(Zu?) hohe Erregungslage im Hundesport
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Nein, das meinte ich gar nicht... also das haben wollen. Sicher ist in manchen Sportarten eine gewisse Erregungslage erforderlich aber ich meinte eher das gewisse Sportarten eher zu einer hohen Erregungslage führen als andere.
Achso! Ja, Dynamik ist da denke ich für viele Hunde schon ein Knackpunkt.
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Mich persönlich würde das bei meinen eigenen Hunden unfassbar stören, ich sehe das aber gerade in vielen Sportarten gehäuft, bei denen mit hoher Erregung gearbeitet wird. Ich kann auch verstehen, wenn es andere Personen stört.
Vielfach wohl auch auf Grund von falschem Aufbau, weil Motivation und Erregung verwechselt werden oder es eben angeblich halt ein "triebiger" Hund ist , was auch immer dann da halt jeweils drunter verstanden wird.
Wir arbeiten viel über durchdachten Aufbau, sowohl damit das Problem gar nicht erst auftritt, aber eben auch um vokalisierende Hunde wieder zur stiller Arbeit zu bekommen. Ich merke das bei meinem eigenen Hund, wenn ich schludere, weil es für mich einfach nur so "justforfun" Übungen sind, das dann selbst mein wirklich stiller Mali anfängt Mal zu fiepsen. Heißt dann halt für mich eben auch bei spaßigen Tricksereien, dass ich mich da Mal eben konzentriere und das ganze vernünftig und durchdacht gestalte.
Aussitzen oder nicht mit dem Hund arbeiten mache ich allerdings nicht, hab auch bis jetzt noch nicht erlebt, dass das nachhaltig erfolgreich war. Heißt ja aber nicht, dass es nicht funktioniert 🙃
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Ich habe immer gesagt ich werde nieee einen kläffenden Hund im Sport haben- und dann kamen Leni und Liano Meine 3 Shelties davor haben das auch nicht gemacht, die sind und waren aber auch im Alltag still. Aber z.b. Liano jetzt. Er ist ein Kläffer, genau wie Leni. Gelegenheiten zum kommentieren und motzen auslassen tut er definitiv nicht. Gleichzeitig ist er aber von seinem Grundwesen her unglaublich lieb, ruhig, unkompliziert und ausgeglichen. Kein Hibbel, kein Stresser garnix. Aber ein Kläffer
Und so ist auch unser Alltag. Der gleiche Hund der mit mir und meiner Mutter am Rollator völligst entspannt und ausgeglichen auf nen Samstag Mittag durch ein Einkaufszentrum stiefelt kläfft sobald es an Agility und Hoopers geht. Einmal aus purer Eifersucht wenn ich mit einem anderen Hund arbeite und dann noch vor lauter Übermut wenn er dran ist.
Natürlich arbeite ich dran. Wir üben Impulskontrolle, Gehorsam und ich versuche jetzt im Aufbau die Übungen sooo kleinschrittig zu gestalten, dass er nicht zum vellen kommt.
Aber ganz ehrlich? Wenn er dann trotzdem bellt ist das eben so. Würde es in den Alltag hinüberschwappen und er da auch gestresst sein wäre es das eine. Aber so? Nö im Zweifelsfall soll er halt mal bellen.
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Gibt halt laute Hunde und leise Hunde.
Ich arbeite bei lauten Hunde auch daran, dass sie lernen, dass laut sein unerwünscht ist und nicht zum Ziel führt.
Schade finde ich, wenn laute Hunde ausgeschlossen werden, weil man sie als Störfaktor ansieht. Wie sollen die Leute denn daran arbeiten, wenn man sich verstecken soll um bloß niemanden zu stören? Zum Glück hab ich das in der Realität selten erlebt, lassen andere Hunde sich dadurch ablenken, dann geht man halt nicht gemeinsam auf den Platz und fertig.
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Also danke für die Beteiligung...
Es ging ja irgendwie teilweise von meinen ursprünglichen Fragen etwas weg.
Ich fasse mal zusammen, was ich so rausgezogen habe bzw. selbst schon beobachtet habe:
* Die Motivation zu bellen ist unterschiedlich (banal, aber ich schreibe es noch mal auf). Könnte Vorfreude sein, Frust, erlerntes Verhalten, etc.
* Beim Hundesport o.Ä. bellen manche Hunde, wenn sie dran sind und andere, wenn sie nicht dran sind (dann ist es vermutlich oft Frust?)
* Grundsätzlich ist eine gewisse Erregung auch förderlich, und manche Hunde/ Rassen vokalisieren eben dabei, andere weniger.
* Wenn das Bellen "sinnlos" / unerwünscht ist, wird versucht, das in den Griff zu bekommen, z.B. indem der Hund eine Auszeit im Auto bekommt und erst dann weitermachen darf, wenn er ruhig ist.
* Es ist eine Gratwanderung zwischen "Vokalisieren abstellen" und "nicht abstellen", weil man ja die Grundmotivation des Hundes zu arbeiten nicht zerstören will.
Meine Frage, die noch offen ist wäre: Wenn ein Hund z.B. in den Pausen, in denen er nicht dran ist, den Halter direkt anbellt (was ja sicherlich auch ein Zeichen für Arbeitswillen, aber auch irgendwie ein No-Go ist (also für mich wäre es das, wenn es dauerhaft und heftig ist)), wie geht Ihr da vor? Bzw. interessieren mich konkret Erfahrungen mit Methoden, die funktioniert haben.
Es geht wie eingangs geschrieben gar nicht um meine Hunde, mich interessiert das Thema einfach.
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Und ich hoffe, dass niemand in meinen Post reinliest, dass ich dann mit nem passionierten Arbeitshund nix machen würde. Keinesfalls. Nur halt eben in nem Umfeld, in dem das ok ist. Ich find halt, dass nicht meine Umwelt ausbaden soll, dass ich nen lauten Freakhund wollte.
Wer legt fest, welches Umfeld geeignet ist?
Da muss man sich einfach fragen, wie rum ein Schuh draus wird.
Stört den eigenen Hund das Bellen eines anderen Hundes bei der Arbeit, muss dann der andere Hund sich ändern oder sollte man dran arbeiten, dass der eigene Hund (und auch man selbst) die Ablenkung aushält?
Ja, ich finde Kreischen und Kläffen bei der Arbeit auch nicht toll - und sage das, als jemand der selbst einen Hund hat, der stark zum Kommentieren neigt- aber Training und Prüfung laufen nunmal nicht immer unter Idealbedingungen ab und auch in diesen Situationen müssen Hund und ich auf unserem Leistungspeak funktionieren können, also gehört das für mich zum Alltag dazu.
Auch der Nachwuchs wird lernen, sich zu konzentrieren, während nebenan die Agileute und Hunde brüllen und kläffen.
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Ich finde es spannend wie unterschiedlich man in unterschiedlichen Szenen mit der Erregungslage der wartenden Hunde umgeht. (Ich habe es so aufgefasst, dass es darum geht.)
Bei den Retrievern: Totenstille. Ich werde nie vergessen, wo ich bei der ersten Prüfung im Wald mit dabei war. Es war eine recht große Prüfung. Es wurde an drei verschiedenen Standorten einen Waldweg entlang gearbeitet, Außer der Schüsse hörte man nichts. Als ein unbedarfter Hundehalter gassigehend in den Weg einbog, sind dem fast die Augen ausgefallen angesichts der vielen wartenden und arbeitenden Hunde, die er nicht hat hören können vorher.
Nicht ganz so still, aber auch recht leise:
Eine Bekannte, die sich bisher in erster Linie im Hundesportbereich wie Agi etc. aufgehalten hat, war zum ersten Mal zum Zuschauen auf einer Meisterschaft für arbeitende Border Collies. Es waren um die 70 Starter herum. Es ist so, dass da durchaus mal hier und da ein Hund im Auto bellt, was aber recht schnell vom Besitzer abgestellt wird. Am Rand wartende Hunde verhalten sich still. Tun sie das nicht, wird man nach kurzer Zeit gebeten zu gehen. Sie sagte irgendwann ganz erstaunt wie ruhig es sei.
Tatsächlich war der Stress der vor allem wartenden Hunde beim Agility für mich ein Punkt, warum ich das nicht weiterverfolgt habe. Ich war damals in einer Trainingsgruppe, die für Turniere vorbereitet hat.
Für mich ist es keine Option in so einem Umfeld mit meinen Hunden zu trainieren. Es stresst uns.
Natürlich hat man bei einem jungen Hund Phasen, wo man an dem Thema arbeiten muss. Meine eigene jetzt knapp acht Monate alte Hündin kann ich derzeit nicht mehr an den Rand des Hütetrainings mitnehmen, weil sie dort kreischkläffend in der Leine hängt.
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Also mein Hund bellt auch, wenn er auf Seminaren ist. Andere Hunde sind seine Achillesferse bei Aufregung und ich trainiere mir da seit 3 Jahren nen Wolf dran, aber tiefenentspannt wird er denke ich nie sein, wenn wir auf einem Trainingsseminar mit anderen Hunden sind. Die einzige Alternative wäre daher, keinerlei Veranstaltungen in Präsenz mehr zu besuchen, was ich enorm schade fände. Und da unsere Trainerin selbst enorm laute Hunde hat, hat sie da auch viel Verständnis.
Dass andere Teilnehmer*innen sich gestört fühlen könnten, ist mir noch nie in den Sinn gekommen, ehrlich gesagt. Also ich persönlich würde eher nicht an Hunde-Gruppen-Veranstaltungen teilnehmen, wenn mich bellen wirklich stören würde, muss ich sagen.
Ich gehe aber auch viel auf Seminare zu Spürhundearbeit, was ja als Beschäftigung wie gemacht für - ich sage das liebevoll - "verhaltensauffällige Hunde" ist. Daher kenne ich das auch einfach nur so, dass man da sehr tolerant gegenüber nicht "perfekt erzogenen" Hunden ist. Bei Sportarten, bei denen leise sein Vorgabe ist, ist das natürlich anders.
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Lustigerweise schaltet z.b. Liano komplett aus sobald die Geräte kein Thema mehr sind. Also nix von wegen Turnieratmosphäre und der Hund dreht durch. Ich war im Sommer bei uns auf nem 160 Starter Turnier zu Gast und der Zwerg ist da rum gestiefelt als wäre er daheim im Wohnzimmer
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Ich hab hier ein Exemplar was aktuell auf dem Platz extremviel bellt und der generell sehr kommunikativ ist. Wir sind in einem Erziehungskurs und der Trainer wusste schon vorher, dass der Hund das macht (wir sind auch im Einzeltraining). Er fand das für die anderen offensichtlich zumutbar und somit dürfen wir zum Glück teilnehmen. Sky hält es einfach noch nicht aus zu warten, Stress pusht ihn hoch usw. Natürlich ist das Ziel des ganzen das er das irgendwann sein lässt. Aber aktuell weiß er noch nicht wohin mit sich. Man sieht aber tatsächlich das es von mal zu mal (je nach Gemütszustand) minimal besser wird und das bellen aufhört. In den ersten Stunden des letzten Kurses hat er durchgehend gebellt. Auch wenn man was mit ihm gearbeitet hat. Mittlerweile bellt er wenn er keine Aufgabe hat und zum Ende der Stunde hin wird es auch von mal zu mal besser. Wir brauchen diese Übungen, im Einzeltraining macht er es nicht. Daher bin ich sehr froh das wir daran teilnehmen dürfen. Im ersten Kurs tat mir die andere Teilnehmerin schon sehr leid, obwohl ihr Hund gar nicht drauf reagiert hat. Aber natürlich ist es trotzdem nervig (ich finde es ja auch nervig).
Aus diesem Grund gehe ich aber auch in keine andere Gruppenstunde. Hatte mal Hoopers oder Agility überlegt als Beschäftigung. Aber das finde ich 1. den anderen Gegenüber unzumutbar und 2. würde es meinem Hund auch nicht gut tun dann auch noch einen Sport zu betreiben der ihn eh hochpusht und er nur noch mehr kläfft. Ich finde die kläffenden Hunde die man oft auf Agility Turnieren sieht furchtbar. Purer Stress (empfinde ich zumindest so) und das will ich für meinen Hund nicht.
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