(Zu?) hohe Erregungslage im Hundesport
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Hallo zusammen,
ich musste gerade lachen, als ich den Titel getippt habe, weil ich mir genau davon für meinen Hund ein wenig mehr wünschen würde ;-)
Ich frage tatsächlich "für einen Freund", und weil mich das Thema wirklich einfach so interessiert.
Mit meinem Junghund habe ich ja schon verschiedene Kurse besucht (Mantrailing, RO, Agi und jetzt Dog Dancing). In vielen dieser Kurse gibt es Hunde, die teilweise die gesamte Stunde lang vokalisieren. Das sind auch ansonsten gut erzogene Hunde mit Begleithundeprüfung und und und.
Es wird oft gesagt, dass sie arbeiten wollen und deswegen vokalisieren.
Nun ist es ja für die Halter teilweise unangenehm und für die anderen im Kurs, naja, schon ein wenig störend teilweise. So auch "für den Freund", weswegen ich frage.
Meine Frage ist, ob jemand dieses Verhalten schon mal erfolgreich in andere Bahnen lenken konnte, ob das überhaupt geht usw.
Und würdet Ihr anders vorgehen, wenn der Hund Euch direkt anbellt vs. wenn er z.B. "nur" die ganze Zeit vor sich hin fiept.
Mein Ersthund tendiert auch ein wenig dazu zu vokalisieren in hoher Erregungslage, wir machen allerdings keinen Hundesport, sondern besuchen nur einen normalen Kurs. Dort weise ich ihm einen Platz zu und bestehe darauf. Dann hört er relativ schnell auf zu vokalisieren und arbeitet dann gut mit.
Allerdings ist es vermutlich kein Arbeitswille, sondern eher Aufregung bei ihm.
Also mich würden Eure Erfahrungen interessieren!
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Also, vielleicht red ich mich leicht mit einem knapp 8 monatigen Hund (vielleicht entwickelt er nämlich genau solche Probleme noch), aber für mich gilt, dass der Tag, an dem er zu "vokalisieren" beginnen würde (sprich rumkreischen, schreien und bellen), der vorerst letzte wäre, an dem ich auf dem Platz stünde. Bei "nur" fiepsen würde ich wsl. vor Ort versuchen, das in den Griff zu bekommen.
Aber mir ist es ein Rätsel, warum man mit hohldrehendem Hund auf dem Platz stehen will. So ein Verhalten find ich einfach nur ätzend für mich, den Rest der Anwesenden und ja, auch den arbeitsgeilen Hund.
Und um da auch nur irgendwas durchgehen zu lassen, da hab ich jetzt schon zu viel gesehen (und gehört ), wie Cattles ihre Besitzer aufs Dreisteste maßregeln, weil es nicht schnell genug zum Arbeiten geht. So als Beispiel. Ja nö, gar keinen Bock drauf.
Vielleicht ist bei so einem Verhalten auch wieder Hundetyp und Motivation für die Verbaleskalation relevant, aber egal, was es wäre, das würde ich außerhalb vom Platz trainieren.
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Nachtrag: Ich bin auch sehr froh, dass das bei uns am Platz (zumindest jetzt im Basiskurs) nicht geduldet wird. Wer rumkläfft, muss am Rand warten bzw. gehen. Also man bekommt schon die Chance, die Situation zu üben, aber arbeiten darf der Hund dann nicht und alles nur im Rahmen, in dem es andere nicht zu sehr stört. Bin ich heilfroh.
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Mh ich seh das etwas anders. Mein Hund wurde quasi darauf gezüchtet in Erregungslagen laut zu sein. Der kläfft beim spielen, wenn ich sein Signalhalsband fürs arbeiten raus hole, wenn ich ihn los schicke, ihn belohne. Nur beim suchen selbst ist er ruhig und konzentriert. Und das macht für mich den Unterschied. Ich haue da keine Bremse rein nur damit andere nicht gestört sind (wobei ich auch nicht auf einem Hundeplatz trainiere). Meine Hunde dürfen ihre Freude und Erregung kund tun solange sie ansprechbar bleiben und konzentriert bei der Arbeit sind. Ich wüsste gar nicht wieviel ich deckeln müsste (und damit die Motivation runter schrauben) damit sie das nicht mehr tun.
Dann hätte ich mir halt keine Hund holen sollen deren Rasse schon "bellen" lautet.
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Wenn man das dann nicht aufm Platz macht, sondern alleine oder in Gesellschaft, die auch nichts gegen laute Hunde haben, ist das ja wieder was anderes und mMn nicht mit der Platzsituation vergleichbar.
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Mit Erziehung hat das auch nix zu tun und mit Alltag auch nicht
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Ich selbst habe auch einen Hund, der laut ist, wenn es an die Arbeit geht. Zu lange habe ich das durchgehen lassen.
Jetzt wird daran gearbeitet.
Dennoch würde es mir im Traum nicht einfallen, mit diesem Hund keinen Sport zu machen bzw. mit ihm eine Arbeit nachzugehen (sie macht ja nicht nur Sport).
Viel mehr arbeite ich jetzt daran, dass es nicht erwünscht ist, dass sie bellt. Ich arbeite aber nicht unbedingt ruhig und in niedrigen Trieblagen. Nein, sie wird nach wie vor hochgepusht mit Ball und co … nie lernt sie damit besser umzugehen.
Nen lauten Hund einfach garnicht zu arbeiten, weils den armen Bubi irgendwie stressen könnte, ist wieder mal nur Management zum Nachteil des Hundes. Ich mag es einfach nicht, wenn Arbeitshunde ihrer Arbeit nicht nachgehen können, nur weil Menschen sie in solchen Trieblagen nicht lernen können / wollen zu führen.
Ich mit Arielle gehe diesen mühsamen Weg. Einfach weil sie am Ende des Tages ihre Arbeit liebt, auch wenn’s sie stresst. Stress ist ja per se nix schlimmes
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Wenn man das dann nicht aufm Platz macht, sondern alleine oder in Gesellschaft, die auch nichts gegen laute Hunde haben, ist das ja wieder was anderes und mMn nicht mit der Platzsituation vergleichbar.
Da ich keine Erfahrung mit Hundeplatz habe: Was wäre daran so schlimm, wenn mein Hund dran ist, dass er bellt? Es geht ja nicht darum dass der Hund von dem Punkt wo er auf den Platz kommt bis er wieder runter geht kläfft.
Ich mein es kommt auch ein bischen drauf an was gemacht wird, aber die Frage ging ja um Hundesport, nicht um Erziehungskurse.
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Mein Hund bellt auch wenn er sehr aufgeregt ist, sie bellt auch während sie Sport macht/betreibt. Solang sie mir dabei zuhört und macht was ich sage, also im Kopf bei mir ist... ist es mir egal (mittlerweile) weil sie dieses Ventil einfach braucht. Der Cattle ist ein Hund der nunmal in hoher Erregungslage schnell bellt, der das für seine eigentliche Aufgabe irgendwie braucht.
Ich achte aber dennoch drauf selber ruhig zu bleiben und ruhige Momente bei ihr auch zu belohnen und vor allem Frust zu vermeiden. Heißt wenn sie Sachen bei der zweiten Wiederholung immer noch falsch macht (obwohl sie die eig kann) geh ich nochmal nen Schritt zurücke und dann nach Erfolg weiter. Denn auch bei Frust wird sie schnell laut.
Früher habe ich solches Verhalten gestraft weil es mich endlos genervt hat. Hat nichts gebracht Sie hat trotzdem weiter gebellt und ich hab mich sinnlos aufgeregt Also mach ich es eben anders... ich versuche sie wie gesagt gar nicht erst so hoch fahren zu lassen und sie bekommt mehr Pausen, kleinschrittiger usw.
Es ist schon viel viel besser geworden mittlerweile.
Dazu muss ich sagen dass Cali es nicht gut gelernt hat mir Erregung umzugehen aber das kriegen wir (vielleicht) noch hin.
Was ich nicht mag ist wenn sie am Rand bellt, wenn andere arbeiten - weil das bei ihr auch nichts mit Arbeitswillen zu tun hat, sondern mit Frust und/Aufregung. Sie weiß halt genau was kommt und was passiert.
DAS üben und trainieren wir tatsächlich in kleinen Einheiten - den Rest geht sie ins Auto, da ist sie ruhig. -
Bei uns wird an solchem Verhalten gearbeitet. Aber nachdem der Hund den Spaß an der Arbeit entdeckt hat. Viele kommen ja und drehen schon am Anfang hol, obwohl die noch gar nicht wissen was sie machen sollen.
Der Spaß am Sport und der Arbeit soll ja auch bleiben und aufgebaut werden.
Da gibt es meiner Erfahrung nach auch niemanden der da Kritik zu äußert, wenn der Hund das am Anfang lautstark kundtut.
Wenn er es aber aber immer macht, führt das der Erfahrung nach dazu, dass der Gehorsam leidet. Das ist halt schwierig, wenn ein Hund in einer so hohen Erregungslage ist, dass er permanent kläfft und beim Fußlaufen eher aufspringt.
Weiterhin wäre es als Verbeller auch sehr nachteilig, wenn er permanent bellt.
Abgewöhnt wird es dann, wenn der Hund weiß was man von ihm will. Kläfft der Hund, kommt er zurück ins Auto. Er wird immer wieder rausgeholt und wenn er kläfft geht es zurück ins Auto. Beim vierten, fünften Mal wird der Hund tatsächlich mit denken beschäftigt sein, statt zu bellen und dann darf er arbeiten. Logisch, dass das trotzdem nachträglich noch einige Male braucht. Und das werden auch keine ruhigen Hunde. Beim aus dem Auto raus holen sind sie oft trotzdem laut.
Aber man braucht da halt einen Fuß in der Tür und mit simplen "Aus" oder dergleichen ist es da leider nicht getan. Lob ist an dem Punkt die Arbeit selbst, weil man mit verbalen Lob meistens das Bellen wieder provoziert.
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