Wie mit barfen anfangen

  • Hey,

    Ich bin am überlegen mit Barfen anzufangen und hab schon videos angeschaut, Sachen gelesen und auch schon Barfpläne von anderen angeschaut… und immer noch überfordert :(

    Habt ihr Tipps wo man sich am besten informieren kann ( ohne vielleicht eine super teure Beratung)

    Oder wie habt ihr angefangen ? Gibt es so paar Sachen, die für den Anfang gut geeignet sind?

    Es sind echt super viele Infos, die man alle beachten muss und ich will nichts falsch machen…

    Vielen Dank schonmal :)

  • Hallo,

    es gibt gute BArfbücher

    z.B


    Eine Ernährungsberatung ist sicherlich auch nicht falsch , wenn man gar keine Ahnung hat, allerdings habe ich mich selber eingelesen und meine Barferei scheint nicht so falsch zu sein, denn unsere Border collies wurden alle 16 Jahre alt.

    Wir haben damals angefangen, weil ein Hund ständig Durchfall hatte, er sich dann einen Zahn brach, als er nach einem Stein schnappte. Der Zahn wurde heraus operiert und Atti durfte 2 Wochen nichts Hartes fressen. Er bekam Hackfleisch aus dem Aldi mit Haferflocken und Möhren, trotz AB bekam er keinen Durchfall.

    Nachdem ich festgestellt hatte, wie toll die Hunde dieses Fressen fanden und vertrugen, habe ich mich eingelesen

  • Ich habe mich hier mal ausgiebig drüber ausgelassen:


  • Gibt es so paar Sachen, die für den Anfang gut geeignet sind?

    Mal ab von dem Link oben, den ich toll finde: anfangen würd ich mit ab und an etwas Fleisch, einfach, damit sich der Magen daran gewöhnt.

    Knochenfütterung sollte man mit eher weichen Knochen beginnen, und nicht zu große, d.h. Hähnchenhälse, oder Kalbsbrustbein-Stücke.


    Anfangs tuts auch einfach mal bissel Rinderhack vom Metzger, zum Gewöhnen. Oder Suppenfleisch.


    Und anfangs auch nicht zu viele Fleischsorten mischen bzw. durcheinander füttern. So merkt man schneller, wenn irgendwas nicht vertragen wird, und weiß dann genau, WAS nicht vertragen wurde.


    Beim Grünkram muß man halt überlegen, ob man das alles frisch holt und dem Hund gibt, einzeln zubereitet etc. oder ob man zu Trockenflocken greift. Wenn ich günstig an Gemüse komme, nehm ich das - wenn nicht, dann eher Gemüseflocken mit Reis-/Kartoffelflocken oder sowas, hat auch den charmanten Vorteil, daß es schnell fertig ist. 20 Minuten eingeweicht, fertig.


    Bei bestimmten Dingen mußt halt bissel aufpassen: Leber führt gern in größeren Mengen zu Durchfall, da würde ich nur wenig zur Mahlzeit hinzufügen, keine komplette Mahlzeit nur mit Leber. Und reine Knochenmahlzeit kann ganz schnell zu Verstopfung führen. Wenn ich grad reine Hähnchenkarkassen da habe, gebe ich wegen des hohen Knochenanteils daher zB gern nen Klecks gemahlene Leber dazu.


    Bei mir gibt´s ausschließlich gemahlenes Fleisch, weil meine Hunde sonst "fischen". Bibs frißt nur das Fleisch, die Terris erstmal nur den Grünkram. :smiling_face_with_horns: Mit gemahlenem Fleisch kann ich das Gemüsezeugs so druntermischen, daß ich ihnen diesen Zahn schonmal gezogen habe. Von wegen rumfischen im Essen - das gibts hier nicht! *pffff.....


    Manche Dinge kann man auch einfach mal als Zwischenmahlzeit geben, damit der Magen nicht übersäuert. Mal n Klecks Quark oder Joghurt zum Beispiel, oder Hüttenkäse. Oder bei mir fällt beim Frühstückzubereiten mal bissel was ab an Gurken oder so. Oder wenn ich n Ei fallenlasse auf den Boden - das putzen halt dann die Wuffs weg. Faro sogar samt Schale.


    Nachdem ich hier nicht sooo viel Knochen füttere (die meisten sind für die Zwerge zu groß), gebe ich gern Eierschalen dazu - ich hab selbst Hühner, d.h. die Schalen sind bio, werden getrocknet und zerstoßen und dann bissel was davon druntergemischt unters Essen. Calcium kriegen sie aber auch zB über Euter.


    Generell würd ich sagen: probier einfach bissel was aus, Du wirst sehen, was den Hunden schmeckt, und dann kann man Zusätze etc. im Laufe der Zeit ergänzen, wenn man meint. Ich halts da ja eher mit vielfältig füttern, dann braucht´s keine Zusätze. Ich seh das wie beim Menschen: keine Vitamintabletten, lieber mal ne Apfel oder ne Karotte.


    Allgemein: Gemüsekram wird nur gut verdaut, wenn gerieben oder gebrüht oder in Flockenform (also verarbeitet halt), das macht´s für die Hunde erst verwertbar. Am Stück ist´s eher Füllstoff, der aber wieder ausgeschieden wird, zT echt in ganzen Stücken. Und: Achtung, Kohlenhydrate der Karotte bestehen aus Stärke und Zuckern wie Saccharose und Glukose.... Wenn da also recht viel davon in verarbeiteter Form im Futter sind, trägt das mitnichten zu einer guten Figur bei..... *ggg Zum Abnehmen daher zB lieber bissel weniger Futter, und die Karotte am Stück zum Knabbern geben als Füllstoff, dann setzt´s eher net so an... Das nur nebenbei, weil Karotten oft als Füllstoff epfohlen werden. Das gilt aber nur, wenn sie am Stück sind, nicht wenn geraspelt oder gebrüht, denn dann landen die Kalorien trotzdem im Hund.


    Ich halte nicht viel davon, sich tausend Pläne auszurechnen - hab auch keine Ahnung, wieviel Vitamin xyz meine Spaghetti heute Mittag hatten. Aber geschmeckt haben sie! Am Anfang ist es aber auf jeden Fall sinnvoll, sich zumindest ungefähr ne Ahnung zu besorgen, wieviel Prozent Fleisch/Gemüse die Nahrung enthalten sollte, welche Menge überhaupt für meinen Hund paßt, was Hund fressen sollte/nicht fressen darf etc. Basics halt, damit man nicht gleich alles falsch macht. Aber wenn diese Grundlagen geschaffen sind, mach ich da um die Ernährung kein Bohei mehr. Ich misch auch mal TroFu drunter, wenn ich grad unterwegs bin, wo ich keinen Zugriff auf Kühlschrank habe, oder jetzt im Winter, wo sie mehr Kalorien brauchen, gibt´s tagsüber mal ne Handvoll TroFu verstreut zum Aufsammeln für alle. Oder als ich letztes Jahr den Hahn schlachten mußte, haben sie die Hühnerfüße und Innereien bekommen.


    Meine Frieda ist mit dieser "Methode" (die ja eigentlich gar keine ist) 18,5 Jahre alt geworden, Bossi ist im Juni 17 geworden, Biene ist 16 und war bis vor einem Jahr in der Rettungshundestaffel aktiv (einsatzfähig!) - also, so ganz verkehrt kann das nicht sein...


    Einen Ernährungsberater würde ich ausschließlich dann hinzuziehen, wenn der Hund krank ist, Allergien hat, oder bei Blutproben festgestellt wird, daß es irgendwo einen Mangel gibt. Für den normalen Alltag ganz sicher nicht. Mach ich ja nichtmal für mich.

  • Anfangs tuts auch einfach mal bissel Rinderhack vom Metzger, zum Gewöhnen. Oder Suppenfleisch.

    Rinderhack - prima. Leicht verdaulich. Damit fängt man auch bei Welpen an.

    Suppenfleisch könnte zu fett sein. Wenn der Hund das Fett nicht gewöhnt ist, könnte es zu Durchfall bzw. dünnem Kot führen. Und bitte nicht sofort Knochen füttern. Eierschale, Calciumcarbonat oder Knochenmehl sind da eher geeignet. Aber gerade bei Knochen und Knochenmehl Dosis langsam steigern - bei zuviel droht Knochenkot, d.h. seeeeeehr fester Kot - schmerzhaft und schlimmstenfalls Verstopfung. Da kann der Hund lieber ein paar Tag zuwenig Calcium bekommen.

  • Ich habe mich hier mal ausgiebig drüber ausgelassen:


    Der Buchlink im Beitrag funktioniert nicht mehr, aber ich schätze mal es war:

    Ernährung des Hundes | Buch | 9783132427259
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    shop.thieme.de


    Eine Empfehlung, der ich mich voll umfänglich anschließen kann.

    Ja, alle anderen Barf Bücher sind billiger und simpler zu lesen, triefen aber vor selbstauferlegter Fütterungsphilosophie der jeweiligen Autoren, was einen schnell in Teufelsküche bringen kann. Der Meyer/Zentek ist DIE Basis wenn man Futter selbst zusammenstellen will,der gibt die wissenschaftlichen Grundlagen und an denen sollte man sich orientieren.

  • Ja, der Meyer/Zentek ist schon nicht verkehrt. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es aber auch darin einige Fehler in den ersten Auflagen. Also bitte auf die Auflage achten, sollte schon ne neuere sein.

    Und was die Barf-Broschüre, die oben genannt wurde, auf die Helfstyna hier sicherlich (u.a.) anspielt: Nach dem Konzept habe ich meine beiden Alten ernährt und sie wurden beide um die 14 Jahre alt ohne Mangelerscheinungen oder Unverträglichkeiten bei 60cm/30kg und die Hündin etwas kleiner/leichter). Letztendlich muss man auch aus Rohfütterung keine Wissenschaft machen - aber mit den Grundlagen sollte man sich schon beschäftigen. Dann ist es, wie bei jeder Fütterungsart auch, ein auf den Hund achten und die Fütterung dementsprechend anpassen.

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