Wie viel Herz und wie viel Vernunft vor der Entscheidung pro Hund?
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Ich gestehe, ganz oft, wenn ich lese oder im realen Leben höre, dass Familien mit (kleinen) Kindern einen Hund wollen, bin ich sehr skeptisch. Ich kenne einfach zu viele, die den Hund unterschätzt und wieder abgegeben haben oder ähnliches.
Aber ich muss wirklich sagen, dass ich in deinem Fall ein sehr gutes Gefühl habe. Du scheinst dir bewusst zu sein, dass es in erster Linie dein Hund ist und hast für mein Verständnis ein realistisches Bild, wie euer Alltag mit Hund laufen kann. Noch ein Plus ist meiner Meinung nach, dass ihr das Feeling „Hund an der Leine“ schon kennt.
Du scheinst ja nun schon eher den Gedanken zu haben, dass ein TS Hund einzieht. Persönlich bin ich ganz klar für einen Hund vom seriösen (!) Züchter. Gerne auch älter. Wir haben zB im Sommer 2022 einen damals 1,5 Jahre alten Chihuahua aus einer FCI Zucht übernommen und das war mehr als perfekt. Nicht das ich euch diese Rasse ans Herz legen möchte, eher im Gegenteil, es soll nur als Beispiel dienen. Mein Chi Rüde wäre kein passender Hund für euch.
Aber auch ein Hund aus dem TS kann, wenn er wirklich gut ausgesucht wird, passen. Wenn ich es jetzt richtig im Kopf habe, hast du doch eine Hundeschule an der Hand? Bieten diese vielleicht eine Kaufberatung an? Das könnte euch sicher gut unterstützen und vielleicht die eine oder andere Unsicherheit (die ich vollkommen normal finde) nehmen.
Egal was es wird, ich wünsche euch viel Spaß beim Aussuchen und dem späteren kennenlernen! Wäre schön, wenn du uns erhalten bleibst und berichtest!
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Hi
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Vielen Dank, dass ist wirklich eine sehr nette Rückmeldung. Ich werde bestimmt weiter berichten. Ehrlicherweise bin ich schon eher pro Welpe, aber die Überlegungen zu einem älteren Tierschutzhund kann ich auch gut nachvollziehen! Daher wäre dann wohl der ältere Hund von Züchter der goldene Kompromiss
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Daher wäre dann wohl der ältere Hund von Züchter der goldene Kompromiss
Mhm … jein!
Man muss sich halt schon seeehr genau anschauen, warum der Hund neu vermittelt wird und was er in seiner vorherigen Familie erlebt hat. Mir fallen spontan zwei Hauptursachen für Rückläufer ein:
1. Ein Hund muss wegen schwerer Erkrankung des Besitzers abgegeben werden:
Das bedeutet aber im überwiegenden Teil der Fälle, dass das Tier bei älteren Leuten ohne kleinere Kinder aufgewachsen ist. Muss nicht problematisch sein, aber man hat dann definitiv keinen Hund, der von Welpenbeinen an mit Kindern zusammengelebt hat.
2. Eine junge Familie gibt den Hund wegen Überforderung wieder ab:
Bei einem solchen Rückgabegrund kann das Tier schon ein ordentliches Päckchen und diverse gescheiterte Erziehungsversuche mitbringen. Damit macht man sich das Leben u.U. deutlich komplizierter, als mit einem jungen Welpen direkt vom Züchter.
Wir haben 2018 einen solchen „Fall 2“-Rückläufer halbjährig übernommen. Obwohl die Züchterin vor einer erneuten Vermittlung Versäumnisse und
MisshandlungenFehlbehandlungen der Erstkäufer aufgearbeitet hat, merkt man unserem Fynn seine „schwere Kindheit“ (wie wir spaßeshalber sagen) bis heute deutlich an. Und Fynn wird Ende November sechs Jahre alt.Wenn ich das Zusammenleben und die Erziehung von Fynn mit unserem ersten und unserem dritten Hund, die wir jeweils mit acht Wochen bekamen, vergleiche, ist das schon eine andere Hausnummer (gewesen). Dabei waren wir beim Ersthund blutige Anfänger mit drei Kindern im Alter von zwei, fünf und knapp neun Jahren. Wir bekamen von einer sehr erfahrenen Züchterin einen charakterlich zu uns passenden Welpen aus einem 6er-Wurf ausgesucht und hatten alle die Probleme, die hier im Forum unzählige Threads füllen, NICHT.
Hätte ich damals mit einem Hund wie Fynn angefangen, wäre ich streckenweise sicherlich sehr auf dem Zahnfleisch gegangen oder sogar daran gescheitert. Denn dieses Kerlchen hatte in seinem dritten und vierten Lebensmonat seinen Packen fürs Leben aufgeladen bekommen. Wir sind auch wirklich heilfroh, dass Fynn in seinem „zweiten Leben“ bei uns und nicht bei einer Familie mit kleinen Kindern gelandet ist. Hier wurde und wird der Alltag für ihn passend gemacht. Zehn Jahre zuvor hätten wir das allerdings nicht oder nur sehr schwerlich für ihn leisten können.
Daher bitte bitte Augen auf, auch beim Rückläufer vom seriösen Züchter!
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Ich würde das was Eni46 schreibt, bestätigen. Für uns hat sich Rassewelpe vom seriösen, verantwortungsvollen Züchter (mit eigenen Kindern im ähnlichen Alter und vergleichbaren Lebensumfeld) total bewährt. Obwohl wir beim Ersthund blutige Anfänger mit Kindern waren, hatten wir keine der typischen Probleme und haben schnell in ein sehr harmonisches, angenehmes Zusammenleben mit dem neuen Familienmitglied gefunden. Es gab keine großen Überraschungen und keine unlösbaren Herausforderungen - und hatten und haben zugleich mit unser Züchterin eine tolle und kompetente Ansprechpartnerin für alle Fragen gewonnen, die uns immer zur Seite steht.
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Ihr habt natürlich recht, auch ein älterer Rassehund kann verschiedenes mitbringen. Bei uns war das nicht der Rede wert, aber wir haben halt auch schon Hunde und er hat sich einfach eingefügt.
Wenn Rassen in die engere Auswahl gekommen sind, kann man sich bei den entsprechenden Vereinen umhören, viele (alle?) haben auch eine Art Notvermittlung. Je nach Rückgabegrund kann man da bestimmt den einen oder anderen Schatz finden.
Wobei ich an deiner Stelle zu einem Welpen auch nicht unbedingt nein sagen würde. Das kann ein ganz tolles Abenteuer sein.
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Wenn ihr Hundehalter im Bekanntenkreis habt: ggf sucht da wer eine Urlaubsbetreuung?
Ist natürlich nicht das Gleiche wie ein eigener Hund.
Aber dann könnt ihr mal schauen, ob ihr nach 1,2 Wochen Hund immer noch den Hundewunsch habt.
Das finde ich ehrlich gesagt nicht vergleichbar. Ich hatte, bevor ich eeeendlich den ersten eigenen Hund hatte, immer mal tageweise Hunde von Freunden hier. Das war wesentlich anstrengender, als ich dann den ersten eigenen Hund empfand. Man hat keine wirkliche Beziehung zu dem Hund und baut sie logischerweise auch nicht auf, der geht ja wieder. Dennoch muss ich ihm Hausregeln nahe bringen, muss ihn einschätzen (hatte auch kleine Kinder), aber dann geht er halt wieder.
Als mein erster eigener Hund dann einzog war es völlig anders. Klar, wieder Regeln vermitteln, Zusammenleben neu ordnen, aber die Tatsache, dass er bleiben würde hat von Tag 1 an dafür gesorgt, dass Schwierigkeiten von mir gar nicht so krass empfunden wurden, weil ich ihn ja eh 24/7 hätte knutschen können und von Anfang an schockverliebt war. Habe ich bei Sitterhunden so halt nicht gehabt.
Ich finde auch TS, oder Welpe, könnte beides bei euch passen. Man muss nur genau gucken.
Du hast anfangs über einen KHC nachgedacht, oder hab ich das falsch in Erinnerung? Ich hab hier einen Sheltie und einen Collie. Collies sind tolle Hunde, aber je nach Zucht können sie ganz schön Pepp mitbringen, die kurzhaarigen gerne noch etwas mehr als die plüschige Variante. Und es sind Hütehunde. Als solche auch gerne mal recht sensibel, auch häufig geräuschempfindlich. Mein erster damals, zu zwei Kindern dazu, war ein Pudelmix. War die beste Entscheidung ever.
Meine jetzigen Hunde würde ich eher nicht in einem Kinderhaushalt sehen. Mein Sheltie gruselt sich vor Kindern (ok, kennt er auch kaum, das kann natürlich auch ein Sheltie lernen), aber er ist sehr schnell drüber und kommt nicht gut zur Ruhe. Auch der Collie würde nicht gut zur Ruhe kommen, er findet Kinder zwar toll, aber würde 24/7 vermutlich um sie herumturnen und man müsste schon hinterher sein, um ihn zur Ruhe zu bekommen.
Wie wäre es mit Labbi, oder Goldie? Ich finde die, die ich kenne, sehr familientauglich und bei entsprechender Gewöhnung auch ziemlich stressresistent (dran arbeiten muss man bei den meisten Welpen natürlich)
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Wie wäre es mit Labbi, oder Goldie? Ich finde die, die ich kenne, sehr familientauglich
Diese Empfehlung ist ja der Klassiker. Mir wären sie zu kleineren Kindern dazu jedoch zu schwer, zu groß und zu bollerig. Bspw. Kind an der Hand und jungen, stürmischen 30kg+-Hund an der Leine ist m.A.n. echt nicht vergnügungssteuerpflichtig.
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Mir wären sie zu kleineren Kindern dazu jedoch zu schwer, zu groß und zu bollerig.
Zum einen das - zum anderen ist es ja möglich, dass die älteste Tochter auch in vier Jahren noch richtig Bock hat, was mit dem Hund zu machen .... und auch dann wäre ein Hund, den auch sie dann sicher gehalten kriegt, mit dem sie eventuell auch mal alleine los kann, vielleicht geschickter. (Ist natürlich rein hypothetisch, aber da ihr noch nicht auf Rassen festgelegt seid, würde ich das zumindest mitdenken.)
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Collierüden wiegen idR auch zwischen 25 und 30kg und sind im Junghundealter mitunter sehr dynamisch. Nicht so bollerig wie Retriever, dafür zackiger.
Aber das hat die TE sicher auf dem Schirm.
Wenn jetzt schon Labrador und Golden Retriever, in der Praxis DIE „Familienhunde“ schlechthin, wenn es etwas größer sein darf, nicht mehr empfohlen werden, bleibt ja bald gar nichts mehr übrig.
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Wenn jetzt schon Labrador und Golden Retriever, in der Praxis DIE „Familienhunde“ schlechthin, wenn es etwas größer sein darf, nicht mehr empfohlen werden, bleibt ja bald gar nichts mehr übrig.
Es geht doch nicht um „empfehlen dürfen“; es geht um das Abwägen von Vor- und Nachteilen und häufig auch darum, was individuell passt.
Natürlich ist Goldie und Labrador eine
klassische Empfehlung für Familien - aber sie sind nunmal schon eher schwerer und größer und häufig tatsächlich eher nicht so feingliedrig (was sich auch in Iher Bewegung und in Ihrem Umgang zeigt).
Ich empfinde Langhaarcollie, Bearded Collie, Shapendoo, … als sehr geeignete Hunde für Familien und sie sind häufig weniger trampelig - physioclaudi sieht dies anders, da sie die Hütehunde für zu sensibel für Kinder hält.
Das kann ich nachvollziehen und ist sicher ein wichtiger Einwand.
Jetzt kann sich die TE überlegen, ob sie sich eher zutraut das körperliche vom Retriever/ Labrador zu managen und das kleinste Kind davor zu schützen; oder ob sie sich eher zutraut mit der Sensibilität eines Hütehundes umzugehen und die Kinder so zu managen, dass sie Ihn auch häufiger völlig in Ruhe lassen.
… oder sie schaut sich mal bei den stabilere Begleithunden um.
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