Wie viel Herz und wie viel Vernunft vor der Entscheidung pro Hund?
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Wir stehen als Familie vor der Entscheidung einen Hund zu der Familie dazu zu nehmen oder nicht. Ich weiß gar nicht so genau, was ich konkret als Hilfe brauche, vielleicht am Ehesten, wie es anderen ging und ob sie ähnliche Gedanken hatten.
Konkret stehen wir vor der Entscheidung Hund ja oder nein, wobei wir seit dem Sommer versuchen Erfahrungen zu sammeln. Wir sind eine Familie mit drei Kindern mit Haus und Garten in einem dörflichen ruhigen Umfeld . Wenn ein Hund einziehen würde, wäre ich die Hauptbezugsperson und meine Tochter (11 Jahre) würde sich mitbeteiligen. Mir ist durchaus bewusst, dass dennoch unsere Tochter in den nächsten Jahren kaum etwas ohne Begleitung mit dem Hund machen könnte/würde und die Verantwortung voll bei uns Erwachsenen liegen würde. Wir beiden zusammen gehen seit dem Sommer regelmäßig mit einem Hund spazieren und meine Tochter schaut regelmäßig bei einer Hundeschule zu. Die Begeisterung lässt bei ihr nicht nach und auch ich merke, wie es mir in den Fingern juckt auch selbst was mit einem Hund zu unternehmen.
Dennoch habe ich Bedenken, dass ein Hund unser Leben zu sehr auf den Kopf stellen würde und wir gar nicht abschätzen können, was es alles noch nach sich zieht. Wir haben drei Kinder und sind uns der großen Aufgabe bewusst und irgendwie habe ich die Befürchtung, dass es zu viel werden könnte und man nicht immer noch mehr von Leben haben kann. Irgendwann kann es einem auch über den Kopf wachsen. Auf der anderen Seite kribbelt es und ein Hund würde bestimmt unser Leben auch wieder auf eine andere tolle Art bereichern.
Für (Flug-)Urlaube gäbe es eine Betreuung und ich arbeite in Teilzeit ausschließlich von zu Hause, von daher ist für eine gute Betreuung eigentlich gesorgt. Und ich hätte große Lust auf morgendliche Spaziergänge als Ausgleich nur für mich und den Hund und nachmittags ruhige Beschäftigung oder draußen sein mit Hund und Kindern. Ich glaube ich bin ein bisschen ein Fall von Zweifel an der eigenen Courage und mein Mann sieht ein bißchen eher die Verantwortung und möchte uns nicht als Familie überfordern.
Auch Gespräche mit Hundehaltern im Freundeskreis helfen mir nur bedingt weiter, weil es bei einigen gut läuft und der Hund unkompliziert ist, andere aber auch sagen, dass sie mit dem Wissen von heute vielleicht keinen Hund mehr holen würden. Wahrscheinlich findet man diese aber eher weniger hier im Forum
Wahrscheinlich muss man einfach den Sprung irgendwann wagen und sich auf die Suche nach einen passenden Hund machen. Mein Herz sagt ja und der Kopf jein. Mal schauen ob die nächsten Wochen in Dunkelheit und Regen noch was ändern... .
Auf jeden Fall werden wir als Familie am Ende des Jahres noch mal offen sprechen, aber ich würde mich noch über den ein oder anderen Input oder Gedankenanstoß freuen.
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Hi
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Tönt hals habt ihr bereits einiges sehr planvoll durchgedacht. Das ist schon mal sehr gut.
Wie stark ein Hund das Leben verändert weiss man nie.
Für manche Menschen ist es vor allem viel Arbeit, gebunden sein etc.
Für andere ist es eine Bereicherung trotz der damit verbundenen Arbeit.
Ob man einen einfachen oder eher anspruchsvollen Hund bekommt weiss man nie. Allerdings kann man über die sinnvolle Wahl der Rasse einiges steuern.
Überlegen kann man sich noch, ob man einen bereits erwachsenen Hund übernehmen möchte. Dann. fällt die für manche Menschen doch sehr fordernde Welpenzeit weg.
Ich finde es tönt sehr nach einem guten Zuhause für einen Hund.
Wichtig ist aber, dass auch dein Mann wirklich dahinter steht. Weil eine Umstellung ist es auf jeden Fall. Zu Beginn wird der Hund viel Zeit bündeln, für viel Unruhe im gewohnten Ablauf etc sorgen. Damit nicht zu viel Stress in der Familie entsteht, müssen alle verantwortlichen Personen - also du und dein Mann - voll dahinter stehen.
Die Tochter kannst du nicht mit einrechnen. Klar gibt es Jugendliche, die sich da voll reinhängen und dran bleiben. Aber oft sind dann halt Schule, Hobby, Kollegen und schlechtes Wetter doch Hinderungsgründe für die Mitarbeit.
Da ihr aber bereits regelmässig mit einem Hund spazieren geht, wäre ein nächster Schritt vielleicht, den Mann regelmässig mitzunehmen. Ihn miteinzubeziehen. So dass es vorstellbar wird, nicht nur theoretisch.
Wenn alle dabei sind: go for it.
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Für mich stellt sich einfach die Frage: seid ihr bereit euch etwaigen auftretenden Schwierigkeiten zu stellen und ggf. mit einem Hund zu wachsen? Und auch bereit, die schönen Erlebnisse mit dem Hund als Familie bewusst zu genießen?
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Wir haben vor 4 1/2 Jahren den Sprung als Hundehalter Familie mit 3 Kindern gewagt (die waren 1, 5 1/2 und 7 1/2 bei Einzug).
Ja, es ist stressig.
Ja, manchmal kommen die Kinder und manchmal der Hund zu kurz.
Ja, man muss manchmal Kompromisse eingehen.
Ja, manchmal möchte man alle (Hund und Kinder) auf den Mond schießen.
Usw
Aber trotz allem war es die beste Entscheidung die wir treffen konnten! Wir würden für nichts in der Welt unser Leben mit Hund und Kindern eintauschen wollen! Unser Leben wurde durch den Hund bereichert.
Wichtig war uns aber dass wir verlässliche Personen im Hintergrund haben die sich auch Mal um den Hund kümmern weil wir zb den ganzen Tag im Freizeitpark oder Schwimmbad sind, der jüngste krank war und ich daher nicht mit dem Hund raus konnte, usw
Wenn du Fragen hast stell sie gerne. Vielleicht können unsere Erfahrungen dir weiter helfen
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Wenn ihr euch dazu entscheidet, versucht es euch möglichst leicht zu machen. (Dann findet ihr auch leichter ein Netz aus Leuten, das euch unterstützt, wenn mal was ist.)
Augen auf bei der Rassewahl. Spannende Hunde? Herausforderung? Könnt ihr dann ja beim Zweithund machen, wenn ihr Hundehaltung besser einschätzen könnt.
Und FALLS ihr euch für einen erwachsenen Hund entscheidet, macht das sorgfältig und nehmt jemanden mit, der den Hund beurteilt - das bieten Hundetrainer bspw. an.
Wenn es ein Welpe wird, muss euch klar sein, dass für ein paar Monate eine Art Kleinkind neu dazu kommt. Je nachdem wie alt die jüngeren Kinder sind, wird das anstrengend.
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Vielen Dank für euren Input. Die beiden kleinen sind 3 und 6 und finden den Gassihund auch spannend und freuen sich, wenn er kommt. Darauf wird man sich aber ganz sicher bei einem eigenen auch nicht immer verlassen können. Sie haben einen schönen Umgang mit ihm. Sind neugierig aber nicht aufdringlich. Mein Mann hatte selbst mit 11 Jahren einen Golden( und musste sich täglich mittags alleine drum kümmern, zusätzlich hatte der Hund starke Epilepsie und wurde nur 5 Jahre alt). Er kennt die schönen Seiten, aber auch die Arbeit und ist mehr die Stimme der Vernunft bei uns. Ich denke, dass er momentan mehr der Warner sein möchte, aber insgesamt es auch sehr schön fände einen Hund zu haben. Aber ihn auf die Spaziergänge mitzunehmen ist eine gute Idee. Wir sind immer wieder in offenen Gesprächen. Mein Mann findet aber meistens Sachen erst gut, wenn sie schon da sind. Die Entscheidung für etwas fällt ihm etwas schwer.
Zur Rassewahl versuche ich viel zu lesen und mich zu informieren und da wollen wir definitiv nichts zu Schwieriges oder Anspruchvolles. Nur mittelgroß in Kurzhaar wäre gut, ganz klein möchte ich einfach nicht. Das ein Welpe wie ein viertes Kind erst mal wäre, glaube ich sofort, aber bei drei Kindern schreckt das auch nicht zu viel ab. Prinzipiell wären wir auch offen für ein Tier aus dem deutschen Tierschutz, aber da finde ich es schwierig kindertaugliche Hunde zu finden. Die Hundeschule, wo wir zuschauen, bietet sowohl Rasseberatung an, sie würden bestimmt auch ältere Tiere mit anschauen.
Betreuung hätten wir auch für solche stressigen Tage im Hintergrund, wie Freizeitpark oder alle wären krank. Ehrlicherweise ist das Thema erst wieder aktuell geworden, weil jetzt eine solche Betreuung möglich wurde.
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Ich denke, dass er momentan mehr der Warner sein möchte, aber insgesamt es auch sehr schön fände einen Hund zu haben. Aber ihn auf die Spaziergänge mitzunehmen ist eine gute Idee. Wir sind immer wieder in offenen Gesprächen. Mein Mann findet aber meistens Sachen erst gut, wenn sie schon da sind. Die Entscheidung für etwas fällt ihm etwas schwer.
Das erinnert mich an die Aussage eines Züchterpaares vor vielen Jahren. Die meinten, dass sie bei einem Ehepaar immer fragen, wessen Idee die Anschaffung des Hundes war. War es die Frau, ist die Sache im Butter, war es die Idee des Mannes wird nochmal ganz genau nachgefragt/hinterfragt. "Männer gewöhnen sich da idR eh dran."
Trifft sicher nicht auf jeden einzelnen Menschen zu, aber die beiden hatten da schon mehrere Jahrzehnte Erfahrung als Züchter auf dem Buckel und entsprechend viele Eheleute/Familien erlebt.
Was ihr auf jeden Fall im Kopf behalten solltet ist der finanzielle Aspekt - v.a. die TA-Kosten gehen schnell in die Tausende. Und damit muss man immer rechnen.
Ansonsten bin ich auch Team "Macht es".
Würde mich aber auch der Empfehlung anschließen, euch die Rasse gut auszusuchen (da bekommt ihr bestimmt auch Tipps hier im Forum). Ihr solltet v.a. wert darauf legen, dass es sich um eine möglichst entspannte Rasse handelt, die nicht zu Nervosität und Aufdrehen neigt. Gerade mit Kindern gilt - lieber zu gemütlich/faul, als einen nervösen Hund.
Ein Welpe von einem guten (!!!) Züchter, der am besten auch eigene Kinder hat, wäre die sicherste Wahl. Da habt ihr auch immer einen Ansprechpartner.
Und holt euch vorher Ratschläge, welche guten Trainer es bei euch in der Gegend gibt. Die falsche Hundeschule kann mehr kaputtmachen als sie hilft! -
Die meinten, dass sie bei einem Ehepaar immer fragen, wessen Idee die Anschaffung des Hundes war. War es die Frau, ist die Sache im Butter, war es die Idee des Mannes wird nochmal ganz genau nachgefragt/hinterfragt. "Männer gewöhnen sich da idR eh dran."
Trifft sicher nicht auf jeden einzelnen Menschen zu, aber die beiden hatten da schon mehrere Jahrzehnte Erfahrung als Züchter auf dem Buckel und entsprechend viele Eheleute/Familien erlebt.Klingt für mich nachvollziehbar. Nach meinem Eindruck haben Männer tendenziell weniger Bock auf persönliche Verantwortung, mehr auf berufliche.
Das ist gar nicht negativ gemeint, es fällt mir einfach nur auf - etwa, dass männliche Hundehalter fast nie alles alleine bewerkstelligen, sondern immer eine Frau im Hintergrund haben. Mutter, Schwester, Freundin, Nachbarin - irgendwer passt schon auf den Hund auf.
Und man kann sich selbst dann mit den angenehmen Seiten des Hundehalterdaseins beschäftigen.
Bezüglich der Überschrift:
"Vernünftig" ist Tierhaltung ja streng genommen nie, weil unwirtschaftlich, zeitintensiv und anstrengend.
Aber emotional eben auch sehr bereichernd. Und für Kinder ist es toll, mit einem Hund aufzuwachsen. Insbesondere, wenn sie in einem Alter sind, wo sie sich bewusst einen Hund wünschen können.
Aber du hast schon Recht mit dem Satz, dass "man nicht immer noch mehr von Leben haben kann. Irgendwann kann es einem auch über den Kopf wachsen." Den Eindruck habe ich bei zwei Leuten im Bekanntenkreis, dass die sich "den Teller zu voll packen." Drei Kinder ist schon eine Hausnummer, da stelle ich es mir schwierig vor, noch Zeit für den Hund freizuschaufeln.
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Die meinten, dass sie bei einem Ehepaar immer fragen, wessen Idee die Anschaffung des Hundes war. War es die Frau, ist die Sache im Butter, war es die Idee des Mannes wird nochmal ganz genau nachgefragt/hinterfragt. "Männer gewöhnen sich da idR eh dran."
Trifft sicher nicht auf jeden einzelnen Menschen zu, aber die beiden hatten da schon mehrere Jahrzehnte Erfahrung als Züchter auf dem Buckel und entsprechend viele Eheleute/Familien erlebt.Klingt für mich nachvollziehbar. Nach meinem Eindruck haben Männer tendenziell weniger Bock auf persönliche Verantwortung, mehr auf berufliche.
Das ist gar nicht negativ gemeint, es fällt mir einfach nur auf - etwa, dass männliche Hundehalter fast nie alles alleine bewerkstelligen, sondern immer eine Frau im Hintergrund haben. Mutter, Schwester, Freundin, Nachbarin - irgendwer passt schon auf den Hund auf.
Und man kann sich selbst dann mit den angenehmen Seiten des Hundehalterdaseins beschäftigen.
Gibt genug Männer, bei denen ist es was ihre menschlichen Kinder angeht auch nicht anders.
@ OP: Natürlich kann man nicht immer "mehr und mehr und mehr" im/vom Leben haben, aber wer drei Kinder schafft und sich dann noch denkt "och, eiiig hätte ich noch Ressourcen/Nerven für mehr Familienmitglieder über" hat wahrscheinlich das entsprechende Nervenkostüm um mit Herausforderungen umzugehen. Behaupte ich jetzt einfach mal. -
Klingt für mich nachvollziehbar. Nach meinem Eindruck haben Männer tendenziell weniger Bock auf persönliche Verantwortung, mehr auf berufliche.
Das ist gar nicht negativ gemeint, es fällt mir einfach nur auf - etwa, dass männliche Hundehalter fast nie alles alleine bewerkstelligen, sondern immer eine Frau im Hintergrund haben. Mutter, Schwester, Freundin, Nachbarin - irgendwer passt schon auf den Hund auf.
Und man kann sich selbst dann mit den angenehmen Seiten des Hundehalterdaseins beschäftigen.
Gibt genug Männer, bei denen ist es was ihre menschlichen Kinder angeht auch nicht anders.
@ OP: Natürlich kann man nicht immer "mehr und mehr und mehr" im/vom Leben haben, aber wer drei Kinder schafft und sich dann noch denkt "och, eiiig hätte ich noch Ressourcen/Nerven für mehr Familienmitglieder über" hat wahrscheinlich das entsprechende Nervenkostüm um mit Herausforderungen umzugehen. Behaupte ich jetzt einfach mal.oder sieht vorrangig die entspannenden Seiten des Hundehalterdaseins ;-)
Aber nicht immer sind die imaginierten, langen Morgenrunden wirklich entspannt, wenn der Hund auf andere Hunde oder Wild oder ähnliches beispielsweise sehr anstrengend reagiert. Oder dauerkrank ist oder sowas.
Für uns ist es deutlich mehr Aufwand als gedacht, aber jede Minute (und jeden Cent ... sie ist Dauergast beim Tierarzt) wert
Ich wünsche euch eine gute Entscheidung!
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