"Erziehung ohne richtig gesetzte Korrekturen ist ein Verbrechen am Hund."

  • Vielleicht stehe ich grad auch einfach total auf der Leitung.


    Zitat

    Viel schlauer ist es aber doch wie beim Arbeiten mit Belohnung auch die Kommandos und Verhaltensweisen dann zu etablieren, wenn der Hund maximal entspannt ist.


    Du schreibst ja explizit von Strafe. Vielleicht hab ich auch einfach grad Kopfkino, weil ich in dem Kontext auch an sehr aversive Maßnahmen denke - und ich frage mich, wie du das konkret meinst.

    Wenn man eine konditionierte sekundäre positive Strafe (also ein Nein/Abbruchsignal) aufbaut, dann am besten erstmal in ruhiger Reizlage an einem Ersatzkonflikt. So kann der Hund genau lernen, was von ihm verlangt wird und es bleibt fair weil er der Strafe entgehen kann. Mit dieser Vorarbeit kann der Hund viel besser in aufregenden Situationen mit schwierigerer Ablenkung reagieren. Die Maßnahme muss so aversiv sein, dass der Hund halt Meideverhalten zeigt und es zunächst zu einer Verhaltensreduktion kommt. Sonst würde es ja nicht funktionieren. Verstehe dein "Kopfkino" nicht, also warum jetzt explizit an dieser Stelle??

  • Vielleicht hab ich auch einfach grad Kopfkino, weil ich in dem Kontext auch an sehr aversive Maßnahmen denke - und ich frage mich, wie du das konkret meinst

    Ich war zwar nicht gefragt, aber ich glaube ich weiß, was Dich irritiert und erläutere es kurz an einem Beispiel. Ich habe für Juros unfassbare Erregungslage beim Anblick anderer Hunde ein Abbruchsignal mit positiver Strafe verknüpft. Damit ich nicht so "raufknüppeln" muss und um es ihm nicht unnötig schwer zu machen, habe ich das erst an Situationen mit niedrigerer Erregungslage aufgebaut, bspw. wenn er einen Stock hatte oder irgendwo markieren wollte oder so. So hat er in nicht-aufregenden Situationen gelernt, dass das Abbruchsignal eine positive Strafe für das aktuelle Verhalten ankündigt. Erst als das gefestigt war, habe ich es auch in aufregenderen Situationen angewandt.


    Okay nevermind, hat sich dragonwog überschnitten :tropf:

  • Kurz und knapp: Nein, so trainiere ich meine Hunde nicht.

  • flying-paws

    Wahrscheinlich hat sich der Knoten in meinem Hirn eh grad schon gelöst.


    Ich habe beim ersten Lesen deines Textes mehr oder weniger verstanden, dass du in Situationen strafst, in denen es eigentlich dafür keinen "Grund" gibt. Mein Kopfkino hat daraus gemacht, dass der Hund spontan massiven aversiven Reizen ausgesetzt wird (praktisch überfallsartig), - um eben ein gewünschtes Verhalten zu etablieren.


    Und ich denke so in der Form war es eben nicht gemeint, man kann ja auch mit sehr viel weniger zu dem gewünschten Ergebnis kommen, ohne dass man da jetzt über den Weg Belohnung arbeitet.

  • Ich habe beim ersten Lesen deines Textes mehr oder weniger verstanden, dass du in Situationen strafst, in denen es eigentlich dafür keinen "Grund" gibt. Mein Kopfkino hat daraus gemacht, dass der Hund spontan massiven aversiven Reizen ausgesetzt wird (praktisch überfallsartig), - um eben ein gewünschtes Verhalten zu etablieren.

    Ojeoje, nein - genau das ja nicht. Ich etabliere ein Abbruchkommando über Strafe. Da ich das in ruhigen Situationen auftrainiere, muss ich ja eben nicht massiv Strafen, sondern "angemessen". Also so minimal und maximal wie notwendig. Ich mache das sogar zweigleisig und fördere über Marker und Belohnung das "Weg" vom Reiz.

  • Ich habe beim ersten Lesen deines Textes mehr oder weniger verstanden, dass du in Situationen strafst, in denen es eigentlich dafür keinen "Grund" gibt. Mein Kopfkino hat daraus gemacht, dass der Hund spontan massiven aversiven Reizen ausgesetzt wird (praktisch überfallsartig), - um eben ein gewünschtes Verhalten zu etablieren.

    Ojeoje, nein - genau das ja nicht. Ich etabliere ein Abbruchkommando über Strafe. Da ich das in ruhigen Situationen auftrainiere, muss ich ja eben nicht massiv Strafen, sondern "angemessen". Also so minimal und maximal wie notwendig. Ich mache das sogar zweigleisig und fördere über Marker und Belohnung das "Weg" vom Reiz.


    Ja genau.


    Danke! Irgendwie fehlte mir ein bisschen der Kontext und irgendwie las sich das so "ich strafe bei maximaler Entspannung des Hundes, wenn es keinen Grund gibt, um damit ein Verhalten zu etablieren" - mein Hirn war heute morgen noch nicht auf Betriebstemperatur, sorry xD

  • Mein Kopfkino hat daraus gemacht, dass der Hund spontan massiven aversiven Reizen ausgesetzt wird (praktisch überfallsartig), - um eben ein gewünschtes Verhalten zu etablieren.

    Diesen Weg gibts es uebrigens wirklich. Ich hab vergessen wie der Kerl heisst, aber da wird der Hund mit einem geknoteten Handtuch abgeschossen (+ Wort das dann der Abbruch wird), wenn er irgendwo ganz entspannt liegt..


    So aus der Luft gegriffen ist dein Kopfkino also nicht. Nur im Bezug auf flying-paws ;)

  • Mein Kopfkino hat daraus gemacht, dass der Hund spontan massiven aversiven Reizen ausgesetzt wird (praktisch überfallsartig), - um eben ein gewünschtes Verhalten zu etablieren.

    Diesen Weg gibts es uebrigens wirklich. Ich hab vergessen wie der Kerl heisst, aber da wird der Hund mit einem geknoteten Handtuch abgeschossen (+ Wort das dann der Abbruch wird), wenn er irgendwo ganz entspannt liegt..


    So aus der Luft gegriffen ist dein Kopfkino also nicht. Nur im Bezug auf flying-paws ;)

    Das ist die Etablierung einer konditionierte Strafe genau. Warnung, dann kommt das Handtuch. Nur dass halt kein direkter Stupser vom Menschen oder sowas kommt, sondern ein nicht verletzendes Wurfgeschoss. Für den Hund macht es in der Regel eh nie Sinn, für was er bestraft wird. Es ist genau der gleiche Aufbauweg wie von flyingpaws benannt...


    "Anfallsartig" ist da nix und ich finde die Bewertung unfair

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