesem Szenario einzigen beißenden Hundes behauptet hat.


    Komisch fand ich auch, dass sie direkt Bargeld will.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, wollte sie, dass du mit ihr in die Klinik fährst und die Kosten übernimmst. Das ist natürlich nicht der offizielle Weg, aber schon was Anderes als "gib mal Bargeld".

  • Nur weil Aussage gegen Aussage steht, heißt das nicht, dass am Ende nichts passiert.

    Es gibt die Verletzung kurz nach dem Zusammentreffen und das spricht gegen dich. Auch der ganze Ablauf spricht nicht unbedingt gegen die andere Partei. Sie sind direkt zu dir gekommen und sie wollte auch kein Bargeld, sondern, dass du die Klinikkosten bezahlst.

    Da ist dein Anwalt ein bisschen zu optimistisch.

    Auch wenn ich nach deinen Schilderungen skeptisch bin, ob die Verletzung nicht anders entstanden ist, würde ich mir da jetzt nicht zu sicher sein.

  • Was genau passiert ist, kann hier keiner sagen. Ich möchte gern mal die andere Seite beleuchten, denn mir ist das schon passiert, dass mein Hund „geschädigt“ (= gebissen) worden ist in so einer Engpasssituation (und es auch zunächst nicht so wirkte, als hätten die sich beim Keifen überhaupt berührt) und das Gefühl, dass sich die andere Person - in unserem Fall tatsächlich wortlos - aus dem Staub macht (auf dem Fahrrad) und mein Hund im Nachhinein doch verletzt war (Loch in die Nase gebissen, war nicht direkt sichtbar im Halbdunkeln) war grundsätzlich erstmal maximal beschissen. Und die Verletzung war weder super krass und gefährlich, noch horrend teuer.


    Hätte mein Hund eine solche Verletzung gehabt, wie auf dem Bild, weiß ich nicht, wie eloquent und diplomatisch ich da vor Schreck noch hätte sein können.


    Es ist sicherlich nicht unmöglich, dass du Opfer einer Abzockemasche geworden bist, aber schon eher unwahrscheinlich und eben auch möglich, dass euch das passiert ist.


    Es ist der Versicherung gemeldet, das ist gut. Lasst es so neutral und sachlich wie möglich für euch regeln.


    PS: Ich war mit unserem Familienhund (ewig her) auch schon in deiner Situation und konnte mir das überhaupt nicht vorstellen, dass er den anderen Hund so gebissen haben konnte in der Situation, aber war halt so. Kann also gleichzeitig auch verstehen, wie man sich das gar nicht vorstellen kann, weil man ja dabei war und es weniger schlimm aussah. Ist beschissen, aber mit Hunden/Tieren passieren unberechenbare Dinge.

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