Haben wir ein systemisches Problem mit dem Tierschutz v.a. was "gefährliche" Hunde betrifft?

  • Aber könnten solche HH nicht auch einem etwas schwierigerem Hund aus dem Inlandstierschutz ein Zuhause geben?

    Hätt ich machen können, klar. Dann wäre Frieda halt die restlichen 10 Jahre ihres Lebens im Shelter inner Box gesessen bzw. wahrscheinlich deutlich eher eingegangen....


    Ich wollte DIESEM Hund helfen. Sie war schon 8, blind, dazu die Rasse (MEINE Rasse, aber damit kann halt net jeder), und dann aggro auf andre Hunde. Die wär da nie rausgekommen..... :person_shrugging:


    Und ich hätt im Leben nicht so viel "Hund" gelernt wie mit ihr....

  • Ich nehme zum Beispiel gerne einen Direktimport. Ich kenne auch genug Hundebesitzer mit Direktimporten. All diesen Menschen das von dir geschriebene zu unterstellen ist schon - beleidigend?

    Ich wollte damit erfahrenen HH nicht zu nehe treten, die wissen worauf sie sich einlassen und damit umgehen können.

    Aber könnten solche HH nicht auch einem etwas schwierigerem Hund aus dem Inlandstierschutz ein Zuhause geben?

    Aber es ist doch nicht jeder Direktimport schwierig. Man sollte sich aufs ‚Schlimmste‘ einstellen. Ich persönlich habe gar keine Lust bewusst einen etwas schwierigeren Hund aufzunehmen. Wird es der Direktimport, dann ist das halt so. Aber wie viele unproblematische Direktimporte gibt es? Ich kenne tatsächlich keinen wirklich problematischen (!). Lese ich immer nur hier (und ohne Frage, es gibt sie natürlich, bitte nicht falsch verstehen- aber echt in der Masse? Außerhalb des DF).

    Aber ist dieser Hund ‚nur unverträglich‘? Da müsste man vielleicht auch mal definieren. Ein Hund der einen anderen tötet ist für mich (!) nicht einfach unverträglich. Wir hatten schon unverträgliche Hunde. Das war weit entfernt von Töten.

    Natürlich ist so ein Hund nicht easy-going. Und ja, wenn sich ein größerer Hund mit Beschädigungsabsicht mit einem kleinen Hund beißt oder eine jagdliche Motivation eine Rolle spielt, dann kann es zu tödlichen Zwischenfällen kommen. Ebenso, wenn eine Aggression territorial motiviert ist. Passiert sogar recht häufig. Meistens natürlich nur beschädigend, aber eben manches Mal auch tödlich. Sowas muss man managen. Genauso wie einen Hund, der ein Schaf, eine Katze, einen Hasen, ein Reh oder ein Huhn gerissen hat. Das ist alles nicht schön.

    Da sind wir leider komplett unterschiedlicher Meinung. Ich bin auch nicht sicher, ob wir da zusammenfinden. Und da nahe am OT lasse ich die Diskussion an der Stelle.

  • Es muss sich doch nun wirklich niemand rechtfertigen, woher er seinen Hund geholt hat. Mich stört es einfach, wenn man sich als Tierschutzverein betitelt, aber eigentlich nur Hunde vermittelt. Zu meinem Weltbild gehört, dass man sich gerade als Tierschutzverein für seine Hunde verantwortlich erklärt und deswegen natürlich Kapazitäten für Rückläufer bereithält, denn das gerade bei einer Direktvermittlung manchmal nicht immer alles easy-going ist und funktioniert, das sollte spätestens nach den ersten Erfahrungen klar sein. Mich ärgert es einfach, wenn ich höre, dass ein TIERSCHUTZverein keine Verantwortung für die von ihm vermittelten Tiere übernimmt und diese Verantwortung dann von anderen Tierschutzvereinen getragen wird. DAS ist überhaupt kein Plädoyer gegen Auslandstierschutz und schon gar keine Kritik an Vereinen, die das verantwortungsvoll machen.

  • Natürlich ist so ein Hund nicht easy-going. Und ja, wenn sich ein größerer Hund mit Beschädigungsabsicht mit einem kleinen Hund beißt oder eine jagdliche Motivation eine Rolle spielt, dann kann es zu tödlichen Zwischenfällen kommen. Ebenso, wenn eine Aggression territorial motiviert ist. Passiert sogar recht häufig. Meistens natürlich nur beschädigend, aber eben manches Mal auch tödlich. Sowas muss man managen. Genauso wie einen Hund, der ein Schaf, eine Katze, einen Hasen, ein Reh oder ein Huhn gerissen hat. Das ist alles nicht schön.

    Das sehe ich tatsächlich anders.

    Weder glaube ich, dass es "häufig" vorkommt, wie du schreibst, dass Hunde Artgenossen töten.

    Noch sehe ich einen Hund der ein Huhn killt in der gleichen Kategorie (oder habe ich dich da gerade falsch verstanden?).


    In dem damaligen Thread war unklar (wie aber eigentlich immer hier) ob vorher Warnsignale komplett übersehen/übergangen wurden (von zwei unterschiedlichen Personen) oder ob der Hund wirklich ohne vorherige Konflikte, einmal kurz starr wurde und dann den Mops tödlich verletzt hat.


    Aber das spielt für mich für die Beurteilung des Hundes eine Riesenrolle. Denn sollte vorher alles easy gewesen sein, zwischen zwei Hunden, die sich oft trafen - und dann so eine Attacke aus dem Nichts kommen? Dann wäre der Hund, um den es damals ging, tatsächlich einer, mit dem auch ich mir ein Leben schwer vorstellen könnte. Plus (ich weiß, dass wird hier manchmal als "nur-ein-Technik-Dingen" abgetan) - der Hund war schon ziemlich groß... 35? 40 Kilo?


    Und genau DAS sind so Beispiele, um die es meiner Meinung nach geht. Keine Hunde, die Menschen getötet haben (dass die eingeschläfert werden sollten, ist eher Konsens) - aber Hunde, die wohl bis an ihr Lebensende mit größter Vorsicht/Umsicht und ohne Fehler geführt werden müssen.

  • Wo siehst du den Unterschied im Management, ob ein Hund eine Katze oder einen Hund getötet hat?

    Das "häufig" bezog sich auf die Beschädigungsabsicht.

    Bzgl. des Falls mit dem Schäfermix will ich mir gar kein Urteil erlauben. Darum ging es mir auch gar nicht. Mir ging es darum, dass ein Hund, der für andere Hunde tödlich sein kann, keine Gefährdung für seinen Halter darstellt und auch nicht für seine Kinder, Fremde oder die Kinder anderer Leute. Um solche Zwischenfälle zu verhindern, reichen Maulkorb und Leine und eine umsichtigere Führung. Das gilt für alle Hunde, die für andere Tiere tödlich oder gefährlich sein können.

  • Wir führen die Diskussion des anderen Threads weiter:


    Ich bin der Überzeugung dass auch bei Größenunterschieden, Hunde, die sauber ticken die Vehemenz dosieren können - und eben nicht zufällig/unbeabsichtigt töten.

    Und ich glaube auch, dass Hunde zwischen Hühnern und Hunden unterscheiden können - und dass Jagdbeute zu töten ein anderes Programm ist, als Artgenossen zu töten.

  • Wir führen die Diskussion des anderen Threads weiter:


    Ich bin der Überzeugung dass auch bei Größenunterschieden, Hunde, die sauber ticken die Vehemenz dosieren können - und eben nicht zufällig/unbeabsichtigt töten.

    Und ich glaube auch, dass Hunde zwischen Hühnern und Hunden unterscheiden können - und dass Jagdbeute zu töten ein anderes Programm ist, als Artgenossen zu töten.

    Und du findest, dass es weniger schlimm ist, wenn die "Jagdbeute" des Nachbarn getötet wird? Kleine Hunde werden tatsächlich meist aus jagdlicher Motivation heraus getötet - fehlende Sozialisierung mit kleinen Hunden sagen die Experten.

    Wir brauchen uns aber gar nicht über Motivationen unterhalten oder ob etwas natürlich oder unnatürlich ist, denn es geht um Gefährlichkeit. Warum ist ein Hund, der einen Hund tötet für die Gesellschaft gefährlicher als ein Hund, der eine Katze tötet oder das Lieblingshuhn des Nachbarn?

  • Ich finde einen Hund, der einen Menschen tötet gefährlicher als einen Hund, der einen Hund tötet.


    Einen Hund, der eine Maus tötet, finde ich weniger gefährlich als einen Hund der einen Hund tötet.


    ? Hast du das ernsthaft gefragt?

  • Ich finde einen Hund, der einen Menschen tötet gefährlicher als einen Hund, der einen Hund tötet.


    Einen Hund, der eine Maus tötet, finde ich weniger gefährlich als einen Hund der einen Hund tötet.


    ? Hast du das ernsthaft gefragt?

    Nein,
    ich habe gefragt, warum du einen Hund, der einen anderen Hund getötet hat, gesellschaftlich für gefährlicher hältst als einen Hund, der die geliebte Katze des Nachbarn getötet hat.

  • Weil das eine für mich Jagdtrieb ist (der kontrolliert gehört) - aber zu einem Tier wie einem Hund genauso gehört wie zu einer Katze - das andere fehlgeleitetes Verhalten, das sich gegen Artgenossen richtet.


    ---

    Aber an der Stelle bin ich jetzt auch raus. Schade, ich finde das Thema wirklich spannend - aber ich habe wirklich keine Lust auf ewig gleiche Diskussionen.

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