Spielzeug zur freien Verfügung?

  • Ich hatte auch so einen Kandidaten.


    Der hat sich mit dem Spielzeug aktiv wach gehalten. Daher wurde das dann reglementiert durch mich.


    Später ging das dann auch von alleine.

    Aber manchmal brauchen die Zwerge etwas Hilfestellung von uns.


    Nicht jeder Hund ist gleich wie der Andere. Nicht alles was bei Hund A funktioniert, klappt bei Hund B genau gleich.

  • Zur Ruhe kommt sie trotzdem alleine. Möglicherweise auch weil ich sie von Anfang an hab selbst lernen lassen, das zu regulieren? 🤔

    Das heißt du hast sie einfach machen lassen?


    Unser Barry schläft praktisch seit dem ersten Tag nicht, wenn irgendwas halbwegs interessantes in Reichweite ist. Wenn er im Laufstall mit Körbchen und Wasser ist, geht das. Sobald auch nur irgendwas da ist, was man im Maul halten, tragen und werfen kann, ist es vorbei. Dafür reicht auch schon seine Kuscheldecke.

  • Ja, Dinge in Bewegung versetzen oder Dinge lutschen hält wach. Das unterbinde ich weil es ein blödes Verhalten ist.


    Wird sich später wahrscheinlich von selbst regulieren wenn er das jetzt nicht zu oft ausleben kann.

  • Das heißt du hast sie einfach machen lassen?

    Ja. Sie spielt dann auch Mal ne Weile damit. Aber es war hier noch nie der Fall, dass sie nicht von alleine aufgehört hat und zur Ruhe kam.

    Sie hat hier von Anfang an immer alle Spielsachen zur Verfügung gehabt. Nur quietschzeug hab ich nie gekauft.


    Was machst du denn so mit Barry am Tag? Und wie sah sein Welpenleben aus?

  • was genau heißt denn in deinem konkreten Fall "aufgedreht"?

    Wild mit Spielzeug ne Weile rumrennen, es schütteln usw. wäre ja erstmal total normal, insbesondere für einen 5 Monate alten Hund.

    Er findet einfach gefühlt kein Ende. Ich habe einfach mal testweise gestern ein nicht quietschendes Spielzeug (einfaches Tau mit zwei Knoten) liegen gelassen und ihn in Ruhe gelassen. Er lag dann erst im Körbchen, hat darauf gekaut, dann hat er es rumgeworfen, dann aus seinem Körbchen im Wohnzimmer auf seine Decke im Flur getragen, dann wieder zurück und so weiter.


    Zwischendurch war immer mal 2-3 Minuten Pause, dann ging es aber sofort wieder mit voller Energie von vorne los. Nach einer Stunde habe ich es dann weggepackt und er ist innerhalb von wenigen Minuten eingeschlafen.

    Klingt für mich total normal für einen jungen Hund. Zwei bis drei Stunden spielen ist hier Normalmaß in der Welpen- und Junghundezeit.

  • Wenn du einen Hund erziehen willst/eine gute Orientierung erreichen willst - wie willst du das machen, wenn der Hund total unabhängig ist und sich denkt: "Spielzeug? Super, liegt eh rum. Futter? Ist ständig im Napf und Leckerchen krieg ich fürs Atmen obendrauf. Und wenn der Mensch nicht gleich was rausrückt, such ich mir was vom Boden. Lob/Aufmerksamkeit? Krieg ich eh ständig von allen Menschen. Und wenn mal nicht, dann schieb ich Frust."

    Mit Darko habe ich einen Hund, der genetisch bedingt als European Village Dog mit Bausteinen einer wilden Mischung aus DSH und diverser Terrier definitiv unabhänger sein dürfte als z.B. dein Boxer oder der Pudel der TE.

    Wenn du einen solchen Hund komplett unterjochst und beschränkst, erreichst du das Gegenteil einer Orientierung an dir.

    Darko hat meine Regeln durch Erziehung und Orientierung an mir durch Spiel & Training mit mir gelernt bzw. tut dies noch.

    Zwischen laissez-faire und Alpha liegen Welten und genau die goldene Mitte gilt es für jeden einen Hund individuell zu finden.


    Spielzeug:

    Bestimmte Dinge liegen hier immer zur freien Verfügung und kommen nur weg, sollte er mal kein Ende finden. Das kommt wirklich äußerst selten vor und lässt sich meist auf einen Stressor zurückführen.

    Andere Dinge gibt es nur zu bestimmten Uhrzeiten aufgrund Lärm (Kauholz vom Bett werfen, Wobbler durch die Bude kicken) und einen Teil nur mit mir (Zergel, Beißwurst, Ball) davon teils nur im Training (Ball werfen: Impulskontrolle).


    Futter:

    Ist ein Grundbedürfnis und sollte jeder Hund täglich bedingungslos im Napf vorfinden. Einen Teil im Training oder für Spiel zu benutzen ist was anderes.


    Leckerlis & Lob:

    Gibt es zweckgebunden und nicht "einfach so fürs Atmen".


    Macht er Blödsinn wie draußen Eicheln aufsammeln wollen gibts einen Rüffel und gut ist, im hartnäckigen Fall würde ich einen MK aufsetzen. Schiebt er Frust, dann arbeite ich mit sinnvollem Training an der Frustrationstoleranz.


    Und glaub mir, was das Wort Frust bedeutet weiß ich. Mein Hund konnte anfangs noch nicht mal ertragen, in einem Meter Abstand an einer Leine in seinem Bettchen satt und mit Wasser zu liegen und tobte schreiend herum. Nett im Home Office im Meeting.

    Unser Barry schläft praktisch seit dem ersten Tag nicht, wenn irgendwas halbwegs interessantes in Reichweite ist. Wenn er im Laufstall mit Körbchen und Wasser ist, geht das. Sobald auch nur irgendwas da ist, was man im Maul halten, tragen und werfen kann, ist es vorbei. Dafür reicht auch schon seine Kuscheldecke.

    Habt ihr mal eine Trainerin draufschauen lassen? Oder es mit Grenzen setzen versucht, dh. Abbruch und immer wieder korrigieren, wenn er auf etwas reagiert?

    Ja, Dinge in Bewegung versetzen oder Dinge lutschen hält wach. Das unterbinde ich weil es ein blödes Verhalten ist.

    Dachte ich auch mal, aber ich weiß mittlerweile von einigen Hunden, so auch Darko, dass sie ab und an ihren "Schnuller" brauchen, das beruhigt. Das habe ich darko beigebracht, dass seine Spielzeuge eine gute Alternative sind, wenn er was kaputt machen wollte oder Blödsinn anstellen wollte. So kann die Energie raus. Irgendwann hat er es dann kapiert: "Ah, ich bin jetzt gefrustet, aber müde, also schnappe ich mir mein Plüschi". Dann wird da drauf herum gekaut und gelutscht, irgendwann bleibt es liegen und der Hund pennnt.

    Plüschtiere hätten hier eine Lebensdauer von ungefähr 2 Minuten.

    Same here *neidisch auf eure Plüschsammlungen schaut*

    Habt ihr das verboten von Anfang an? ich hatte es durchgehen lassen, da er erst zahnte und dann direkt pubertierte. Dachte das verwächst sich von selbst... tat es nicht :tropf:

    Er findet einfach gefühlt kein Ende. Ich habe einfach mal testweise gestern ein nicht quietschendes Spielzeug (einfaches Tau mit zwei Knoten) liegen gelassen und ihn in Ruhe gelassen. Er lag dann erst im Körbchen, hat darauf gekaut, dann hat er es rumgeworfen, dann aus seinem Körbchen im Wohnzimmer auf seine Decke im Flur getragen, dann wieder zurück und so weiter.


    Zwischendurch war immer mal 2-3 Minuten Pause, dann ging es aber sofort wieder mit voller Energie von vorne los. Nach einer Stunde habe ich es dann weggepackt und er ist innerhalb von wenigen Minuten eingeschlafen.

    Also ein neues Spielzeug dürfte für jeden Hund erstmal super interessant sein. Das kannst du erst nach einigen Tagen beurteilen. Je nach Alter ist es auch völlig normal, dass länger gespielt und geblödelt wird.

    Da würde ich mich auf flying-paws Aussage verlassen, mich hatte das bei Darko auch bestätigt. Darko war beim Einzug 5.5 Monate alt und hat ab 8 Wochen im TH (abgesehen von der Quarantäne) in Gruppen gelebt, wo also immer wer zum spielen, kuscheln und raufen da war, so wie es also auch bei deinem Pudelzüchter gewesen sein dürfte.

    Natürlich sucht er sich dann Zuhause was zum Beschäftigen. Nur wenn er gar nicht zur Ruhe kommt, ihr die räumliche Begrenzung nicht abbauen könnt und er auf jeden Reiz reagiert, solltet ihr professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die kommen dann zu dir nach Hause, schauen sich das alles an und können zielgerichtet anleiten.

  • Was machst du denn so mit Barry am Tag? Und wie sah sein Welpenleben aus?

    Naja, die übliche Balance zwischen Über- und Unterlastung.


    Es gibt Tage, da kann er mit "draußen" wenig anfangen, da lassen wir es auch einfach gut sein, wenn wir 10 Minuten Gassi waren. An anderen Tagen sind wir auch mal 60 Minuten draußen, er kann rennen und toben, wir spielen im Wald oder auf der Wiese. Ansonsten tagsüber alle 4-5 Stunden raus für das kleine Geschäft, ein wenig Training, einmal pro Woche in die Hundeschule. Mit anderen Hunden kann er bislang nicht so viel anfangen (es wird sich beschnüffelt und das wars).

    Wir haben auch bislang nicht festgestellt, dass die Auslastung einen Einfluss auf sein Verhalten hat. Nach der Hundeschule schläft er im Auto sofort ein, ist dann aber 20 Minuten später wieder fit wie ein Turnschuh (oder tut zumindest so :winking_face_with_tongue: ).

  • Wenn du einen Hund erziehen willst/eine gute Orientierung erreichen willst - wie willst du das machen, wenn der Hund total unabhängig ist und sich denkt: "Spielzeug? Super, liegt eh rum. Futter? Ist ständig im Napf und Leckerchen krieg ich fürs Atmen obendrauf. Und wenn der Mensch nicht gleich was rausrückt, such ich mir was vom Boden. Lob/Aufmerksamkeit? Krieg ich eh ständig von allen Menschen. Und wenn mal nicht, dann schieb ich Frust

    Also bisher hatten alle meine Hunde Spielzeug rumliegen und Futter gab's im Napf. Alle waren sehr unterschiedlich in ihrem Energielevel und in ihrer Kooperationsbereitschaft. Aber keiner von denen hielt sich für den König der Welt. 🤷🏼‍♀️

    Ich persönlich ziehe ein harmonisches Zusammenleben mit meinem Hund vor und reglementiere ihn nicht in jeder Sekunde seines Daseins. Der kann ruhig auch Mal eigene Entscheidungen treffen in einem gewissen Rahmen. Zu einer guten Orientierung am Menschen führen noch andere Aspekte als den Hund dauernd zu beschränken. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass einige Hunde darauf gegenteilig reagieren.


    Naja, die übliche Balance zwischen Über- und Unterlastung.

    Ich kenne dieses "nicht aufhören können" vor allem von Hunden, die überreizt sind. Dazu sollte man bedenken, dass Adrenalinabbau bei Hunden deutlich langsamer funktioniert als bei Menschen. Wenn der Hund heute was super aufregendes erlebt, kann der Abbau der entsprechenden Stresshormone eine Woche oder länger dauern.


    Ich will damit nicht sagen, dass es so sein muss. Aber vielleicht ist das nochmal was, über das ihr nachdenken könnt? Ein anderer Ansatz?


    Manche Hunde sind auch einfach sehr reizoffen und denen tut externe Regulation gut. Manchmal reguliert sich das dann mit dem Erwachsenwerden.

  • Hier gibts auch die Variante Spielzeugkiste. Aus Pappe, mit leichtem Deckel, den sie selbst anheben können. Lilly hat trotzdem einen Eingriff gebaut:


    04e4ccd721d3d8f0234c2b0e.jpg


    (War stürmisch und Wind ist ihr Endgegner. Ich hab jetzt statt der Hundecouch eine Höhle in diese Ecke gestellt, die nutzt sie jetzt bei Wind tatsächlich auch. Und die kaputte Kiste werde ich in zwei Jahren zeitnah ersetzen).


    Meine getragenen Socken habe übrigen nicht ich zur Kiste gelegt :skeptisch2:

  • Manche Hunde sind auch einfach sehr reizoffen und denen tut externe Regulation gut. Manchmal reguliert sich das dann mit dem Erwachsenwerden.

    Ein Satz zum Einrahmen und an die Wand hängen, damit man nicht die Hoffnung verliert. :applaus:

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