Junghund verfolgt Katzen und jagt sie. Wie kann ich das unterbinden?

  • Hallo und danke für die Freischaltung.


    Ich habe eine 5 Monate alte Aussiemix Dame namens May. Sie lebt seit 3 Monaten bei mir. Ich habe außerdem zwei Katzen (beide 7 Jahre alt).


    Ich habe mich extra für einen Welpen entschieden damit dieser gut mit den Katzen klar kommt und die ersten Wochen hat es auch super geklappt! Aber seit ca. 2 Wochen hat May gesteigertes Interesse an den beiden Katzen.


    Sie läuft ihnen ständig hinterher, verjagt sie von ihren Plätzen und jagt sie teilweise richtig durch die Wohnung. Die Katzen sind absolute Engelchen und wehren sich nicht, sie rennen einfach davon. Aber so richtig wohl fühlen sie sich auch nicht mehr.


    Ich habe schon versucht May anzublaffen und ihr streng klar zu machen dass das nicht geht, aber sie zeigt mir die Mittelkralle, interessiert sie null.


    Sie lässt sich auch nicht mehr zu ihren Kratzbäumen hin, sie bewacht diese richtig und jedes Mal wenn sich eine der Katzen anschleicht hüpft sie auf und verjagt sie wieder.


    Das ist natürlich unschön für die beiden, aber so richtig weiß ich nicht was ich dagegen tun soll.


    Da sie ja noch sehr jung ist, ist es momentan natürlich spielerisch, aber was wenn sie älter wird? Könnte das in ernst umschlagen?


    Wie reagiere ich richtig auf diese Situation? Wie kann ich die Katzen schützen? Ich habe schon überlegt ob ich nach "oben" baue, also catwalks etc, wo May nicht hin kann. Aber es kann ja nicht die Lösung sein die Katzen nur noch nach oben zu verbannen?

  • Hausleine dran und jeden Ansatz sofort unterbinden wäre meine Herangehensweise. Idealerweise ein Zimmer "hundefrei" halten, wo die Katzen sich entspannen können.

  • Den Hund davon abhalten. :ka:


    Entweder Hausleine an den Hund dran. Oder die Bäume großzügig mit welpengittern absperren und jegliche Versuche die zu kontrollieren sofort abbrechen.


    Außerdem würde ich viele Plätze an der Wand schaffen an die der Hund nicht kommt, die Katzen aber schon.

  • Eine zweite Etage für die Katze einziehen, ist immer der erste Teil der Lösung. Sie müssen einfach bequeme Ruheplätze haben, wo der Hund nicht hin kann und wo sie wissen, dass sie vor seinen Nachstellungen sicher sind.

    Wenn du wirklich willst, dass der Hund das Katzenjagen unterlässt, dann musst du ein Tabu setzen, das der Hund respektiert. Aussis sind kernig, da reicht halbherzig nicht. Da muss es dann schon so scheppern, dass dein Hund nachhaltig beeindruckt ist. Er sollte daraufhin sein Tun sofort unterbrechen und ins Meiden gehen, denn nur dann kannst du sicher sein, dass es in dem Moment ankommt (aber dann auch wieder nett auflösen). Mental musst du das "Lass die Katzen in Ruhe, sonst fällt dir der Himmel auf den Kopf" todernst meinen und dann auch solange dranbleiben, bis diese Botschaft angekommen ist.

    Wenn du das mental, vom Timing und der Intensität nicht hinbekommst, dann kannst du den langen Weg versuchen und netter abbrechen, umlenken und das Abwenden vom Reiz Katze belohnen.

    Ich finde, ein herzhafter Abbruch wirkt bei der Thematik nachhaltiger, aber nicht jeder möchte seinem Hund mit einem ordentlichen Wumms in die Parade fahren.

    Bei mir hats gewirkt und Kaya hat Remus, meinen Kater, drinnen zügig ignoriert. Toleriert haben sie sich recht schnell, angefreundet erst so nach zwei Jahren. Ich hatte aber lange immer ein Auge auf ihre Interaktionen und alles, was ins Hauen oder Jagen hätte abrutschen können, direkt unterbunden.

    Ich habe aber auch kein Problem damit aversiv auf den Hund einzuwirken, vielleicht gibt dir noch jemand gute Tipps für eine nettere Methode.

  • Wenn du es nicht schaffst zu unterbrechen und zwar wirklich ernst gemeint, dann unbedingt Hausleine dran und managen!


    Am besten einen Trainer hinzuholen, der sich das vor Ort anschaut und bis dahin IMMER die Hausleine dran haben. Katzen und Hund immer trennen, wenn sie alleine sind, auch kurz!


    Ich würde jede Kontaktaufnahme zu den Katzen unterbinden, sie soll merken, dass die Tierchen sie nichts angehen.


    Gar nicht zulassen, dass sie den Kratzbaum bewacht, sofort wegschicken, wenn sie in die Nähe geht.


    Die Katzen haben auch ein Recht auf ein ruhiges, entspanntes Leben.


    In die Höhe bauen ist ein Anfang, vielleicht ein Katzenzimmer einrichten, wo Hund nicht hinkann? Aber das heißt nicht, dass du die Katzen Wegsperren sollst, sondern ihnen eine Ruheraum einrichtest, wo sie sich freiwillig zurückziehen können.

  • Aber ständig eine Leine dran haben nervt den Hund doch, oder?


    Ich will May jetzt auch nicht komplett einschränken, also jede Kontaktaufnahme unterbinden klingt ein bisschen extrem. Ich will ja das sie Freunde werden. Und immer trennen geht ja auch nicht. Katzenzimmer ist nicht möglich, da meine Wohnung dafür zu klein ist. Ich könnte höchstens das Bad anbieten, da May da sowieso nicht reingeht.


    Und aversiv auf den Hund einwirken möchte ich nicht. Ich fühle mich schon schlecht, wenn ich etwas lauter werde, obwohl ich merke, dass May das nicht kümmert, sie macht einfach weiter.


    Gerne würde ich noch hören wie man das auch nett lösen kann mit umlenken oder Alternativen.


    Vielleicht mit Leckerlies arbeiten und mit positiver Verstärkung?

  • Das ist doch nett, du musst den Hund ja nicht hauen 😊


    Da ich davon ausgehe, dass deine Katzen (und auch der Hund) massiv gestresst sind, würde ich das schnell und konsequent unterbinden, nicht über Wochen mit Leckerli.

    Das Hundekind geht davon nicht kaputt.

  • Leine dran ist doch nichts böses.


    Kauf deinen Katzen Bretter für die Wand, dann haben sie mehr Fläche zum nutzen wo der Hund definitv nicht dran kann.


    Und verabschiede dich mal von dem Gedanken das Hund und Katz Freunde sein müssen. Schütze deine Katzen vor dem Hund, das bist du ihnen jawohl schuldig.

  • Entweder du erziehst den Hund oder gibst Hund oder Katzen ab. Vom gut zureden und Leckerli verteilen wird sich das Problem nicht lösen. Dafür ist der Reiz da hinter zu rennen zu groß.

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