Wie mit Stress und Frust durch den Hund umgehen?
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Aber wenn ihr die Wohnung verlasst, verlasst ihr die doch über den Flur?
Bei mir hatten alle Hunde bisher den Aufenthalt zusammen im Flur, dann auch immer, mit dem zusammen raus gehen verknüpft.
Ich weiß dass es bei manchen Funktioniert, dass die Hunde beim alleine bleiben im Flur sind. Ich hab bisher noch keinen Hund gehabt bei dem das so Funktioniert hätte.
Vielleicht stellst du dir mit dem Flur als Übungs Zimmer fürs allein bleiben selbst ein Bein mit .
Bei uns ist der Flur immer der unruhigste Raum, wenn wir die Wohnung verlassen. Meine Hündin verfrachte ich dann schon immer vorher ins Wohnzimmer, wo sie als Ritual eine Playlist zu hören bekommt, dann geht die Tür zu und sie schlummert ein. Während wir unruhig den Flur entlang Wuseln und dann gehen, ohne dass der Hund durch unsere raus geh Hektik mit Nervös gemacht wurde. -
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Nicht jede Baustelle muss jetzt sofort trainiert werden, teilweise hilft auch einfach eine vorübergehende Umstrukturierung im Alltag. Hund hat vergessen, wie man an der kurzen Leine läuft? Okay, machen wir vorerst paar Flexi-Runden.
Hund pöbelt Mensch und Hund an? Okay, fahren wir für die großen Gassirunden in die Pampa.
Hund kickt sich beim Jagen weg? Dann gibt's halt erstmal nur Stadtspaziergänge.
Tatsächlich habe ich durch diese Art des "Managements" (= unangenehmen Sachen aus dem Weg gehen ) sehr viel Druck rausgenommen und erstmals erkannt, dass vieles tatsächlich nur von einer vorübergehenden Umstrukturierung im Hirn kommt, die - ich trau es mich kaum zu sagen, aber war hier wirklich so - innerhalb ner nächsten 2-3 Wochen wieder von allein weggeht.
Ich find das hier voll wichtig, deswegen möchte ich es nochmal hervorholen.
Ich habe das Gefühl, dass ganz viele (Neu-)Hundehalter sich krass unter Druck setzen, dass alles sofort richtig funktionieren muss. Vielleicht muss man sich mal klar machen, dass die allermeisten Dinge einfach Tricks sind, die der Hund sein Leben lang lernen kann. Das ist nicht so, dass der Hund das alles bis Zeitpunkt xy können muss und ansonsten ist der Zug abgefahren.
Ein einjähriger Hund ist halt in der Regel auch noch voll in der Pubertät und kann viele Sachen gar nicht so richtig, weil das Hirn in irgendwelchen Umbaumaßnahmen ist und irgendwelche sinnvollen Verknüpfungen gerade versperrt sind.
Ich hab gerade eine 5 Monate alte Junghündin, von der ich jeden Tag aufs Neue total begeistert bin, weil sie total gut im Alltag mitläuft, einfach super ausgeglichen ist und unglaublich gut mit unserer Tochter umgeht. Aber ich erwarte auch sehr wenig. Vielleicht würde jemand anders das gar nicht sooo begeistert sehen wie ich. Karla ist nicht super leinenführig, ist bei Hundebegegnungen sehr aufgeregt, kann nicht alleine bleiben und kann bis auf den Abruf kein einziges Kommando zuverlässig. Tjoah. Wat solls. Sitz, Platz, Bleib, wird sie wohl schon noch lernen. Leinenführigkeit wohl auch, wenn nicht mehr alles so super aufregend ist. Die Grundsteine dafür lege ich jetzt, erwarte aber nicht, dass das in entsprechender Situation dann auch funktioniert. Bis es funktioniert muss ich mich eben locker machen und es aussitzen und eben Wege finden, das zu managen.
Das Alleinesein würde ich übrigens ganz von vorne aufbauen. Aber so, wie ich es verstehe, tut ihr das auch.
Gestaltet euer Zusammenleben entspannt. Legt nicht so nen krassen Fokus auf den Hund. Beschäftigt euch mit schönen Dingen. Macht die Dinge, die gut laufen und die, die nicht gut laufen regelt ihr halt irgendwie anders.
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Flur ist denkbar ungünstig, denn so hat der Hund ja volle Kontrolle über Euch.
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Flur find ich generell zum Alleinbleiben schwierig. Gerade bei einem Hund, der nicht ganz easy alleine bleibt.
Zum Einen gibt man ihm im Flur quasi ja sofort den Auftrag: "Hier musste aufpassen". Überblick über alle Zimmer UND die Eingangstür, wo quasi jeder, der in die Wohnung muss oder raus will, erstmal am Hund vorbei muss. Für Kontrollettis ne ganz schwierige Sache.
Für Hunde, die unter Trennungsangst leiden ist der Flur auch eher schwierig. Es ist leichter, einem Hund das Alleinebleiben schmackhaft zu machen in einem Raum, den er mit Gemütlichkeit, Wohlgefühl und Geselligkeit verbindet, Stichwort Konditionierung. Das ist wahrscheinlich in den seltensten Fällen der Flur.
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Ich weiß, die Pubertät ist anstrengend und ich wusste worauf ich mich einlasse, als ich mich für einen Welpen entschieden hatte (das ich so einen krassen Welpen bekomme, wusste ja keiner 😅).
Vielleicht geht es noch jemanden so, und ihr könnt Tipps teilen, wie ihr mit dem Stress und Frust durch euren Hund umgeht. Ich will einfach ihr gegenüber entspannter sein, hab aber das Gefühl, dass sie mich teilweise an die Grenzen des Möglichen bringt.
Hallo, hier Ersthundbesitzer mit ebenfalls 1-jährigem Monster
Ich kann dich so gut verstehen... könnte den Hund auch manchmal über offener Flamme grillen.
Mir hilft es, mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Meistens gibt es ja doch irgendwas, was der Hund einfach so unfassbar toll macht, da freut man sich.
...und, wenn mal absolut gar nichts klappt, die Ansprüche auf Null zurückzuschrauben.
Wenn mal wieder ein Tag im Zeichen des Arschlochhundes angebrochen ist, nehme ich mir meistens abends die Zeit und laufe wirklich total abseits mit dem Hund durch den Wald. Null Anspruch, einfach nur laufen an der Schleppleine.
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Ich persönlich finde es sehr hilfreich, Probleme nicht als Hund-Probleme, sondern als Ich-Probleme anzugehen. Wenn der Hund etwas falsch macht, dann macht nicht der Hund etwas falsch, sondern dann habe ich etwas falsch gemacht
Finde ich persönlich zum Beispiel eher kontraproduktiv. Ich setze mich damit ja noch mehr unter Druck, weil ich nicht genug trainiert habe, wieder falsch reagiert habe, zu langsam, zu schnell, nicht genug Abstand, zu doof bin es meinem Hund zu verklickern etc.
Ich würde einfach die Schuld bei keinem suchen. Was klappt, wird gefeiert, was nicht klappt, daran wird in Ruhe gearbeitet oder man nimmt es einfach hin. Keiner ist Schuld, jeder versucht sein Bestes, und mit dem Ergebnis arrangiert man sich halt.
Ich schaue auch zuerst bei mir. Nicht im Sinne von Schuld oder was hab ich denn jetzt blöd gemacht, worüber ich mich ärgern kann, sondern im Sinne von Zündschnur und wie kritisch ich gerade bin.
Übermüdet, überarbeitet, gerade über einen Kunden geärgert, hungrig?
Da geht mir so ziemlich alles auf den Zeiger.
Gleiches gestehe ich auch den Hunden zu. Gibt gute und schlechte Tage bei uns allen.
Das setzt mich nicht unter Druck, sondern entspannt mich.
Weil ich dann weiß: Heute brauch ich gar nicht mit Training und hohen Erwartungen anfangen. Das geht gegen die Wand und nervt uns alle nur noch mehr.
Dann fahren wir Schonprogramm, vermeiden so weit wie möglich alles blöde und nehmen uns Zeit für Regeneration.
Außerdem frage ich mich auch, was ich besser machen kann - erwarte aber weder von mir noch den Hunden Perfektion.
Und last but not least: Was will ich wirklich, wohinter stehe ich wirklich? Ich hab mich irgendwann mal verrückt machen lassen, was meine Hunde können müssen und was sie nicht dürfen und blablabla. 99 Prozent davon haben für mich 0 Relevanz. Nullkommanull. Aber ich hab den Scheiß angefangen und mich und sie damit verrückt gemacht. Hab ich wieder abgeschafft, als mir mein Senior die Mittelkralle dafür gezeigt hat - vollkommen zurecht. Seither wieder Konzentration auf das, was tatsächlich relevant ist. Sicherheit steht über allem anderen und wir bekommen keine Krise, wenn wir alleine sind. Das lässt sich aus einer entspannten Haltung aber deutlich besser aufbauen als durch Stundenplan und Druck im Nacken oder wegsperren und sich die Haare raufen, wenn all der Zwang und Druck genau das bewirken, was absehbar ist: Stress, Gegendruck und Verzweiflung, weil die Bedürfnisse vollkommen vernachlässigt werden.
Das liegt nun einmal alles am Menschen, und da muss man auch ansetzen.
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Das liegt nun einmal alles am Menschen, und da muss man auch ansetzen
Das stimmt, aber hier war ja die Frage, was einem bei akutem Frust/Stress durch den Hund hilft. Und den meisten Menschen hilft es bei akutem Stress eher nicht, sich möglichst ausführlich mit eigenen Fehlern zu beschäftigen. Darauf zielte der Kommentar so wie ich ihn verstanden habe ab, nicht darauf, dass das nicht gut fürs Training ist.
Nach meinen eigenen Fehlern im Hundetraining suche ich persönlich auch lieber, wenn ich gut drauf und entspannt bin als wenn ich gerade gestresst und frustriert bin.
Soll natürlich nicht heißen, dass es für Dich nicht hilfreich sein kann in der Situation, Menschen sind ja verschieden.
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Das stimmt, aber hier war ja die Frage, was einem bei akutem Frust/Stress durch den Hund hilft.
Tritt der akute Frust/Stress immer wieder auf, muss an der Ursache gearbeitet werden. Daran führt kein Weg vorbei. Nur das bringt langfristig mehr Ruhe rein.
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Ich kann nicht zählen, wie oft mich mein Hund zur Verzweiflung gebracht oder wütend gemacht hat. Seit mir mehr als deutlich vor Augen geführt wurde, wie endlich sein Leben ist, tut mir jedes böse Wort, sogar jeder böse Gedanke, das ich sagte und den ich hatte, weh. So viel gute Lebenszeit habe ich damit verschwendet, anstatt das Leben gemeinsam zu genießen. Das klingt jetzt arg dramatisch oder sentimental, aber bei mir ist es so. Ich empfinde keinen Frust mehr über das, was er nicht kann oder was ich (noch) nicht geschafft habe, ihm beizubringen. Er ist, wie er ist und ich bin, wie ich bin. Natürlich arbeiten wir weiter an diesen Dingen, aber für mich ist das alles so unwichtig geworden, obwohl gerade zu Beginn nichts wichtiger war, als dass ich einen perfekt erzogenen Hund habe.
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Ohje, wenn er gar nicht allein bleiben kann, könnt ihr ja nicht mal weggehen, um mal wieder Zeit für euch zu haben. Wie habt ihr das denn mit der Arbeit gemacht? Ich lege und habe auch früher schon gelegt, den Fokus von klein an auf Abruf, Stubenreinheit und Allein bleiben. Der Rest ist Spielerei drum herum. Vielleicht könnt ihr es ja auch so mal probieren. Konzentriert euch darauf und sonst wieder mehr auf euch. Euer Hundetrainer kann euch da bestimmt auch ganz schnell helfen, ich drücke die Daumen!
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