Haben wir ein systemisches Problem mit dem Tierschutz v.a. was "gefährliche" Hunde betrifft?
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Das ist natürlich richtig. Trotzdem denke ich mir, um so größer das Angebot ist, um so schwieriger ist die Vermittung des einzelnen Tieres.
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Hi
hast du hier Haben wir ein systemisches Problem mit dem Tierschutz v.a. was "gefährliche" Hunde betrifft?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Ich finde das durchaus eine interessante Frage. Aber ich kann sie leider nicht beantworten.
Ist es so oder suchen die Menschen dann Alternativen?
Nimmt der ausländische Wuschel potentielle Heime weg oder verhindert er Tierleid, weil man sonst zum Kofferraumwelpen gegriffen hätte?
Ist es vielleicht ganz egal und hat überhaupt keinen Effekt?
Gehört der nette, gut vermittelbare Hund überhaupt zum Tierschutzproblem?
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Aber selbst in der verlinkten Petition verlangt "der Tierschutz" weniger Auslandsimporte. Bzw. bessere Kontrollen, strengere Regeln.
Also irgendwie sind sie doch Teil des Problems.
Es werden ja nicht nur die netten Welpen aus Rumänien geholt, die man easy vermittelt bekommt, um damit eben auch die Langzeitinsassen zu versorgen, sondern on top kommen ja die Hunde, deren Geschichten wir manchmal hier im Dogforum lesen dürfen: Direktimport über eine private Orga, Halter überfordert, Hund passt nicht in die kleine Stadtwohnung, Orga nimmt ihn nicht zurück und Tierheime weigern sich (weil voll oder nicht zuständig).
Das Problem mit den unvermittelbaren Hunden bleibt natürlich trotzdem. Die binden Platz, Zeit, Geld und Personal.
Die Frage ist ja: wie viele Plätze hat man realistisch für solche Hunde, um ihnen noch ein halbwegs gutes (Rest-)leben zu ermöglichen. Unser örtliches Tierheim wäre mit drei solcher Kaliber voll, wenn sie denen noch Auslauf und Auslastung bieten wollen.
Mittel der Wahl kann ja nicht sein, dass sie in den Zwinger kommen, einmal am Tag Futter und Ende ...
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Und der nächste Punkt wäre, mal zu überlegen, welche Hunde man hier überhaupt importiert. Die Tierheime sind voll, einem osteuropäischen Straßenhund geht es hier im Tierheim nicht besser als daheim auf der Straße. Okay, hier bekommt er zu futtern, aber er ist auch eingesperrt im Tierheim.
Wir wissen doch gar micht ob der Großteil der auffällig werdenden Hunde aus dem Auslandstierschutz stammt. Schaut man sich Beißstatistiken an kann man das meines Erachtens nach kaum rauslesen. Finde es schon interessant, dass manche hier fast schon so tun, als sei der Auslandstierschutz da zu einem nicht unerheblichen Teil schuld dran. Dazu hätte ich wirklich gerne mal seriöses Datenmaterial.
Kangal steht heisst ja nicht dass der aus dem Ausland kommt. Die werden auch hierzulande vermehrt (natürlich auch gezüchtet, aber die werden nicht auffallen
Warum sollten Hunde vom Züchter nicht auffällig werden können? Siehe Fall Elmo jetzt zB.
(Ein mir bekannter Hund stammt auch aus ÖKV-Zucht und hat zB nen Artgenossen getötet...) Eine Userin hier im Forum hat neulich auch berichtet, dass ihre beiden Hunde die wohl aus seriöser Zucht stammen dürften mal einen anderen Hund schwerverletzt haben.
Ist doch auch irgendwie logisch, dass gerade rassetypische Eigenschaften auch bei gezielter Zucht weiter bestehen bleiben und zu Problemen führen können..
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Ich glaube ja langsam, der Titel dieses Threads ist irreführend.
Man kann den Tierschutz nicht in "gefährlich" und "ungefährlich" aufteilen und je nur eine Seite betrachten.
Wir haben eine Anzahl von x Plätzen in Tierheimen (deutschlandweit).
Wenn die jetzt zu 3/4 von "ungefährlichen" Auslandshunden belegt werden, dann bleibt nur noch 1/4 für die "Brecher". Wohin also mit jedem weiteren Hund, der - aus welchem Grund auch immer - abgegeben werden muss. Sicherlich hat man einen Puffer, aber der ist nicht unbegrenzt.
Und wenn die Plätze für "gefährliche" Hunde schon voll sind, dann kann ich nicht einfach noch 100 Hunde aus Rumänien importieren und hoffen, dass die alle ganz nett sind und nie zurück kommen.
Platz und Personal sind da endliche Ressourcen. Das wächst ja nicht einfach mit der Anzahl der Hunde.
Auf einer Tierheimseite hab ich gelesen, dass sie die Straßenhunde aus Partner-Tierheimen aus dem Ausland importieren, weil sie die deutschen, auffällig gewordenen Hunde nicht vermittelt bekommen (zum Teil ist der Besitzstatus nicht geklärt, ein Rechtsverfahren schwebt noch, gesundheitliche Abklärung, ...) Für mich klingt das so, als hätte man diese Langzeitinsassen ohnehin schon aufgegeben.
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Ich denke - wie sooft - ist das Problem am anderen Ende der Leine.
Ich persönlich sehe auch das Problem, bei vielen Menschen, die sich ohne Sinn und Verstand einen Hund des habenwollens anschaffen. Und ich befürchte auch, es gibt durchaus aus diesem Grund "Problemhunde" und zwar unabhängig von ihrer Herkunft. Persönlich denke ich, dass dort der Ansatz seien müsste. Wie der jedoch aussehen soll ist die nächste Frage. Einen Test bevor überhaupt ein Tier adoptiert werden kann als Hemmschwelle fände ich persönlich vielleicht gar nicht verkehrt. Denn wer nicht bereit ist, sich mit sowas auseinanderzusetzen wird sich vermutlich auch sonst nicht unbedingt mit Problemen auseinandersetzen wollen. Ob und wie das aussehen kann und das es zu einseitig gedacht ist, ist mir allerdings auch klar. Und auch das vermutlich genug Menschen dann "illigal" ein Tier halten. Wo ein Wille da ja bekanntlich ein Weg...
Und dennoch hat man dann Fraktion Ich-streichel-alles-in-dich-rein und falsch verstandene Erziehung (übrigens nicht nur bei den Hunden, im Reitsport sehe ich diese Entwicklung auch immer mehr). Auch da müsste es eine Art Reglementierung geben. Aus dem reinen Menschenverstand sage ich persönlich sollte das gar nicht nötig sein. Aber offensichtlich ja doch. Denn oft fehlt der gesunde Menschenverstand eben. Und dann nehmen die Dinge gerne ihren Lauf.
Für wen der Absatz nun zu sehr OT ist - bitte in den nächsten weiterlesen: Heutzutage sehe ich beim Reiten beispielsweise immer mehr Leute, die zwar Unterricht nehmen, aber dieser darf ja nicht kritisierend sein. Wie viele Menschen nur hören wollen "oh das machst du schön", "oh was seht ihr toll aus", obwohl da gerade wirklich Mist abgeliefert wird. Aber sie bezahlen Geld, um sich in den Himmel loben zu lassen. Und wenn dann was nicht läuft ist das Tier schuld. Weil der Trainer lobt ja immer nur die Leistung. Ehrliches Feedback wird oft nicht mehr gewünscht. Ob und wie das in der Hundewelt ist, weiß ich nicht. Finde ich erst noch raus
Wenn nun ein Hund an solche Menschen gerät, die keine Ahnung haben, die nicht bereit sind an sich zu arbeiten (ja denn machen wir uns nichts vor, wir alle können lernen und haben mal angefangen) und dann auch beratungsresistent sind, sorry kann einfach noch so ein netter Hund problematisch oder gar Gefährlich werden.
Ich glaube also persönlich nicht, dass wir ein Versagen im Bereich Tierschutz haben (okay vielleicht doch aber das wäre zu sehr OT und bezieht sich nicht mehr auf "gefährliche" Hunde) sondern in der Gesellschaft. Ob und wie dies zu beheben ist - keine Ahnung - werden wir sicher so nicht lösen können... Wer es ausbadet sind die Vierbeiner - egal welche. Wenn es so weiter geht befürchte ich persönlich nur, dass sich die "gefährlichen" Hunde deutlich häufen werden. Und wie dann ihr weiteres Leben aussehen soll möchte ich mir nicht vorstellen. Wenn es so weiter geht, wird der Platz für solche Kaliber irgendwann zu knapp.
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Ich hab jetzt interessehalber mal geschaut, nicht bei allen steht was dabei, aber doch bei einigen.
Unsere Insassen – Hellhound Foundation
Wenn man das als leidlich repräsentativen Durchschnitt nimmt, was die Unterbringung gefährlicher Hunde angeht, scheint die Rolle der Auslands-TS-Hunde da eher gering zu sein. Der Klassiker sind Gebrauchshunde, Listis, HSH. Das macht nicht den Eindruck, als könnte man durch Beschränkungen des Auslands-TS da Kapazitäten für die Unterbringung gefährlicher Hunde schaffen.
Mein Ansatz wäre nach wie vor eine bessere Aufklärung der Hundekäufer. Meinetwegen bis hin zur Verplichtung für eine professionelle Kaufberatung.
Nur gescheit aufgeklärte Käufer kaufen keine Vermehrerwelpen, ungeeignete Rassen, Überraschungsmixe, die gestellte Anforderungen gar nicht erfüllen können. Möglicherweise auch eine Art Stufenführerschein für die Hundehaltung, oder bestimmte Rassen, für die man eine erweiterte Sachkunde (die den Namen auch verdient hat) ablegen muss.
Denn das Ziel sollte doch sein, dass möglichst wenig Hunde aufgrund von Fehl-Käufen a) weiter vermittelt werden müssen oder b) sich zu gefährlichen Hunden entwickeln und nicht, noch mehr und noch mehr Unterbringungsmöglichkeiten für gefährliche Hunde zu schaffen.
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Verplichtung für eine professionelle Kaufberatung.
Da ist dann nur auch wieder die Frage: Wer darf diese Beratungen anbieten - und (wie) wird die Qualität überprüft?
Wir waren mal bei so einer „professionellen“ Kaufberatung.
Vorgeschlagen wurden uns über 15 teils grundverschiedene Rassen - und Designermixe.
Vom Whippet, NSDTR oder Kooiker über Doodle (nicht näher konkretisiert), Staff aus dem TS bis zum Dobermann und „schaut euch auch mal die nordischen Rassen an“ war fast alles dabei. Außer Hütehunde, weil die der Trainerin zu anstrengend sind.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass Neulinge so eine Beratung bekommen und sich dann darauf verlassen, schließlich ist das ja Pflicht..
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Wer darf diese Beratungen anbieten - und (wie) wird die Qualität überprüft?
Wunschvorstellung: Die selben, die Wesentests abnehmen dürfen.
Ja, wird nicht umsetzbar sein, aber man darf ja träumen.
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Weiss jmd wie das in der CH aussieht, bzgl Unterbringung gefährlicher Hunde? dragonwog, du vielleicht?
In der CH ist immerhin nicht das Problem das TH überfüllt sind und auch bzgl der Finanzierung von TH plätzen sieht das doch etwas (sehr) luxuriöser aus als in D.
Ich glaube aber auch, dass man hier etwas rigoroser ist was das Einschläfern angeht, sowohl von der Bevölkerung, den Vetämtern als auch den TH.
Aber sicher weiss ich das nicht.
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