Junghund verfolgt Katzen und jagt sie. Wie kann ich das unterbinden?

  • Deine Einstellung den Katzen gegenüber finde ich ziemlich mies! Sie waren immer deine Nr.1, jetzt kommt ein Hund, und sämtliche Privilegien werden ihnen entzogen! Zusätzlich müssen sie sich von einem Junghund malträtieren lassen. Das ist absolut nicht ok, die Katzen darunter leiden zu lassen, dass du eigentlich schon immer lieber einen Hund haben wolltest.


    Sichere die Katzen, und halte den Hund in Schach. Wer soll die Katzen schützen, wenn du es nicht tust?

  • natürlich will ich eine gute Bindung zu ihr aufbauen und sie nicht traumatisierten mit aversiven Strafen.


    Ich werde mir die trainieren statt dominieren Seite anschauen und mal gucken ob es Trainer/innen in meiner Nähe gibt.

    Ich hab das Gefühl, du bist in einer Social Media/Instagram-Bubble gefangen, die dir ausschließlich suggeriert: "Du traumatisiert deinen Hund, sobald du auch nur tendenziell klar wirst. Jegliches Machtwort gegen deinen Hund ist Dominanz." Und im Grunde ist das ja auch nicht verkehrt, und ich verstehe die Motivation dahinter, alles richtig zu machen, aber es bringt aber nichts, diese Philosophie auf Teufel kommt raus auf deinen Hund anzuwenden, wenn er eindeutig nicht darauf reagiert und dich nicht für voll nimmt. Hier im Forum sind viele, die ebenfalls Aussies/Hütenhunde halten und dir ganz klar mehrfach gesagt haben, dass Grenzen gesetzt werden müssen. Faire, klare Grenzen, Regeln, an die sich jeder Hund - auch May - halten muss, und die von dir aufgestellt und durchgesetzt werden. Sie wird dich deswegen auf keinen Fall weniger lieben, sondern eher mehr, weil du ihr etwas "abnimmst". Auch ich würde in einer solchen Situaiton auf gar keinen Fall lang herumexperimentieren, denn wie viele richtigerweise auch hier schon angemerkt haben, das ist ein gefährliches Spiel auf Zeit, was du da laufen lässt. Da muss nur ein einziges Mal die Situation umkippen oder eskalieren, und es fließt Blut. Das klingt dramatisch, ist aber auch angebracht. Bitte beschütze deine Katzen!

  • Bei mir ist es aber so, dass die Hunde nicht in die obere Etage dürfen. Heisst dort haben die Katzen Hundefreie Zone und die Katzen kommen auch nur nach unten wenn sie raus wollen.

    Das ist doch aber auch traurig für die Katzen.

    Das tönt jetzt echt etwas brutal wenn man das so liest😅Allerdings befindet sich oben Futter/ Kiste sowie alle Schläfplätze der Katzen. Also oben ist mein Büro und die Schlafzimmer und die Katzen halten sich sehr gerne dort auf da halt bequemer als unten. Dazu haben die Katzen 0 Probleme mit Hunden. Nur die eine Katze war vor den Hunden da die anderen sind damit aufgewachsen und haben kein respekt oder Angst vor den Hunden. Die schmeichlen auch sehr gerne um sie rum. Ab und zu schläft mal eine auf dem Sofa aber grösstenteils finden sie es oben halt einfach bequemer😉

  • Wenn du im Forum querliest, wirst du immer eins finden:

    Bei einem neuen Familienmitglied ist Prio 1 immer, dass die, die vorher schon da waren, "wichtiger" sind. Sie haben ein Recht auf Ruhe, Sicherheit, Ressourcen etc. Denn die Alteingesessenen wollten den Neuling nicht. Das wollte der Mensch.


    Du machst gerade nur eins, deinem Hund vermitteln, dass er schon jetzt als Kleinding und Neuling eh Anrechte vor allen anderen hat. Wenn das dein Ziel ist, weiter so. Wird dann im Alter noch lustiger. Spannende Rassewahl übrigens, wenn du Katzen hast. Da war der Stress quasi vorinstalliert.

  • Wer du deinen Hund so sehr liebst , dann gib ihm eine Chance zu lernen.


    Dein Hund ist auch nicht frech oder sonstwas, er folgt einfach seinen natürlichen Veranlagungen.

    Wenn du ihm nicht" erklärst " die Katzen sind tabu,KANN er es nicht verstehen.


    Ich bin übrigens kein Freund von verbaler Korrektur, ich würde immer versuchen Situationen nicht entstehen zu lassen.

    Der Hund hat nichts an den Katzen verloren ,Punkt.

  • Zum Stöbern, was so passieren kann, wenn die Katze eben nicht Tabu ist:


    Gast106379




    Kommt jetzt evtl wie Angstmache rüber. Wir hatten aber Anfang Jahr im entfernten Bekanntenkreis so einen Fall... "die beiden sollen Freunde werden, die gewöhnen sich schon aneinander". Ende vom Lied: Katze hat ein Auge weniger und der Hund landete im Tierheim.

  • Ich weiß nicht ob ihr das versteht, aber ich wünsche mir einen Hund seit ich 3 Jahre alt bin und endlich ist sie hier und natürlich will ich eine gute Bindung zu ihr aufbauen und sie nicht traumatisierten mit aversiven Strafen.

    Hast du dich schonmal mit Kommunikation beschäftigt? Mit dem Leben im Sozialverband?


    Du wirst feststellen: egal welche Spezies (Hund, Affe, Mensch, Pferd, Wildschwein,...) es gibt keine Kommunikation ohne aversive Signale. Wir selber nutzen sie täglich - meist in Form eines simplen Neins.


    So, nun haben wir beim Hund das Problem, dass er zwar u.U. durchaus weiß, was "Nein" bedeutet (wenn er es lernen durfte), dass er es aber nicht immer einsieht, dem auch Folge zu leisten. Also liegt es an uns, dem Hund beizubringen, dass wir das Nein auch ernst meinen. Übrigens: das müssen auch Eltern ihren Kleinkindern beibringen. Natürlich haben es Eltern in dem Punkt einfacher, dass man Kindern ab einem gewissen Alter relativ einfach erklären kann, warum das Nein nötig ist. Das kann man einem Hund meist nicht so einfach erklären, hier muss man auf andre Mittel zurück greifen.


    Einen "dummen" Hund mag man bei Fehlverhalten auch einfach auf Leckerchen/Spielzeug umlenken können - ein intelligenter Hund würde das allerdings zum Anlass nehmen, das Fehlverhalten öfters zu zeigen, damit er die Belohnung bekommt. Das heißt, dass man auch mal Strafe anwenden muss. Das heißt ausdrücklich nicht, dass man den Hund verprügeln soll! Bei einem sensiblen Hund kann als Strafe schon das Hochziehen der Augenbraue ausreichen, bei einem weniger sensiblen Hund, muss man dann schon deutlich böse schauen z.B.


    Wichtig ist, dass man das Abbruchsignal erstmal in einer weniger aufgeladenen Situation trainiert und festigt. Würdest du jetzt direkt in die Katzenjagdsituation gehen, würde es ohne massive positive Strafe nicht gehen (kann man durchaus machen, muss man aber der Typ Mensch dafür sein - gerade beim Strafen ist es wichtig, auch wirklich dahinter zu stehen).


    Außerdem reagiere bevor der Hund agiert. Also in deinem Fall verbietest du am Besten schon das Anschauen der Katzen. Dein Hund soll erstmal die Katzen ignorieren.


    Aber bei alldem nicht das Loben vergessen! Solange sich dein Hund wie gewünscht verhält - also die Katzen ignoriert/entspannt in Gegenwart der Katzen ist, lobst du ihn (am Besten ruhiges Lob nutzen, nichts aufputschendes), wirfst ihm Leckerchen zu etc.

  • Spannende Rassewahl übrigens, wenn du Katzen hast.

    Das würde ich gar nicht mal sagen. Hütehunde kooperieren an sich ja gut und gerne mit ihrem Menschen. Klar, Aussies sind nicht gerade die "weichesten" unter ihnen, aber eigentlich gibt dieser Hundetyp sehr viel darauf, was ein Mensch so will oder nicht will. Das liebe ich u.a. so an ihnen =) (hier sind es aktuell 3 Shelties, ein Aussie und ein Border). Ich kenne die innerhalb des "Rudels" auch sehr sozial. Dass so ein Junghund erstmal austestet was geht, dass der spielen will, dass der genetische Jagd-Veranlagung abruft dabei, klar. Aber ich finde nicht mal, dass das bei Katzen im eigenen Haushalt anders ist als bei schon vorhandenen Hunden. Ist eher die Frage, ein respektvolles Miteinander beizubringen und dass der Jungspund mit Familienmitglied X nicht machen darf, was es will, bloß weil sich das nicht wehrt.
    @TE: stell dir vor, du hättest stattdessen ein kleines Kind, das quietscht, das rennt... das wäre aus Welpensicht kaum was anderes, aber da würdest du doch auch nicht sagen, da muss es durch, hat doch bislang immer im Mittelpunkt gestanden, kann sich auch mal nur im Kinderzimmer aufhalten? (und ja, man darf keine Kindervergleiche machen :pfeif: , aber für den Welpen wäre es das gleiche und jeder im Haushalt hat das Recht auf eine faire Behandlung, Respekt und ein möglichst stressfreies Leben und auch seine Ruhe, wenn er die gerade haben will. Und wenn Lebewesen XY das nicht hinbekommt, muss der erwachsene Verantwortliche für diese Zusammenwürfelung (die sich sonst niemand ausgesucht hat!) dafür sorgen, dass es allen gut damit geht und Regeln des wichtigsten Miteinanders gelernt und eingehalten werden).

  • Liebe Victoria,

    ich bin ein Katzenmensch, kenne mich mit Hunden nicht aus.

    Aber die anderen, die in deinem Thread schreiben, haben Ahnung von Hunden und Katzen. Bitte nimm ihre Ratschläge, ihre Warnungen ernst.

    Ich finde es gut, dass du hier im Forum um Hilfe fragst. Und dass dir die Antworten nicht gefallen, das kann ich verstehen.

    Meine Katzen kennen Hunde. Ich habe sie vor 4 Jahren aus dem Tierheim geholt als Hundeerfahren, weil ich wusste, dass ich nach meinem Auszug die Katzen mitnehmen möchte und einen Hund haben will.


    Also hat es anfangs richtig gut geklappt. Die Katzen haben May abgeleckt, sie haben sich zu ihr gelegt usw.

    Deine Katzen verhalten sich, nach dem was du schreibst, auch wirklich klasse!


    Aber du musst deiner May beibringen, dass sie sich auch deinen Katzen gegenüber nett verhält.

    Ist May denn auch im Züchterhaushalt mit Katzen aufgewachsen? Was sagt Mays Züchterin zu der Problematik mit den Katzen?


    Ich glaube, dass das Verhalten von May nicht plötzlich vor zwei Wochen gekippt ist, sondern dass du die Zeichen dafür früher nicht erkannt hast. Aber das hilft ja nun nicht mehr, wichtig ist, dass du deine Katzen schützt und May daran hinderst, sie zu verfolgen.


    Was ist eigentlich, wenn du ohne May die Wohnung verlässt?

  • Die Katzen waren jahrelang Nummer eins und sie werden es überleben wenn sie mal ein bisschen hinten anstehen.

    Das sicherlich.

    Nur werden sie es mit Pech nicht überleben, wenn Du bei Deiner Haltung bleibst. Dann wird Dein Hund nämlich Hackfleisch aus Deinen Katzen machen.

    Sorry, dass ich das so brutal schreibe, aber ich glaube, Dir ist nicht klar, was da gerade abläuft.

    und natürlich will ich eine gute Bindung zu ihr aufbauen und sie nicht traumatisierten mit aversiven Strafen.

    Vorweg: Ich finde trainieren statt Dominieren super.

    Nur eines sollte Dir sehr klar sein: Du hast keine Zeit, lange irgendwelche positiven Verhaltensketten aufzubauen. Und das Jagdverhalten eines Hundes kontrollieren zu können dauert in der Perfektion, die Du brauchst, Jahre.

    Heißt, dass Du zwingend sofort Management betreiben musst. Und da reicht es leider nicht, dass die Katzen oben im Raum sind und der Hund unten.

    Meine Hunde holen Dir einen tief fliegenden Vogel aus der Luft. Und zwar aus dem Stand. Du unterschätzt total, was für ein Tier Du Dir da ins Haus geholt hast.

    Das ist ein Hund, dessen Jagdtrieb gerade erwacht und der genau das tut, wozu er auf der Welt ist. Der jagt und es macht ihn glücklich. Und während Du noch überlegst, verfeinert der Tag für Tag seine Fähigkeiten.


    Mach Dir bitte sehr deutlich klar: Wenn Du Dich nicht sofort von der Idee eines romantsichen Zusammenlebens mit Hund und Katzen verabschiedest, kann Dein verklärter Blick die Katzen das Leben kosten.


    Unabhängig davon tust Du dem Hund mit Deiner Haltung absolut keinen Gefallen. Du willst Dich nicht schlecht fühlen, übersiehst dabei aber völlig, dass Dein Hund Grenzen braucht. Grenzen geben dem Hund Sicherheit, sie ermöglichen es ihm, sich fallen zu lassen, Gelassenheit zu entwickeln und Dir zu vertrauen. Sie sind fair und nehmen den Hund aus der Verantwortung, alles selbst klären und regeln zu müssen. Das ist gerade bei dem Typ Hund, den Du Dir geholt hast, extrem wichtig.

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