Wie viel Herz und wie viel Vernunft vor der Entscheidung pro Hund?

  • Ich glaube, mit dem richtigen Hund könnte das durchaus eine tolle Bereicherung für euch alle sein.


    Habt ihr denn schon Gedanken in welche Richtung es gehen soll? Rasse? Tierschutz? Welpe? Erwachsen?

  • Die Rahmenbedingungen mit Haus, Garten und Homeoffice klingen für mich auf jeden Fall schon mal super.

    Wenn ihr euch dazu entscheidet, versucht es euch möglichst leicht zu machen. (Dann findet ihr auch leichter ein Netz aus Leuten, das euch unterstützt, wenn mal was ist.)


    Augen auf bei der Rassewahl. Spannende Hunde? Herausforderung? Könnt ihr dann ja beim Zweithund machen, wenn ihr Hundehaltung besser einschätzen könnt.

    Das möchte ich auf jeden Fall unterstützen. Ich hätte auch zu gern einen Hund aus dem Tierschutz gerettet, aber meine Anforderungen (Schulhund; Kleinkinder im familiären Umfeld) sind so anspruchsvoll, dass ich das mir nicht zugetraut habe und ich denke, das war die richtige Entscheidung.


    Ich glaube, man unterschätzt auch schnell, was "nur ein Familienhund" leisten muss – insbesondere, wenn jüngere Kinder mit im Spiel sind. Ich habe den Eindruck, dass es für meinen Hund anstrengender ist, wenn er einen Tag bei seiner Pflegefamilie ist, die zwei Kinder in der 2. und 6. Klasse hat, als wenn er mich mit in die Schule begleitet und dort überwiegend Kontakt zu älteren Jugendlichen und Erwachsenen hat. Vielleicht auch, weil ich stärker im Blick habe, wann er im Einsatz ist und wann er Ruhezeiten hat.


    Achtet auf jeden Fall darauf, dass es für den Hund einen Bereich gibt, in dem er von den Kindern nicht gestört wird und dass die Kinder das auch respektieren.


    Wahrscheinlich muss man einfach den Sprung irgendwann wagen und sich auf die Suche nach einen passenden Hund machen. Mein Herz sagt ja und der Kopf jein. Mal schauen ob die nächsten Wochen in Dunkelheit und Regen noch was ändern...

    Ich habe auch 12 Jahre gebraucht, nachdem mein letzter Pflegehund gestorben war, bis ich mir zugetraut habe einen eigenen Hund zu halten und ich habe es bisher – trotz der derzeitigen Pubertät 🫣 – keine Sekunde bereut.


    Mir war wichtig, dass ich an einem Punkt im Leben bin, wo ich sagen kann, dass die berufliche Situation sicher ist und – da bei mir kein Homeoffice möglich ist – der Hund mitkommen darf, damit er nicht zu viele Stunden alleine ist. Für die finanzielle Absicherung habe ich eine entsprechende Versicherung abgeschlossen.

  • Klingt für mich nachvollziehbar. Nach meinem Eindruck haben Männer tendenziell weniger Bock auf persönliche Verantwortung, mehr auf berufliche.

    Das ist gar nicht negativ gemeint, es fällt mir einfach nur auf - etwa, dass männliche Hundehalter fast nie alles alleine bewerkstelligen, sondern immer eine Frau im Hintergrund haben. Mutter, Schwester, Freundin, Nachbarin - irgendwer passt schon auf den Hund auf.

    Und man kann sich selbst dann mit den angenehmen Seiten des Hundehalterdaseins beschäftigen.



    @ OP: Natürlich kann man nicht immer "mehr und mehr und mehr" im/vom Leben haben, aber wer drei Kinder schafft und sich dann noch denkt "och, eiiig hätte ich noch Ressourcen/Nerven für mehr Familienmitglieder über" hat wahrscheinlich das entsprechende Nervenkostüm um mit Herausforderungen umzugehen. Behaupte ich jetzt einfach mal.

    Das ist wohl wahr. Wenn ich drei Kinder hätte, würde ich über einen Hund vermutlich nichtmal ansatzweise nachdenken. Aber da ist jeder halt anders. ;)



  • @ OP: Natürlich kann man nicht immer "mehr und mehr und mehr" im/vom Leben haben, aber wer drei Kinder schafft und sich dann noch denkt "och, eiiig hätte ich noch Ressourcen/Nerven für mehr Familienmitglieder über" hat wahrscheinlich das entsprechende Nervenkostüm um mit Herausforderungen umzugehen. Behaupte ich jetzt einfach mal.

    Das ist wohl wahr. Wenn ich drei Kinder hätte, würde ich über einen Hund vermutlich nichtmal ansatzweise nachdenken. Aber da ist jeder halt anders. ;)

    Ich habe vor der Entscheidung pro oder contra Kinder tatsächlich auch etwas Angst., v.a. da ich Befürworterin der Mehrkinderhaltung bin. |) :emoticons_look:

  • Also die berufliche und finanzielle Situation ist abgesichert und lässt einen Hund problemlos zu. Da gibt es keine Probleme und eine Versicherung (OP und Tierarzt) würden wir abschließen.


    Ihr spiegelt sehr viele Gedanken wieder, die ich mir auch nahe und es tut gut zu hören, dass ihr auch ein bißchen Mut macht. Ich denke auch, dass ich noch Ressourcen übrig habe für einen Hund, bzw. er auch gut in unser Leben passen würde. Die Veränderungen, die ein weiteres Kind bedeuten haben wir aber und konnten wir besser einschätzen, als jetzt einen Hund. :rolling_on_the_floor_laughing:


    Mit der Rassewahl ist ein sehr guter Punkt und wird noch mal genauer angeschaut und ich bin mir bewusst, dass Familienhund sein schon eine riesige Anforderung ist. Ich hatte auch schon einmal im " Welche Rasse passt zu mir" Thread geschrieben und nach dem Kurzhaarcollie gefragt. Daneben fände ich noch den Kromfohrländer oder den österreichischen Pinscher interessant.


    Bei Tierheimhunden muss schon extrem viel passen, damit sie überhaupt in eine Familie mit kleinen Kindern abgegeben werden und ich habe da auch Respekt vor dem möglichen unbekannten Hintergrund des Hundes

  • Ich finde auch, dass es sich bei euch von den Rahmenbedingungen her sehr gut für einen Hund anhört!

    Aus meiner Erfahrung raus mit aktuell zwei Kindern und zwei Hunden: Plan die 11-jährige nicht mit ein ;-) Meine Tochter fand in dem Alter Hunde auch toll. Zwei Jahre weiter hat sie alles andere im Kopf, aber nicht den Hund. Muss nicht so sein, kann aber. Können die kleineren Kinder schon kurz alleine bleiben oder müssen sie zu jedem Gassigang mit? Spaziergänge mit nörgelnden Kindern und Hund sind leider nicht wirklich entspannt. Und am wichtigsten: Nehmt einen kleinen, netten Hund. Wir haben einen Dackel, der Kinder nicht mag und einen Malimix, vor dem Kinder Angst haben. Ergebnis: Kinderbesuch ist schwierig und mit viel Aufwand verbunden...findet daher höchst selten statt.

    Das soll aber nicht negativ rüberkommen. Die Kombi Kinder und Hunde ist toll und ich würde es immer wieder so machen :smiling_face_with_hearts:

  • Für mich gab es seit frühester Kindheit den Wunsch nach einem Hund. Natürlich waren meine Eltern dagegen und es dauerte bis zu meinem 29. Lebensjahr, dass ich mir den Wunsch erfüllen konnte.

    Mit Hund ja oder nein habe ich Probleme. Wenn Hund, dann uneingeschränkt ohne Zweifel. Wenn auch ein "nein" im Raum steht, würde ich es lassen. Dann ist der Zeitpunkt wohl noch nicht gekommen.

    Und vielleicht kommt er auch gar nicht.

  • Ich weiß natürlich nicht, wie ihr so die Nachmittage insbesondere mit den kleineren Kindern verbringt - mein Sohn ist knapp 4 und bei uns wohnt seit 6 Wochen ein Hund aus dem Tierschutz und kann bleibt problemlos einige Zeit alleine - zum Glück. Denn was man auf jeden Fall bedenken muss - bei vielen Aktivitäten gerade mit kleinen Kindern kann der Hund entweder nicht mit (zB auf den Spielplatz) oder er hat schlicht nix davon.


    Ich hab mich vor einigen Jahren recht intensiv mit dem Kromfohrländern beschäftigt und da sah es gesundheitlich ziemlich schlecht um die Rasse aus. Es gibt ein Einkreuzprojekt, aber zumindest vor einigen Jahren musste man ewige Wartezeiten in Kauf nehmen.

  • Mein Rat ist eigentlich (fast) immer derselbe, aber ich find ihn halt gut: Nehmt einen älteren Hund. Auch unter den älteren Tierheimhunden gibt es wundervolle Familienhunde, die auch gut mit Kindern können. Aber sie bringen Gelassenheit, haben nicht mehr so hohe Ansprüche, und auch wenn es gemein klingt: Man legt sich nicht gleich auf 15 Jahre fest, sondern vielleicht nur auf 5. Und dann weiß man mehr und kann beim nächsten Hund weitersehen (oder eben auf die Hundehaltung verzichten).

    Ich habe schon einige Hunde im Alter von 7-8 Jahren aufgenommen, und die wären fast alle geeignet gewesen. Ich finde Jagdhunde optimal, da die in der Regel menschenbezogen, mit anderen Hunden verträglich, im Haus ruhig und auch im Alter noch agil sind. Von 7 Jagdhunden hatte bisher nur einer einen ausgeprägten Jagdtrieb (mein jetziger), aber der ist auch super, z. B. überaus menschenfreundlich und entzückend mit Kindern.

    Man muss natürlich wie immer bei der Auswahl auf einige Dinge achten, aber ich weiß aus eigener Erfahrung sicher, dass es solche Hunde im Tierschutz gibt. Meine Hunde kamen immer aus Italien.

    Man hat mit diesen Hunden viel Kür und wenig Pflicht, finde ich!

  • ich hab auch kinder (noch 9 und 7 Jahre alt) und mich für einen kleinen, netten familienhund entschieden. mir war wichtig, dass er den trubel hier von welpe an kennt und damit aufwächst. wir haben oft kinderbesuch, kinder sind nun mal laut und das kennt er alles. er kuschelt gerne mit den kindern, spielt auch mit ihnen und ist ihnen kräftemäßig nicht überlegen, war mir auch wichtig. sie wollen ihn beim gassi gehen ja auch mal führen, da sollte er sie nicht unbedingt mitschleifen. :winking_face: die arbeit hab natürlich 100%ig ich, aber ICH wollte ja auch den hund, nur mussten eben alle familienmitglieder damit einverstanden sein.

    man muss halt immer drauf achten, dass der hund auch mal zur ruhe kommt und den kindern auch genau erklären wie und warum man mit ihm so und so umzugehen hat. bei besuchskindern pass ich da arg auf und zur not kommt er auch mal in seine box, damit ER auch mal ruhe hat :winking_face:

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