Wie viel Herz und wie viel Vernunft vor der Entscheidung pro Hund?
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Daher wäre dann wohl der ältere Hund von Züchter der goldene Kompromiss
Mhm … jein!
Man muss sich halt schon seeehr genau anschauen, warum der Hund neu vermittelt wird und was er in seiner vorherigen Familie erlebt hat. Mir fallen spontan zwei Hauptursachen für Rückläufer ein:
1. Ein Hund muss wegen schwerer Erkrankung des Besitzers abgegeben werden:
Das bedeutet aber im überwiegenden Teil der Fälle, dass das Tier bei älteren Leuten ohne kleinere Kinder aufgewachsen ist. Muss nicht problematisch sein, aber man hat dann definitiv keinen Hund, der von Welpenbeinen an mit Kindern zusammengelebt hat.
2. Eine junge Familie gibt den Hund wegen Überforderung wieder ab:
Bei einem solchen Rückgabegrund kann das Tier schon ein ordentliches Päckchen und diverse gescheiterte Erziehungsversuche mitbringen. Damit macht man sich das Leben u.U. deutlich komplizierter, als mit einem jungen Welpen direkt vom Züchter.
Es kann aber auch einfach nur eine Trennung sein - so wie bei mir damals . . .
Verheiratet, vier Kinder - nach dem Tod meiner Schäferhündin zog ein Boxer Welpe (Weibchen) bei uns ein (mit ihr machte ich damals auch die Schutzhundeprüfungen).
Mein Mann wollte dann auch unbedingt einen "eigenen" Hund, und so zog dann noch ein Boxer Welpe (Männchen) bei uns ein.
Tja - und dann kam die Trennung - allerdings vergaß mein Mann, "seinen" Hund mitzunehmen.
Mit vier Kindern, kleinem Haus mit noch kleinerem Garten, 2 großen Hunden und noch diversen Kleintieren war ich einfach etwas überfordert.
Ich kontaktierte die Züchterin von dem wesentlich kräftigeren Rüden, und ohne Probleme nahm sie Aaron wieder zurück - ich bekam sogar den Kaufpreis erstattet - das werde ich ihr niemals vergessen
Aaron war ein stattlicher Rüde, ist in einer Familie mit Kindern aufgewachsen, war super sozialisiert und hatte weder mit anderen Hunden, noch mit anderen Tieren ein Problem - er war ein richtiger Sonnenschein, und es tat mir in der Seele weh, ihn damals abgeben zu müssen - aber ich habe es alleine einfach nicht geschafft.
Aaron kam dann zu einer neuen, sehr lieben Familie, ebenfalls mit Kindern und hatte dort noch ein paar schöne Jahre.
LG
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Hi
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Danke für die weiteren Ideen. Das macht es wirklich spannend. Wenn es konkret wird, würden wir sicherlich die Beratung der Hundeschule in Anspruch nehmen, diese hat uns ja auch schon etwas kennengelernt und kann sicherlich dazu auch guten Input geben.
Wir wohnen so ganz grob in Süddeutschland in größeren Umkreis von Ulm.
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Irgendwie könnt ich mir auch einen Pudel vorstellen . Die haben auch viel Freude am Hundesport. Sind da öfter Flexibel einsetzbar. Bringen wtp mit und sind nicht zu Distanzlos und aufdringlich. Haben oft viel Energie, aber die Pudel die ich kenne bringen eine Menge guter Laune mit. Keine Ahnung, wie man es sonst beschreiben soll. Meine Mutter hatte früher immer einen Quoten Pudel . Die haben immer ihren Platz im Familien Alltag gefunden.
Oder Lagottos, die finde ich auch ganz passend. Wir haben aktuell einen zum Kennenlernen in der Staffel, und der Kleine ist total bezaubern, möchte gerne mit Herrchen etwas machen, ist aber trotzdem nicht überdreht, und scheint ziemlich cool zu sein. Ich stehe eigentlich selbst überhaupt nicht auf Locken, aber der braune Lagotto-Teenie spricht mich irgendwie an. Könnte ich mir gut bei einer Familie vorstellen, ist von der Größe her handlich genug, wenn man ihn mal tragen muss, und hätte sicher Interesse an Tricksen und Co.
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Meine Schwiegereltern hatten z.B. einen Border Terrier, die eigentlich gar nicht für Familien empfohlen werden.
Wie kommst du darauf? Weil es Terrier sind? Ich kenne die zwei Border von Dogs-with-Soul und kann mir, bei entsprechender Auslastung, sehr gut vorstellen, dass sie in einer Familie glücklich sind. Es sind fröhliche, eher kleinere Hunde, die ihrem Menschen sehr zugewandt sind. Da würde mich wirklich interessieren, warum sie nicht für Familien empfohlen sein sollen?
Vielleicht mag Franci ja was zu ihren zwei Jungs sagen, falls die Rasse interessant für die TE ist?
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Ich weiß echt nicht was ihr für Retriever kennt.....
Aber gut anderes Thema.
Boxer sind eine Qualzucht.
Pudel wäre sicher eine gute Option.
Lagotto aber bestimmt auch.
Ich würde an eurer Stelle die Suche in die Realität verlagern.
Verschiedene Hunde/Rassen kennenlernen,ihr werdet bestimmt die richtige Entscheidung für euch treffen.
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Vor Jahren hätte ich vermutlich emotionaler geantwortet.
Jetzt sage ich, dass die Vernunft bei der Frage nach der Anschaffung eines Hundes die weitaus größere Rolle spielen sollte.
Passt es mit der Zeit für einen Hund, mit dem Geld, der Wohnsituation und dem gesamten nachbarschaftlichen Umfeld...
Die tierärztliche Versorgung eines Hundes hat in etwa die Qualität der Humanmedizin mit der Ausnahme, dass es dafür keinen solidarischen Topf gibt.
Die angebotenen Versicherungen sind teuer und bieten keinen Schutz für ein ganzes Hundeleben.
Die Hundedichte in der Bevölkerung ist sehr hoch. Die Ansprüche an die Hundehaltung auch in bezug auf Futterqualität, Auslastung, Ausstattung,Training , Alltagstauglichkeit in einer sehr komplexen Welt, medizinische Versorgung, etc. sind teils grotesk.
Viele Faktoren sind schwer beeinflussbar, wenn der Hund frühzeitig ernsthaft krank wird, Futterunverträglichkeiten entwickelt, selbst Unfälle verursacht, die Lebensgemeinschaft doch nicht hält, Arbeitslosigkeit oder Wohnungswechsel notwendig wird um nur einiges zu nennen.
Man kann auch selbst krank werden.
Trotzdem, das Leben mit Hund ist schon toll, wenn man genügend verrückt ist.
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Es kann aber auch einfach nur eine Trennung sein - so wie bei mir damals . . .
Mit vier Kindern, kleinem Haus mit noch kleinerem Garten, 2 großen Hunden und noch diversen Kleintieren war ich einfach etwas überfordert.
Genau und damit sind wir bei doch bei einer der beiden von mir genannten Hauptursachen, die mir spontan einfallen:
2. Eine junge Familie gibt den Hund wegen Überforderung wieder ab:
Bei einem solchen Rückgabegrund kann das Tier schon ein ordentliches Päckchen und diverse gescheiterte Erziehungsversuche mitbringen.
Und in meinem Text steht, dass ein Hund, der aus Überforderung abgegeben wird, ein ordentliches Päckchen mitbringen kann. Kann, nicht muss! Es kann auch - trotz Überforderung der Halter - bis zur Abgabe für den Hund alles korrekt gelaufen sein. Aber man sollte halt auch beim Rückläufer vom seriösen Züchter sehr genau hinschauen.
Fynns Züchterin hat sich übrigens die allergrößte Mühe gegeben, um seine Negativerlebnisse und die Versäumnisse der ersten Käufer aufzuarbeiten. Sie hätten ihn direkt weitervermitteln können. Interessenten gab es. Aufgrund seines desolaten Zustands wollte sie sich aber zuerst selbst ein genaues Bild machen und ihn nicht als „hündische Baustelle“ weiterreichen. Sie hat ihn mehrere Wochen lang gepäppelt, sozialisiert und erzogen und hätte ihn beinahe anschließend guten Gewissens an eine Familie mit zwei Kindern im Grundschulalter gegeben. Diese Familie hat sich jedoch quasi in letzter Minute für einen Welpen des nächsten Wurfs entschieden. So ist Fynn bei uns gelandet und wir haben recht schnell festgestellt, dass der Bub „sein Paket“ nachhaltig mitbekommen hat und wohl nie vollständig loswerden wird.
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Genau und damit sind wir bei doch bei einer der beiden von mir genannten Hauptursachen, die mir spontan einfallen:
2. Eine junge Familie gibt den Hund wegen Überforderung wieder ab:
Bei einem solchen Rückgabegrund kann das Tier schon ein ordentliches Päckchen und diverse gescheiterte Erziehungsversuche mitbringen.
Und in meinem Text steht, dass ein Hund, der aus Überforderung abgegeben wird, ein ordentliches Päckchen mitbringen kann. Kann, nicht muss! Es kann auch - trotz Überforderung der Halter - bis zur Abgabe für den Hund alles korrekt gelaufen sein. Aber man sollte halt auch beim Rückläufer vom seriösen Züchter sehr genau hinschauen.
Ich denke, daß es da doch einen ziemlichen Unterschied gibt, was das Wort "Überforderung" angeht . . .
Wenn eine "junge Familie" sich einen Hund anschafft, dann merkt, daß sie damit "überfordert" ist und den Hund darum wieder abgibt (zurück gibt)
und
einer gefestigten Familie, die nach dem Tod ihres Hundes sich einen Nachfolger holt, und nach geraumer Zeit sich noch einen Zweithund anschafft, die Beide in Vereinen ausgebildet werden, und wo ein Hund sogar die Schutzhundeprüfungen besteht.
Wenn allerdings dann - aus persönlichen Gründen - diese gefestigte Familie platz, weil einer der Erwachsenen die Familie verläßt, und "seinen Hund und seine Verantwortung" dann einfach bei dem anderen Elternteil "stehen/liegen" läßt, ist das Wort "Überforderung" in einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen, und sollte darum auch sehr differenziert werden.
Bei einem bin ich allerdings bei dir - auch bei "Rückläufern" sollte immer genau geschaut werden - aber jeder seriöse Züchter hat ja selber schon ein Interesse daran, "seinen Rückläufer" wieder so gut als möglich zu vermitteln.
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Ich habe als Kind schon immer einen Hund gewollt und mir diesen Traum dann mit knapp Mitte 20 erfüllt. Damals waren meine Jungs 1 und 3 Jahre alt und es sollte und musste ein Sheltiewelpe vom Züchter sein. Ich nahm das ruhigste Exemplar aus dem Wurf und ich hatte den absoluten Glücksgriff. Natürlich hat sie als Welpe und Junghund Blödsinn angestellt, aber sie erzog sich quasi von allein, konnte problemlos allein bleiben, war mit allem und jedem verträglich und liebte die Kinder!
Nachdem sie gestorben ist hab ich mich für einen jungen Hund aus dem Tierschutz entschieden. Das Mäuschen wurde in Rumänien in der Smeura geboren und kam dann in ein TH nach Deutschland, von wo aus wir sie adoptierten.
Und die Arbeit die sie mit sich bringt ist absolut nicht mit der Welpen und Junghundezeit meiner ersten Hündin zu vergleichen. Sie hat zB vor ALLEM Angst, auch vor meinen Kindern. Und ich hätte mich definitiv nicht für sie entschieden, wenn meine Kinder, von der 6 jährigen abgesehen, nicht alle inzwischen groß und schon recht selbstständig wären, und quasi permanent jemand für den Hund zur Verfügung stünde.
Mit dem „Freizeitprogramm“ das wir damals mit jüngeren Kindern gefahren haben, wäre dieser Hund schlichtweg absolut überfordert gewesen. Ein Hund, der dieses hohe Maß an Aufmerksamkeit und Arbeit erfordert, hätte vor einigen Jahren überhaupt nicht in unser Leben gepasst.
Ich bereue absolut nicht, dass sie bei uns eingezogen ist, aber wenn man keine Ressourcen für einen 24h Job zusätzlich zu den Kindern hat, sollte man sich die Wundertüte Junghund aus dem TS lieber drei Mal überlegen.
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Irgendwie könnt ich mir auch einen Pudel vorstellen .
Ja, ich auch.
Zu meinen Kids kam ja auch ein Pudelmix dazu und der passte wie Arsch auf Eimer hier rein. Nicht soooo sensibel, unser Exemplar auch sicherlich nicht die hellste Kerze, aber gerade bei einem ersten eigenen Hund ist das gar nicht so verkehrt.
Jeder möchte einen schlauen Hund haben, aber das ist auch nicht immer einfach zu händeln. Wenn ich dran zurück denke in welcher Windeseile mein Sheltie als Junghund Verhaltensketten gebastelt hat und wie lange ich oft gebraucht habe das mitzubekommen... manchmal hab ich mich echt gefragt, ob der Hund evtl schlauer ist, als ich . Und das ist anstrengend im Familienalltag. Im Sport sind solche wachen, intelligenten Hunde toll (wenn man erstmal gelernt hat damit umzugehen), im Alltag oft eine Herausforderung.
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