Junghund verfolgt Katzen und jagt sie. Wie kann ich das unterbinden?

  • Ich mag May nicht lieber als meine Katzen, aber sie ist eben neu hier, aufregend, herausfordernd. Ich weiß nicht ob ihr das versteht, aber ich wünsche mir einen Hund seit ich 3 Jahre alt bin und endlich ist sie hier und natürlich will ich eine gute Bindung zu ihr aufbauen und sie nicht traumatisierten mit aversiven Strafen.


    Die Katzen waren jahrelang Nummer eins und sie werden es überleben wenn sie mal ein bisschen hinten anstehen. Aber ich will natürlich trotzdem dass es ihnen gut geht, deshalb frage ich ja hier was ich tun könnte.

    Ich bin selber absoluter Hunde und Katzenmensch, habe hier einen Hund und mittlerweile 4 Katzen und mir tun Deine beiden Katzen nur unendlich leid. Die hast Du auf das Abstellgleis geschoben. Und würdest Du wirklich wollen, dass es den Katzen gut geht, dann würdest Du nicht alle wirklich guten Ratschläge hier in den Wind schiessen. Für Deine Katzen hat sich die Welt total geändert.


    Ja, das taten sie, aber mittlerweile verjagt May sie wenn sie das tun, was gerade nachts super nervig ist weil plötzlich um 2 Uhr morgens ein Jagdspiel begonnen wird.


    Sie sind zurückgezogener, halten sich viel in ihren Höhlen auf oder auf Schränken, deshalb ja die Idee mit dem nach oben bauen, weil sie gerne oben sitzen und beobachten.

    Deine armen Katzen werden gejagt, sie werden verjagt, wenn sie auf die Couch oder in das Bett kommen wollen. Du schreibst, sie werden durch die Wohnung gejagt. Da wird auch eine Blasenentzündung nicht ausbleiben, denn die Katzen müssen ja auch bei jedem Gang zum Badezimmer, wo das Katzenklo steht Angst haben, dass sie wieder gejagt werden und entsprechend lange einhalten. Du schadest Deinen Katzen gerade nicht nur enorm psychisch sondern auch physisch. Und sie ziehen sich zurück. In Höhlen und auf Schränke. Nicht nur, dass plötzlich ein Hund in ihre heile Welt gekommen ist, nein nun müssen sie auch in Angst leben, weil Du sie nicht schützt. Das "alte Spielzeug" hat ausgedient, weil Frauchen plötzlich ein neues hat. Genauso muss es den Katzen vorkommen. Und es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis Deine Katzen anfangen unsauber zu werden und/oder es zu einem fiesen Unfall kommt, bei dem die Katzen den kürzeren ziehen werden. Und das alles nur, weil Du den Hund über die Katzen stellst und zusieht, wie er sie jagt. Tiere, die mal Deine Nummer 1 waren und die nun in Angst leben müssen.


    Als Mensch hat man eine Verantwortung. Die Katzen vor dem Hund zu schützen und auch umgekehrt (wenn meine Kitten es zu doll treiben und Mila pennen will, dann gehe ich auch dazwischen).

  • Der Hund ist ein Mischling.

    Das ist doch total egal, er kann doch trotzdem mit Katzen aufgewachsen sein.

    Bei einem Züchter kannst Du davon ausgehen, dass auf bestimmte Eigenschaften selektiert worden ist. Bei einem Mischling nicht. Zudem ist unklar, was außer dem Aussi noch drin ist.

    Deshalb mein Hinweis.


    Welche Rolle soll es denn spielen, ob der Hund mit Katzen aufgewachsen ist?

  • Ich finde es ja auch schade dass ich kaum noch Zeit mit ihnen verbringen kann, weil May so eifersüchtig ist, aber May ist nun mal noch sehr jung und die Katzen müssen ein wenig zurückstecken, das legt sich ja hoffentlich wieder.

    Nein, das legt sich nicht, wenn du nicht JETZT gegensteuerst.

    Du kannst dich doch nicht immer nach deinem Hund richten. Gerade bei der Rasse ziehst du dir da einen Tyrannen groß, der deine Schwäche, adäquat zu führen und Regeln vorzugeben, vermutlich zu seinen Gunsten zu nutzen wissen wird. Denn, ja, Hunde sind Opportunisten.

    Bedenke, dass Hunde mit dem Erwachsenwerden auch nochmal ernsthafter werden, aus jetzt harmlos wirkenden Jagdspielchen kann dann leider schnell auch bitterer Ernst werden.

    aber ich wünsche mir einen Hund seit ich 3 Jahre alt bin und endlich ist sie hier und natürlich will ich eine gute Bindung zu ihr aufbauen und sie nicht traumatisierten mit aversiven Strafen.

    Ich denke, du liest sehr selektiv. Niemand hier hat etwas von traumatisierenden aversiven Strafen geschrieben. Aber du musst deinem Hund klarmachen, dass er die Katzen in Ruhe zu lassen hat. Schließlich trägst du für die Katzen und ihre körperliche und seelische Unversehrtheit ebenso die Verantwortung.

  • Ich kann schon verstehen, dass du, liebe TE, sehr gerne über den rein positiven Weg arbeiten willst und nichts von Korrekturen hältst. Gerade auf Social Media wird einem das ja, wenn man in einer bestimmten Bubble unterwegs ist, immer wieder eingebläut: Positive Verstärkung ist viel langfristiger und effektiver, Korrekturen sind gewalttätiger Mist, mit dem du dir die Bindung vermurkst, und sowieso: positive Verstärkung ist der einzige verantwortungsbewusste, tierliebe Weg, um einen Hund zu erziehen. Klar, dass du als Hundeanfängerin und tierlieber Mensch, wenn du mit solchem Content in Kontakt kommst, das genau so umsetzen möchtest.

    Und jetzt bekommst du hier auf einmal die ganze Breitseite an "Setz jetzt endlich mal ne gescheite Korrektur!" ab. Das muss für dich erstmal ganz schön irritierend sein.


    Der Punkt ist halt, dass Social Media mit Vorsicht zu genießen ist. Mein Eindruck ist: Je bekannter ein Kanal ist und je mehr er polarisiert, umso extremer (und damit weiter entfernt von der Realität) sind die Ansichten. Da wird verallgemeinert bis zum geht-nicht-mehr, da wird die Moralkeule geschwungen, ein schlechtes Gewissen eingeredet, mit "Fakten" (die nur die halbe Wahrheit sind) um sich geschmissen und den Leuten auf ziemlich gemeine Art und Weise Angst gemacht, um sie von den eigenen Ansichten zu überzeugen. Gilt übrigens für die Extrem-Positiv-Fraktion genauso wie für die übertriebenen Aversivler.


    Meine Erfahrung zeigt (und ich glaube, dass mir da viele hier zustimmen können), dass die Wahrheit - wie eigentlich immer - irgendwo in der Mitte liegt. Klar kannst du dir mit falsch oder willkürlich gesetzten Korrekturen einiges vermurksen - aber ganz ohne Korrekturen funktioniert es in vielen Situationen und bei vielen Hunden auch nicht. Die Lösung ist, einen passenden, auf dich, deinen Hund und die Situation abgestimmten Mittelweg zu finden. Und ich glaube, da kann dir ein geeigneter Trainer wirklich gut helfen.

  • Bei uns ist 2019 ein Welpe, auch ein Hüti-Tüti, ein Kurzhaarcollie, zu damals zwei sechsjährigen reinen Hauskatzen gezogen….die Spielregeln wurden Kasper von Anfang an klar gemacht und zwar deutlich…..die Katzen werden nicht gejagt….ich hatte nie das Ziel, dass die drei Best Friends werden, sondern nur das sie sich akzeptieren und sich gegenseitig nicht weh tun und auch nicht begrenzen…..die Katzen schlafen bei uns im Bett….die Hunde neben dem Bett….die Hunde, jo….2022 ist dann noch ein Kurzhaarcollie eingezogen….und auch Yoshi hatte die ersten Tage eine Hausleine dran und auch ihm wurde als Welpe beigebracht….die Katzen werden nicht gejagt…..und wenn man den Hunden, das vernünftig, nachhaltig klar macht, dann bleibt das auch hängen…..und dafür brauch ich den Hund nicht schlagen….aber begrenzen (evtl. Hausleine) muss ich ihn schon…..deine drei müssen keine Freunde sein, die sich gegenseitig putzen etc., ist natürlich toll, wenn es so wäre, aber es würde doch reichen, wenn alle drei angstfrei leben können…..dafür musst du entsprechende Regeln aufstellen und die auch durch setzen…..heißt, du musst den Hund erziehen und ihm klar machen, dass er nicht der Nabel der Welt ist

    Same here und ja, da werd ich richtig grantig, wenn die Katzen nicht in Ruhe gelassen werden.


    Wir hatten jetzt nochmal eine Phase, wo wir fast ein halbes Jahr trennen mussten, da Nando hormonell bedingt Probleme hatte und die Katzen besteigen wollte. Seit er den Chip drin hat, ist das wieder komplett weg. Mittlerweile schlafen alle wieder zusammen im Bett. Aber wenn er auch nur einen Ansatz von hinterherrennen zeigt gibts einen Abbruch. Und zwar nicht gesäuselt. Aber das kommt sehr selten vor und die Katzen mögen ihn auch und gehen zu ihm hin, oder kommen zum Gassi mit.

  • die armen Katzen :frowning_face:

    Meine Katzen waren auch vor dem Hund da und der Hund musste von Anfang an lernen, dass die Katzen eben die älteren Rechte haben. wenn ich auf der Couch sitze und die Katze hüpft mir auf den Schoß und will lieb gehabt werden und der Hund kommt an und möchte die Katze verdrängen wird er sanft weggeschoben. Kapiert er das nicht, auch mal stärker. Die Katze ist tabu und darf kuscheln wenn sie will, da hat er nix zu melden. ICH entscheide, wer auf meinen schoß darf. Natürlich lass ich den Hund nicht links liegen, er darf auch auf den Schoß wenn er will und mein Schoß frei ist.

    Katze nachrennen gibts auch gleich verbale Korrektur. Notfalls wird er kurz weggesperrt, dass ers kapiert.

  • Lies mal das Buch "Hoffnung auf Freundschaft", da wird genau erzählt, was passiert, wenn man einen jungen Hund ohne Grenzen aufwachsen lässt. Es enthält auch wissenswerte Infos zu Entwicklungs- und Lernphasen bei jungen Hunden.

  • Lies mal das Buch "Hoffnung auf Freundschaft", da wird genau erzählt, was passiert, wenn man einen jungen Hund ohne Grenzen aufwachsen lässt. Es enthält auch wissenswerte Infos zu Entwicklungs- und Lernphasen bei jungen Hunden.

    Find ich auch echt gut, das Buch. Guter Tipp.

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