Ich glaube unsere Hündin ist ausländerfeindlich
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Ok, das klingt wirklich eigenartig, ich weiß, aber ich erzähle mal ein bisschen.
Es geht um Maple, sie ist ein 9 Jahre alter Großspitzmix und wohnt seit 2 Monaten bei meinem Freund und mir. Wir haben Maple aus dem Tierheim adoptiert. Wir wollten einen älteren Hund eine Chance geben und da wir beide Anfänger sind wollten wir einen Hund der schon etwas erzogen ist.
Maple schien super zu passen. Sie hat vorher bei einer alten Dame gewohnt, die leider vor einem halben Jahr verstorben ist und es gab niemanden in der Familie der Maple aufnehmen wollte.
Wir waren ein paar Mal mit ihr spazieren und sie hat sich von ihrer besten Seite gezeigt, super an der Leine, freundlich zu anderen Hunden und Menschen, Jagd nicht und überhaupt der scheinbare Sechser im Lotto.
Nunja, das Tierheim wo sie war lag ziemlich in der Einöde und auf unseren Spaziergängen sind wir wenig Menschen begegnet und die waren alle kein Problem.
Wir wohnen aber etwas mehr in der Stadt und begegnen zig verschiedenen Leuten pro Spaziergang und hier fängt das Problem an. Maple kann Menschen nicht leiden, die eine fremde Sprachen sprechen.
Sie bellt jede Person an, die nicht deutsch spricht. Sie rastet teilweise richtig aus, hängt in der Leine bellt und knurrt.
Es ist egal ob Mann, Frau oder sogar Kinder.
Anfangs dachten wir es liegt daran, dass die Leute lauter sprechen, aber wir sind auch schon vielen Personen begegnet die auf deutsch in das Telefon schreien oder sich super laut unterhalten, aber da reagiert sie null.
Die Bestätigung kam als mein Freund, er ist Pole, mit seiner Familie auf polnisch telefoniert hat. Sie ist an ihm hochgesprungen, hat furchtbar gebellt und geknurrt. Sie hat nicht gebissen, aber sie war sichtlich aufgeregt, negativ.
Sobald er auf Deutsch umgestiegen ist hat sie von ihm abgelassen
Ist sowas möglich? Werden wir verrückt und der Grund liegt wo ganz anders? Wie kann sowas sein?
Was können wir tun? Haben wir einen rassistischen Hund? Gibt es sowas überhaupt?
Es ist uns furchtbar peinlich und wir wollen schon gar nicht mehr mit ihr rausgehen.
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Kann es sein, dass die Hündin sehr abgeschirmt aufgewachsen ist? Eher ruhig gelegen, wo sie nicht die Chance hatte vielen verschiedenen Menschen aus verschiedenen Kulturen zu begegnen?
Ich tippe ganz stark darauf, dass sie es einfach nicht kennt, dass die Stimmlage und die Aussprache sie verunsichern.
Ich hatte mal eine Pflegehündin, die hat Rollstuhlfahrer gehasst. Sie kannte es nicht, sie fand es gruselig.
Ich habe über positive Verstärkung gearbeitet, hab es quasi schön gefüttert. Sie ist super darauf angesprungen, aber dafür braucht man gutes Timing und ein richtiges Gefühl und es muss für den Hund die passende Methode sein. Man kann es nämlich auch verkacken, wenn man versehentlich zu spät belohnt und dann eigentlich den Ausraster mit Leckeries würdigt.
Ganz langsam mit größeren Abstand ist die Devise am Anfang.
Aber ich würde erstmal mit Maulkorb sichern, damit ihr euch auch wieder sicherer fühlt, wenn ihr mit ihr rausgeht und so schnell wie möglich einen Einzeltrainer drauf schauen lassen.
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Wenn sie bisher keinen/kaum Kontakt zu Menschen hatte die nicht deutsch sprechen, dann wird sie Diese als "fremd" einstufen.
Bei einer wachsamen Rasse wie dem Spitz wird alles Fremde eher skeptisch betrachtet und im Zweifel, bei fehlender Führung, sicher auch aktiv angegangen.
Es wäre also an euch ihr klar zu machen das es nicht ihre Aufgabe ist euch auf Spaziergänge zu schützen, sondern das ihr das gut selbst könnt.
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Unser Sam hatte „Angst“ vor Frauen, die Hijab Kleidung getragen haben. War schon blöd, wenn ein 70cm/40 Kilo Hund dann nach vorne geht und bellt …..das hatte aber mit Sicherheit nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, sondern dass er die Menschen nicht einordnen konnte, weil er wahrscheinlich als Welpe/Junghund selten/nie Frauen in Hijab Kleidung gesehen hat …ihr habt einen Spitz mit Schutz- und Wachtrieb, und wenn er andere Sprachen nie gehört hat, kann er das vermutlich überhaupt nicht einordnen und da kommt dann der Spitz durch
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Keine Sorge, dein Hund weiß nicht mal, was Ausländer sind. So tickt ein Tier nicht. Der registriert nur einfach "fremd!" - und alles Fremde heißt für einen Wachhund wie den Spitz nun mal erstmal: "Alarm!"
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Im Grunde hilft nur, das positiv zu trainieren. Also Hund mit Abstand angeleint, dein Freund tut so, als würde er telefonieren, spricht polnisch und im gleichen Moment wird der Hund umorientiert auf dich und die gebratenen Hühnerherzen, die du ihm großzügig zukommen lässt
Kann man mit einem Schau-Kommando verbinden, das man vorher schon ohne Ablenkung geübt hat. "Schau" - Keks. "Schau" -Keks. Geht recht flott, dass der Hund dann zu dir schaut.
Und dann wird mit dem Freund geübt (bitte Hund dazu sichern, damit er schnell lernt, nach den Hühnerleckereien zu geiern und sich nicht Richtung Freund abzuschießen.)
Und dann macht man das draußen genauso. Ihr hört anderssprachige Worte - "Schau" - Keks, Party, juhuuuu.
Vielleicht ist es nicht schlecht, wenn ihr euch einen Trainer dazuholt, der das Timing überwacht. Die Bestätigung auf Schau muss im genau richtigen Moment kommen, nämlich dann, wenn der Hund genau das tut, was er soll. Nicht, wenn er schon zum Reiz schaut, der ihn ausflippen lässt. Das ist etwas tricky und lässt sich mit Unterstützung leichter lernen.
Zum Bewerten, das ist nichts, was euch peinlich sein müsste, ihr könnt ja nix dafür. Mein Hund reagiert auf osteuropäische Sprachen mit Anspannung. Isso, weiss ich, und wir arbeiten dran/ich hab es im Hinterkopf. Abstand, Schau, Leckerli und Lob, weitergehen .
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Ich hatte das mit meinem ersten Deutsch Drahthaar.
Wir waren hier französische Garnisonsstadt und ich hab in der Nähe der Kasernen gewohnt. Die jungen französischen Rekruten waren abends auf dem Heimweg immer recht laut und haben sich gerne mal jungen Frauen in den Weg gestellt. Recht schnell hat mein Hund die französische Sprache mit unangenehmem Verhalten in Verbindung gebracht und von dem Zeitpunkt an hätte er jeden französisch sprechenden Menschen gestellt.
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Wenn ein Hund etwas überhaupt nicht kennt/einordnen kann, kann er so reagieren.
(Ich würde übrigens zur Sicherheit bei Kindern vorsichtig sein - möglich, dass er die auch nicht kennengelernt hat und genauso reagiert)
Betrunkene, Menschen mit Behinderungen - aber auch ungewöhnliche Kleidung oder aber tatsächlich andere Hautfarbe können dann Trigger sein.
Was ich aber echt ungewöhnlich finde, dass er auf Sprache so reagiert. Irgendwas scheint den Hund zu verunsichern und zu diesem Verhalten zu bringen - ABER ob ihr tatsächlich den richtigen Auslöser identifiziert habt, bezweifele ich, ehrlich gesagt.
Ihr kennt den Hund noch nicht wirklich, langsam fängt er an, aufzutauen... Ich würde an eurer Stelle zumindest draußen einen Maulkorb draufpacken.
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Meinen Astor hatte auch nur die französische Sprache getriggert.
Deutsch sprechende französische Soldaten (gab es in meinem Bekanntenkreis ein paar) wurden so lange ignoriert wie sie nicht in ihrer Muttersprache gesprochen haben. Sprache kann wohl schon ein Auslöser sein.
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Nachtrag: Dass bestimmte Sprachen (Französisch oder Polnisch) oder Sprachgruppen erkannt und verknüpft werden - DAS kann ich mir vorstellen. (Nastro reagiert bspw. auch auf osteuropäische Klänge)
Aber das Nicht-Deutsch vs. Deutsch erkannt wird? Finde ich, ist etwas anderes.
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