Meine Hündin hat ihren Hundekumpel schwer verletzt

  • Und sie als Besitzerin könnte die nächste sein. Denn keiner weiß wie der Hund drauf ist und sie hat den Hund gerade Mal 4 Monate und keinerlei sonstige Erfahrung mit Hunden.

    Das ist absolute Spekulation. Auch Hunde, die wirklich gefährlich für Artgenossen werden können, müssen sich nicht gegen Menschen richten.

    Selbstverständlich ist es Spekulation. Genau wie Du darauf spekulierst, das der Hund sich nicht gegen den Besitzer wenden wird ;)

  • Ich finde es unfair, die Entscheidung der Fragestellerin, den Hund abzugeben, hier so zu kritisieren.


    Als Neuling in der Hundehaltung ist es schwer, den geschönten Mist, der über viele Rassen und Hunde aus dem Auslandstierschutz und allgemein über Hunde im Internet zu finden ist, von der Realität zu unterscheiden.


    Außerdem wissen die wenigsten Anfänger, dass erwachsene Hunde 6 Monate und länger kleine Brötchen backen können, bis sie ihr wahres Gesicht zeigen oder dass aus einem friedlichen, netten Welpen ein kerniger Gebrauchshund werden kann. Die Leute denken, entweder ist der Hund sofort schwierig, oder eben nicht.

    Im Auslandstierschutz sind die ganzen Hüte- und HSH-Mixe aus Rumänien in den Beschreibungen viel zu häufig wahre Lämmchen.

    Es ist kein Wunder, dass so viele Hunde in falschen Händen landen.


    Da wir einen Fall, wo jemand auf geschönte Rassebeschreibungen herein gefallen ist, im Freundeskreis haben (der Hund fällt manche andere Hunde, Menschen und seine Halter an, weil er eine enge, konsequente Führung braucht, die die Halter als Anfänger nicht leisten können, trotz Trainern), bin ich mit einer guten Portion Misstrauen auf die Suche nach dem richtigen Hund für uns gegangen.

    Ich habe den Tierschutz ziemlich schnell komplett ausgeschlossen, sowie die meisten Rassen.

    Das mit dem Tierschutz mögen manche unfair finden, aber wir wollten einen netten Begleithund und weder ein potentielles Pulverfass, bei dem man nicht weiß, wann der Funke kommt, noch einen Hund, den man nirgendwohin mitnehmen kann, ständig aufpassen muss, was man ihm versehentlich signalisieren könnte, bei Hundebegegnungen mit allem rechnen und bei Besuch wegsperren muss.

    Das wollte auch Jo.Hanna nicht.


    Die wahren Schuldige am Tod des Mopses und am Schicksal des Tierschutzhundes ist die Organisation, die ihr den Hund gegeben hat.


    Jo.Hanna war unerfahren, hat die geschönte Beschreibung geglaubt und sich nicht informiert, was in den meisten rumänischen Straßenhunden drin steckt und wie diese Hunde in Rumänien leben.

    Diese Information gehört eigentlich als Warnung für Unerfahrene auf die erste Seite jeder Organisation, die solche Hunde vermittelt. Dazu gehören allgemeine, ehrliche Hinweise zu den Eigenschaften von Gebrauchshunden aus dem Bereich Hüten und Herdenschutz.


    Diese Organisation hat ihr nicht einmal verraten, dass bei genau diesem Tier sehr wahrscheinlich ein Schäferhund drin steckt, obwohl selbst ich das vermutet hätte, sondern das, meiner Meinung nach, bewusst verschwiegen.

    Vermutlich, weil selbst Anfänger oft wissen, dass Schäferhunde nicht die netten Begleithunde von nebenan sind. Einen Schäferhund-Mix wird man schlechter los, als einen Hund, wo eine nicht näher definierte, aber potentiell freundliche, Spitzohren-Rasse drin steckt.

    (Eigentlich war schon der Name ein Hinweis, wenn der von der Organisation kommt. Das ist so ein typischer Schäferhundname.)


    Jemandem, der seit 9 Jahren einen friedlichen Mops hält, vorzuwerfen, er müsse merken, wann ein Schäferhundmix kurz vor dem Durchdrehen ist, finde ich unfair.

    Der Mops meiner Freundin hat so gut wie keine Mimik und bewegt kaum die Rute und die Ohren. Sie hat auch keinen Jagdtrieb oder die Absicht, auf Hunde oder Menschen loszugehen. Dieser Hund ist die Friedfertigkeit in Person. An so einem Hund zu lernen, wie Hunde signalisieren, wie sie drauf sind, ist ziemlich schwierig.

    Bei Möpsen haben ja selbst andere Hunde Schwierigkeiten, zu deuten, was die wollen.


    Jo.Hanna:

    Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass Du den Hund zurück gegeben hast. Mit so einem Tier würde ich auch nicht mehr zusammen leben wollen.

    Es ist für Hera auch nicht gut, wenn sie merkt, dass die Person, bei der sie lebt, sie nur aus Pflichtgefühl füttert und spazieren führt, ihr aber weder über den Weg traut, noch sie lieb hat.

    Unser Hündin ist schon traurig, wenn ich gerade mal nicht gut drauf bin, und mit ihr spazieren gehe, ohne weiter auf sie einzugehen. Das ist nicht der Anschluss, den ein Hund braucht.


    Ich glaube auch, dass Du Dich nach dieser Erfahrung, sehr gut informieren wirst, bevor Du Dir wieder einen Hund anschaffst, falls Du das doch irgendwann tun möchtest.

    Ich denke, dass Du für einen kleineren Hund einer freundlichen Rasse oder von einem Mix aus entsprechenden Rassen ein gutes Frauchen wärst.

  • Das ist absolute Spekulation. Auch Hunde, die wirklich gefährlich für Artgenossen werden können, müssen sich nicht gegen Menschen richten.

    Selbstverständlich ist es Spekulation. Genau wie Du darauf spekulierst, das der Hund sich nicht gegen den Besitzer wenden wird ;)

    Vielleicht beißt dich ja auch dein Hund morgen ... :ka:

    Monstertier
    Ich schrieb ja auch nicht, dass es häufig vorkommt bezogen auf die Hundedichte. Ich schrieb, dass es häufiger vorkommt als viele Hundehalter denken. 300 offiziell gemeldete Fälle, dazu eine sicher nicht unerhebliche Dunkelziffer, das sind dann eben doch schon einige Hunde. Und natürlich ist das grausam, wenn ein anderes geliebtes Tier stirbt, egal ob Hund, Katze, Schaf, Kaninchen oder Huhn. Nur sollte sich ein HH eben darüber bewusst sein, dass sowas passieren kann, auch wenn das natürlich niemals passieren sollte.

  • Ich weigere mich, die TE davon zu entlasten, dass sie in totaler Fehleinschätzung ihrer Fähigkeiten grundsätzlich unverantwortlich gehandelt hat.

    Sie braucht auch Deine Absolution nicht - sie muss nur selbst mit der Entscheidung im Reinen sein

  • Schon klar, dass hier auch Kritik wegen meiner Entscheidung kommt. Aber für mich ist es das Richtige und auch die Organisation hat sofort gesagt dass es besser ist wenn ich sie abgebe. Ich kann mein Leben nicht mit einem Hund teilen, der getötet hat.


    Henry war ein absolut liebenswerter Kerl, der es nicht verdient hat so zu gehen. Er war ein Kleinhund und hätte noch viele Jahre gehabt.


    Es wäre unfair Hera gegenüber sie zu behalten. Bis ich ihr wieder vertrauen könnte, falls ich ihr jemals wieder vertrauen könnte würde viel Zeit vergehen und ich merke schon nach wenigen Tagen, dass sie leidet weil ich sie nicht mehr beachte.


    Sie stupst mich ständig an, bringt mir Spielzeug, legt sich zu mir. Aber ich bin wie festgefroren. Ich kann mich nicht überwinden. Das ist doch auch für einen Hund kein schönes Leben.


    Und wo sie hinkommt, diese Leute kannten Henry nicht, für sie ist es "nur ein toter Hund". Aber für mich ist er so viel mehr.


    Ich bewundere Menschen die es können, die ihrem Hund schnell verzeihen können bzw. gar nicht der Meinung sind, dass der Hund etwas falsch gemacht hat, weil er keine Moral kennt. So kann ich das nicht sehen. Henry war Heras Freund und sie hat ihn einfach getötet.


    Ja, Hera wurde als freundlich, stubenrein und verträglich vermittelt und 6 Monate traf das auch zu. Woher hätte ich denn ahnen sollen dass sowas in ihr steckt? Nur aufgrund von vermuteter Rassezugehörigkeiten? Ich sehe täglich unzählige Schäferhunde, kenne einige selbst und das sind alles liebe Familienhunde.


    Es tut einfach so weh.

  • Es ist für Hera sicher x-mal besser, in kompetente und wieder freundlich-zugewandte Hände zu kommen als monatelang oder noch länger unglücklich zu leben - bei Sirius in einem anderen Thread, auch ungeeignete Auslandsvermittlung, waren alle pro Abgabe, da hätte man auch noch ewig „alles probieren“ können.


    Die beste Lösung ist die, mit dem es dem betreffenden Hund am besten geht, und nicht, wo der involvierte Mensch am längsten seinen Durchhaltewillen beweist. Alles Gute für alle Beteiligten!

  • aber ich lese hier auch keinen Unwillen, beides zu machen.

    Ich las den schon. Und ich finde die Entscheidung in diesem Fall die beste und verantwortungsvollste Lösung.

    Das war von mir kein Vorwurf und ich begreife immer noch nicht, was die Abgabe mit Wegwerfgesellschaft zu tun haben soll, wie manche hier meinen.

    Es geht darum, ob der Hundehalter es will und realistisch kann. Hier gab es ein wirklich traumatisches Erlebnis mit Todesfolge und die TE sagt klar, kann ich nicht mehr. Geht nicht. Ich kann mit dem Hund nicht mehr umgehen. Zugleich hat sie sich darum gekümmert, dass er in hoffentlich passende Hände kommt.


    Das ist Verantwortung und realistische Selbsteinschätzung.


    Und tausend Mal besser als jemand, der glaubt er bekommt das schon hin oder schlimmer noch, es sich einreden lässt, und dann passiert das nächste.


    Jo.Hanna es tut mir für euch alle wirklich leid. Ich hoffe, ihr könnt das verarbeiten.

  • Schon klar, dass hier auch Kritik wegen meiner Entscheidung kommt. Aber für mich ist es das Richtige und auch die Organisation hat sofort gesagt dass es besser ist wenn ich sie abgebe. Ich kann mein Leben nicht mit einem Hund teilen, der getötet hat.

    Ja, Hera wurde als freundlich, stubenrein und verträglich vermittelt und 6 Monate traf das auch zu. Woher hätte ich denn ahnen sollen dass sowas in ihr steckt? Nur aufgrund von vermuteter Rassezugehörigkeiten? Ich sehe täglich unzählige Schäferhunde, kenne einige selbst und das sind alles liebe Familienhunde.

    Ich bin sehr froh, dass die Orga sofort angeboten hast, dass du Hera zurückgeben kannst. Da hast du echt Riesenglück, nach einem halben Jahr.

    Und ich kann gut verstehen, dass du das Angebot angenommen hast.

  • Selbstverständlich ist es Spekulation. Genau wie Du darauf spekulierst, das der Hund sich nicht gegen den Besitzer wenden wird ;)

    Vielleicht beißt dich ja auch dein Hund morgen ... :ka:

    Erstens, Nein. Lege ich beide Hände und Füße und was ich sonst noch habe, für ins Feuer. Ich habe meine Hunde nicht erst seit 4 Monaten aus irgendeinem Heim in Rumänien.


    Zudem, keiner meiner Hunde wiegt 30kg und kann mich tot beißen oder schwer verletzen - ich hebe jeden meiner Hunde mit einer Hand hoch! Die TS ist sicherlich nicht 100 Kg schwer und kann sich unbedingt erfolgreich gegen einen 30kg Schäferhund wehren. Der damit vermutlich die Hälfte der Besitzerin wiegt.


    Man muss schon die Relationen und Umstände betrachten. Sie konnte den Hund nicht mal davon abhalten, den Mops zu töten.

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