Hündin ist unsauber und weitere Probleme

  • Ich schreib das wirklich selten ... aber ganz ehrlich, mir blutet das Herz. Ich glaub nicht, dass das der richtige Hund für dich ist.


    Du hast da einen Sheltie, die sind zum Teil wirklich sehr sensibel. Und Junes Leben steht gerade Kopf - es gibt keine feste Konstante gerade in ihrem Leben und egal was sie macht, sie kann dir nichts recht machen. Shelties haben sehr, sehr feine Antennen ... wenn du dauerhaft von ihr nur genervt bist, dann spürt sie das und darauf kann man keine Beziehung aufbauen.

    Dass du überfordert bist und dir das anders vorgestellt hast, glaube ich dir sofort.


    Für diesen Hund brauchst du einfach Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen und auf keinen Fall den Anspruch, dass sie das Verhalten, dass sie bei ihrem Vorbesitzer gezeigt hat (und by the way, ich glaube nicht an irgendeine "Ruhigstellung", Shelties lernen einfach sehr situations- und ortsbezogen!), bei dir sofort abrufen kann.


    Wo wohnst du?

    Ich züchte und halte Shelties ... evtl. kann ich Kontakte herstellen.

  • Dass dich das putzen so stresst und du sagt es ruiniert dir die Wohnung, klingt für mich nach einem extrem ungeschickten Bodenbelag (Teppich, Laminat?). Ich habe mittlerweile 3 Welpen in unserem komplett gefliesten Haus großgezogen und kann mich nicht erinnern, dass da auch nur ein Pfützchen oder Häufchen irgendwelchen Stress erzeugt hat. Einmal drübergewischt und fertig. Evt. hilft es dir daher ein Zimmer oder vielleicht auch nur 15 oder so abgegrenzte Quadratmeter (zB mit Welpengittern) mit einem billigen PVC-Boden aus dem Baumarkt abzudecken. Das nimmt Stress raus und Stress ist gerade Gift, für dich genauso wie für den Hund.

    Dann viel öfters raus zu dem Löseplatz. Jedesmal wenn du siehst, dass sie ein Geschäft machen will/gerade macht auf den Arm nehmen und da hin gehen.

    Für den Weg in den Park würde ich einen Hundebuggy ausprobieren, da ist sie etwas geschützter und hat ggf. weniger Stress. Und natürlich möglichst ruhige Zeiten aussuchen.

    Das sind aber alles nur Behelfsmassnahmen, es wird viel Zeit und Geduld kosten bis sie sich eingelebt hat und evt wird sie nie exakt der Traumhund den man sich erhofft hat. Jeder Hund ist halt doch eine eigene Persönlichkeit mit Macken, Ecken und Kanten.

    Dass sie schläft wenn du schläfst finde ich allerdings ein sehr positives Zeichen. Da würde ich drauf aufbauen und die nächsten Wochen mit Buch oder Handy auf dem Sofa oder im Bett verbringen, damit sie lernt in der Wohnung zur Ruhe zu kommen.

  • Dieser Hund kostet mich alle meine Nerven und dann wird man hier noch als unempathisch dargestellt, weil man völlig menschlich reagiert.

    Auch wenn du das nicht hören möchtest: Du reagierst unempathisch und hast unrealistische Erwartungen an June, die für deine Genervtheit sorgen.

    Dazu fehlt dir grundlegendes Wissen.


    Der Hund ist nicht defekt, will dich nicht ärgern oder provozieren, ist nicht dreist, und macht nichts dir zum Trotz.


    Einen Hund, der erst so kurz da ist und offensichtlich gar nicht weiß wohin mit sich, dem unterstellst du die abenteuerlichsten Sachen. Sie hat dir die Bude auseinander genommen - nicht ihre Schuld. Du hast sie offensichtlich zu lange und ohne vorher kleinschrittig zu üben und zu testen allein gelassen.


    Sie macht rein - du schimpfst sie aus und dann kommt noch "sie begreift es einfach nicht". Schon mal auf die Idee gekommen, dass du dein Verhalten ändern musst und nicht von einem Hund schlaueres Verhalten und schnelleres Auffassungsgabe erwarten darfst, als du selbst leisten kannst/willst? Immer wieder schimpfen bringt nichts - naja, mach ich trotzdem weiter. :ka: Offensichtlich begreifst du nicht, dass dein Verhalten nicht zielführend ist. Aber der Hund soll es raffen...

  • Ich kann dich sehr gut verstehen, so auf menschlicher ebene.


    Man geht davon aus, einen fertigen, komplett erzogenen Hund zu sich zu holen, den man nur von A nach B setzt.


    Man lebt sein leben weiter, nur mit einem wundervollen Hund - perfekt.


    Aber mit der Anschaffung eines Hundes ändern sich zwei Leben komplett. Deines und ihres. Auch ich gehe davon aus, dass der Hund beim Vorbesitzer auch so seine Baustellen hatte und er aus diesem Grund weg musste.


    Dass der Hund beim Vorbesitzer derart ruhig war lag sicherlich daran dass sie wahrscheinlich schon gassi war, ihr Tag war möglicherweise schon lang, sie müde usw. Wenn mein Hund aufgeregt ist, kann es auch vorkommen, dass er zieht wie blöde.


    Schalte selbst mal ein paar gänge runter. Räume teppiche weg, sofern es geht, decke Polstermöbel gut ab und dann beginnst du deinen Hund zu beobachten. Leider gibt es viele Hunde, die nicht jammern, wenn sie müssen, aber sehr vielen hunden siehst du es an, wenn sie gleich machen. Am Boden schnüffeln, im kreis drehen, auf der stelle scharren etc. Finde die Merkmale und wann immer du denkst, sie würde gleich machen, schnappst du sie und gehst mit ihr raus.


    Zusätzlich finde das Zeitfenster oder das Muster, wo sie muss. Wann hat sie am häufigsten reingemacht? was passierte davor? Wie viel zeit ist seit dem letzten Gassi vergangen, wo sie dann reingemacht hat? etc.


    Ihr das Halsband/besser ein Brustgeschirr, daran kannst du sie sanft führen umlassen wird dir helfen, so musst nur die leine dran und fertig.


    Dann bringst du sie schnellstmöglich zu einem Platz wo sie machen darf und wartest. Würde sie während der spaziergänge in ruhe lassen, bis sie sich löst, lass ihr leine, lass sie schnüffeln und geh einfach mit ihr in der wiese entlang. Finde raus, ob es orte gibt, wo sie ihr geschäft "gerne" verrichtet. Vielleicht mag sie sich an einen Busch hocken etc.


    Wenn sie reinmacht und du siehst es, hund sofort schnappen und rausgehen in der sekunde, vielleicht kannst du ihr geschäft dadurch abbrechen und vielleicht erwischt du sie schnell genug, dass es gar nicht erst rauskommt)


    ist es zu spät, atme durch. schimpfen hilft nicht, du verunsciherst sie noch mehr - wisch es einfach auf und wenn du dich ärgerst, dann ärger dich halt, aber versuch das still zu tun. wenn es dir schwer fällt, sag dir beim putzen selbst sowas wie: scheiße, jetzt ist es wieder daneben gegangen/war ich wieder zu langsam etc aber jetzt aufregen hat keinen Sinn, es IST ja schon passiert und dein Hund macht das nicht mit absicht.


    Sie kann nicht anders.


    Für die Gassirunden nimm erstmal immer die selben wege, sodass sie weiß, was sie erwarten wird, wenn ihr rausgeht. Erstmal keine großen überaschungen.


    Auch an eurer Bindung solltest du langsam arbeiten, aber ohne sie zu überfordern. Finde was, was sie mag. Du sagst, auf tricks lernen hat sie nicht groß lust. Mag sie leckerchen oder fresschen generell? Wenn ja sind ruhige suchspiele sicher was feines für den anfang.

  • Mir blutet da ehrlich gesagt auch das Herz. Ich kann es total nachvollziehen, dass man von seinem Hund zu Tode genervt ist, wenn alles nicht so klappt, wie man sich das vorgestellt hat. Krankheitsbedingt sind meine Nerven eh kaum vorhanden und es fällt mir schwer impulsive genervte oder wütende Reaktionen zu unterdrücken. Aber so würde ich trotzdem niemals über meine Hunde reden oder denken, ganz egal wie genervt ich gerade bin. Sowas am Hund auszulassen geht wirklich gar nicht. Mir tut das Tierchen wirklich herzlich leid, so unverstanden in seiner Verzweiflung zu sein.


    Wenn du sie nicht abgeben willst, MUSST du ganz schnell dazulernen und ein Basiswissen über die Bedürfnisse und das Verhalten von Hunden erwerben. Unverständnis führt zu unfairem Verhalten von deiner Seite.


    Ja, jeder ist mal menschlich und pflaumt seinen Hund an. Aber das ist kein Trainingsweg und darf niemals der Normalfall sein, denn es bringt nichts und schadet nur. Vor allem einem Hund in so einer schwierigen neuen Situation, der komplett außer sich ist.


    Ich würde in dem Fall zu einer Abgabe raten, ich glaube nicht, dass die Situation sich für euch beide in annehmbarer Zeit entschieden verbessert. Wenn du das nicht willst, reiß dich zusammen und besorg dir einen guten Trainer, der zu dir nach Hause kommt.

  • Und auch mit Trainer .... bitte dran denken, dass man bei so krass sensiblen Hund durch besonders viel "Druck" und "Härte" oft nichts gewinnt, außer genau das Gegenteil. Das heißt nicht, dass man inkonsequent sein muss, aber du musst jederzeit 100% fair, berechenbar und verständnisvoll für sie reagieren.

  • Du gehst davon aus, dass sich ein Hund, dessen komplette Welt gerade auf den Kopf gestellt wurde, genauso verhält, wie sie es in der 2 Jahre gewohnten Umgebung gemacht hat. Das ist weder realistisch, noch fair.

    Du gibst durchgehend dem Hund die Schuld an dem Problem und denkst nicht einmal drüber nach, dass es dem Hund gerade aktuell absolut nicht gut geht. Nein, stattdessen beharrst du sogar noch darauf, dass der Hund es mit Absicht macht. Ich sehe bei dir null Verständnis für den Hund aber fordert Verständnis für deine Situation. Das ist weder realistisch, noch emphatisch.

    Ich hatte anfangs mit meiner Hündin auch Stress aber nie im Leben hätte ich so über sie gesprochen.

    Dein Hund braucht halt und Sicherheit und genau das Gegenteil davon vermittelst du aktuell. DU als Mensch bist hier die Schlüsselperson und ausschließlich DU kannst was an der Situation ändern.


    Und dass du kein Verständnis für Hunde im allgemeinen hast, beweist du mit jedem Kommentar aufs Neue. Dass ein Hund in einer Umgebung, in der er sich obviously nicht wohl fühlt ist es doch mehr als logisch, dass dieser Hund dort auch nicht alleine bleiben kann. Wie denn auch? Sie hat ja aktuell nur dich und dann bist du auch noch weg.


    Wenn du einen Hund alleine lässt, von dem du ganz genau weißt, dass dieser nicht stubenrein ist und vor allem unter Stress noch mehr macht, ist es doch nicht die Schuld des Hundes, wenn dies dann passiert. Nein, es ist deine.


    Such dir einen Trainer für zuhause und sei bereit DICH zu verändern oder gib den Hund ab. Ansonsten wird keiner von euch beiden glücklich.


    Und wieder geht es um dich. Ja, ich verstehe, dass deine Nerven blank liegen aber bist du echt der Meinung, dem Hund gehst es besser? Ganz bestimmt nicht. Alle deine Kommentare drehen sich nur darum, wie schlimm es dir geht und wie schlimm der Hund ist. Kein einziges emphatisches Wort dem Tier gegenüber hast du bereits verloren und dann wunderst du dich im Ernst, dass man dich als genau dieses bezeichnest? Wow.

  • Bzgl. des Löseproblems - ich denke sie hat draußen aktuell viel zu viel Stress und kann sich dort nicht lösen - Shelties ziehen nicht wie die Irren an der Leine, es sei denn, sie sind "auf der Flucht". Du musst dafür sorgen, dass du eine (am Besten immer die gleiche Stelle!) findest, an der sie ihren Stress einigermaßen regulieren kann. Dort gibt ihr dann Zeit. Sie braucht feste Rituale und Muster, um sich wieder sicher zu fühlen.


    Also im Park immer an die gleiche Stelle. Wenn sie so krass verfressen ist, kannst du auch mal versuchen, sie dort ein paar Leckerchen im Gras finden zu lassen, um sie ein wenig aus dem Tunnel und der Stressspirale zu holen und ihr die Chance zu geben, sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen.

    Nimm dir Zeit, setz dich mit ihr hin und lass ihr wirklich die Chance mit den Eindrücken Schritt für Schritt fertig zu werden. Das wird nur mit Routine und sicheren Abläufen besser und besser werden.

  • Kann es sein, dass Du ganz einfach überfordert bist, Lionie?

    Natürlich. Ich bin komplett überfordert. Ich habe mir extra eine liebe Rasse ausgesucht und dazu noch einen erwachsenen Hund der schon alles kann und dann passiert mir sowas!


    Wieviel trinkt sie den so am Tag und wie oft setzt sie Kot ab? Hast du sie nach dem Kauf Tierärztlich bereits durch checken lassen? Ist sie kastriert?

    Sie trinkt ca. 1-1,5 Näpfe pro Tag, also diese größeren aus Metal. Sie setzt 3-4 Mal Kot ab. Nein, habe ich nicht. Der Vorbesitzer hat mir gesagt dass er sie durchchecken hat lassen und alles ok ist. Sie ist kastriert, ja.


    Ok, ich bin jetzt etwas ruhiger. Sie kann ja schon niedlich sein und manchmal ist sie sogar unfreiwillig komisch. Vorhin hat sie 5 Minuten lang mit einer Wasserflasche gespielt. Sie kann sich also ganz gut beschäftigen mit sich selbst. Aber wehe ich spiele mit ihr. Da dreht sie hohl.


    Ich werde versuchen ab jetzt immer zur selben Stelle zu gehen und eher zu Zeiten wenn nicht so viel los ist. Aber ich habe Angst, dass sie es dann gar nicht lernt?


    Ich wohne in Frankfurt, falls ihr da Trainertipps habt.

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