DUH fordert Böller- und Feuerwerksverbot noch für 2023

  • In eigenen Worten:

    Ja, sie stimmt absolut zu, dass da erheblicher Stress, Gefahren und Leiden für Haus-, Nutz- und Wildtiere vorhanden sind.

    Sie nimmt diese Thematik auf jeden Fall in ihre Arbeit auf - diese Stelle ist noch relativ neu.

    Und sie sagt auch, dass es ein Unding ist, dass es derzeit keine rechtlichen Bestimmungen in Bezug auf Mindestabstände zu Tierhaltungen (Nutztiere, Zoos, Tierheime, etc.) gibt.

    Nach meinen Erfahrungen wird man immer leider solche Antworten bekommen ohne das leider Groß etwas passiert.

    Man ist sich dann doch selber der nächste und muss sehen wo man bleibt. Gerade in der Politik ist das leider so.


    Lg
    Sacco

  • Dieses Jahr am 1.01. hätte der Hund einer Bekannten fast eine Pfote verloren wegen der Knallerei. Es war hellichter Tag, sie war mit Hund auf der Koppel bei ihrem Pferd (Stallzelthaltung mitten in der Pampa), als die Knallerei losging. Pferd kriegte Panik, Hund ebenfalls, sie war komplett überfordert und musste das Pferd unter Kontrolle kriegen, das einen Satz zur Seite machte, auf der Hundepfote landete und dort alle Zehen quetschte. Zum Glück war der Boden matschig, sonst wären die Knochen komplett zerbröselt. Wochenlang ging der Heilungsprozess und eine Zehe hätten sie fast amputieren müssen.

    Die Verursacher, Nachbarn auf der anderen Straßenseite übrigens, haben sie nur ausgelacht, als sie sie zur Rede gestellt hat, und munter weitergeböllert.

  • Zumindest einige Tierbereiche sind in AT besser geschützt.


    §23 1. SprengV (Deutschland)


    (1) Das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen ist verboten.


    § 38 Pyrotechnikgesetz (Österreich)


    (2) Die Verwendung pyrotechnischer Gegenstände und Sätze innerhalb und in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Gotteshäusern, Krankenanstalten, Kinder-, Alters- und Erholungsheimen sowie Tierheimen und Tiergärten ist verboten. [Hervorhebung d. Red]
    [Ausnahmen in Abs. 3, falls Hauptwirkung keine akustischen Effekte aufweist.]

    (5) Die Verwendung pyrotechnischer Gegenstände und Sätze in der Nähe von leicht entzündlichen oder explosionsgefährdeten Gegenständen, Anlagen und Orten, wie insbesondere Tankstellen, ist verboten.

  • Dieser Satz ist tatsächlich ein Novum hier in der Region:


    "Die Stadtverwaltung macht darauf aufmerksam, dass das Abbrennen von Silvesterböllern in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie Kinder-, Alten- und Pflegeheimen ebenfalls verboten ist. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, auch in der Nähe des Tierparks Röhrensee, des Tierheims und des Umweltinformationszentrums Lindenhof keine Feuerwerkskörper abzubrennen und Rücksicht auf den dortigen Tierbestand zu nehmen."


    Stadt erlässt Verbot: Kein Silvester-Feuerwerk in Bayreuths Innenstadt - Nordbayerischer Kurier
    Die Stadt Bayreuth erlässt zum Jahresende erneut ein Verbot fürs Abbrennen von Feuerwerkskörpern an Silvester und Neujahr. Das Verbot gilt für weite Teile der…
    www.kurier.de


    Meine Gemeinde kriegt so einen Satz (der rechtlich keine Bedeutung hat) auch dieses Jahr nicht hin, um die dörflichen Tierhaltungen vor Beschuss mit Böllern zu schützen.

  • 100 m im Umkreis von zb Altenheimen sind Feuerwerk,,Böller etc ja auch verboten (zumindest hier), . Wir wohnen direkt neben einem Altenheim mit betreutem Wohnen und da schert es die "Kampfböllerer" herzlich wenig.

    Wenn es komplett im Ort verboten wäre und es, wenn es denn sein muss, außerhalb ein professionelles Feuerwerk geben würde, wäre auch eine Überwachung bzw ein Eingreifen von Polizei bei Böller im Ort viel einfacher..

  • 100 m im Umkreis von zb Altenheimen sind Feuerwerk,,Böller etc ja auch verboten

    100 m sind ja lächerlich! Die illegal importierten "Polen-Böller" sind kilometerweit zu hören - das macht sie ja gerade erst so attraktiv!

    Wenn es komplett im Ort verboten wäre und es, wenn es denn sein muss, außerhalb ein professionelles Feuerwerk geben würde, wäre auch eine Überwachung bzw ein Eingreifen von Polizei bei Böller im Ort viel einfacher.

    Einmal umformuliert:

    "Wenn es komplett in Deutschland verboten wäre [...], wäre auch eine Überwachung bzw ein Eingreifen von Polizei bei Böller [...] viel einfacher."


    Ein landesweites Verbot würde gar nicht so viele Arbeitsplätze zerstören. Es gibt genug zu tun bei Konzerten und Shows (Bühnentechnik), in Freizeitparks, bei Großveranstaltungen.

    Die Silvesterknaller, um die es hier geht, werden eh alle in Billiglohnländern hergestellt (und höchstens mit "deutschem" Etikett weitergehandelt). Ein Verbot würde also in Deutschland kaum Arbeitsplätze in der Herstellung vernichten. Und wem wirklich ohne Alternative die Lebensgrundlage zerstört wird, der soll meinetwegen doppeltes Bürgergeld bekommen, das dürften in der Summe vergleichsweise "lächerliche" Beträge sein.

  • Wenn es komplett im Ort verboten wäre

    Wären die Auswirkungen auf Natur und Wildtiere NOCH schlimmer, wenn sich das Geböllere dann lediglich in die "Aussenzonen" verlagert, statt weniger wird.


    Ein landesweites Verbot würde gar nicht so viele Arbeitsplätze zerstören. Es gibt genug zu tun bei Konzerten und Shows (Bühnentechnik), in Freizeitparks, bei Großveranstaltungen.

    Eine vom Gefühl her ja eher wohlmeinende Branche wird bei der Thematik gern vergessen: all die Hersteller von Silvester-Beruhigungsmitteln für verängstigte Haustiere. Ich will gar nicht wissen, um was für Summen es da geht.


    .....


    Wegen der Traurig-Smileys unter meinem Beitrag weiter oben: ich sehe es eigentlich als Fortschritt, dass die Thematik "Rücksicht auf Tierhaltungen/Tierheim und Co" überhaupt endlich mal thematisiert wird, das gabs hier in der Region im Vorfeld noch nie.

    Hier in der eigenen Gemeinde wird das noch ein paar Jahrzehnte dauern, aber in Teilen der Bevölkerung regt sich zunehmend Widerstand, ein Großteil ist schon weg vom "da muss man irgendwie durch" und auf dem Weg zu "man müsste was dagegen unternehmen". Das dauert halt.

  • Wären die Auswirkungen auf Natur und Wildtiere NOCH schlimmer, wenn sich das Geböllere dann lediglich in die "Aussenzonen" verlagert, statt weniger wird.

    Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.

    Es geht nicht darum, dass jeder wild in den Aussenbereichen rümböllern darf, sondern dass an einer sorgfältig ausgewählten Stelle ein professionelles Feuerwerk stattfindet, das dann in ner Viertelstunde vorbei ist.


    Ich selber bin absolut für ein landesweitens Verbot, deshalb habe ich diesen Thread ja auch eröffnet.

  • Ich mache mir wenig Hoffnung, dass das besser wird. Der Staat kapituliert vor gewaltbereiten Menschen, die sich weder um Gesetze scheren, noch um Anstand und Menschlichkeit. Das ist das eigentliche Problem - die Berliner Polizei schreibt Bettelbriefe an Eltern von Jugendlichen, sie mögen doch bitte auf ihren Nachwuchs einwirken, damit weniger Einsatzkräfte angegriffen werden. Eine Berliner Zeitung schreibt dazu: "Ein ranghoher Polizeiführer: „Es ist eigentlich ein Armutszeugnis, dass die Polizei einer europäischen Hauptstadt zu solchen Methoden greifen und Selbstverständlichkeiten kommunizieren muss, weil sie die gewaltbereite Jugend nicht mehr im Griff hat.“" Das kann man wohl sagen.

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