Hundefutter vom Discounter

  • Ein "gutes" Hundefutter ist ein Hundefutter das Dein Hund verträgt.

    Klar sollte es inhaltlich kein Mist sein, aber das von Dir hier verlinkte Futter ist meines Erachtens kein Mist, sondern solides Mittelmaß mit dem man seinen gesunden, adulten Hund meines Erachtens guten Gewissens füttern kann.


    Für Welpen/Junghunde wäre ich kritischer und würde da tatsächlich auch auf entsprechendes Welpen/Juniorfutter gehen.


    Aus der Hundefütterung ist teilweise eine Religion gemacht worden. Meiner Meinung nach unnötig, aber wer mag :ka: . Besser so als das es einem egal ist was im Hund landet.


    Um mal eine Empfehlung auszusprechen mit denen wirklich viele Hundehalter hier gute Erfahrungen gemacht haben, in einem anständigen Preis-Leistungsverhältnis ist das Produktportfolio von Josera.

    Ansonsten, komm doch gerne in den Thread RE: Der Trockenfutter-Thread Teil 2


    Das gibt es sehr sehr viel Austausch rund ums Trockenfutter.

  • Hab jetzt hier auch nochmal etwas teureres Hundefutter, auch hier steht Frisches Fleisch an erster Stelle. Also ist das auch nicht "gut"?

    Ob gut oder nicht kann man so nicht sagen. Dass Frischfleisch deklariert ist, heißt nicht prinzipiell, dass es schlechtes Futter sein muss. In dem Aldi Futter sind ja zum Beispiel noch zusätzliche Proteinquellen beigefügt.

    Nur ist es in meinen Augen halt ein bisschen Kundenverarsche, wenn 30% deklariert werden und schätzungsweise nur etwa 9% tatsächlich drin sind. Das ist mir persönlich einfach unsympathisch und deshalb würde ich davon Abstand nehmen - ganz unabhängig davon, ob es nun gutes Futter ist oder nicht.

    Genauso übrigens wie die Bezeichnung "frisches Huhn". Das sagt noch lange nichts darüber aus, was vom Huhn verwendet wurde (das kann alles von "gutem" Muskelfleisch bis Schnabel und Federn sein). Je genauer die Deklaration, umso besser. Das hier ist zum Beispiel die Deklaration von unserem Nassfutter:

    47 % Geflügelfleisch, -leber, -herz, -magen, 24 % Fleischbrühe, 23 % Wildfleisch, 2 % Kartoffeln, 1 % Erbsen, 1 % Wildpreiselbeeren, 0,9 % Mineralstoffe, 0,5 % Eierschalenpulver, 0,2 % Distelöl, 0,2 % Kräuter (Brennnesselblätter, Kamille, Brombeerblätter, Fenchel, Kümmel, Schafgarbenkraut), 0,1 % Inulin aus Zichorien, 0,1 % Seealgen

    Da siehst du genau, was vom Geflügel verarbeitet wurde. Finde ich grundsätzlich immer sympathischer als die allgemeine Bezeichnung "Geflügel" - weil wenn wirklich gute Bestandteile vom Geflügel drin wären, würden die Hersteller es doch draufschreiben.

  • 47 % Geflügelfleisch, -leber, -herz, -magen, 24 % Fleischbrühe, 23 % Wildfleisch, 2 % Kartoffeln, 1 % Erbsen, 1 % Wildpreiselbeeren, 0,9 % Mineralstoffe, 0,5 % Eierschalenpulver, 0,2 % Distelöl, 0,2 % Kräuter (Brennnesselblätter, Kamille, Brombeerblätter, Fenchel, Kümmel, Schafgarbenkraut), 0,1 % Inulin aus Zichorien, 0,1 % Seealgen

    Da siehst du genau, was vom Geflügel verarbeitet wurde.

    Ja, vom Geflügel und die 23% Wild, ja was den für Wild und welche Bestandteile?

    Inwieweit ist dein Futter nun besser?



    Da steht einfach nicht so genau da drin, weil diese Günstigfutterhersteller auch mal ihre Rezepte anpassen müssen/können/wollen wenn ein Rohstoff nicht verfügbar ist.

    Oder aber es gibt z.B. 2-3 Hersteller die das selbe Produkt herstellen. Die bekommen Rahmenbedingungen (Deklaration) und müssen dann ihr Rezept drum herum basteln.



    Das sagt also genau null über die Qualität des Futters aus.


    Edith: Achja und wenn man sich die Mühe macht in die Verordnung zu schauen stellt man sehr schnell fest das unter "Fleisch und tierische Nebenprodukte" sowas wie Federn und Krallen nicht fällt.

  • auch hier steht Frisches Fleisch an erster Stelle. Also ist das auch nicht "gut"

    Das hat weniger was mit der Qualität, als mit Verbrauchertäuschung zu tun. So eine Deklaration soll halt mehr Fleisch vorgaukeln, als tatsächlich im Futter enthalten ist.

    Allerdings ist dieser "viel Fleisch - kein Getreide" - Trend eben auch einfach ein Trend, der nichts mit den tatsächlichen Ernährungsbedürfnissen eines Hundes zu tun hat. Kein Hund braucht diese Fleischmast, die teils als ideal dargestellt wird.


    Im Endeffekt muss man sich bewusst machen, dass Trockenfutter ein hoch verarbeitetes Produkt ist. Ob da einfach Fleischsorte X, Fleischmehl, Protein oder was auch immer in der Zutatenliste steht, macht keinen Unterschied, manches klingt halt besser. Eine geschlossene Deklaration ist auch nichts Schlimmes, das ermöglicht dem Hersteller einfach, je nach Verfügbarkeit und Preis der Rohstoffe, flexibler in der Zusammensetzung zu sein. Wenn ein Hund nicht grad Allergiker ist, ist das im Grunde egal.


    Ich schau bei Fertigfutter, dass die Werte einigermaßen passen (Bedarfswerte findet man im Netz oder Fachbüchern, das kann man einfach mal für den eigenen Hund ausrechnen) und ansonsten ist mir wichtiger, dass da nicht sonst was für exotische Zutaten enthalten sind und dass der Fleischanteil moderat ist (weil wie schon geschrieben große Fleischmengen nicht nötig und in meinen Augen sowohl ökologisch als auch ethisch reichlich fragwürdig sind).

  • Ich habe letztens dieses Futter bei Aldi (Süd) gekauft.


    2kg kosten 5 €.

    Das habe ich jetzt im Auto, falls ich mal vergesse Futter einzupacken (wir sind öfter auch mal über Nacht weg).

    Ich finde es in Ordnung und die Hunde fressen und vertragen es.


    Dauerhaft gebe ich es aber nicht. Ich brauche kein getreidefreies Futter und extra hohen Fleischanteil (von wahrscheinlich nicht dem besten Fleisch...). Meine Hunde werden sonst eher fleischarm ernährt. Mischung aus veganem Futter und defu Bio. Leckerlis und Kauartikel bunt gemischt und meist schon mit Fleisch.

  • Ja, vom Geflügel und die 23% Wild, ja was den für Wild und welche Bestandteile?

    Inwieweit ist dein Futter nun besser?

    Das sage ich doch gar nicht. Ich habe weiter vorne schon geschrieben, dass ich grundsätzlich das füttere, was mein Hund am besten verträgt, egal wie hochwertig es ist oder nicht. Mir ging es nur darum, aufzuzeigen, dass es auch Aufschlüsselungen gibt, die mehr darauf eingehen, welche Körperteile verwendet werden.


    Unabhängig davon ist mir aber relativ egal, ob da nun Huhn, Ente, Strauß oder alles gemischt drin ist, weil mein Hund Gemischtfütterung wunderbar verträgt. Was mir allerdings nicht egal ist, ist, wenn z.B. schlecht verwertbare Bestandteile verarbeitet werden.

    Achja und wenn man sich die Mühe macht in die Verordnung zu schauen stellt man sehr schnell fest das unter "Fleisch und tierische Nebenprodukte" sowas wie Federn und Krallen nicht fällt.

    Falls dem so ist, nehme ich den Teil zurück. Nichtsdestotrotz mag ich gerne wissen, welche Bestandteile des Tieres im Futter vorhanden sind.

    Das sagt also genau null über die Qualität des Futters aus.

    Ich bin weiterhin der Meinung, dass eine möglichst offene Deklaration schon etwas über die Qualität des Futters aussagt. Aber das kann ja zum Glück jeder für sich selbst entscheiden, worauf er bei Futter Wert legt. Aus diesem Grund sage ich ja auch: Informieren, ausprobieren, dann weiß man es. Das beste Futter ist eh nur so gut, wie der Hund es verträgt.

  • Edith: Achja und wenn man sich die Mühe macht in die Verordnung zu schauen stellt man sehr schnell fest das unter "Fleisch und tierische Nebenprodukte" sowas wie Federn und Krallen nicht fällt.

    Das gehört zur Kategorie 3, soweit ich das verstanden habe beim schnellen lesen, darf das verarbeitet sehr wohl im Futtermittel drinnen sein.

    Möchte es jetzt aber nicht beschwören und schon gar keine Fütterungsdiskussion anfangen. Bei mir kommt Futter mit dem Hinweis tierische Nebenprodukte auf jeden Fall nicht in den Napf.

  • Ich bin mit meinen Hunden schon lange von jeder Ideologie ab. Gefüttert wird, was vertragen wird und schmeckt. Mit Enya hab ich damals ewig getestet, wollte unbedingt super hochwertig füttern, am Ende hat sie das mittelpreisige, nach den üblichen Kriterien "schlechtere" Futter als einziges vertragen ohne sich die Pfoten wund zu lecken. Lumi hat nach seinen Giardien gar nichts mehr ohne Durchfall zu kriegen vertragen, da mussten wir uns über X Futtersorten rantasten, bis wir eine Ahnung hatten, welche Fleisch- und Kohlehydratquellen er überhaupt verträgt und dann noch ein Futter finden, das er auch vernünftig verwertet. Gelandet sind wir bei Briantos zu ca. 3€/kg. Da standen vorher deutlich hochpreisigere Sachen auf dem Speiseplan, mit denen gar nichts ging... teuer bedeutet nicht automatisch gut.


    Murphy verträgt alles, aber frisst das Meiste nur mit spitzen Zähnen oder gar nicht. Da hilft es auch nicht, wenn das Futter theoretisch toll ist, aber er es einfach nicht mag. Lustigerweise ist Briantos jetzt auch das erste Trockenfutter, das er wirklich liebt. Halbfeucht ist bei ihm das Zauberwort glaub ich.

  • GilderoyFeedhart


    Wenn Du Deinen Hund tatsächlich möglichst gut ernähren möchtest, dann musst Du die Mahlzeiten selbst zusammenstellen. Selbst kochen ist und bleibt die gesündeste Form der Ernährung. Gilt übrigens auch für Menschen ...

  • Das gehört zur Kategorie 3, soweit ich das verstanden habe beim schnellen lesen, darf das verarbeitet sehr wohl im Futtermittel drinnen sein.

    Darf es auch aber eben nicht bei Frisch.

    Weil Federn für Futtermittel 1h bei mind 70°C erhitzt werden muss.

    Beim Extrudieren erreicht man diese Zeit aber niemals.

    Deshalb darf man sich frisch nicht einsetzen.


    Wir hatten mal Federmehl im Betrieb... boooaah das Zeug hat gestunken. Aber Federmehl ist eben nicht frisch.

    Ich wüsste auch gar nicht wer im Verarbeitungsprozess Bock drauf hätte Federn zu verarbeiten. Die fliegen dann überall Rum, lassen sich nicht kuttern oder pressen, mahlen auch nicht - nein danke.


    Mir ist egal was wer füttert, glaub es mir.

    Mich nervt einfach diese Spekulationen.



    Ich bin weiterhin der Meinung, dass eine möglichst offene Deklaration schon etwas über die Qualität des Futters aussagt.

    Ich kann die besten Zutaten nehmen ein super abgestimmtes Alleinfuttermittel haben und trotzdem geschlossen deklarieren.

    Es sagt eben genau nichts aus.


    Es sagt höchstes was über die Firmenphilosophie des Herstellers aus, aber eben nichts über die Qualität von Futter, bzw die Qualität der eingesetzten Produkte.

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