Meine Hündin hat ihren Hundekumpel schwer verletzt

  • Keiner von ihnen durfte mit einem deutlich kleineren Hund spielen. Nicht mal mit dem Rudeleigenen. Keiner! Weder nach 6Monaten noch nach mehreren Jahren.

    Hier ist die Situation ja nicht aus dem Spiel entstanden, sondern aus dem normalen Gassi heraus.


    Meine Hunde haben viel Kontakt zu kleinen und Kleinsthunden, da genau diese Gruppe meistens die im Hundehotel ist, wo nicht gemobbt, gestänkert, gehetzt und gerammelt wird. Das passt für den älteren Herrn und das Hippiegänseblümchen besser als die Proletentruppe. Gab noch nie Probleme.

    Bei neuen Hunden mit Vorgeschichte kommt es für mich immer aufs Gesamtbild an, aber grundsätzlich kommt irgendwann der Punkt, da muss man vertrauen. Nach 6 Monaten, in denen die Hunde immer friedlich miteinander waren, würde ich bei einem gemeinsamen leinenlosen Spaziergang jetzt wirklich nicht von Fahrlässigkeit sprechen.


    Dem Plan von Looking möchte ich mich anschließen.

  • Jo.Hanna Ich kann deine Entscheidung verstehen. Es war ein wirklich schlimmes, traumatisches Erlebnis für euch. Gut, dass die Organisation sie gleich zurück nimmt. Hera braucht Hundehalter mit viel Erfahrung.


    Ich hoffe, dass ihr das Geschehene gut verarbeiten könnt und eure Freundschaft erhalten bleibt. Und Hera wünsche ich, dass sie rasch einen guten, passenden Platz bekommt, wo sie auch bleiben darf.


    Alles Gute euch dreien! :streichel:

  • Wirklich ein tragischer Ausgang. Alles Gute.


    Ich kann die Entscheidung ebenfalls verstehen, wenn man ehrlich ist... . Zum Glück gibt es nicht so viele derartige Fälle, aber ich kann mich z.B. auch nicht erinnern, dass hier im Dogforum ein Hund war, der entweder einen anderen Hund getötet hat/ein Kind ernsthaft verletzt hat etc. ... und dann noch in der Familie geblieben ist.

  • Ich versteh die Entscheidung nur sehr, sehr bedingt. Aber gut. Vielleicht besser für Hera die einen reflektierten Besitzer braucht. Ich hoffe einfach, dass du auch insofern Verantwortung trägst, indem du gar keinen Hund (am besten gar kein Tier) mehr halten wirst. Bei deiner Art zu denken und Verantwortung zu definieren, ist Hundehaltung nichts für dich. Jeder Hund kann überraschende Dinge tun, you never know. Man ist ja als Halter auch nie perfekt. Und als Mensch trägt man die Verantwortung für den Hund. Selbst der süsseste Pudel kann mal ein Kind anspringen welches unglücklich stürzt und unters Auto kommt - auch wenns natürlich weniger wahrscheinlich ist, als dass ein Schäfimix partiell unverträglich wird.


    Im Übrigen finde ich auch deine Freundin hat es noch nicht verstanden: die Verantwortung lag bei euch beiden Erwachsenen Menschen. Ihr habt die Hunde gekauft, in die Lage gebracht, zuwenig gesehen was läuft. Beide! Dass Hera eskaliert ist, heisst nicht, dass sie das Problem ist. Aber nu.

  • Ich kann deine Entscheidung sehr gut verstehen.


    Hätte mein Hund das Leben eines anderen Hundes auf dem Gewissen, wäre ich auch zu emotional, um da einfach drüber zu stehen. Bei Anju wärs vielleicht was anderes, weil wir schon 9 Jahre zusammenleben und eine enge Bindung haben... aber ein Hund, den ich erst 6 Monate kenne? Das hätte ich mir als Hundeanfänger auch nicht zugetraut und ich hätte vermutlich auch kein Vertrauen mehr danach aufbauen können.


    Mir wäre es jetzt auch wichtiger, meine Freundschaft zu retten. Auch wenn sie nicht sauer ist, wird sie es doch immer irgendwie mit dir in Verbindung bringen, denke ich.


    Ich wünsche euch alles gute und hoffe, dass Hera ein Zuhause findet, in dem sie gut gesichert wird und gut gelesen werden kann.

  • Und als Mensch trägt man die Verantwortung für den Hund.

    Das heißt aber auch, dass man den Hund in geeignete Hände abgibt, wenn man mit ihm überfordert ist und sich nicht selbst etwas aufzwingt, was man sich gar nicht mehr zutraut. Auch sowas in Verantwortung übernehmen.



    Ich finde auch nicht, dass sie deswegen jetzt per se ungeeignet ist, einen Hund zu halten. Nur eben nicht so ein Kaliber.


    Wenn sie denn überhaupt noch Interesse an Hundehaltung hat.

  • Auf Teufel komm raus einen Hund zu haben, den man nicht beschützen oder für andere sicher führen kann, ist der Knackpunkt. Kann derjenige das? Oder kann er es nicht? Das interessiert mich.

    Ist der Wille da, das zu ändern? Mit allem, was dazu gehört? Lernen, Sichern, Schutz, damit einhergehende Einschränkungen hinnehmen? Oder nicht?

    Das sind sehr wichtige Fragen, die es immer zu bedenken gilt. Und ja, wenn man sich einen Trainer (mit passender Erfahrung) ins Haus holt und es trotzdem, warum ist egal, nicht schafft, bin ich auch für eine sofortige Abgabe. Zur Sicherheit aller. Aber diese Einstellung: „Hund beißt, Hund ist böse, ich kann ihn nicht mehr lieben, Hund muss weg!“ ist einfach nichts meins. Damit kann ich ganz persönlich mich nicht anfreunden. Hat für mich etwas, wie bereits weiter vorne geschrieben, mit der Mentalität der Wegwerfgesellschaft zu tun. Aber wie ich bereits sagte, das kann und soll (!) jeder natürlich handhaben, wie vom Einzelnen gewünscht.


    In diesem speziellen Fall ist es jetzt natürlich eh schon entschieden.


    Ich verstehe die Leute die sagen, dass man dem Hund nicht die Schuld geben darf. Ich glaube euch, dass ich eine Mitschuld trage, aber ICH habe Henry nicht getötet, das war Hera und ich kann ihr das nicht verzeihen.

    Mit dieser Aussage hast du dich für mich leider wirklich disqualifiziert, sorry. Du hast dich für einen Gebrauchshundmix aus Osteuropa und zusätzlich noch ein Direktimport entschieden (und ja, auch der Verein hat hier großen Mist gebaut). Dann hast du diesen Hund, der ganz einfach nicht dafür gemacht ist, in die Situation gebracht. Der Fehler lag bei dir (bzw. dir und deiner Freundin). Nicht bei den Hunden. Nicht bei dem Mops und auch nicht bei Hera.


    Trotzdem wünsche ich dir und deiner Freundin weiterhin, dass ihr den Schock gut verkraftet. Hera wünsche ich einen erfahrenen neuen Besitzer.

  • Der Hund war ja 6 Monate in den Augen der zwei HH kein „Kaliber“ und niemand hat irgendwas bemerkt.


    Ich finde eine Abgabe bei Überforderung und nach Abwägen auch total sinnvoll. Hier wird aber einfach voll in der Emotion entschieden, der Hund ist schuld, keine Spur von Situation einschätzen lassen und alles tun um eine echte Entscheidungsgrundlage zu schaffen. DAS ist der Grund warum ich hier keine Hundehalterin sehe. Nicht weil man einen Hund abgibt weil es nicht passt. Sondern weil man einfach alles in der Emotion wegwirft und die Schuld beim Hund sucht. Das ist eine generell denkbar miese Voraussetzung für Tierhaltung.

  • Der Hund war ja 6 Monate in den Augen der zwei HH kein „Kaliber“ und niemand hat irgendwas bemerkt.

    Grade deshalb wäre dieser Hund für mich ein Kaliber.



    Das ist eine generell denkbar miese Voraussetzung für Tierhaltung.

    In erster Linie ist das hier auch einfach generell eine richtig, richtig beschissene Situation die so auch einfach nicht alltäglich ist.


    Hier geht es nicht um einen Pudel, der ein Kind versehentlich umschubst. Hier geht es um einen Schäferhund Mix, der vorsätzlich getötet hat. Bzw. einen anderen Hund absichtlich so schwer verletzt, dass er eingeschläfert werden musste. Hätten die Besitzer es nicht geschafft, die Hunde zu trennen, hätte der Schäferhund den Mops sicher vor Ort getötet.


    Das wird mir hier echt zu klein geredet. Wer hatte denn schon mal die Situation, dass der eigene Hund einen anderen ins Grab gebracht hat? Und war dann so kühn, diesen Hund neutral zu betrachten und zu behalten? Als Ersthundehalter wohlgemerkt.


    Vermutlich niemand. Aber es ist ja immer so schön einfach, von der Tastatur aus den Super-Hundehalter ohne menschliche Gefühle zu spielen.

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