Können Hunde empathisches Verhalten zeigen? Können Hunde Schutzbedürftigkeit bei anderen Lebewesen erkennen und entsprechend rücksichtsvoll handeln?
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Ich denke, ob Hunde in unseren Augen empathisch reagieren, ist von vielen Faktoren abhängig. Es geht schon mit der Aufzucht los, wie das Verhältnis zu Mutter, Geschwistern oder anderen im Haus lebenden Hunde/Tieren ist. Es ist eine Charakter- und Wesensfrage. Manche Hunde sind grundvorsichtig und behutsam, andere bollerig und rücksichtslos. Dann sehe ich auch einen Unterschied darin, ob der HH anwesend ist oder nicht. Gibt es zwischen Halter und Hund eine gute, innige und sichere Beziehung, spiegeln Hund gern ihre Halter, einfach, weil es für sie eine sichere Bank ist. Was man auch gut in anderen Dingen merkt. Geht man schon mit stressigen Gedanken in eine Situation rein, reagiert der Hund auch entsprechend. Ohne Halter, kann das schon wieder ganz anders aussehen. Ich finde auch die Art des Hundes nicht unerheblich. Bei einem Jagdhund könnte man andere Reaktion auf ein schreiendes Kleinkind erwarten, als bei vielleicht einem Mops. Usw. ….
Ich würde schon sagen, dass Hunde eine Art Empathie empfinden, vielleicht nicht menschlich betrachtet. Aber z.b. ist mein Hund ganz anders drauf, wenn ich schwächele. Da wird er richtig fürsorglich, kuschelt viel, leckt mich ab, ist viel ruhiger als sonst. Meiner Hündin davor, war das aber z.b. egal. Ich denke immer, Hund haben ihre Halter immer irgendwie im Auge, sehen und bewerten auf ihre Art alles, was wir tun. Gehen wir gelassen und souverän mit Situationen um, tut ein gesunder, gut aufgezogener Hund das auch. Alle meine Hunde hatten nie Probleme mit Kinder, weder mit kreischende Baby, noch mit weinenden, laut brüllenden Kindern. Aber kein Hund war ein Kinderhund. Gut, Eros würde gern mit Kindern rumbolzen, wenn er dürfte. Aber er würde jetzt bestimmt kein verletztes Eichhörnchen im Garten sitten, beschützen und liebevoll ablecken.
Die Empathie endet, wenn der Trieb stärker ist.
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Ich hab schon mehr als einmal den Blick von einem Hund aufgefangen, der dumm geschaut hat, weil das Bündel Mensch da auf der Couch, in der Wiege oder im Kinderwagen plötzlich gejammert hat. Da war nix mit beschützen wollen, eher "Soll ich machen, dass das aufhört?"
Und der Hund sah seinen Menschen an, in dessen Augen er lesen konnte: "Ja, bitte, aber unauffällig."
(Sry - )
(Eigentlich mag ich Kinder ja.)
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Ist definitiv vom jeweiligen Hund abhängig.
Gut sozialisierte und sozial kompetente Hunde dürften zumindest innerhalb ihres Rudels/Familienverbands bei wahrgenommener Schutzbedürftigkeit empathisch agieren. Das ist aber weder automatisch angeboren (weder das Erkennen noch das entsprechende Handeln), noch lässt es sich unbedingt auf Fremde übertragen.
Ich erinnere mich, in einem (guten) Hundebuch gelesen zu haben, dass man es nicht einmal voraussetzen kann, dass alle Hunde, v.a. wenn nicht/schlecht sozialisiert, Menschenkinder überhaupt als Mini-Menschen erkennen.
Und viele haben sicher auch schon Hunde erlebt, die es nicht böse meinen, aber trotzdem unbeabsichtigt eine Tendenz zum Grobsein aufweisen. Das muss nicht heißen, dass es ihnen 'egal' ist, ob sie anderen weh tun, sie haben es vielleicht einfach (noch) nicht gelernt, welche Konsequenzen ihr Verhalten hat.
Und seien wir mal ehrlich - das Maß an Empathie, das Menschen ihren Artgenossen oder Tieren entgegenbringen ist auch sehr individuell und variiert enorm. -
Nö also bei meinen Hunden gibt und gab es da nie ne Unterscheidung ob Kind, alt, gebrechlich in der Rücksichtnahme.
Kinder fanden sie nur tendenziell gruseliger.
In ihrem eigenen Verband jetzt wird viel gegenseitig betüdelt, wenn’s einem nicht gut geht wird der geschont bis umhegt.
Und bei der alten momo damals waren die jungen whippets ausgesprochen respektvoll und vorsichtig ohne dass ich das einfordern musste.
Auch momo hat alter und Demenz von Piero sehr langmütig ertragen.
Andererseits muss ich jetzt bei den drei Rüden,wenn sie aufgrund der Erkrankung oder Einschränkung langfristig unausgelastet sind, ein Bisserl mehr den Daumen drauf haben.
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Die Elfe hier kennt Kinder quasi von Anfang an, schon bei der Züchterin als Besuch und dann mit 9 Wochen hier bei Einzug (Kinder da knapp 3 und 9) - und hat abgespeichert, dass Kinder absolut harmlos sind. Hier darf jedes Kind rein, sie ist höflich bis ignorant, alle dürfen toben, Kindergeburtstage 0 Problem usw.
Das hat bei ihr aber nichts mit Empathie zu tun sondern mit „können nicht gefährlich werden“ vermute ich, auch draußen völlig fremde Kinder dürfen anfassen - wenn wir denn ca. 1x im Jahr gefragt werden, von fremden Erwachsenen würde sie sich nicht streicheln lassen.
Jetzt ist die Große 15 und so seit einem Jahr macht sie Unterschiede, die Kids, die sie von früher kennt sind „genehmigt“, bei „fremden Jungs“ würde sie sehr gerne den Lebensberechtigungsschein überprüfen, bei Erwachsenen macht sie auch einen deutlichen Geschlechterunterschied bis auf ganz wenige Ausnahmen, bei denen ich allerdings nicht weiß wonach sie das auswählt, generell ist sie bei Frauen deutlich weniger misstrauisch.
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Wenn ich ein Hund wäre und in den Nachrichten sehen würde was die Menschen tagtäglich anstellen würde ich mich fragen wieso ausgerechnet diese Spezies meint beurteilen zu können wie empathisch ich bin.
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Ich finde das Thema schwierig, deswegen hab ich mich bisher dazu zurück gehalten.
Mein bisheriger Eindruck ist :
Schutzbedürftigkeit können Hunde zumindest eingeschränkt wahr nehmen.
Susi war da ein gutes Beispiel, jedoch in Bezug auf Welpen und alte Hunde, bei Menschen hab ich da keine Unterschiede wahr genommen.
Ich erinnere mich da zB an eine Situation als ich mit ihr und einer alten, gesundheitlich eingeschränkten Westie Hündin unterwegs war.
Auf uns kam ein Labrador Rüde zugelaufen, und sie hat sich vor die Althündin gestellt, den Labbi angemotzt und derart Eindruck geschindet dass er das Stöckchen fallen ließ, und zurück zu Herrchen lief. Diesen Hund kannte sie und weder vor- noch nachher hat sie jemals auch nur ansatzweise so reagiert. Im Gegenteil - die Begegnungen liefen immer so ab dass der Labbi bisschen Flirty war und sie kurz nett kontaktet hat. Auch hat sie sonst nie so reagiert wenn ein Fremdhund auf uns zu lief, aber in dieser Situation war ihr eindeutig klar dass dieser Hund nicht in die Althündin rein laufen darf.
Ebenso hat sie freche Welpen anders behandelt als Erwachsene Hunde. Haben die eine Grenze überschritten, wurden die nicht angemault sondern bekamen im worst case die Pfote ins Gesicht geballert ( klingt irgendwie seltsam das so nieder zu schreiben, aber es war so - bei adulten Hunden konnte sie SEHR sehr deutlich werden, und bei Welpen lief das alles irgendwie gesitteter ab).
Ebenso als anderes Beispiel, erkennen meine Schnauzer definitiv ob der Mensch am Leinenende Schutzbedürftig ist oder nicht.
Und kurioserweise reagiert meine Hündin ganz anders wenn ein Kind angeschrien wird, als wenn ein Erwachsener Mensch oder Jugendlicher angeschrien wird ( letzteres ist gleichgültig bis maximal Versetzen in den Wach-Modus, bei ersterem hats definitiv ihre Aufmerksamkeit und gelegentlich wirkt es, als wolle sie eingreifen).
Sie macht auch definitiv Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen, und ich bin mir bei allen bisherigen Hunden sicher dass Kinder als Menschen erkannt werden.
Das bedeutet allerdings nicht dass meine Hunde Kinder mehr oder weniger nicht mögen als Erwachsene.
Jedoch hab ich zumindest bei Lilo den Eindruck dass sie Kinder tendenziell als weniger bedrohlich wahr nimmt ( sofern sie nicht grad äußerst sonderbar wirken, weil sie bspw wie kürzlich an Halloween in Kostümen rum laufen).
Schutzbedürftigkeit im Sinne von "Kinder/ältere Menschen muss man vorsichtiger behandeln" konnte ich bisher nicht erkennen. Hier gibt's bspw einen älteren Herrn mit älteren Dackel die Lilo beide sehr mag weil sie die zwei seit Welpe an kennt. Trotzdem darf sie nur beschränkt kontakten. Den Herrn könnte sie umwerfen und mit den Krallen verletzen, den Dackel könnte sie platt walzen oder ihm mit einem unsanften Pfotenhieb böse verletzen. Im Gegensatz dazu wie Susi war, ist sie allerdings auch ein richtiges Trampeltier. Mit Kindern haben wir keinen Kontakt.
Und natürlich - wenn ich mit beiden unterwegs bin, hat wenn eher Lilo die Tendenz km Zweifel den Zwerg schützen zu müssen als andersrum. Allerdings fehlt mir hier der Vergleich zu bspw einem größeren oder gleich großen, fitten Hund im selben oder höheren Alter. Weshalb ich erstmal davon ausgehe dass es einfach daran liegt dass meine Hündin allgemein schneller die Tendenz hat auf jemanden aufpassen zu müssen als mein Rüde.
Empathie... Das beschränkt sich mMn eher nur auf das eigene Gesindel und ist schätze ich ebenso von Hund zu Hund unterschiedlich.
Auf Emotionen bspw, reagiert Lilo sehr deutlich. Susi hingegen kaum bis gar nicht. Der Zwerg ist da irgendwo ein Mittelding.
Ich würde ganz klar bei keinem Hund davon ausgehen dass Empathie oder erkennen von Schutzbedürftigkeit bei fremden Menschen oder Kindern der Fall ist, und bei gut bekannten/Angehörigen dürfte das mAn stark von Hund zu Hund variieren.
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Ich will mir kein Urteil über andere Hunde erlauben, deswegen kann ich nur von unserem Hund sprechen.
Empathie beschränkt sich bei unserer auf die Familie und das nähere Umfeld.
Sie ist ein Opportunist. Sie schaut das sie mit allen klar kommt die sie direkt betreffen. Alle anderen sind ihr egal.
Schützenswert findet sie, denke ich, niemandem.
Ich hatte im Frühling einen Unfall mit einem Schaf in einem engen Stallgang, lag am Boden und wusste für ein paar Minuten nicht wo oben und unten ist.
Sie ist ins Haus gerannt. Vermutlich hatte sie Angst das es ihr Fehler war.
Aber schauen wie es mir geht, mich beschützen oder so Lassiemässig Hilfe holen, nada. 😅
Ich glaube solche Sachen wie Empathie und Schutzinstinkt sind total individuell, auch der Personenkreis den das einschliesst.
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Ich finde den Begriff Schutzbedürftigkeit völlig falsch gewählt.
Natürlich erkennen Hunde Kinder als schwächere Lebewesen. Wie sie diese Erkenntnis dann umsetzen steht auf einem anderen Blatt. Und da ist die Spannbreite an Verhaltensweisen sehr sehr breit.
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Die Frage ist ja tatsächlich wie man Empathie deutet. Für mich ist es das einfühlen können in andere. Ganz grob. Und dass können Hunde als hochsoziale Lebewesen natürlich. Der eine mehr, der andere weniger. Der eine geht anders mit den Informationen um, als der andere. Was meiner Meinung nach primär eine Charakterfrage ist. Und dass empathisches Verhalten sich erstmal hauptsächlich auf den engeren Familienverbund erstreckt, wundert auch nicht.
Aber davon auszugehen, dass Hubde grds empathisch und vorsichtig mit schwächeren wäre fatal. Falls die Diskussion dahin gehen sollte bei den gefährlichen Hunden. Dass ist der rosa Wolke Fehler der gerne gemacht wird. Und selbst der empathischte Hund hat auch mal miesen Tag.
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Jemanden als schwach einzuschätzen, ja, das traue ich tatsächlich jedem Hund zu.
Und das erfordert schon ein gewisses Mass an Empathie.
Wie damit umgegangen wird, steht aber auf einem ganz anderen Blatt.
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