Meine Hündin hat ihren Hundekumpel schwer verletzt

  • Eben, und meiner Ansicht nach sind sicher mehr als 50% der typischen Ersthundehalter, die sich nicht erst vorab ein halbes Jahr im Dogforum belesen :lol: , eben auch nicht dazu in der Lage, einen solchen Hund dauerhaft so zu führen, dass er nicht erneut zur Gefahr für Dritte wird. Meine persönliche Meinung und Erfahrung mit solchen Kombinationen ist nun mal, dass dies längerfristig kaum je gut geht. Sondern dass früher oder später wieder jemand zu Schaden kommt.

    Das trifft aber nicht nur auf Ersthundehalter zu. Und nein, ich sehe das nicht so schwarz, warum sollte sich denn die Themenstarterin nicht mit kompetenter Hilfe zu einer souveränen und verantwortungsvollen Hundehalterin entwickeln können?`Ja, sie war naiv, aber doch nicht aus Dummheit oder Verantwortungslosigkeit, sondern weil sie es einfach nicht besser wusste. Und bei dem Hund handelt es sich erstmal "nur" um einen Hund, der situativ artgenossenunverträglich ist. Den nimmt man an die Leine und macht einen Maulkorb drauf, falls da mal ein anderer Hund hineinrasselt. Und dann sucht man sich einen gescheiten Trainer und lernt.

    Was soll denn die Alternative sein? Den Hund einschläfern?

  • Ich halte die TE keineswegs für dumm und verantwortungslos. Naiv? Vielleicht, aber wenn, dann durchschnittlich-naiv.


    Nastro ist ein Schäferhundmix aus dem osteuropäischem Tierschutz. Habe ich nicht gesehen, ist durch einen Gentest herausgekommen. Und sehr viel von dem hätte mir auch passieren können.


    Mit zwei Ausnahmen: Zum einen hätte ich wahrscheinlich Spannungen zwischen den Hunden wahrgenommen - falls es die gab. Aber es ist nur unsere Spekulation, dass da vorher Spannungen erkennbar waren und die TE das nicht wahrgenommen hat. Vielleicht gab es die auch gar nicht. Und das würde den Hund der TE noch mal schwieriger machen was das zukünftige Management anbelangt.


    Wenn ich keine Spannungen sehe, dann lasse ich, nachdem es Monate lang glatt lief natürlich meinen Hund im Freilauf mit bekannten Hunden.

    Ich lasse meine Hunde auch im Freilauf (sofern der Kontakt meiner Meinung nach entspannt und harmonisch ist) mit Hunden, die deutlich größer oder kleiner sind. (Ich habe da Grenzen; aber 30 Kilo/10 Kilo würde ich zulassen).


    (Die zweite Ausnahme ist, dass ich in der Situation als die Hündin steif wurde und starrte anders reagiert hätte - aber Nastro ist eben nicht mein erster Hund, da kommt dann Erfahrung ins Spiel.)

  • Jo.Hanna Ich hoffe du liest noch mit.

    Bevor du an schlechte Trainer (gibt es) gerätst oder welche, die sich mit dem Typ Hund nicht auskennen, nimm den Tipp, den Sunti gegeben hat, unbedingt an!


    (Auch wenn das ggf. aufwendiger ist als ein Trainer zwei Straßen weiter.)

  • Gerade bei der Kombi unerfahrener Ersthundehalter, der auf unseriöse Vermittlung reingefallen ist mit Hund, der echt nicht so "ohne" ist. Natürlich sollte man im Idealfall nicht die Verantwortung auf Dritte abwälzen - aber viele dieser Hundehalter sind doch gar nicht in der Lage, ihre Führung des Hundes entsprechend zu ändern und sich da so ins Training reinzuknien, dass wirklich zukünftig niemand mehr gefährdet wird.

    Ich verstehe sehr gut, was du meinst. Und ich persönlich unterstelle der TE auch keine Dummheit (sehr wohl aber dem Verein), allerdings wollte sie den Hund nun mal haben. Es darf selbstverständlich jeder anderes sehen und handhaben, aber ich finde einfach, es gehört zu ihrer Verantwortung, den Hund nicht auf andere „abzuwälzen“.


    Klingt bestimmt härter als es gemeint ist, aber es sitzen einfach schon zu viele Hunde, die einen Vorfall hatten, im TH. Da sollte man es mit einer entsprechenden Sicherung des Hundes (und professioneller! Hilfe) wenigstens versuchen.

  • Das Blöde ist ja, wenn nun die Hündin der TE möglicherweise in dem Moment, in dem sie anfing den Mops anzustarren, eine Verknüpfung zu einem Erlebnis/ Vorfall in Rumänien hergestellt hat.

    Wer soll wissen, was sie in dem Moment wirklich angetrieben hat?

    Ich finde es extrem wichtig, sich klarzumachen, dass Training und Unterordnung zwar wichtig ist, dass jedoch ein Restrisiko bleibt.

    Egal, wie gut die Hündin später einmal trainiert ist, so ist ihr Frauchen nur dann auf der sicheren Seite, wenn Herta draußen gesichert bleibt.

    Das ist allemal besser als das Tierheim.

  • Gerade bei der Kombi unerfahrener Ersthundehalter, der auf unseriöse Vermittlung reingefallen ist mit Hund, der echt nicht so "ohne" ist. Natürlich sollte man im Idealfall nicht die Verantwortung auf Dritte abwälzen - aber viele dieser Hundehalter sind doch gar nicht in der Lage, ihre Führung des Hundes entsprechend zu ändern und sich da so ins Training reinzuknien, dass wirklich zukünftig niemand mehr gefährdet wird.

    Ich verstehe sehr gut, was du meinst. Und ich persönlich unterstelle der TE auch keine Dummheit (sehr wohl aber dem Verein), allerdings wollte sie den Hund nun mal haben. Es darf selbstverständlich jeder anderes sehen und handhaben, aber ich finde einfach, es gehört zu ihrer Verantwortung, den Hund nicht auf andere „abzuwälzen“.


    Klingt bestimmt härter als es gemeint ist, aber es sitzen einfach schon zu viele Hunde, die einen Vorfall hatten, im TH. Da sollte man es mit einer entsprechenden Sicherung des Hundes (und professioneller! Hilfe) wenigstens versuchen.

    Ich kann beide Sichtweisen, die ja nicht nur von euch vertreten werden, nachvollziehen.

    Aus eigener leidvoller Erfahrung: Ob der Halter den Hund aus Verantwortungsbewusstsein behält oder weil er dran hängt, ist mir ehrlich gesagt sowas von Wumpe.

    Auf Teufel komm raus einen Hund zu haben, den man nicht beschützen oder für andere sicher führen kann, ist der Knackpunkt. Kann derjenige das? Oder kann er es nicht? Das interessiert mich.


    Ich sehe im Eingangspost zwei Menschen, die akuten Nachholbedarf in puncto Hundehaltung haben. Eine hat gesehen, dass ihr Hund gerade "anders guckt" und das nicht als Gefahr eingestuft bzw. nicht reagiert. Eine hat die Gefahr für ihren Hund nicht erkannt bzw. ebenfalls nicht reagiert.


    Ist der Wille da, das zu ändern? Mit allem, was dazu gehört? Lernen, Sichern, Schutz, damit einhergehende Einschränkungen hinnehmen? Oder nicht?


    Falls der Wille nicht da ist: Dann ist der Hund eventuell nicht supergut im TH aufgehoben, aber das Umfeld ist definitiv besser dran, wenn der Hund nicht in den falschen Händen ist.

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