Passt dieser Hund zu mir? Kann ein älterer Hund lernen alleine zu bleiben?

  • Ich kenne mich mit Kleinhunden nicht so wirklich aus - das mal vorweg.

    Was mir grad noch eingefallen ist: ist die Kleine getragen (auf dem Arm und/oder mit einer Tragetasche) werden gewöhnt? Ich glaube, Du wohnst nicht grad im EG, oder? Wie hoch wohnst Du bzw. wieviele Stufen müsste die Lütte denn jedesmal laufen? Und wie klein ist sie tatsächlich? Chi-Mixe gibt es ja nun auch in unterschiedlichsten Größen. Bei einem Mini-Mini-Hund würde ich persönlich die Finger davon lassen, weil man da zu sehr auf drohende Unterzuckerung achten muss, soweit ich das in Erinnerung habe. Bei einem moderaten Mix mit Augen, die ordentlich in den Augenhöhlen liegen wäre mir schon wohler.

  • Weiß man was noch mitgemischt hat?

    Irgendwas Terriermäßiges, wahrscheinlich Jack Russel. Aber sie ist ziemlich klein, also kleiner als ein Jack Russel.


    Aber 100% weiß man es nicht. Sie wurde mit einem Jahr vor einem Tierheim angebunden gefunden und ist dann zwei Monate später bei der Besitzerin eingezogen.

    Wie sieht das Aktivitätenlevel der Kleinen aus? Ist sie es gewohnt genügsame, kurze Spaziergänge zu machen oder ist sie doch recht aufgeweckt?

    Sie ist schon ziemlich aufgeweckt, aber die Besitzerin hat erzählt, dass sie auch mit kleinen und kürzeren Runden zufrieden ist. Die Besitzerin war die letzten Monate nicht mehr als eine Stunde täglich mit ihr draußen, weil die Zeit und Motivation einfach gefehlt hat und sie war trotzdem ausgeglichen und zufrieden.


    Ihr ist es einfach am wichtigsten dass sie bei ihrem Menschen ist und das klingt für mich nach einem Hund der zur mir passt :smiling_face_with_hearts:

  • Jette kann trotz Trainings nicht allein bleiben. Für sie ist allein sein ( wie übrigens für ihren Vater auch) eine Vollkatastrophe und ja, sie sich in ihrer Panik dann auch schon gelöst.


    Ich handhabe es so, dass ich meine Termine so lege das meine Kinder oder mein Partner dann im Hause sind.


    Geht dies nicht, dann setze ich sie mit Körbchen und Kuscheltier in die Küche. Das geht so einigermaßen. Die Küche geht nach hinten raus und außer Garten und Vögel ist da nichts.

  • Ich würde eher auf eine wirklich zuverlässige und flexible Betreuung setzen. Ich glaube, dass es da hilfreich wäre, wenn es eine Person wäre, zu der die Kleine auch ein gutes Vertrauensverhältnis hat. Eine Freundin oder Nachbarin zb, wo auch sonst häufiger Kontakt besteht, den/die sie einfach kennt. Vor allem, wenn mal für länger Betreuung gebraucht wird, zahlt sich das sicher aus, wenn es nicht nur so eine Gelegenheitsbetreuung ist.


    Wenn Sie ein so extrem anhänglicher Hund ist und du ihr auch jetzt erst mal 24/7 Nähe gibst, wird das Alleine bleiben sicher nicht so easy werden, darauf würde ich mich einstellen.


    Ich hab da ein ganz ähnliches Exemplar (auch Chi mit Jack Russel und so...) zuhause. Gehen tut das alles, aber mit einigem wenn und aber..


    Find ich übrigens gut, dass du sie nicht gleich mitgenommen hast und noch mal das für und wider durchdenkst.

  • Hast du ein Foto? Manche Chis haben ja so Glubscheaugen.


    Ansonsten bleibe ich bei meiner Meinung, die ich schon einmal in einem deiner Threads geschrieben hatte: Tu dir keinen Hund an, der nicht alleinbleiben kann! Stell dir doch mal vor, du lernst durchs Hundedasein neue Freunde (Gassikumpels) kennen.

    • Hey, man will in einen lustigen Hundekinofilm gehen. Nur 2 kleine Stündchen, bisschen Popcorn, lustiger gemeinsamer Nachmittag. Ach ups, ne, geht nicht. Dein Hund blockiert jegliches Leben, was hundefreie Zone ist (Einkauf, Kino, Arzt, Krankenhaus etc.).
    • Wie gehst du so eigentlich Essen einkaufen? Also ich würd sterben, wenn ich wüsste, dass mein Hund Höllenängste leidet, nur weil ich mal fix 30 Minuten weg muss. Spontan abends noch nen Snack kaufen? Phu, ne lieber nicht... der arme Hund. Mist, zum Kochen ist was ausgegangen. Fix noch dies und das holen... ach ne, auch nicht.Das schlechte Gewissen kann richtig fies reinhauen, glaub mir.
    • Man lernt wen kennen, der keine Tiere bei sich will. Gibt es sehr oft. Tierfreundlich, aber bei sich zuhause eben sehr reinlich. Oder sein Hund mag keine fremden Hunde in seiner Wohnung. Tja, die Bekanntschaft ist so gut wie hin, nur weil man nicht mal eben vorbekommen kann. Denn zuhause zerlegt der Hund derweil die Wände.

    Das sind nur paar kleine Beispiele. Die vielen Situationen, die dann auf einmal entstehen, merkt man erst, wenn sie nicht mehr klappen. Und das für 10 Jahre? Will man das? 2 Monate länger suchen und wahrscheinlich hat man das Problem nicht und findet einen passenderen Hund.


    Tu es dir nicht an. Das klingt so easy, aber es ist wirklich sehr, sehr, seeeeehr anstrengend! Isolierend. Besonders, wenn man wirklich allein lebt.

  • Was sagt denn eigentlich Dein Vermieter zur Hundehaltung - ist das schon geklärt ?


    Ein Hund lernt ja immer ortsbezogen. Wenn man das Alleinebleiben in Deiner Wohnung neu aufbaut, könnte es vielleicht klappen. Wenn Du sowieso einen Trainer kontaktieren wirst, solltest Du diese Frage gleich ansprechen.


    Wohnt die jetzige Besitzerin denn einigermaßen in der Nähe ? Vielleicht wäre sie ja evtl. bereit, bei wichtigen Terminen (z.B. Arztbesuch) zu helfen und den Hund zu betreuen. Da fühlt er sich dann auch nicht so fremd.


    Ich wünsche Dir sehr, daß Du am Ende Deinen Hund findest.


    Gruß vom Deich

    Deichhund

  • Ich finde, du klingst mittlerweile sehr reflektiert und fragst trotz Gegenwind immer wieder nach Tipps.

    Dein Kennlerntermin klingt auch nach wenig Fallstricken und wenn man unter Stress steht, weil der Hund nicht alleine bleiben kann, man aber arbeiten muss kann das durchaus ein Abgabegrund sein. Auch wenn ich vorher alles mögliche anderes versucht hätte, Fremdbetreuung in einer Huta z.B. Aber ich habe tatsächlich keine Ahnung, wie das im Großraum Berlin aussieht. Ich wohne auf dem Land und hier gibt es kaum Hundepensionen.

    Also generell denke ich, dass es klappen könnte. Du brauchst aber unbedingt einen Plan B. Vielleicht eine Nachbarin?

    Ich drücke dir die Daumen

  • Wenn der Hund so extrem beim Thema alleinbleiben und vermutlich stark fixiert auf die Halterin ist, würde ich mich zusätzlich auf eine schwere und lange Eingewöhnung gefasst machen.


    Kann auch sein, dass dann gebellt, an der Tür gekratzt und versucht wird, abzuhauen. Würde mal nachfragen, ob Fremdbetreuung bereits bekannt ist und wie sich der Hund dort verhält.


    Die Story vom geliebten Hund, der ach so pflegeleicht ist und doch abgegeben wird, obwohl man das bei einem geliebten Tier mit Dogsitter versuchen würde, würde ich mit Vorsicht genießen. Klingt eher nach Desinteresse. Und wenn das der Fall ist, ist auch die Aussage "ist mit kleinen Runden zufrieden" mit Vorsicht zu genießen. Erschließt sich mir gerade eh nicht: Der Hund zerlegt die Bude, bellt am Stück, aber ist angeblich ausgeglichen, trotz der kleinen Runden??? Da wird für mich insgesamt kein Schuh draus. Der Hund ist lästig und soll weg, weil er bisher auch falsch gehalten wurde. So klingt das für mich.

  • Hm. Ich würde als Single einen Hund, der nicht alleine bleiben kann, wirklich nur unter der Voraussetzung übernehmen, dass ich bereits via hundelieb, Patzo, über die Nachbarschaft, oder sonst wo eine zuverlässige Person gefunden habe, die einen da regelmäßig unterstützen möchte.

    Die vielleicht im Homeoffice, oder gar nicht (mehr) arbeitet, in der Nähe wohnt und auch spontan, ohne große vorherige Planung mal einspringen kann.


    So wie du den Hund beschreibst, würde ich sie übrigens auf gar keinen Fall einfach so alleine lassen. Auch nicht für kurze Zeit. Das klingt nach Quälerei.


    Mittlerweile, seit 5 Jahren Hund mit Trennungsängsten, sind wir (zu Zweit, Partner und ich, das macht es schon DEUTLICH einfacher) quasi Experten darin, um diese Thematik herum managen zu können. Was geht, was nicht, wie sehen die Möglichkeiten (in Berlin) aus.

    Es schadet auch nicht, in Branchen zu arbeiten, in denen Homeoffice oder remote work eher der Standard ist. Aber heutzutage ist es ja durchaus realistisch auch z.B. als QuereinsteigerIn einen Job zu finden, in welchem man komplett von zu Hause aus arbeiten, oder den Hund mitnehmen kann.

    Ich stelle mir das ohne Partner/in, Nachbar/in oder Freund/innen in der Nähe, die auch spontan mal für eine Stunde Arzttermin, bei Notfällen o.ä. aufpassen können, schwierig vor. Einkaufen ist ja wie du auch erwähnt hast, dank der Bestellmöglichkeiten kein Problem. Mache ich übrigens auch so, wenn ich mal zwei Wochen alleine mit meiner Hündin bin.

    Dogsharing Partner/innen, oder HundesitterInnen zu finden, um mal mit Vorlauf was ohne Hund zu planen, ist auch gar nicht das Ding. Dafür gibt's ja grade in einer Großstadt viele Optionen - aber spontan funktioniert das meiner Erfahrung nach eher seltener.


    Wenn man eh nicht die Type ist, die gern mal Shoppen geht, in's Kino, feiern, auf volle Weihnachtsmärkte o.ä., stelle ich mir die Einschränkung bezüglich der eigenen Freizeit jedenfalls nicht dramatisch vor.
    Man muss nur alles andere wirklich gut durchdenken, was eben nicht Freizeit ist.

    Aus welchem Grund könnte ich spontan irgendwo hin müssen (z.B. Notfall, Krankenhaus) und was mache ich dann mit dem Hund?

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