Kleinhundehalter:innen: Wie geht ihr entspannt in Begegnungen mit großen Hunden?

  • Ja, es ist ja alles situationsabhänging. In dem zitierten Zitat steht auch ggf. getreten. Als ein Labbi meinen Hund unter sich begraben und gebissen hat, habe ich den mit der Leine geschlagen.


    Aber Treten geht ja nur, wenn der Hund sehr nah ist. Und so nah hat ein Hund nicht zu kommen. Meist blockt man ja viel, viel früher ab. Es gibt ja Methoden für die Ferne.


    Wie wenig Respekt muss man vor der Grenze eines Menschen haben, wenn man seinen Hund so nah dran lässt, dass er getreten werden kann. Verstehe ich null.

  • Ich wehre aber durchaus mit einem Schritt nach vorne und aufstampfen ab, ich fasse sicher keinen Fremdhund an!

    Och, wir schon, wenn es die Situation erfordert.

    Nicht jeder Hund lässt sich durch das Aufstampfen und Schritt nach vorne, oder schreien beeindrucken. Ich habe schon einem Boxer das Halsband eingedreht und den in der Luft gehalten bis die HH ihn abholte, oder bin schreiend mit schwingender Leine auf einen Hund zugerannt, habe einer Schäferhündin(die sich vorher aus dem Halsband geschält hatte) die auf uns zuraste, ins Brustfell gegriffen und sie so fixiert. Männe hatte sich mit dieser Hündin schon 2x regelrecht gekloppt und er hatte mal einem aggressiven Terrier, der sich auf unseren kleinen Rüden stürzen wollte, am Hintern und ins Nackenfell gegriffen und wieder blitzschnell in das Auto befördert, wo er vorher rausgesprungen kam.

    Getreten haben wir aber noch nie! :klugscheisser:


    Nachdem unsere große Hündin fast totgebissen, unser zweiter Rüde beim Kot absetzen in den Rücken gebissen wurde und ich mit ansehen musste, wie ein Yorkie Welpe und ein Chi totgebissen wurden, alles in einem großen Auslaufgebiet im Wald. Seid diesen Erlebnissen gehe ich da rigoros vor. Nee, nicht bei Tunixen, die kann ich Blocken / wegschicken, doch bei Hunden mit aggressiven Absichten oder die heranpreschen schon.


    Nun haben wir einen Chihuahua, der sehr kontaktfreudig, selbstbewusst und taff ist. Ich bin da nicht überängstlich, nehme ihn in heiklen Situationen eben auf den Arm, egal was die HH dazu sagen. Doch ich sehe nun bei jeder Hundebegegnung dreimal hin, denn jede Begegnung kann für so einen fragilen Hund die Letzte gewesen sein, das im Hinterkopf ist nicht einfach für mich.

    Wir versuchen nun mit dem Lütten in wenig frequentierte und weitläufigere Gegenden zu fahren, damit wir einen besseren Überblick haben und schneller eingreifen können.

    Die 8 Chis die hier hier aus der Gegend kenne, laufen nur um die Häuserblocks und im Park.

  • kommt ein 6kg Hund und will einen größeren Hund beißen oder hängt dem am Hals

    Ja, ok, der kleine Jagdterrier ist gerade dabei, deinem Hund die Kehle durchzubeißen. Das Blut spritzt schon. Ein Kleinhund wäre in dem Moment schon tot, dein größerer röchelt noch. Streichelst du den weg? Oder wirfst ihm ein Paar Kekse vor die Füße, in der Hoffnung, die sind interessanter? Was tust du beim nächsten heranschießenden "Jagtterrier"? Zusehen, ob dein Hund es diesmal weniger knapp überlebt?


    Und "gegebenfalls" heißt (ich lehne mich mal aus dem Fenster) für keinen User hier, dass man einem 4 Monate alten fiddelnd durchgebranntem Zwerg einen Flug auf den Mond verpasst.
    Ich persönlich habe noch nie einen Hund getreten. Würde es aber, wenn ich situativ denken würde, meinem Hund so das Leben zu retten. Und Blocken tue ich sehr wohl, auch deutlicher. Wie andere schon schrieben, ein sehr kleiner Hund, da wird es schon problematisch, wenn da ein Fremdhund "nur" drüber walzt. Und wenn der dann auch noch fixierend, mit Bürste, drohend, knurrend... ankommt? Du würdest da einfach nur neben stehen und das beste hoffen? Bei einem Hund, der 5-10 Mal so viel wiegt, wie deiner?

  • Ich bin ehrlich entsetzt, wie vielen Hundehaltern fremde Hunde anscheinend egal sind. Und daß das von vielen unwidersprochen hingenommen wird. Abwehrspray, Hund wegtreten, sonst geht's noch gut? Das kann auch bei einem größeren Hund innere Blutungen verursachen oder gebrochene Knochen.

    Was würdet ihr sagen, wenn ich euren kleinen Hund wegtrete, weil der uns zu nahe kommt? Müßte dann doch auch in Ordnung sein, oder nicht? Oder darf man Verletzungen nur bei größeren Hunden billigend in Kauf nehmen? Zweiklassengesellschaft?

    Ganz einfach: mein Hund kommt dir nicht zu nahe, da ich verantwortungsvoll meinen Hund bei mir halte, wie es der Großteil der anderen hier auch tut.


    Wenn dein Hund allerdings meinen Hund verletzten will, bist du schuld, wenn ich meinen Hund

    situationsgerecht verteidigen muss.

  • Bevor MEIN Hund ggf tot gebissen wird trete ich dem anderen Hund frontal gegen den Schädel aber hallo. Tierliebe in allen Ehren aber MEIN Hund ist mir immernoch wichtiger wie ein Fremder

  • Ich finde es auch nicht gut, wenn wir jetzt den Thread umwandeln - es geht hier explizit um die Situation großer Hund kommt in beschädigender/unklarer/aggressiver Haltung auf Kleinhund zu.

    Der Thread ist für mich als Großhundehalter sehr sensibiliserend; ich kann hier viel mitnehmen darüber, mit welchen Sorgen sich Halter kleinerer Hunde zum Teil herumschlagen und für mich und mein zukünftiges Verhalten eine Menge mitnehmen. Mein Hund ist noch nie beschädigend oder aggressiv aufgetreten, aber er ist ein Junghund, der möglicherweise allein aufgrund seiner Körperlichkeit und Kondition einem kleinen Hund im Spiel schaden kann - und das will ich nicht, kann ich auch vermeiden, also warum es nicht einfach tun. Auch deswegen haben wir die Spielrunden mit seiner Welpenfreundin, einer Terrierin, die durchaus sauber Grenzen kommunzitiert, auch eingestellt, als Merlin größer und schwerer wurde. Die Besitzerin der Terrier-Hündin hat übrigens in der Hundeschule eine andere Besitzerin kennen gelernt, die ihren Kleinhund genau auf diese Art verloren hat: getobt und gespielt mit einem größeren, schwereren Hund, größerer Hund ist sie ungeschickt umgerannt, Kleinhund mit dem Kopf aufgeschlagen, zack, tot. Es muss nicht mal die Beschädigungsabsicht sein...


    Es tut mir für alle Kleinhundehalter wirklich Leid. Und auch mein Hund war mal ein 6 Kilo Welpe, der von einem 12-Monate alten Golden-Retriever-Rüden ohne Leine (und ohne Beschädigungsabsicht!) umgerannt und gescheucht wurde, als wir abgelenkt waren und ich eine Milisekunde nicht aufgepasst habe. Ich weiß noch heut, wie Merlin da geschrien hat vor Angst und ich war wie gelähmt. Heut würd ich da auch deutlich energischer reagieren. Und wenn es bedeutet, den anderen Hund wegzutreten, dann ist es eben so, wenn dadurch möglicherweise ein Leben gerettet wird.


    Neulich im Wald habe ich mich auch blockend vor einen Retriever gestellt, der meinen Hund mit Bürste fixiert und geknurrt hat. Ich habe mich dazwischen gestellt und den Retriever fern gehalten. Die Besitzerin hat milde gelächelt und gesagt: "Was machen Sie denn, damit verstärken Sie seine Angst aber nur, das wissen Sie?" :ugly: Danke für nichts. Ich denke, auch Großhundehalter können die Situationen nachempfinden, reflektieren und entsprechend handeln. Ich werds jedenfalls für meinen Jungspund so gut wie als möglich umsetzen!

  • Nein, ich wunder mich tatsächlich, daß fremde Hunde treten anscheinend für viele in Ordnung ist. Und ist durchaus eine ernstgemeinte Frage, kommt ein 6kg Hund und will einen größeren Hund beißen oder hängt dem am Hals (die Situation hatte ich tatsächlich schon), wird das dann auch als annehmbare Option gesehen?

    Selbst mein zarter Whippet wird kaum Verletzungen haben sollte ihm mal son 3 Kilo Hündchen irgendwo hängen. Son Aggrozwerg schnappe ich mir und halte den fest, notfalls würde aber auch so einer die Leine drüber bekommen.

    Wie es aussieht, und wie es sich anhört wenn ein großer Hund einen 5 Kilo Hund nur auf dem Boden festnageln will weiß ich allerdings genau.

    Das endet dann mit Not-OP, Augenentfernung und Kieferverdrahten weil mehrfach gebrochen.

    Wenn du der Meinung bist das die enormen Unterschiede im Ausmaß der Schäden keinen Unterschied machen, okay. Ist halt einfach nur unlogisch, aber hey, deine Meinung halt.


    Brettert hier ein Hund an der eindeutig beschädigen will kriegt der Hund was aufs Maul. Das habe ich auch schon so gehandhabt als ich nur Arren und Hamilton hatte (18 und 16 Kilo) und das Sheltie Kleinteil jetzt ändert da nix dran.

    Kommen Hunde angeschossen weil sie einfach nicht hören, spielen wollen, mal gucken wollen: Kein Problem. Der Kleine kommt aufn Arm, der Whippet darf kontakten.

    Aber ich lasse mir nie wieder einen Hund zerbeißen.





    Übrigens haben wir Anfang der Woche eine Dogge getroffen. Wir Halter haben uns kurz abgesprochen und dann alle abgeleint, Hamilton und die zarte 64 Kilo Dame haben kontaktet, das Kleinteil wollte dann irgendwann auch gerne und durfte das auch.

    War nämlich eine sehr schüchterne Doggendame die auch schön vorsichtig war. So war es für alle Hunde eine wirklich schöne Begegnung und wir Halter haben nett gequatscht.

  • Ich denke, man muss das von der Situation abhängig machen.

    Ich denke, wenn der eigene Hund ernsthaft mit Beschädigungsabsicht angegriffen wird, ist so gut wie jedes Mittel legitim, um ihn zu schützen.

    Wenn ein unbedarfter Junghund dem Besitzer entwischt und mit Hidiho, ist hier eine Party !?! angedüst kommt, wehre es ziemlich überzogen den dann gleich mal ordentlich eine zu verpletten.

    Dazwischen gibt es dann noch ganz viele Graustufen.

  • Und noch eine Frage unter ferner liefen, ist diese Frequenz von Angriffen normal?

    Finde ich definitiv nicht normal. Tidou ist fünfzehn Jahre alt und wurde in diesen Jahren fünfmal von einem Hund angegriffen - Labrador Mix, Mali, irgendein Jaghund Mix, DSH und Briard. Vom Labrador Mix hatte er zwei kleine Löcher, den Mali konnte ich mit meinem Regenschirm vertreiben, der Jagdhund bekam einen Fußtritt und wurde dann von seinem Besitzer eingesammelt, der Briard und der DSH wurden von den Besitzerinnen weggenommen. Ist immer blöd, zum Glück wurde Tidou nur einmal sehr leicht verletzt.


    Wir treffen viele große Hunde, aber die meisten sind entweder sehr freundlich oder gut erzogen, sodass es keine Probleme gibt.


    Ich finde es wichtig, dass du als HH deine Angst und Unsicherheit nicht auf deinen Hund überträgst. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan.

  • Ich glaube, wenn ich öfter einem Junghund außer Rand und Band begegnen würde, würde ich mir ein Seil einstecken und den Hund immer irgendwo anbinden, wenn er belästigt. Wenn der Besitzer, den öfter Wider dort einsammeln muss, sorgt er schon dafür, dass der Hund einem nicht mehr so nahekommt.

    Trifft man öfter einen Aggrohund ohne Kontrolle würde ich den beim Amt melden, wenn der Besitzer nicht einsichtig ist.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!