Schwierige Hündin und Auslastung

  • Der Hund ist ein Schäferhund-Mix und mit 8 Monaten eingezogen.

    Er war ca. 9 Wochen alt und wurde bei Tiffy92 abgeliefert, weil der ursprüngliche Käufer den Welpen doch nicht mehr wollte.


    Ansonsten stimme ich deinem Posting komplett zu.

    Und nicht zu vergessen, sie schrieb, dass ihr Partner keine Erfahrung mit Hunden hat und mittlerweile eingestanden hat, dass er vor großen Hunden Angst hat.


    Da jetzt durchzusetzten, dass das Kleinkind mit dem wirklich großen Hund leben muss, der Partner auch (der dann wohl keine wirkliche Hilfe sein wird) ?

    Allen Respekt, dass du Tiffy92 so offen geschrieben hast über eure Situation, deine Sorgen, und ich drücke alle Daumen für dich, dass - wenn du das willst - ein gutes Zuhause für deinen Hund findest :gut:

  • Hey ihr Lieben ich gebe mal ein Update:


    Nachdem wir uns für die Abgabe entschieden haben, kam ich einige Wochen überhaupt nicht mehr mit ihr zurecht... ich habe mich völlig von ihr distanziert, sie immer mehr aus dem Familienleben ausgeschlossen und mein Stresspegel war am explodieren, da sie natürlich darauf reagiert hat. Ich habe alle möglichen Kontakte aktiviert, die für eine Abgabe hilfreich sind. Sie ist mich nur noch angegangen (nicht böswillig, aber energisch, permanent mit der Schnauze, springen, aus Frust etc)- sogar im Freilauf hat sie überhaupt nicht mehr funktioniert. Ich wusste ich bin ihr gegenüber unfair und sie reagiert nur auf das was ich ihr vermittel, aber ich war völlig fertig. Irgendwann musste ich gezwungenermaßen innehalten und mein Verhalten um 180 Grad umkrempeln, da es so absolut kein Zustand mehr war. Also hab ich die Zähne zusammengebissen und alles wieder auf null gesetzt. Zufällig habe ich genau als ich damit angefangen habe, habe ich zwei wirklich erfahrene Hundehalter mit Schäfererfahrung getroffen, die angeboten haben sie zu nehmen, falls alle Stricke reißen und mir eine Hundetrainerin empfohlen. Am selben Tag habe ich eine Dame die mir angeboten hat, mit ihr die große Runde zu gehen, falls ich mal Bedarf habe, da ihr Hund kürzlich verstorben ist. Nun- was soll ich sagen. Mir ist mit einem Schlag gefühlt die ganze Last und der Stress von den Schultern gefallen. Ich habe kurz darauf an ihrer Auslastung geschraubt und auch dass sie viel lieber vom Boden oder aus der Hand frisst als aus dem Napf und vorallem halbfeuchtes Futter mag! Das hat mir super in die Karten gespielt und tatsächlich funktioniert es mittlerweile so viel besser mit ihr. Auch mein Sohn ist plötzlich entspannter geworden! Bald kommt eine neue Hundetrainerin, deren Methoden nichts mit aversiver Korrektur zu tun haben sollen (ich fasse sie übrigens nur noch zum streicheln an und auch die Hausleine habe ich verworfen- es funktioniert viel besser so). Sie ist nun seit 4 Tagen Läufig und kann zum Rennen nicht mehr in den Auslauf, aber auch hier habe ich anscheinend das perfekte Maß an Auslastung ohne Freilauf gefunden.


    Also ich werde sie nun doch noch nicht aufgegeben!


    EDIT: die Hundetrainerin die kommt hat selbst 2 jüngere Kinder und ist erfahren mit Gebrauchshunden. Das unterscheidet sich auch stark von der Trainerin davor!

  • manchmal muss man den Talboden erreichen ,bevor es aufwärts gehen kann. Sehr hart, aber sehr lehrreich.


    Schön dass du ein Update hier geschrieben hast.

    Und dass du offensichtlich an gute Leute geraten bist.

    Ich hoffe mit der Trainerin geht es nochmals grosse Schritte vorwärts

  • Findet Dein Mann es denn auch ok, dass der Hund bleibt?

    Der muss das Tier auch händeln können, und wenn der weiterhin Angst vor ihr hat, wird das nichts.


    Ein unsicherer Schäferhund wird kein in sich ruhender Labrador, egal, wie viel man mit dem trainiert.


    Mir wäre so ein Tier mit einem kleinen Kind im Haus zu riskant.

    Kleine Kinder benehmen sich immer mal unvorhersehbar, egal, was man ihnen sagt.

    Spätestens, wenn Dein Sohn selbst Besuch bekommt, muss man den Hund immer sicher wegsperren, denn fremde Kinder wissen u.U. gar nicht, wie man mit einem Hund und schon gar nicht mit so einem Hund umgehen muss.


    Mir ist ein Rätsel, warum man sich mit einem kleinen Kind und einem Mann, der nicht auf Gebrauchshunde steht, so ein Kaliber anschaffen muss, anstatt einen familientauglichen Hund zu nehmen.

  • manchmal muss man den Talboden erreichen ,bevor es aufwärts gehen kann. Sehr hart, aber sehr lehrreich.


    Schön dass du ein Update hier geschrieben hast.

    Und dass du offensichtlich an gute Leute geraten bist.

    Ich hoffe mit der Trainerin geht es nochmals grosse Schritte vorwärts

    Ich dachte echt nicht, dass hier eine Wendung möglich ist. Ich bin auch sehr überrascht, dass mein Sohn jetzt anders auf sie reagiert. Es ist natürlich noch viel Luft nach oben aber er merkt mittlerweile zb dass sie manchmal wirklich nur an ihm vorbeilaufen möchte und nicht direkt zu ihm,. Auch möchte er nicht mehr ständig, dass sie weg gehen soll aus dem Raum in dem er sich aufhält. Generell ist er ein Stück positiver auf sie zu sprechen.


    Das mit dem Napf habe ich zufällig rausgefunden indem ich einfach Mal (nachdem sie wieder nur einen Krümel rausgefressen hat) reingegriffen habe und ihr die Brocken hingeworfen habe. Die hat restlos jeden Brocken com Boden gefressen. Wenn ich ihr eine Hand voll Futter hinhalten frisst sie es auch weg. Sobald es aber im Napf ist nimmt sie nur zaghaft 3-10 Stück und geht. Sie holt sich meist die Stücke einzeln raus, lässt sie auf den Boden fallen und frisst sie dann erst. Sie meidet den Napf an sich nicht. Auch beim Clickern nimmt sie problemlos soviel wie ich clicker. Aus dem Napf frisst sie nur Nassfutter (sofern es das ist was sie mag). Ansonsten hungert sie lieber.

    Der Napf steht nicht erhöht. Ich kann das mal probieren. Ich habe auch bereits verschiedene Orte in der Wohnung getestet. Alles das selbe. Sie frisst eigentlich nur zuverlässig Käse/Wurstzeug (mal als Leckerlie), Nassfutter Lukullus Gusto (Lamm oder Fisch) und Platinium Lamm-Reis (ist OK) und Wildborn Fisch (gerne). Ich kann ihr aber auch nicht täglich das selbe hinstellen, weil sie dann wieder nach einer Weile lieber gar nicht frisst. Da bringt auch sie hinstell/wegstell Methode nix... Schon alles ausprobiert. Momentan fahre ich mit den oben genannten Sorten im Wechsel gut, nachdem sie nach 1 1/2 Monaten das Vet-Concept Lamm plötzlich auch nicht mehr wollte. Dadurch dass man von den halbfeuchten Sorten weniger füttern muss, bekomme ich auch die passende Ration mit clickern etc. gut in sie rein. Wenn ich mich da gar nicht hinter klemme magert sie ab, statt ordentlich zu fressen... Es ist mittlerweile schon besser geworden, seit ich rausgefunden habe, dass sie kein Huhn verträgt (sie haart und kratzt sich bei Huhn wir bekloppt) und keine großen Brocken mag.. Anfangs war es schlimmer und es war auch schwierig, weil sie auch nicht aus der Hand wollte und auch fast alles an Leckerlies schnell blöd fand.


    Ich werde den Napf mal erhöht stellen! Ich berichte!


    Hat jemand eine Idee ob und was ich hier beim Tierarzt genau abchecken lassen könnte? Zähne sollen wohl in Ordnung sein und auf Sehnen/Kauhaut etc kaut sie gerne Rum.


    Shadow Walker


    Sie war nicht geplant und kam durch einen Zufall zu mir und wir haben bereits geplant, dass ein Hund einziehen soll also hat es einfach gepasst. Auch ist es nicht mein erster Schäfer-Mix und auch nicht mein erster Welpe. Bisher reagiert sie auf seine unvorhersehbaren Sachen sehr freundlich- beide haben absolut feste Regeln und sind immer unter Aufsicht. Das einzige Problem ist, dass sie aufdreht, wenn er anfängt zu schreien während sie in seiner Nähe ist. Aber das was ich daraus beobachten konnte ist, dass sie mir einfach nur beschwichtigen will und das Aufdrehen als Überspringshandlung erfolgt und wenn ich sie dann noch aus der Situation Rausnehmen muss, damit sich alles beruhigt, dann reagiert sie eben auf meine körperliches eingreifen (zb am Halsband nehmen oder körperlich aus dem Zimmer schieben) mit Frust gegen mich. Hier brauche ich einen anderen Weg.


    Mein Mann möchte eigentlich nur, dass ich Happy mit der Entscheidung bin. Es ist für ihn belastend, aber hauptsächlich wegen der Allergie. Sie kurz rausbringen zum lösen ist okay. Er mag ja Hunde und möchte auch nicht wirklich, dass sie weg muss. Meinen Althund hat er auch rausgebracht und der war ebenfalls ein großer Schäfer-Mix mit wirklich starker Artgenossen Problematik. Er kannte ihn aber auch 10 Jahre und hatte Vertrauen zu ihm. Unsere jetzige Hündin ist ja noch Recht frisch und jung- mein Mann braucht da mehr Zeit. Inwiefern er die Angst los wird ist natürlich nicht absehbar, aber ja ich möchte auch nicht, dass er sich nicht mehr wohl fühlt, aber wir halten die Kommunikation offen und für mich ist es so oder so diesbezüglich keine leichtfertige Entscheidung- egal in welche Richtung. Ich muss ihm da ja auch Vertrauen, wenn er trotz allem sagt es ist für ihn in Ordnung wenn sie bleibt. Und das tut er.


    Ich werde auch die neue Hundetrainerin nach ihrer ehrlichen Meinung fragen, wie sie meine Hündin einschätzt.

  • Ich werde den Napf mal erhöht stellen!

    Sonst wechsel mal den Napf oder wasch ihn richtig gründlich mit heissem Wasser.


    Ich kenn das Verhalten von meinem Rüden genau in derselben Ausprägung. Entweder war irgendwas mit dem Napf oder dem Trockenfutter (Bauchweh o.ä) und er hat es sonst gefressen aber nicht mehr aus dem Napf selber.

  • Das mit dem Napf habe ich zufällig rausgefunden indem ich einfach Mal (nachdem sie wieder nur einen Krümel rausgefressen hat) reingegriffen habe und ihr die Brocken hingeworfen habe. Die hat restlos jeden Brocken com Boden gefressen. Wenn ich ihr eine Hand voll Futter hinhalten frisst sie es auch weg. Sobald es aber im Napf ist nimmt sie nur zaghaft 3-10 Stück und geht. Sie holt sich meist die Stücke einzeln raus, lässt sie auf den Boden fallen und frisst sie dann erst. Sie meidet den Napf an sich nicht. Auch beim Clickern nimmt sie problemlos soviel wie ich clicker. Aus dem Napf frisst sie nur Nassfutter (sofern es das ist was sie mag). Ansonsten hungert sie lieber.

    Ich war verzweifelt, weil meine Hündin plötzlich so gut wie nichts mehr aus ihrem Napf gefressen hat. Sie hat überall, jederzeit und alles gefressen, nur nicht daheim aus dem Napf. Ab und zu ein paar Bröckchen, das wars. Ich hab den Napf erhöht, woanders hingestellt, hat alles nichts genutzt,

    Als sie bereits 1,5 Kilo abgenommen hatte, bei 17 Kilo, bin ich endlich drauf gekommen was los ist.

    Sie hatte Angst vor ihrem Napf, hab ich ihr den unter dir Nase halten wollen, ist sie zurück gewichen, wie der Teufel vorm Weihwasser, während sie aus der Hand gefressen hat.

    Ich habe gegoogelt und es gibt offenbar eine Menge Hunde, die ebenfalls Angst vor ihrem Napf haben.

    Davon sind alle Rassen und jedes Alter betroffen auch das Material der Näpfe ist völlig unterschiedlich. Ihr Napf war aus Edelstahl, ev. hat sie einen elektrischen Schlag bekommen, ich weiß es nicht. Manche HH kommen drauf warum diese Angst, andere nie.

    Ich hab ihr Anfangs das Futter auf den Boden gelegt, sie hat sofort gefressen wie ein Scheunendrescher.

    Jetzt hat sie eine Keramikschüssel, die ich beim Fressen halten muss, also eigentlich sitze ich im Schneidersitz bei ihr und hab den Napf auf dem Oberschenkel. Alleine aus der Schüssel frisst sie immer noch nicht.

    Mittlerweile hat sie wieder ordentlich zugenommen und ich bin jedes Mal überglücklich wenn sie ihr Futter bis zum letzten Stückchen verdrückt.

    Ich schreib Dir das, weil mir das Verhalten Deiner Hündin soooo bekannt vorkam und es die Erklärung sein könnte, was Dir ev. Sorgen erspart, so wie ich sie mir wochenlang gemacht habe. :sweet:

  • da sie Allergikerin ist, können negative Verknüpfungen in Bezug auf Futter sehr schnell entstehen.


    Aber bitte lass den Hund vom Orthopäden checken. Ob wirklich alles ok ist.

    Grosses Blutbild mit Schilddrüse gleich mit.


    Körperliche Probleme befeuern gewisse Verhaltensweisen.

    Das ist auch wichtig für die Trainerin.


    Es nützt nichts am Verhalten herum zu schrauben, sollten im Körper zB Schmerzen vorhanden sind die aber niemandem bisher aufgefallen sind.


    Dann kommt man mit dem Training nicht weiter.


    Übrigens befeuern Schmerzen auch Ängste, Aggressionen, Fehlverhalten und Hibbeligkeit.

  • Mein Hund mochte von Anfang an auch keine Metallnäpfe, weder zum trinken noch zum fressen. Wir nehmen Kunststoff, Keramikteller oder Glasschüsseln.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!