Haben wir ein systemisches Problem mit dem Tierschutz v.a. was "gefährliche" Hunde betrifft?
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Ausgehend von einer Diskussion im Thread "Vanessa Bokr: Meinungen und Erfahrungen", möchte ich mal die Frage in den Raum stellen, ob wir ein Problem damit haben, wie in Dtl. Tierschutz organisiert ist und ob sich rund um die Hundehaltung und den Umgang mit "gefährlichen" Hunden nicht einiges wird ändern müssen.
Vielleicht haben ja einige Interesse daran, sich darüber auszutauschen, wie man dieses komplexe Thema betrachten kann und sollte. Hier wäre auch Platz für Mutmaßungen, was sich zukünftig bezüglich der Hundehaltung verändern wird oder sollte und ob und wie der Staat zukünftig stärker regulieren wird bzw. sollte.
Ich wünsche mir einen vielfältigen, offenen und durchaus auch kontroversen Austausch, der aber auf einer sachlichen Ebene bleibt, auch wenn einige Facetten des Themas hochemotional sein dürften.
Ich war mir nicht ganz sicher, in welche Rubrik das Thema passt und vielleicht kann es noch passender verschoben werden.
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Hi
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Im Ursprungsthread habe ich ja die These vertreten, dass es Leute wie V.B. gibt und immer geben wird, wenn man sie als Idealisten betrachtet, die helfen wollten und an sich und/oder den Umständen gescheitert sind. Dass also die ursächlichen Probleme ganz woanders liegen und dass man da systemisch rangehen müsste, wenn man nachhaltig etwas ändern wollte. Es hilft nicht, stellvertretend auf Personen wie V.B. einzudreschen, weil ganzheitlich betrachtet auch diese Opfer eines fehlgeleiteten Systems sind, das beim privaten Hundehalter beginnt und beim (guten bis katastrophalen) Tierschutz endet.
Als eines dieser systemimmanennten Probleme sehe ich z.B. dass Hunde wie jede andere Ware gehandelt werden dürfen, aber bei Nichtgefallen oder Nichtfunktionieren eben nicht wie Müll entsorgt werden können.
Kein Hundemensch will natürlich, dass man Hunde ebenso leicht entsorgen können soll, wie man sie anschaffen kann, aber dann müsste man eben am Anfang beginnen und Hundeanschaffung so regulieren, dass immer jemand in der Verantwortung für das Lebewesen Hund bleibt.
Und bereits hier wird es sehr schwierig...
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Ja, es gibt ein Problem.
Vor einigen Wochen gab es ja den "Notruf" eines Tierheims - und eine Petition (?), einen offenen Brief (?) den ja auch etliche andere Einrichtungen/Vereine unterzeichnet haben.
Finde es gerade leider nicht wieder.
Auch hier im Forum taucht ja immer wieder ein Neu-Nutzer auf, der mit seinem Hund nicht mehr klar kommt und zuerst nicht weiß wohin (teilweise klingt es zumindest so, als wären da auch welche dabei, die wirklich Potential haben, gefährlich).
Das Thema ist auch mehreren Gründen so kompliziert. Zum einen stellt sich dann die Frage, was ein gefährlicher Hund ist. Jeder Hund, der umsichtiges Management bedarf? Oder nur die, die wirklich unberechenbar mit Beschädigungs- oder Tötungsabsicht "ausrasten". Aber was, wenn es schon an Leuten fehlt, die zu umsichtigem Management in der Lage sind und sich einen Tierschutzhund ans Bein binden wollen?
Einschläfern ist - zu Recht - ein schwieriges Thema.
Staatliches Rundum-Sorglos-Paket? Aus Steuergeldern finanzierte Einrichtungen, in denen "gefährliche" Abgabehunde jahre- vielleicht sogar lebenslang verwahrt werden? Ich bezweifele, dass das konsensfähig ist. (Davon, dass es dann auch mehr Fachpersonal bräuchte, ganz ab.)
Die Aussage von Vanessa Bokr, dass sie regelmäßig angefleht werde, ob sie nicht noch einen Hund nehmen könnte, weil die Leute nicht mehr wissen wohin damit? Halte ich für absolut glaubwürdig (und passt auch zum oben genannten Hilferuf des Tierheims).
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Man muss ja nur mal die Seiten der Tierheime betrachten, dann sieht man ja schon wieviele Plätze und Ressourcen (Geld/Arbeitskraft) Hunde binden, welche praktisch nicht mehr vermittelbar sind.
Wenn man aber nicht einschläfern will und tw. Wegen des Tierschutzgesetzes auch nicht darf, wie sieht dann die Lösung aus?
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Die Aussage von Vanessa Bokr, dass sie regelmäßig angefleht werde, ob sie nicht noch einen Hund nehmen könnte, weil die Leute nicht mehr wissen wohin damit? Halte ich für absolut glaubwürdig (und passt auch zum oben genannten Hilferuf des Tierheims).
Ich glaube ihr auch, dass sie an diesem Punkt weder lügt noch übertreibt.
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Zum einen stellt sich dann die Frage, was ein gefährlicher Hund ist. Jeder Hund, der umsichtiges Management bedarf? Oder nur die, die wirklich unberechenbar mit Beschädigungs- oder Tötungsabsicht "ausrasten". Aber was, wenn es schon an Leuten fehlt, die zu umsichtigem Management in der Lage sind und sich einen Tierschutzhund ans Bein binden wollen?
Ein gefährlicher Hund ist der, der eben NICHT gemanaged oder gesichert wird....
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Man muss ja nur mal die Seiten der Tierheime betrachten, dann sieht man ja schon wieviele Plätze und Ressourcen (Geld/Arbeitskraft) Hunde binden, welche praktisch nicht mehr vermittelbar sind.
Wenn man aber nicht einschläfern will und tw. Wegen des Tierschutzgesetzes auch nicht darf, wie sieht dann die Lösung aus?
Das ist halt wirklich ein Problem. Ich bin da echt zwiegespalten. Ist das für den Hund wirklich ein lebenswertes Leben wenn er dieses für immer in einem Tierheim Zwinger verbringen muss? Nie ein normaler Umgang mit Menschen und anderen Hunden möglich ist weil er einfach zu gefährlich ist? ich rede jetzt hier natürlich nicht von den Hunden die einfach nicht vermittelt werden weil sich keiner für sie interessiert. Ich rede schon von wirklich gefährlichen Hunden. Ich weiß es wirklich nicht. Ich glaube das ist einfach furchtbar schwer zu beurteilen. auch wo man die Grenze zieht.
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Zum einen stellt sich dann die Frage, was ein gefährlicher Hund ist. Jeder Hund, der umsichtiges Management bedarf? Oder nur die, die wirklich unberechenbar mit Beschädigungs- oder Tötungsabsicht "ausrasten". Aber was, wenn es schon an Leuten fehlt, die zu umsichtigem Management in der Lage sind und sich einen Tierschutzhund ans Bein binden wollen?
Ein gefährlicher Hund ist der, der eben NICHT gemanaged oder gesichert wird....
Also jeder Hund der situativ an der Leine geführt wird?
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Ne, eher der NICHT an der Leine geführt wird in (für ihn) Triggersituationen. ;-)
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Ein gefährlicher Hund ist der, der eben NICHT gemanaged oder gesichert wird....
Genau deswegen sind alle Lösungen meilenweit entfernt. Ich schätze deine Beiträge eigentlich sehr. Aber dieser Gedankengang ist das Gegenteil von zielführend.
Wir machen uns nicht ehrlich. Es gibt zu viele Hunde, die Otto-Normal-Hundehalter nicht gemanaget bekommt.
(Das bedeutet NICHT, dass viele dieser Hunde in perfekten Händen nicht unauffällig wären - aber eben nur in richtig guten Händen. Das bedeutet aber auch NICHT, dass nicht "ungefährliche" Hund beim dümmsten anzunehmenden Halter Schaden anrichten können.)
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