Welpe kommt nur in der Box zur Ruhe

  • Mir fallen hierzu zwei mögliche Szenarien ein:


    Nummer 1: Die Kleine kommt auf der Arbeit wirklich gut zur Ruhe, weil sie gelernt hat, dass du da nicht in dem Maß verfügbar bist wie daheim. Du arbeitest ja, hast Sachen zu erledigen und kannst nicht ständig mit deiner Aufmerksamkeit bei ihr sein. Es kann sein, dass sie dadurch ganz schnell verknüpft hat: Hier passiert eh nichts Spannendes für mich, also kann ich auch schlafen. In dem Fall wäre es an dir, diese Entspannung auch daheim zu etablieren - durch weniger Aufmerksamkeit, weniger Beschäftigung und mehr Ruhe im Alltag.


    Nummer 2: Die Kleine kommt zwar auf der Arbeit zur Ruhe, aber trotzdem ist der ganze Arbeitstag all in all (noch) zu viel Input für sie. Dadurch staut sich natürlich Aufregung auf, die dann abends daheim raus muss. In dem Fall würde ich eher tagsüber schauen, an welcher Stelle sie Input erfährt (Menschen, die reinkommen und ihr Aufmerksamkeit widmen, andere Tiere etc.) und da schauen, ob sich das irgendwie für die nächste Zeit zurückschrauben lässt.


    Die Version Nummer 3, dass sie tatsächlich unausgelastet ist, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. In dem Alter finde ich einen ganzen Arbeitstag + Spiel daheim + Gassi + Spiel mit anderen Hunden + Welpenschule schon ein ordentliches Programm. Gut, ich komme auch aus dem Tierschutz-Bereich und habe vorwiegend mit schlecht aufgezogenen und sozialisierten Welpen zu tun, die alles "neu" kennenlernen müssen. Das ist sicher nochmal etwas anderes als ein umweltsicherer Welpe vom Züchter. Trotzdem können die Kleinen - egal woher - einfach noch nicht soo viele Reize verarbeiten. Und gerade bei den Schäfer- und Hütehundigen, die ja per se recht reizoffen sind, ist es meiner Erfahrung nach tendenziell schneller zu viel als zu wenig.


    So oder so würde ich das mit der Box erstmal beibehalten, es funktioniert ja. Um die Box langsam abzubauen, könntest du mal versuchen, die Box, sobald sie schläft bzw. zur Ruhe kommt, aufzumachen. Je nach Hund musst du da eventuell sehr kleinschrittig vorgehen, damit sie nicht sofort wieder hochfährt. Aber nach und nach sollte sie dadurch auch bei geöffneter Box zur Ruhe kommen. Eine hundefreundlichere Alternative zur Box wäre eventuell ein Laufstall: Damit hätte sie mehr Platz und Bewegungsfreiheit, wäre etwas mehr am Alltag beteiligt und trotzdem hätte sie einen abgetrennten Bereich, in dem sie nichts kaputt machen und zur Ruhe kommen kann.

  • Was meinst du genau mit ausgedehnte Spaziergänge? Was genau macht ihr in dieser Zeit?

    Wir haben einen kleinen Bach in der Nähe da gehen wir lang. Sie kann die Enten beobachten manchmal trifft sie da einen Hund und wir machen kleine Futtersuchspiele laufen, ein bisschen spielen fangen je nachdem

    ok, dann stell ich die Frage nochmal präziser: wie und was genau und macht ihr in der gesamten Zeit? In welchen Situationen genau bleibt sie stehen? Was genau passiert vorher, dass sie dich ins Hosenbein beißt?


    Mein klassischer Spaziergang mit Daisy früher sah zB so aus: wir haben meistens die ersten Meter an der Straße Fuß geübt (welches ich schon Zuhause, also drinnen, aufgebaut hatte. Dann konnte sie von der Straße weg viel ohne Leine oder Schleppleine laufen. Zu dieser Zeit bestand der Spaziergang weitestgehend aus stehen und schnüffeln also effektiv gelaufen sind wir eher wenig. Schnüffelspiele habe ich auch gemacht aber je nach Tag und Aufregungslevel vom Hund. Daisy würde das Schnüffeln in aufgeregter Stimmung zB nur noch hibbeliger machen und sie könnte sich gar nicht konzentrieren


    Für mich klingt das bei dir nämlich so, als ob ihr eher viel an direkter Leine lauft oder trainiert aber wenig nach "Hund ist mal Hund" und geht Hundbedürfnissen nach. So nach Hund schläft viel (was ja grds. nicht falsch ist) und wenn wach, dann wird der Kopf weitestgehend angestrengt. Auch das Enten beobachten ist ja für so eine 11 Wochen (?) alte Maus schon anstrengend. Deswegen die konkrete Nachfrage. Korrigier mich, wenn ich da falsch liege.


    Aber nochmal die Frage: kommt das vermehrt abends auf?

  • Auch des Hinsetzen ist ganz normal.

    Verhaltensforscher haben Welpen beobachtet, die in einem großen Gehege aufwuchsen. In diesem Alter führten die Eltern sie nach und nach zu neuen Spielplätzen, der Hauptaufenthalt blieb aber der Bereich um die Höhle, den sie allein nicht verließen.

    Diese „ Ortsbindung“ wird sich in den nächsten Wochen nach und nach lösen. Ich würde den Welpen, wenn er sich hinsetzt, nicht zwingen. Lieber zurücktrödeln, noch ein bisschen schauen und schnüffeln, dann reicht es auch.

    Wenn er 6 monate alt ist, tut er das sicher nicht mehr…

  • die Kleine tönt irgendwie sehr normal.


    Mag ihren Ruheort, benimmt sich tadellos bei der Arbeit, hat dort Hundekontakt aber auch ihre Ruhe, benimmt sich altersentsprechend auf Spaziergängen und zerlegt Junghund typisch das Zeug, was verboten ist.


    Dass sie zu Hause weniger selbstständig zur Ruhe kommt kann mit deiner Aufmerksamkeit verbunden sein. Bei der Arbeit wird sie wahrscheinlich wenig beachtet. Zu Hause schon.

    Vielleicht hilft euch ein grosses Welpengitter, welches direkt an ihre Box angrenzt.

    Wenn sie ihre verrückten Momente hat , kann sie da mit was spielen, was kaputt machen oder selbstständig in ihre Box und schlafen.


    Dann kann man den Fokus vom Hund wegnehmen ohne dass der unterdessen innenarchitektonische Vorlieben umsetzt.

  • Das kommt dann mit der Zeit automatisch, dass die Box offen sein kann. Aber halt nicht mit 3 Monaten

    Und wie lange dauert es, bis der Hund nicht mehr in eine geschlossene Box gesperrt werden muss?


    Ich weiß, das Thema ist ein Dauerbrenner. Und es gibt sehr geteilte Meinungen darüber.

    Dass eine Unterbringung in einer geschlossenen Box nicht erlaubt ist, ist allerdings keine Meinungsfrage sondern klar geregelt.


    Hunde in Boxen sperren | HUNDESCHULE BOCHUM BELLT


    https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.bundestieraerztekammer.de/btk/dtbl/archiv/2022/artikel/DTBl_03_2022_Hundeboxen.pdf&ved=2ahUKEwjv7Kv-vcuCAxVLiv0HHThfDI0QFnoECBkQAQ&usg=AOvVaw1WUQsBo64ToDMoPNosEGzp

  • Ernalie

    Die kritische Boxendiskussion bezieht sich aber auf das Alleinlassen des Hundes in der Box, bzw. Das Einsperren eines Hundes, der lieber aktiv wäre.

    Hier tut die Besitzerin ihren müden Welpen in die Box, der pennt dann drin und wenn er wach wird, lässt sie ihn wieder raus. So hab ich das zumindest verstanden. Ich wüsste nicht, warum es besser wäre, den müden Welpen draußen zu lassen, bis er ûberdreht. Zumal die Phase, in der der Welpe ein „Höhlenwesen „ ist, eh bald zuende geht.

  • Ernalie

    Die kritische Boxendiskussion bezieht sich aber auf das Alleinlassen des Hundes in der Box, bzw. Das Einsperren eines Hundes, der lieber aktiv wäre.

    Hier tut die Besitzerin ihren müden Welpen in die Box, der pennt dann drin und wenn er wach wird, lässt sie ihn wieder raus. So hab ich das zumindest verstanden. Ich wüsste nicht, warum es besser wäre, den müden Welpen draußen zu lassen, bis er ûberdreht. Zumal die Phase, in der der Welpe ein „Höhlenwesen „ ist, eh bald zuende geht.

    So habe ich es auch verstanden und finde es völlig ok. Perfekt wäre wenn die Tür aufbleibt

  • Ich weiß - ich bin dumm - aber worum handelt es sich denn bei diesen "Boxen" immer - ich weiß gar nicht, was ich mir darunter vorstellen muß . . .


    :dog_face:


    (Falls es ein OT ist, bitte ich um Entschuldigung)

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