• Mal an die, die einen angstfreien Hund an Silvester hatten und der erst im Laufe seines Lebens Angst an Silvester entwickelt hat: Was war bei euren Hunden der Auslöser?


    Und an die, die einen Hund mit Angst hatten und dessen Angst erfolgreich abgebaut wurde: Mit welchem Training habt ihr das erreicht?

    Unsere Schäferhündin hatte ihr ganzes Leben lang vor keinem Silvester Angst, da sind wir auch um kurz vor 12 noch schnell durch die Siedlung aufs Feld pieseln gegangen und es hat sie nicht gestört.



    Meine Leohündin war auch nicht ängstlich, bis ihr im Alter von 4 Jahren jemand einen Böller in den Garten geworfen hat, als sie draußen geschlafen hat. Da wollte sie panisch rein und ab da war Silvester die Hölle für sie.


    Ein Silvester (das, wo am Tag vorher der Böller reingeflogen kam) hat sie panisch, hechelnd und sich in eine Ecke drückend, mit mir hilflos neben ihr sitzend verbracht. Das nächste haben wir Eierlikör gegeben, mit nicht so großem Erfolg, sie war immer noch sehr gestresst und tigerte auf und ab, und danach gab es Sileo, was ihr sehr gut getan hat und wodurch sie gut zur Ruhe kam.

    Leider hatte sie dann auch Ängste bei Schüssen im Wald und Gewittergrollen in der Ferne bzw wenn wir daheim waren und es gedonnert hat, da ward sie nicht mehr gesehen, weil sie sich ins hinterste Eck unter der Treppe verzogen hat.

    Tat mir total leid, aber ich konnte ihr im Sommer ja nun nicht immer Sileo geben, wenn es Gewitter gab.


    Unser Senior war immer völlig ignorant Silvester gegenüber, das ging an ihm völlig vorbei.



    Jack war unbelastet mit Silvester, bis letztes Jahr ein Kanonenschlag direkt neben uns hochging, als wir nachmittags vom Gassi heimgekommen sind. Danach war er sehr gestresst, aber mit 2 Gaben Eierlikör und einem lauten Film, Rollos runter und kuscheln auf der Couch ging das dann.


    Dieses Silvester jetzt vorgestern war sogar im Rückblick recht entspannt, entspannter als das davor, weil unsere feierwütigen Nachbarn vom letzten Jahr dieses Mal nicht daheim waren, und wir sind zum Gassi abends nochmal weggefahren statt durch die Siedlung zu laufen und Beschuss in Kauf zu nehmen. Es gab um halb elf einen kleinen Löffel Eierlikör, danach wurde gekuschelt und geruht wie sonst auch ganz oft am Abend und ein lauter Film geguckt.

    Geböller in der Umgebung am Feiertag und gestern abend hat er dann ignoriert, was mich sehr erleichtert hat.


    Was nicht funktioniert hat, war, eine Schale Leckerli mit auf die Couch zu nehmen und bei Geböller dem Hund was zu geben.

    Das hat den Lärm aufgewertet für ihn, so dass er erst recht aufmerksam nach draußen gehorcht hat und nicht wirklich zur Ruhe kam.

    Deshalb bin ich da sofort wieder von abgerückt.


    Gut zureden wie bei anderen Dingen in beruhigendem Singsang, wie ich das auch sonst tue, wenn ihn was beunruhigt, hat dagegen sehr gut geholfen. Also im Sinne von "ja ich hab es gehört, vielen Dank, das sind die Nachbarn, die machen gerade x".


    Glücklicherweise war Jack die ganze Zeit über zwar ab und an wachsam und besorgt, aber halt auch super ansprechbar.

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    • Kasper ist ja entspannt, aber Yoshi hatte bei seinem zweiten Silvester jetzt Angst. Ich denke der Grund war, dass 1 Woche vorher, auf der letzten Runde, ca. 30m neben uns ein Feuerwerk gezündet wurde….wir konnten nicht sehen, dass dort Idioten waren, da noch Buschwerk dazwischen war. Kasper hat nur geguckt, aber Yoshi hatte Angst und hat gebellt….ich denke, dass war der Auslöser

    • Und an die, die einen Hund mit Angst hatten und dessen Angst erfolgreich abgebaut wurde: Mit welchem Training habt ihr das erreicht?

      Lilly hat ihre Angst zu Silvester gemeinsam mit ihren anderen Ängsten heruntergefahren. Hier gabs also keine gezielte „Desensibilisierung“ (würde bei ihr auch nicht gut funktionieren, sie lernt nicht so). Wir haben über die Jahre hinweg ganz viel mit Aufbau von Selbst-/Körperbewusstsein gearbeitet, sie hat sich mit Unterstützung erst einen, jetzt mittlerweile zwei „Safe Places“ in der Wohnung ausgesucht, wo sie runterfahren kann. Aber mit kleinen Aufgaben für hochwertige Leckerchen auch trainiert, dass sie diese Plätze in triggernden Situationen verlassen und sich in der Wohnung bewegen kann. Draußen gaben wir trainiert, dass sie sich aufs enge Laufen hinter mir konzentriert, wenn Schreckreize da sind. Das hilft ihr, nicht in Panik zu verfallen.


      Sie schläft gerne und sehr viel. In ihrer Höhle kann sie schlafen, auch wenn für sie gruselige Dinge vor sich gehen. Das hilft enorm. Wie vor ein paar Seiten beschrieben: Ihr Körper hat viel Erfahrung mit Angst und mittlerweile kann sie Angst gut und schnell herunter regulieren.

    • Diego hatte auch Angst vor Knallgeräuschen, für ihn war Gewitter genauso schlimm wie Feuerwerk.

      Mit zunehmendem Alter hat sich das dann etwas gelegt, d.h. die Panik war nicht mehr so groß und ich konnte mit ihm am Tag nach Silvester normal gassi gehen, ohne das er wie ein geprügelter Hund daher schlich, aus Angst es könnte ja irgendwo doch noch mal knallen.

      Ich war damals froh darüber das er seine Angst etwas ablegen konnte.

    • Mal an die, die einen angstfreien Hund an Silvester hatten und der erst im Laufe seines Lebens Angst an Silvester entwickelt hat: Was war bei euren Hunden der Auslöser?

      Meine Aussie Hündin war ein absoluter Angsthund, aber Silvester war sie total cool... das vorletzte Silvester ihres Lebens sind wir dann an ein paar Kindern aus der Nachbarschaft (ohne Erwachsene, die Jungs damals so 8-9 Jahre) vorbei gegangen. Ich bitte sie noch eine Pause einzulegen, damit ich mit Hund vorbei kann. Sie nicken zustimmend und als ich auf gleicher Höhe bin werfen sie dem Hund die Knaller vor die Nase. Ab da war es vorbei mit angstfrei Silvester.


      Sky war letztes Jahr noch recht cool. Dieses Jahr ging es auch so, bis auf dem Rückweg eine Fontäne vor uns (10meter) gezündet worden ist... Licht ist größeres Problem als Krach... was sich jetzt geändert hat... Sky zittert immer noch beim raus gehen solange wir in Haus nähe sind, obwohl nichts mehr geböllert hat

    • Ich fahre bei dem Hütehund einfach Vermeidungstaktik, Böller in der Ferne draußen und in der Wohnung stören ihn bisher nicht (er ist 2).

      Das soll auch so bleiben, deswegen fahren wir Silvester weg, ich gehe abends nicht mehr raus wenn es knallt und habe natürlich von Anfang an versucht dagegen zu konditionieren (ich weiß auch, dass das im Zweifel alles redundant werden kann), aber aktuell ist er noch sehr entspannt.

      Mir ist entspanntes Gassi bei Böllern in der Ferne wichtig, da nehme ich die Strapazen zu Silvester in Kauf und hoffe, dass es so bleibt.

      Meine Seniorin hat eine klassische Geräuschangst und früher waren selbst kaum hörbare Böller in der Ferne das Aus für jeden Spaziergang, das ist schon sehr belastend. Mittlerweile mit gut 12 Jahren hat sich das relativiert.

    • Mal an die, die einen angstfreien Hund an Silvester hatten und der erst im Laufe seines Lebens Angst an Silvester entwickelt hat: Was war bei euren Hunden der Auslöser?


      Bei Mia war der Auslöser eine bei Freunden vom Balkon aus gezündete Rakete, die nicht los geflogen ist.

      Die Freunde kamen lachend ins Wohnzimmer gelaufen und die Rakete ist auf dem Balkon explodiert. Für Mia war das so schlimm, dass sie ihr Kauteil hat liegen lassen und zitternd in einer Ecke saß.


      Danach hatte sie das ganze Jahr über auch bei Schüssen ziemlich große Angst.


      Und an die, die einen Hund mit Angst hatten und dessen Angst erfolgreich abgebaut wurde: Mit welchem Training habt ihr das erreicht?


      Sie bekommt Sileo an Silvester, also einen Angstlöser (Psychopharmaka) vom Tierarzt.


      Das wirkt bei ihr so gut, dass sie das Geböller angstfrei erleben kann. Hat bei ihr dazu geführt, dass sie einzelne Schüsse und auch einzelne Böller nicht mehr schlimm findet.

      Man kann mit ihr an Silvester und Neujahr ganz normal spazieren gehen, ohne dass sie Angst hat.


      Kalle (Border, im Januar 2) und Ares (Malinois, 7 1/2 Jahre) haben beide keine Angst. Auch nicht, wenn Böller in der Nähe gezündet werden. Das nächste waren an Silvester so 20 m, als ich beide gerade ins Auto gesetzt habe. Beide sind auch völlig schussfest.

      Beide können auch an Silvester und an Neujahr ganz normal spazieren gehen und reagieren nicht auf Böller.


      Sollte sich das bei einem der beiden ändern wird es für diesen Hund definitiv auch Sileo geben.



      Edit: ich weiß, dass die Nutzung von Psychopharmaka bei Hunden sehr umstritten ist, muss auch niemand gut finden. Ich habe für die Nutzung bei Mia auch schon viel Kritik bekommen. Aber es ist eben MEIN Weg, damit umzugehen. Mia ist 11 Jahre alt und schwer krank. Da ist mir einfach wichtig, dass sie ihre verbleibende Zeit so gut wie möglich verbringen kann. Wenn sie mit einem Psychopharmaka angstfrei ist, dann ist das für mich total in Ordnung.

      Und mal ehrlich: es gibt ja durchaus viele Menschen, die tagtäglich über lange Zeiträume auf solche Medikamente angewiesen sind.

    • Vielen Dank, dass so viele schon so schnell geantwortet haben!


      Gibt es denn jemanden, der vor Silvester gezielt trainiert hat und damit erfolgreich war?


      Wie trainieren denn diejenigen, die einen schussfesten Hund benötigen (meiner kann Schüsse aber kein Silvester, allerdings Schüsse in erster Linie durch Zufall, nicht wirklich durch Training)?

    • Gibt es denn jemanden, der vor Silvester gezielt trainiert hat und damit erfolgreich war?

      Erfolgreich iSv die Angst ist besser geworden, nicht iSv sie ist weg.


      Ich betreibe natürlich - wie vermutlich alle - Gegenkonditionierung in Form von lautem begeisterten Loben und super-Leckerli bei jedem Knall/Heulen/Feuerwerksgeräusch. Von November bis Februar gehe ich nie ohne ne Leberwursttube aus dem Haus. CDs oder ähnliches sind meinem Hund leider herzlich egal, deswegen können wir das nur bei echtem Feuerwerk üben.


      Darüber hinaus übe ich, dass bei Erschrecken losrennen verboten ist, wenn er Angst hat, muss er hinter/bei mir laufen. Das löst das Angstproblem nicht, aber über einen laaaaaaangen Trainingszeitraum hat es bei uns dazu geführt, dass das panische Losrennen weniger wird, er sich bei nicht zuuuu starken Reizen schneller zu mir umorientiert und er auch besser bspw. Futter annimmt. Ist mir anfangs schwer gefallen, weil es mir "unfair" vorkam, dem ängstlichen Hund noch mehr Regeln zu geben, hat aber ganz gut geklappt.


      Und ich habe zuhause ähnlich wie viele hier einen "Safe space" eingerichtet, in unserem Fall eine Box, die mit viel Positivem verbunden wird (Futter u.ä.) und sehr gerne angenommen wird. Dorthin geht er, wenn es draußen knallt und wir zuhause sind und wenn es nicht zu heftig ist, beruhigt ihn das soweit, dass er auch entspannen kann. An Silvester (in der Großstadt) selber würde das nicht ausreichen, aber da bei uns auch zwischen November und Februar allgemein und im Sommer auch am Wochenende viel geknallt wird, ist es trotzdem sehr hilfreich.


      Und - wie miamaus2013 schon beschrieb - er bekommt an Silvester Sileo, was gut anschlägt. Das in Kombination mit dem Wegfahren an ruhigere Orte verhindert so einen krassen Einbruch nach Silvester.

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