Trennungsangst und Lebenschaos - Trennung von Rudelmitglied, Umzug, neue Routine und dann direkt auch noch läufig!
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Hallo zusammen!
Ich falle direkt mal mit der Tür ins Haus: ich bin mittlerweile zutiefst darüber verzweifelt, welche Verzweiflung meine Abwesenheit in meiner Hündin Abbey auslöst. Der Text wird lang, weil die Situation auch kompliziert ist...
Kurzer Abriss der Vorgeschichte: Anfang September Trennung von meinem Mann (Abbey war unser gemeinsamer Hund), daraufhin Umzugsstress, mal übernachten in der alten Wohnung, dann bei meiner Mutter, also ständiges Hin und Her, vor 2 Wochen dann finaler Umzug, seitdem hat Abbey meinen Ex auch nicht mehr gesehen, neue Wohnung, neuer Ort, sie muss jetzt länger alleine bleiben als zuvor (weiter unten mehr dazu), einen Tag die Woche darf ich sie zur Arbeit mitnehmen (was sicher auch aufregend für sie ist, und Aufregung hatte sie eigentlich genug...), zu allem Übel ist sie ausgerechnet jetzt auch noch läufig, was sie noch mehr stresst.
Wie ihr seht, das reinste Lebenschaos gerade. Als Welpe haben wir mit Abbey das Alleinsein geübt - anfangs hatte sie bereits nach 5 Sekunden fürchterlich geweint. Irgendwann waren wir an einem Punkt, an dem wir sie sehr entspannt bis zu 6 Stunden alleine lassen konnten. Die Notwendigkeit dazu bestand bisher selten, da mein Partner oft im Homeoffice arbeiten konnte und ich neben meiner Teilzeit-Stelle in Teilzeit remote studiere und somit auch oft zuhause sein konnte. Sie war allerdings öfter in der Woche für 4-5 Stunden alleine.
Nun - siehe oben - ist eben alles anders, allen voran ist der Partner weg und Abbey befindet sich in einer neuen Wohnung. Ich habe stark das Gefühl, dass Abbey ihm hinterhertrauert und Angst hat, dass ich jetzt auch plötzlich verschwinde. Von den (zum Glück sehr verständnisvollen) neuen Nachbarn weiß ich nämlich, dass sie an den 3 Tagen, an denen ich 6-7 Stunden außer Haus auf der Arbeit bin, z.T. fürchterlich jault.. nicht durchgehend, meistens geht das Jaulen erst mit der Zeit so richtig los und es gibt wohl Pausen, in denen sie zu schlafen scheint (ab Freitag werde ich WLAN haben, da werde ich auch direkt mal eine Kamera installieren, um mir selbst ein Bild davon zu machen). Ich habe aktuell leider überhaupt nicht die Möglichkeit, das Alleinsein von 0 wieder aufzubauen. An meinen freien Tagen übe ich mit ihr und gehe immer wieder mal vor die Haustür, setze mich mal mit Schuhen und Jacke in der Wohnung hin, verhalte mich sehr ruhig bei der Begrüßung, lasse ihr beim Rausgehen tolle Leckerlis und Kaustangen auf dem Boden liegen, ... frage mich allerdings, inwiefern das ganze Training überhaupt nützt, wenn sie dann an einem Sonntag mal 5 Minuten oder eine Stunde erfolgreich alleine ist, am Montag dann aber 7 Stunden alleine sein muss und ich es eben nicht wie früher stückweise aufbauen kann. Urlaub kann ich mir wenn dann nur für eine halbe Woche bis Woche nehmen, aber auch nur ungerne, ich bin meinem Chef sowieso schon extrem dankbar, dass ich sie an meinem langen Tag (bin da inkl. Pause 9 Stunden auf der Arbeit und mit Anfahrt 10 Stunden außer Haus) mitnehmen kann und will das Entgegenkommen nicht weiter strapazieren.
Ausgerechnet wenige Tage nach dem Umzug wurde Abbey läufig. Sie ist in dieser Zeit ohnehin anhänglicher als sonst und frisst extrem schlecht, weshalb ich ihr nur schwer ein mit Bachblüten beträufeltest Leckerli verabreichen kann, da sie das Öl geschmacklich ohnehin nicht wirklich mag... Winseln tut sie auch mehr, selbst wenn ich dabei bin, wobei mir nicht klar ist, ob das mit der Läufigkeit oder dem Vermissen meines Ex zusammenhängt.
Nach diesen ausführlichen Schilderungen: wer hat einen guten Rat? Ich habe eine Reihe an Ideen, vielleicht hat jemand Erfahrung und kann beurteilen, ob das was wäre?
- ein "Hörbuch" mit meiner Stimme für sie aufnehmen und in Dauerschleife laufen lassen (in der Hoffnung, dass meine Stimme sie ein wenig beruhigt, wobei ich Angst habe, es könnte sie irgendwie irritieren)
- einen Gassigeher anfragen, der dann 1-2x die Woche während meiner Abwesenheit zwischendurch mit ihr rausgeht und sie knuddelt (habe da die Befürchtung, dass sie diese neue Person, die plötzlich auftaucht und wieder geht und sie alleine lässt, noch mehr durcheinanderbringen könnte...)- Abbey vorübergehend an den 3 Tagen bei meiner Mutter lassen (sie ist zwar auch ungefähr gleichlang weg, hat allerdings einen Hund, der gut alleine bleiben kann und Abbey wäre dann zumindest nicht völlig allein; auch hier die Sorge, dass das noch mehr Chaos im Kopf verursacht...)
Wichtig: mir ist absolut klar, dass es überhaupt nicht Ideal ist, den Hund regelmäßig so lange alleine zu lassen. Das Letzte, was ich gerade brauche, ist ein erhobener Zeigefinger. Ich hätte mir alleine niemals einen Hund zugelegt. Meine Lebensumstände haben sich radikal und absolut ungewollt verändert und ich versuche gerade mein Bestes, dass es irgendwie funktioniert. Ich bitte um Tipps (jenseits der "Klassiker" wie Stück für Stück die Zeit steigern)und vielleicht (positive) Erfahrungsberichte - das wäre großartig. Ich möchte einfach so sehr, dass es ihr gut geht und sie sich darauf verlassen kann, dass ich immer zurückkommen werde
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Hi
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Ohje, was für eine sche*** Situation für euch beide!
Kennt deine Abbey den Hund deiner Mutter? Kommen die beiden gut miteinander aus? Kennt sie das Haus deiner Mutter und fühlt sich dort grundsätzlich wohl? Wenn ja, würde ich das auf jeden Fall als Erstes probieren. Ein bekannter Ort und Hundefreund können ihr da sicher eine Stütze sein. Ich denke, das wäre für sie auch einfacher, als eine fremde Betreuungsperson. Parallel kannst du dann ja das alleinebleiben langsam wieder aufbauen, in eurem Tempo. Viel Glück!
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Wenn die Nachbarn sie hören, sind die doch daheim - könnte sie dorthin?
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Wäre ggf. eine Hundepension noch eine Idee die du in Betracht ziehen würdest?
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Oh man, was ein Mist. Hoffe ihr kommt danke ein wenig zur Ruhe
Mein Blue muss an neuen Orten öfter aufs Klo als zu Hause, vielleicht liegt es daran, wenn sie erst nach einer Weile jault? Er wird dann erstmal unruhig, beschwert sich dann, läuft rum, legt sich auch wieder ab und beschwert sich dann wieder. Das ist selten auch so, wenn er mehr getrunken hat als sonst (zB weiß heiß war) und dann früher muss als sonst.
Falls es das bei Abbey auch ist, würde ja ein Gassigänger Abhilfe schaffen. Der Hund hat dann ja außerdem nochmal Input, Bewegung und ist wieder müder, meine Gassihunde (waren auch ein paar die schlecht alleine bleiben konnten) haben mich jedenfalls nie vermisst wenn ich gegangen bin. Nur gefreut beim Kommen, sind gerne mit raus, wir hatten eine schöne Zeit, haben dann ggf noch kurz gekuschelt und dann haben die wieder 3-4 Stunden geschlafen, bis der Besitzer kam.
Ich würde das daher ggf ausprobieren wenn’s geht. Vielleicht hat sogar ein Nachbar Lust, mittags mit ihr eine Runde rauszugehen?
Finde aber auch, dass das mit der Mutter am entspanntesten klingt
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Ich würde mich in der Nachbarschaft umhören, ob jemand bereit wäre tagsüber Hundesitting zu machen. Mir persönlich wäre es nicht zwingend erforderlich mit dem Hund lange Spaziergänge zu gehen. Birgt ja irgendwie ein Risiko!
Es gibt immer wieder ältere Nachbarn, die sich keinen eigenen Hund mehr anschaffen wollen, und dann gerne einen Hund zeitweise übernehmen, um letztendlich keine wirkliche Verantwortung tragen zu müssen.
Alternativ den Hund zur Mutter bringen. Hundepension wäre glaube ich im momentanen Zustand zu viel Stress und wird auch teuer!
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Eigentlich ist der Zeitraum zum Alleinbleiben ideal. Wenn da Routine eingekehrt ist, kann sie in der Zeit ausschlafen. Wenn sie zwischendurch tatsächlich schläft, würde ich dran bleiben und weniger den Gedanken, dass der arme Hund so schrecklich lange allein sein muss folgen, sondern lieber, dass er es darf. (Ich wünschte, ich könnte meinen das bieten.)
Wie sieht es denn aus, wenn ihr zusammen seid? Kannst Du Dich da abgrenzen?
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Tut mir leid für euch, keine leichte Situation.
Die Möglichkeit sie zu deiner Mutter zu bringen finde ich gut, vorausgesetzt die Hunde kennen und mögen sich.
Andererseits sollte sich deine Hündin auch an die neue Situation bzw. Wohnung gewöhnen. D.h. jemand der zwischendurch mit ihr Gassi geht und ein bisschen knuddelt macht ihr die Sache vielleicht leichter.
Deine Hündin spürt aber natürlich auch deine Sorgen und dein schlechtes Gewissen, versuch alles so normal wie möglich aussehen zu lassen.
Ich halte dir ganz fest die Daumen, Hunde sind aber eigentlich sehr anpassungsfähig, denke sie wird sich an die neue Situation gewöhnen.
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Hallo zusammen,
erstmal herzlichen Dank für eure unterstützenden und empathischen Beiträge! Das macht mir Mut und nimmt ein wenig den Druck und die Selbstverurteilung raus, dass ich Abbey immer wieder so lange alleine lassen muss.. Aber wie das Leben es manchmal so will, kommt ein Unglück selten alleine - seit paar Tagen habe ich auch noch Corona das Gute daran ist, dass ich nun etwas mehr Zeit hatte, völlig unaufgeregt mit Abbey in der neuen Wohnung rumzusitzen - ich denke, diese Ruhe hilft ihr vielleicht bisschen beim Ankommen. Außerdem kann ich mittlerweile den Müll rausbringen oder die Straße kehren, ohne, dass sie panisch wird. Sie wartet zwar schon an der Tür, aber die Reaktion auf mein Wiederkommen fällt gemäßigt bis sehr entspannt aus.
Ich denke, ich werde die Idee mit dem Gassigeher weiterverfolgen :) danke für eure Bestätigung an der Stelle.
Zu den Nachbarn kann Abbey nicht, diese haben zwei Hunde (auch beides Weibchen, z.T. jedoch im Kontakt mit anderen sehr unverträglich... draußen war der Kontakt zu Abbey bis auf etwas Knurren ok, aber ich würde sie nicht in das Revier der beiden bringen wollen). Hundepension in der Nähe habe ich schon geprüft, wäre mir aber regelmäßig zu teuer - stattdessen könnte ich genauso gut weniger Stunden arbeiten, würde finanziell aufs Gleiche hinauslaufen.
Sollte das mit dem Gassigeher nicht klappen, werde ich auf meine Mutter zurückgreifen. Abbey kennt die Wohnung und auch die Hündin meiner Mutter. Der Haken ist nur, dass meine Mutter 50min entfernt wohnt. Aber auch das würden wir zur Not schaffen.
Also nochmal vielen lieben Dank euch für die Ermutigung! -
Gute und schnelle Besserung
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