Müssen moderne Hunde es heutzutage tolerieren, von jedem angefasst zu werden? Warum ja bzw warum nein?

  • Meine Erfahrung/Einstellung:

    In der Theorie, nein.

    In der Praxis, leider ja.


    Wie schon geschrieben, packt der Hund zu, hab ICH das Problem.

    Ich kann nur sagen, in 16 Jahren Hundehaltung sind mir die undenkbarsten Szenarien untergekommen. Während ich an der 1m-Leine dran war |)

    Es wurde sogar schlimmer als der Hund offensichtlich älter wurde. Zum Glück hat er da auch nicht mehr viel mitbekommen.


    Bokey hatte ein Thema mit Menschen, lebenslang, ich bin trotzdem problemlos mit ihm durch die Welt gegangen, auch wenn ich auf viele Erfahrungen hätte verzichten können.

  • Hier wird ja fast nur von Extremen berichtet.


    Führe ich meinen Hund in der Öffentlichkeit, dann muss er entweder gesichert sein oder ‚harmlos‘. Oder ich kann wirklich komplett ausschließen, dass irgendwer an den Hund ran kommt (ambitioniert).

    Ich bin der Meinung mit der Dummheit anderer Menschen muss man einfach rechnen. Dass die Mutter gerade nicht aufpasst kann doch keine Legitimation sein ein Kleinkind zu beißen. Und die können das im Zweifel auch einfach nicht einschätzen.


    Und wenn der Gesetzgeber das erlauben würde, dann warte ich nur auf den ersten Idioten, der das ausnutzt, weil sein Hund gebissen hat.


    Ich schütze meinen Hund zu gut es geht, geht das nicht, warum auch immer, dann darf er nicht beißen. Punkt. Dass ich so Situation nicht okay und gefährlich finde steht auf einem anderen Blatt.

  • Nö, muss er nicht.


    Ich weiß nicht wie man auf das schmale Brett kommt, dass der Hund als eigenständiges Wesen alles tolerieren und ohne Gegenwehr mit sich machen lassen muss.

  • @Shepweiler
    Die Idee einer Gefährdungshaftung ist, dass der Tierhalter unabhängig von einem eigenen Verschulden haftet, einfach weil er mit der privaten Tierhaltung eine Gefahrenquelle eröffnet hat. Daran finde ich soweit auch nichts schlimmes. Die "Dummheit" von Mitmenschen wird insoweit berücksichtigt, dass ihnen ein Mitverschulden zugesprochen wird, wenn sie fähig gewesen wären, eine Situation als gefährlich zu erkennen. Kurz gesagt, der Hundetrainer bekommt eher eine höheres Mitverschulden zugesprochen als ein 4-jähriges Kind. Für den Hundehalter mit einer Tierhalterhaftpflichtversicherung ist das aber alles nur sekundär interessant.

    Was viel mehr tangiert, ist die ordnungsrechtliche Betrachtung und die Einstufung des Hundes als gefährlich. Die Behörde interessiert es nämlich nicht, wie ein Fall haftungstechnisch entschieden wird oder ob es einen strafrechtlichen Aspekt gab. Für die Einstufung reicht die sich erwiesene Bissigkeit des Hundes.

    Apropos strafrechtlicher Aspekt. Ein Hundebiss zieht in der Regel auch immer strafrechtliche Ermittlungen aufgrund einer fahrlässigen Körperverletzung nach sich. Wer sich also vor dem Biss bereits bewusst war, dass sein Hund in einer bestimmten Situation evtl. Beißen könnte, der sollte dies danach lieber nicht zu laut sagen ...

    Ja genau.

    Mal ganz krass formuliert beim Thema gefährlicher Hund - von ihm wird mehr verlangt als von einigen Menschen. Und genau das finde ich skurril.


    In meinem Fall hätte der Hund vermutlich weder geschnappt noch gebissen. Aber da bin ich eben bei - es ist und bleibt ein Tier. Und somit bleibt für mich immer ein winziger Funke Restrisiko. Ich würde für absolut keins meiner Tiere meine Hand für ins Feuer legen. Egal wie lieb sie sonst immer sind.


    Bedeutet das jetzt im Umkehrschluss jeder Hund muss eben permanent mit Maulkorb und Leine laufen, damit ich und der Hund sicher vor sowas sind. Weil ich eben nicht alles kontrollieren kann. Das wäre ja letztlich die Konsequenz damit es eben niemals zu einem Biss aus irgendeiner Situation heraus kommt, die vielleicht völlig unverschuldet ist. :dizzy_face:

  • Bedeutet das jetzt im Umkehrschluss jeder Hund muss eben permanent mit Maulkorb und Leine laufen, damit ich und der Hund sicher vor sowas sind. Weil ich eben nicht alles kontrollieren kann. Das wäre ja letztlich die Konsequenz damit es eben niemals zu einem Biss aus irgendeiner Situation heraus kommt, die vielleicht völlig unverschuldet ist. :dizzy_face:

    Sicher vor einer behördlichen Einstufung?
    JA

  • Für mich ist das die falsche Fragestellung.

    Muss ich mich als Hundehalter darauf einstellen, dass Menschen so dum...däml...nai...ähm... vertrauensselig sind, dass sie einfach jedes Tier in Reichweite angrabschen und mein Hund dafür den Preis bezahlen muss?

    Das triffts glaub ich besser.


    Wenn Menschen selbst im Zoo so clever sind, ihre Kinder über Gehege zu halten oder die Tiere provozieren zu lassen - warum sollte es bei so etwas alltäglichem wie Hunden anders sein?

  • Nö, darauf sollte sich niemand verlassen, dafür sind zu viele Idioten mit und ohne Hund unterwegs. Ich denke, die Mehrzahl der Hunde ist okay, mein Hund würde definitiv kein Kind beißen, egal wie unbeholfen es auf ihn zukommt und streichelt. Er ist völlig entspannt. Im Biergarten ist er bei mir unterm Tisch, im Bus zwischen meinen Beinen. In der Öffentlichkeit muss ich dafür sorgen, dass er unter keinen Umständen andere Menschen gefährdet. Das erwarte ich auch von anderen Hundebesitzern. Nichtsdestotrotz bin ich auch Mutter und das erste was mein Kind gelernt hat, als es mobil wurde, dass es weder an andere Hunde, noch an Pferde oder sonstwas geht. Natürlich bleibt das Kind trotzdem unter meiner Aufsicht.

  • Nö, wo kommen wir denn hin wenn man jeden und alles einfach antatschen darf, aber jegliche negative Reaktion darauf ein tabu ist?


    Ich möchte nicht von jedem betatscht werden, also haben meine Hunde das selbe Recht.

    Anfassen darf man die nur, wenn die angefasst werden wollen. Wenn Hund das nicht möchte ( egal warum), hat man das zu akzeptieren.

    Ausnahme ist bspw der Tierarzt, da müssen die ja angefasst werden ob die wollen oder nicht.


    Allerdings rechne ich damit dass es Menschen gibt die diesbezüglich entweder unbedarft oder Respektlos sind, deshalb gibt's ab ner bestimmten Menschendichte eh Maulkorb.

    Hab allerdings auch Hunde die beide absolut garnichts von fremden Menschen wissen möchten.

    Lilo findet jegliche Interaktionen doof und fremde aus Prinzip gruselig bis scheiße, der Zwerg hingegen interessiert sich 0 und möchte einfach nur seine Ruhe haben.

    Susi damals war mit vielen Menschen nett, war aber irgendwann schreckhafter und körperlich eingeschränkt, die durfte ebenso niemand anfassen.


    Also kurz gefasst :

    Meine Hunde müssen es nicht tolerieren, die haben den selben Respekt und individuellen Raum verdient wie jedes andere Lebewesen auch. Jedoch ist es meine Pflicht dafür zu sorgen dass trotzdem nichts passieren kann.

  • Meine Hunde müssen sich absolut nicht anfassen lassen, aber es ist meine Verantwortung dass nichts passiert.


    Wenn die Hunde aber gleich schnappen/beissen würden, hätten sie einen MK drauf.


    Vor dem Laden lasse ich die Hunde nie, selbst wenn Menschen Auslöser sind, schuld/ausbaden müssen die Hunde.

  • Bedeutet das jetzt im Umkehrschluss jeder Hund muss eben permanent mit Maulkorb und Leine laufen, damit ich und der Hund sicher vor sowas sind. Weil ich eben nicht alles kontrollieren kann. Das wäre ja letztlich die Konsequenz damit es eben niemals zu einem Biss aus irgendeiner Situation heraus kommt, die vielleicht völlig unverschuldet ist. :dizzy_face:

    Sicher vor einer behördlichen Einstufung?
    JA

    Und um nicht mit einem Bein im Knast zu stehen wie es so schön heißt 🤣


    Eben genau das finde ich eben naja fragwürdig/seltsam/skurril sucht euch was aus.

    Natürlich unter dem Aspekt das es eben Tiere sind, wo eben doch immer ein Fünkchen Restrisiko besteht.


    Mal ernsthaft Nachbars Katze darf draußen Menschen beißen wenn sie sie doof findet und man sie unbedingt einengen und anfassen muss. Die bekommt eben keine Einstufung. Warum wird vom Hund so viel mehr verlangt…


    Es gibt wie es so schön hieß Idioten mit und ohne Leine. Ich finde es traurig, dass eben genau da nicht unterschieden wird.

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