Wie viel Herz und wie viel Vernunft vor der Entscheidung pro Hund?

  • Ja, ich gebe es zu: Ich könnte mir bei euch auch einen ehemaligen Laborbeagle vorstellen. Hier wäre ein älterer Rüde auf einer Pflegestelle . Gerade die Laborhunde sind ja darauf selektiert worden, nett zu Menschen und anderen Hunden zu sein. Was sie als Meutehund sowieso mitbringen.


    Auch unser erster Hund (außer den Familienhunden meiner Kindheit und Jugend) war ein älterer Laborbeagle. Mit genau der Überlegung, dass er nicht mehr ganz so lebhaft ist und nicht ganz soviel Jagdtrieb mitbringt.

    Danke für die Idee, aber da sehe ich uns jetzt nicht so als passende Familie. Auch wenn die Laborbeagle auf Menschenbezogenheit gezüchtet werden, so hat er doch mehrere Jahre in einem komplett anderen Umfeld ohne den Trubel von Kindern gelebt. Und wenn ich lese, dass auch keine Stubenreinheit und wenig Umweltgewöhnung oft vorliegt oder erst im Aufbau ist, dann sehe ich hier keinen Vorteil gegenüber Welpe oder älterem Hund aus dem Tierschutz, der aber dies hoffentlich schon kennt.


    Zu den wirklich älteren Tieren aus dem Tierschutz kann ich nur sagen, dass ich die Tierheime der Umgebung schon länger verfolge und nur wenige geben überhaupt an Familien mit kleinen Kindern ab und wenn sind diese Hunde meist gleich vergeben. Dann sind diese Hunde oft in der Kategorie, wie die verlinkten, also auch oft Fragezeichen, wie ich gelernt habe, was eine wirkliche Familientauglichkeit wie Ableinbarkeit angeht. Unsere Umgebung ist dafür nämlich gut geeignet und das fände ich schon gut, wenn es möglich ist.


    Der Spaziergehhund ist auch aus dem ausländischen Tierschutz und jetzt würde ich sagen, wäre er gut Familiengeeignet, aber laut Besitzerin nicht bei Ankunft. Und diese Arbeit kann ich ja kaum parallel zu einer Eingewöhnung als Anfänger leisten mit den Kindern im Haus. Das stelle ich mir zu schwer vor und würde daher auch Abstand von nehmen, selbst wenn der Hund schon auf einer Pflegestelle wäre. Auch die ganzen Threads, wo der Hund doch anders ist als von der Orga beschrieben, machen mich nachdenklich.


    Auch im Freundeskreis haben wir einen Auslandstierschutzhund der ordentlich den HSH Anteil ausgepackt hat. Und wenn man mehr in Richtung Italien oder Spanien geht, wie unser Gassihund, hätte ich trotzdem noch Respekt vor der Sozialisation. Da denke ich können wir es uns mit einem Hund vom guten Züchter doch einfacher machen, der unsere Alltagssituationen und Geräusche schon besser kennt.

  • Schaust du bei den Tieren im Tierheim nur online? Die einfachen, handlichen Hunde landen meist nämlich nicht online. Da findet man häufig eher die "Dauerinsassen" oder die, wo man weiß, die bleiben wahrscheinlich länger. Die einfachen Hunde sind meist innerhalb von kurzer Zeit vermittelt.

  • Erstmal: Ich finde es ganz toll, wie reflektiert ihr an die Entscheidung rangeht und wie viele Gedanken ihr euch im Vorwege macht! Auch, dass ihr das regelmäßige Gassigehen quasi schon ausprobiert ist super.
    Ich finde das Alter eurer Kinder und eure Gesamtsituation ganz gut und machbar für den ersten Hund, das war bei uns ähnlich (aber nur zwei Kinder und die Kleine schon n Tick älter). Restzweifel wird man im Vorwege nie ganz loswerden, einfach weil das Neuland ist und man nicht alles vorher abklären oder genau einschätzen kann. Aber das ist auch ok, solange man wirklich Bock auf (nicht nur ein weiteres Familienmitglied) eine neue Aufgabe, Verpflichtung und weitere Verantwortung hat. Wenn mindestens ein Erwachsener da wirklich Lust zu hat, wird man das auch ganz gut hinkriegen denke ich. (Vorausgesetzt man wählt die richtige Rasse/ den richtigen Tierschutzhund aus und greift da nicht total daneben)


    Bei uns leben mittlerweile sogar zwei Hunde und mit ein bisschen Rücksichtnahme, jeder steckt mal zurück und ganz viel Freude daran funktioniert das ganz hervorragend.

    Ich persönlich bin bei Familien mit (kleineren) Kindern Team Rassehund von einem guten, verantwortungsvollen Züchter, aber mir fehlen da auch andere Erfahrungen und dies hat sich für uns halt einfach bewährt.

    Danke schön. Auf deinem Profilbild sind ja auch 2 etwas größere Hunde zu sehen und du schreibst, dass deine Kleine einen Tick älter war. Darf ich fragen nach welchen Kriterien ihr eure Rasse ausgesucht habt und war die Größe des Hundes ein großes Kriterium?

  • Danke für die Idee, aber da sehe ich uns jetzt nicht so als passende Familie. Auch wenn die Laborbeagle auf Menschenbezogenheit gezüchtet werden, so hat er doch mehrere Jahre in einem komplett anderen Umfeld ohne den Trubel von Kindern gelebt. Und wenn ich lese, dass auch keine Stubenreinheit und wenig Umweltgewöhnung oft vorliegt oder erst im Aufbau ist, dann sehe ich hier keinen Vorteil gegenüber Welpe oder älterem Hund aus dem Tierschutz, der aber dies hoffentlich schon kennt.


    Zu den wirklich älteren Tieren aus dem Tierschutz kann ich nur sagen, dass ich die Tierheime der Umgebung schon länger verfolge und nur wenige geben überhaupt an Familien mit kleinen Kindern ab und wenn sind diese Hunde meist gleich vergeben. Dann sind diese Hunde oft in der Kategorie, wie die verlinkten, also auch oft Fragezeichen, wie ich gelernt habe, was eine wirkliche Familientauglichkeit wie Ableinbarkeit angeht. Unsere Umgebung ist dafür nämlich gut geeignet und das fände ich schon gut, wenn es möglich ist.

    Schaust du bei den Tieren im Tierheim nur online? Die einfachen, handlichen Hunde landen meist nämlich nicht online. Da findet man häufig eher die "Dauerinsassen" oder die, wo man weiß, die bleiben wahrscheinlich länger. Die einfachen Hunde sind meist innerhalb von kurzer Zeit vermittelt.

    Nein, gemeldet als Interessent haben wir uns noch nicht, weil die Entscheidung ja noch aussteht. Es war eher um mal überhaupt zu wissen was für Hunde auf der Homepage auftauchen. Das da noch einiges offline geht, bin ich mir sicher, dennoch zeigt es oft schon die generelle Einstellung des Tierheims und die finde ich in Bezug auf Kinder wirklich recht streng.

  • Erstmal: Ich finde es ganz toll, wie reflektiert ihr an die Entscheidung rangeht und wie viele Gedanken ihr euch im Vorwege macht! Auch, dass ihr das regelmäßige Gassigehen quasi schon ausprobiert ist super.
    Ich finde das Alter eurer Kinder und eure Gesamtsituation ganz gut und machbar für den ersten Hund, das war bei uns ähnlich (aber nur zwei Kinder und die Kleine schon n Tick älter). Restzweifel wird man im Vorwege nie ganz loswerden, einfach weil das Neuland ist und man nicht alles vorher abklären oder genau einschätzen kann. Aber das ist auch ok, solange man wirklich Bock auf (nicht nur ein weiteres Familienmitglied) eine neue Aufgabe, Verpflichtung und weitere Verantwortung hat. Wenn mindestens ein Erwachsener da wirklich Lust zu hat, wird man das auch ganz gut hinkriegen denke ich. (Vorausgesetzt man wählt die richtige Rasse/ den richtigen Tierschutzhund aus und greift da nicht total daneben)


    Bei uns leben mittlerweile sogar zwei Hunde und mit ein bisschen Rücksichtnahme, jeder steckt mal zurück und ganz viel Freude daran funktioniert das ganz hervorragend.

    Ich persönlich bin bei Familien mit (kleineren) Kindern Team Rassehund von einem guten, verantwortungsvollen Züchter, aber mir fehlen da auch andere Erfahrungen und dies hat sich für uns halt einfach bewährt.

    Danke schön. Auf deinem Profilbild sind ja auch 2 etwas größere Hunde zu sehen und du schreibst, dass deine Kleine einen Tick älter war. Darf ich fragen nach welchen Kriterien ihr eure Rasse ausgesucht habt und war die Größe des Hundes ein großes Kriterium?

    Ich habe Nova Scotia Duck Tolling Retriever Hündinnen, die beide knapp 50cm sind, also eher mittelgroße Hunde. Meine Tochter war beim Einzug der ersten knapp 5. Die Größe des Hundes spielte bei der Rassewahl keine entscheidende Rolle (ich hätte allerdings nichts sehr kleines oder sehr großes haben wollen) - für mich gabs eh keine wirkliche Rassewahl. Es war die oder keine. Empfehle ich aber nicht generell es so zu machen ;-)


    Als Ersthundehalter mit 3 Kindern würde ich es mir so "leicht" wie möglich machen. Also eine wirklich unkomplizierte, nette, nicht zu kleine oder riesig große, robuste Rasse wählen, die Spaß an der Zusammenarbeit mit Menschen hat, ohne großartigen Wach-/Schutz-/Hüte-/Jagdtrieb. Einen klassischen Familienhund sucht ihr ja.
    (Oder halt einen älteren Tierschutzhund, den man vorab gut einschätzen/kennenlernen kann)

  • Und wenn man mehr in Richtung Italien oder Spanien geht, wie unser Gassihund, hätte ich trotzdem noch Respekt vor der Sozialisation.



    Das ist schade, alle meine Hunde sind reizarm aufgewachsen, saßen zum Teil viele Jahre (bis zu 10 Jahren!) im italienischen Canile, und wohnen jetzt mit mir in einer Wohnung mitten in der Stadt. Vollkommen problemlos. Ich kann sie überall mit hinnehmen, auch mit zur Arbeit (Therapie zu Kindern).
    Es ist leider ein schwer auszumerzendes Vorurteil, dass diese Hunde grundsätzlich ein Problem damit haben.
    Gleiches gilt für Laborbeagle, die einfach eine Wucht sein können.

    Nehmt ruhig einen Welpen, das ist schon ok. Ich will es eben nur geschrieben haben, weil hier viele mitlesen und es mir leid tut, dass ein Teil dieser Hunde (ist ja bekannt, dass negeative Dinge eher im Gedächtnis haften bleiben) stets für alle herangezogen werden.

    Mein Hund bei der Arbeit, die Kinder lieben ihn, und er gefällt sich in der Rolle.


  • Darf ich einmal fragen, ob ihr schon einmal Haustiere hattet? Also recht allgemein? Und wenn ja - welche?

  • Ich finde auch, dass sich das bei euch ganz gut anhört.

    Wenn deine Tochter jetzt schon freiwillig und ohne eigenen Hund gerne in der Hundeschule ist, dann wäre es doch toll, wenn sie dann auch gemeinsam mit dem Familienhund einen Hundesport ausüben kann, z.B.

    Ich war 9 Jahre alt, als bei uns der 1. Familienhund eingezogen ist, habe mir aber schon seit ich denken kann einen Hund gewünscht.

    Anfangs durfte ich noch nicht alleine spazieren gehen, aber dann haben meine ältere Schwester und ich uns die Gassigänge aufgeteilt. Meine Mutter musste nur morgens gehen, wenn wir in der Schule waren. Mein (berufstätiger) Vater war dann am Wochenende dran, aber natürlich gab es am Wochenende dann auch gemeinsame Familienausflüge.

    Und ich habe die Liebe zu Hunden nicht verloren. Bis ich mit 19 Jahren zum studieren ausgezogen bin, habe ich soviele Gassigänge wie möglich übernommen und es gab wirklich nur kurze, pubertäre Phasen, wo mich meine Mutter ein wenig dazu "zwingen" musste.

    Meine Schwester war nie so hundebegeistert wie ich und hat dann auch mehr und mehr das Interesse verloren. Mein Bruder war bei Einzug des Hundes erst 5 Jahre alt und mehr als mal zuhause ein bisschen kuscheln, hat er mit dem Hund eigentlich nicht gemacht.

    Also zusammengefasst: es kann gut sein, dass deine Tochter dich, so weit es neben Schule usw geht, unterstützen wird. Aber letztendlich liegt die Verantwortung natürlich bei den Erwachsenen.


    Und ja, ein Hund ist eine sehr große Veränderung für die ganze Familie. Man muss es schon wirklich wollen! Ein Hund KANN viele Probleme mit sich bringen. Oft sind die Spaziergänge nicht so entspannt, wie man es sich wünscht (Jagdtrieb, Pöbelei bei anderen Hunden, usw.). Man kann vielleicht im Sommer nicht mehr den ganzen Tag am Badesee verbringen, weil dort keine Hunde erlaubt sind. Für einen Ausflug in den Freizeitpark braucht man eine Hundebetreuung usw.

    Bei uns in der Familie war es dann früher öfter so, dass ein Elternteil mit dem Hund zuhause geblieben ist. Auch im Urlaub hat öfter einer mit dem Hund irgendwo gewartet. Da muss man als Erwachsener dann auch mal zurückstecken.

    Und im Alltag muss natürlich auch immer irgendwo Zeit für den Hund übrig bleiben.


    Ich hatte noch nie einen Welpen (bei mittlerweile 4 Hunden). Und natürlich bringt jeder Tierschutzhund so seine eigenen Probleme mit. Aber bei einer guten Auswahl und einem guten Vermittler können das wunderbare Hunde sein. Ich würde allerdings hier wirklich auf einen erwachsenen Hund setzen, mindestens 2-3 Jahre alt und nicht direkt irgendwo von der Straße. So kann man doch ganz gut einschätzen, wie der Grundcharakter des Hundes ist.

    Ich habe seit einem Jahr eine kleine Hündin direkt aus einem griechischen Tierheim, die eigentlich ein perfekter Familienhund ist. Sie ist drinnen ruhig, draußen für viel Spaß zu haben. Ich habe zwar keine eigenen Kinder, aber mit meiner Nichte und meinem Neffen (und auch fremden Kindern, wenn sie nicht zu wild sind) kommt sie super zurecht.

    Meine 8-jährige Nichte ist bei gemeinsamen Spaziergängen fast alleine für sie verantwortlich und es klappt ganz toll! Die Hündin wiegt nur 12 kg, so ist sie auch gut händelbar.

    Und mein 2-jähriger Neffe darf in der Wohnung problemlos neben ihr spielen.

    Auch meine 10-jährige Hündin (auch aus Griechenland) ist sehr kinderfreundlich. Es gab noch nie irgendwelche problematischen Situationen sowohl mit bekannten als auch fremden Kindern. Aufgrund ihre Größe und dem starken Jagdtrieb ist sie aber nicht der ideale Begleiter für Kinder und auch Spaziergänge sind dann oft eher anstrengend.


    Natürlich ist auch ein gut gezogener Welpe der passenden Rasse keine schlechte Idee. ich stelle mit die Welpenzeit mit Kindern nur immer sehr anstrengend vor. Für allem für Ersthundehalter.

    Und ich kenne eben auch viele Hundehalter, die trotz sorgfältig ausgewähltem Rassewelpen ziemlich verzweifeln in den ersten 2 Jahren. Da fand ich meinen "Direktimport" deutlich entspannter.

  • Darf ich einmal fragen, ob ihr schon einmal Haustiere hattet? Also recht allgemein? Und wenn ja - welche?

    Ja, klar. Also mein Mann hatte als Kind einen Golden Retriever und ich habe mich auch als Kind längere Zeit mit um den Englisch Springer Spaniel meiner Oma gekümmert als diese fast ein Jahr im Krankenhaus war. Der lebte in der Zeit bei uns. Danach wollte ich unbedingt einen eigenen Hund, aber meine Eltern wollten nicht. Danach hatten wir fast 20 Jahre Zwergkaninchen ( später auch mit meinem Mann und den ersten beiden Kindern). Nachdem das letzte gestorben war, hatten wir eine Zeit lang keine Haustiere. Unsere Tochter hatte jetzt als Haustier über 3 Jahre einen! Zwerghamster und hat sich fast ausschließlich alleine darum gekümmert. Ich hatte in den letzten Jahren vor dem dritten Kind sehr lange verschiedene Reitbeteiligungen und mir machte der Umgang mit Pferden auch immer sehr viel Spaß. Auch bei den Pferden fand ich insbesondere die Ausbildung und das gemeinsame Lernen und die gemeinsam verbrachte Zeit toll.

  • Danke schön für deine Sichtweise ich merke richtig, wie die für deine Hunde brennst und ich lasse es auch nicht aus dem Sinn, dass es eine Option sein könnte für uns. Wirklich danke für deinen Einblick, gerade weil ich eben auch vieles mitbekommen habe, was mir nicht so gefiel und dies sicherlich eher hängen bleibt.


    Jetzt ist die Diskussion ja schon eher bei Welpe oder älterer Tierschutzhund :rolling_on_the_floor_laughing:Das finde ich spannend. Aber von euren Rückmeldungen fühle ich mich eher bestärkt und jetzt gucken wir erst mal weiter. Und läuft ja keine Zeit davon und wir haben keine Eile. Im Zweifel wird der Kleinste nur immer größer und robuster :grinning_squinting_face:

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