Kleinhundehalter:innen: Wie geht ihr entspannt in Begegnungen mit großen Hunden?

  • Ich vermute dass es an zu laschen Gesetzen liegt und fehlender Überprüfung.

    Das würde ich gerne nochmal aufgreifen.


    Ich denke, dass es in der DACH-Region auch an den zu extremen Erziehungsvorstellungen liegt, welche gesetzlich sogar verankert werden.


    In anderen Ländern ist man da einfach lockerer, auch, was Erziehungshilfsmittel angeht. Und damit meine ich nicht Wurfketten und Wasserflasche, sondern Stachel und Tele.


    Außerdem sind andere Länder auch schneller damit, dass Hunde eingeschläfert werden.


    Natürlich kann man Hilfsmittel doof finden. Wenn jemand mit großem Hund unterwegs ist und ich mit Kleinhund, dann wünsche ich mir, dass der Hund entsprechend kontrolliert werden kann und Frauchen nicht über die halbe Straße reißt, weil wir da grade Gassi gehen.

  • Sobald der mit von der Partie war, wurden die Manieren im Revier plötzlich makellos, kein Hund kam je angestürmt, alle Besitzer waren höflich, und ich kann mich aus all den Jahren an keine einzige für den Zwerg irgendwie kritische Situation erinnern.

    Ja, das nimmt mich auch immer Wunder, wie das plötzlich alles flutscht, wenn meine Mutter mit ihrem Irischen Wolfshund mit von der Partie ist. Scheint wirklich so zu sein, dass die Leute ganz genau kalkulieren, mit wem sie es machen können.


    Edit: und meiner ist nun wirklich auch kein Kleinhund, ergo kann ich mir skaliert vorstellen, dass es mit Kleinhunden noch ärger ist.

  • Stimmt, wenn dein Hund plötzlich nur noch 7 Kilo wiegt, spielst du in einer anderen Liga und fühlst dich an Jekyll &Hyde erinnert. Dieselben Leute, die man auf jahrelangen Spaziergängen mit Airedale plus Riesenschnauzer als völlig unauffällige, höfliche Zeitgenossen kennengelernt hat, lassen ihr Schätzchen einen jungen Zwerg behandeln wie ein Quietschespielzeug, stehen lächelnd daneben und reagieren auf zunehmend weniger freundliche Bitten um Rücksicht mit dem Standardsatz "Das regeln die schon alleine!"


    Dieser jähe Umschwung hat mich damals, 1999, derart gepestet (und wart derart gefährlich für den jungen Hund mit den noch nicht "fertigen" Hüften), dass ich mir ganz schnell Nachbars nicht große, aber sehr griffige Airedalehündin ausgeliehen habe, die die Kleine heiß und innig liebte und entsprechend verteidigte. Dann konnte ich genüßlich kommentieren: "Sehen Sie ,wie schön die das alleine regeln?" wenn die beiden Terrier genau das taten. Ruckzuck waren die Manieren wieder da, und wir hatten unsere Ruhe wieder.



    Heute ginge nicht mal mehr das - obwohl es nie Kratzer gab, wäre der Airedale wahrscheinlich sehr schnell als "gefährlich" dran. Insofern war ich froh, dass beim nachfolgenden Schäferhund schon der bloße Anblick wirkte.

  • passt auch hier hin...


    Heute Abend der Jackpot.

    Tut Nix G.R. FREI am Fahrrad (bzw dann 50m davor!!!) Am Waldweg.

    Auf uns zu gepresst (Wir kennen ihn, das ist für COCO gefährlich mit diesem!), da konnt ich den kackenden Hund aufn Arm nehmen.... der große wäre gnadenlos weil einfach ungestüm, in sie rein bzw umgerannt und dann ja...35Kilo gegen 5,5.

    Das Abschirmen hätte ich versuchen können, aber das war um ehrlich zu sein einfach Reflex.

    Der Hund hat mich natürlich WIEDER angesprungen, naja für Coco wars dann net schlimm, aber sichtlich entspannt ÜBER dem Hund zu sein bzw dann gleich groß...


    Hören gleich null

    Sau gefährlich da!!

    Da kommen ab und zu Autos lang als Abkürzung usw

  • Vorweg: Ich habe nicht alles gelesen.


    Erst einmal gehe ich mit penetranten Großhunden genau so um wie mit penetranten Kleinhunden. Mag sein, dass Großhundebegegnungen gefährlicher sind, weil große Hunde einfach körperlich überlegen sind und Kleinhunde auch als Beute betrachten können. Ich will aber schlicht keine dieser Begegnungen, bei denen meine Hunde bedrängt werden.

    Es ist allerdings so, dass mir das am häufigsten bei uns im Wohngebiet passiert, also da, wo eigentlich Leinenpflicht wäre. Meine Hunde sind dort immer angeleint. Da bin ich dann auch recht rigoros. Erstaunlich viele Hunde lassen sich wegschicken, wenn man dabei absolut bestimmt ist. Kommt nicht immer gut an, weil der Fremdhund soll doch sein Leben genießen.

    (Fun Fact: Einer hat mal auf Kommando von mir Sitz gemacht, der Besitzer war sprachlos, weil der Hund bei ihm wohl nie hört. Das war aber nicht so ein total unengagierter Typ, der war schlicht überfordert und die Begegnung endete dann eigentlich ganz nett.)

    Auf einer Hundewiese hatte mal ein Labrador unsere ältere Maus zwischen und wollte sie auch schütteln. Da bin ich dazwischen und hab bei dem Hund nen Nackengriff gemacht, war mir in dem Moment egal. Meine Maus hab ich dann sofort hoch genommen und den Hund weggeschickt. Die Besitzerin wollte mich dann anzeigen, weil ich gewalttätig gegen ihren Hund gewesen sei und der doch nur spielen wollte (ja klar :ugly: ). Dabei kam der Hund von hinten angeschossen, auf der zuvor leeren Wiese (sonst wäre ich nicht da gewesen) und hat sich einfach sofort meinen Hund gepackt. Zum Glück sind am Ende alle unbeschadet aus der Situation raus gegangen. Ich würde nen Hund auch wegtreten, wenn es gefährlich wird. Ich will natürlich keinem Hund weh tun und in fast 12 Jahren Hundehaltung habe ich auch nur dieses eine Mal wirklich mit den Händen eingegriffen. Aber ich würde, wenn meine Hunde sonst zu Schaden kommen.

    Ansonsten gehe ich solchen Situationen aus dem Weg, indem ich recht normal Gassi gehe und Hundewiesen meide. Im Wohngebiet kommt sowas relativ häufig vor, im Feld direkt ans Gebiet grenzend schon seltener (man müsste ja erst hin gehen), sobald man nicht mehr dort auf der recht kleinen Feldrunde unterwegs ist, trifft man eigentlich nur noch coole Mensch-Hunde-Paare.


    Das heißt nicht, dass unterwegs nie Hundekontakt zustande kommt, aber dann halt immer mit Hunden, deren Besitzer klar mit mir kommunizieren und bei denen alles friedlich abläuft. Das können große oder kleine Hunde sein. Meistens sind es Großhunde weil wir in Feld und Wald tatsächlich einfach kaum kleinere Hunde treffen.

  • Normal ist in meiner Welt eine Gassirunde, die schlicht und ergreifend länger als 200 m ist.

    ok, also heißt das auf dein Leben bezogen (denn auf das was wir erlebt haben trifft das 0 zu) geht man unangenehmen Situationen aus dem Weg wenn man mehr als 200m Gassi geht?
    Aber man muss die 200m ja trotzdem gehen, auch wenn man dann weiter geht , oder fährst du das Stück mit dem Auto?

  • Bei uns ist es zB komplett andersrum: im Wohngebiet selbst sind die Hunde immer an der Leine und nett. Die nicht so gedanklich anwesenden Halter werden schlimmer, umso höher die Entfernung zur Stadt wird. Und ich wohne schon am Stadtrand. Also bei uns ist es: Umso ländlicher, desto schlimmer. Selbiges gilt für das Dorf meiner Eltern. Leine kennt man da grds. nicht. Rückruf? Was ist das?


    Ich bin zB super gerne mit Daisy auf Feldwegen und Wäldern unterwegs (wovon wir hier übrigens auch welche in Wohngebietsnähe haben) und ich habe bisher in jedem kleine als auch große Hunde gesehen, hier wollten glücklicherweise bisher die anderen Halter auch keinen Kontakt.


    So subjektiv ist das Ganze halt.

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