Kleinhundehalter:innen: Wie geht ihr entspannt in Begegnungen mit großen Hunden?
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An dieser Stelle werfe ich immer gern ein:
Kleinhunde sind die Hunde mit der längsten Lebenserwartung. Rund die Hälfte von ihnen erreichen ein Alter von 12,5 Jahren und darüber, bei großen Hunden sind es ca. 11,5 Jahre, bei Riesenhunden viel weniger.
Die allermeisten Kleinhunde werden nicht totgebissen sondern sterben "alt und lebensatt" bei ihren Besitzern.
Kleinhunde sind dafür aber auch Hunde, die man gar nicht so oft sieht, zumindest ist das hier der Fall. Ich kenne mindestens einen Chi hier in der Gegend, der nur bei gutem Wetter eine kurze Runde an der Leine läuft, sonst aber aufs Katzenklo geht. Und mindestens einen Chi zwei Straßen weiter kenne ich nur vom Hörensagen, weil der nie rauskommt, sondern nur in Haus und Garten lebt.
Hier sieht man selten welche, ich wurde - und das ist doch absurd - schon von Großhundehaltern gelobt, weil man mich so oft draußen sieht und das bei anderen Kleinhunden nicht der Fall ist.Wenn das verbreitet ist, dann ist es kein Wunder, dass sie nicht totgebissen werden.
(Ich will damit natürlich nicht sagen, dass ich das Risiko extrem hoch einschätze, aber die vielen Hunde, die höchstens mal eine kleine Runde um den Block geführt werden, wenn das Wetter mal passt, haben natürlich ein viel geringeres Unfallrisiko. Die Google-Suche nach "Chihuahua Katzenklo" liefert einige Treffer und auch einige sehr skurrile Aussagen. Ich will gar nicht wissen, wie viele Hunde so ein trauriges Leben führen müssen.)
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Hi
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Ich kann deine Gefühle so gut nachvollziehen... Lange Zeit dachte ich auch, dass ich nach meinen Hunden keinen neuen Hund mehr holen werde, weil mir diese Begegnungen so zugesetzt haben...
Das erste Trauma hab ich bekommen, als ich als Jugendliche mit einem benachbarten Hund spazieren gehen durfte, natürlich mit Leine.
Als wir am Fluss entlanggegangen sind, ist plötzlich ein altdeutscher Schäfer über die Böschung gekommen und hat sich ohne Schnuppern sofort auf meinen Gassihund gestürzt.
Der Schäfer war nicht angeleint, sein Besitzer war einige Wochen zuvor verstorben und die neuen Halter total blauäugig und hilflos (und dämlich, weil sie den unbekannten Hund frei laufen ließen).
Mein Gassihund musste in die Klinik, wurde operiert und hatte zeitlebens ein schiefes Bein.
Ich hab ihn nie wieder zum Gassi geholt.Später hatte ich einen Boxer und einen Jack Russell.
Bei einem Spaziergang in der Stadt sind plötzlich ein Boxer und ein Cane Corso aus einer Einfahrt gekommen und auf meinen Boxer drauf. Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn sie den Kleinen erwischt hätten. Der Halter, ein Hüne von Mann, stand hilflos daneben und jammerte, ICH soll meinen Hund wegnehmen.
Ich hätte ihn gerne unter seinen 70 Kilo rausgezogen, wenn ich gekonnt hätte. Aber ich musste den Jacky auch abschirmen, damit er sich nicht draufstürzt und unserer Hündin hilft.Unverträgliche Nachbarshunde, Hofhunde, die nie Kontakt zu anderen hatten, wachsame Schäfer,... es gab immer wieder Situationen, wo Hunde aus dem Nichts kamen und ohne Kontaktaufnahme direkt auf meine drauf sind.
Als beide alt und gesundheitlich angeschlagen waren, hat dann meine Angst überhand genommen. Zwei Hunde hinter mich zu bringen und abzuschirmen, ist nicht so einfach. Und ich hatte wahnsinns Angst, da sie Verletzungen nicht mehr so einfach weggesteckt hätten.
Ich hatte gefühlt in jeder Jacke einen Pfefferspray und bin nur noch zu Zeiten und auf Wegen gegangen, wo ich möglichst alleine war.
Ich finde es total traurig, dass manche meinen, ihnen gehöre die Welt.
Unfälle können immer passieren, aber Hunde, die schon bekannt für ihre Unverträglichkeit sind, nicht zu sichern, ist ein absolutes No go.
Inzwischen bin ich wieder gestärkt und hab beschlossen, mir das nicht mehr gefallen zu lassen und meine Hunde so gut wie möglich zu schützen.
Inzwischen sind die bekannten "Angreifer-Hunde" nicht mehr da aber ich bin gewillt, meinen Hund nach Leibeskräften zu verteidigen
Allein durch diese Einstellung, geh ich wieder erhobenen Hauptes und mit Freude spazieren.
Lass dir die Freude am Hund bloß nicht nehmen.
Wenn es möglich ist, versuche auszuweichen. Ansonsten gibt es im Forum einige tolle Threads, wie man solche Begegnungen am besten meistert.
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Danke für den Thread, leider ist es nämlich wirklich so, dass man als oft hysterisch abgestempelt wird, wenn man seinen kleinen Hund schützt. Ich habe mich deswegen auch schon so oft respektlos und völlig uneinsichtig anpöbeln lassen müssen.
Also ich weiche aus, drehe um, nehme hoch- tue also alles, damit der Kontakt nicht zustande kommt. In unübersichtlichen Situationen ist er angeleint bei mir, damit ich sofort eingreifen kann.
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Ich hatte einen 8kg Mittelspitz und hatte ihn GsD nur einmal in einer sehr bedrohlichen Situation. Da ist das Verhalten einer uns flüchtig bekannte Malinois-AmStaff Mix Hündin gekippt, als wir in
kleinermittelgroßer Runde mit den Hunden unterwegs waren.Im Nachhinein hätte ich es locker verhindern können, aber ich hatte einfach noch nicht den Blick dafür, da ich bis dahin (nacheinander) zwei DSH hatte bei denen ich mir nie Sorgen machen musste das sie als Beute betrachtet werden. Er ist unbeschadet aus der Situation gekommen, weil mein 40kg DSH Rüde, der näher dran war, eingegriffen hat.
Es ist lange her und seitdem hat sich so viel geändert in der Hund-Halter-Gesellschaft-Welt, aber damals war ich stets unbefangen und angstfrei mit meinen sehr selbstbewussten Spitz unterwegs. Er war von der Haltung definitiv kein Opfer. Und ich war oft mit beiden Jungs (DSH und Spitz) unterwegs, aber auch viel alleine mit dem Kleinen. Der Große sorgte natürlich, wenn dabei, schon allein durch Anwesenheit für Sicherheit.
Heute würde ich keinen kleinen Hund mehr halten wollen. In unserer Hood wäre das kein Problem. Hier sind fast alle Hund-Halter-Teams höflich, freundlich oder/und die Hunde angeleint. Unerwünschten Kontakt gibt es so gut wie gar nicht. Aber da wir sehr viel mit unserem Camper unterwegs sind, wäre das ein tendenziell riskantes Leben für einen kleinen Hund.
Allein auf unserer letzten Spanien-Frankreich Tour hat es 3-4 Begegnungen mit Fremdhunden gegeben, bei denen ich sehr froh drum war einen 34kg Hund zu haben.
Ergo, kein kleiner Hund mehr ohne großen Hund
Der Kleine und sein Bodyguard
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Guten Morgen,
ich besitze ebenfalls zwei kleine Hunde (4,5 kg und 6 kg) und kann bei Hundebegegnungen entspannt sein, da ich in 99 Prozent der Fälle keinen Kontakt zulasse.
Da ich zwei Hunde habe, kann ich sie nicht auf dem Arm nehmen, aber ich achte darauf, den anderen Halter*innen frühzeitig zu signalisieren, dass ich keinen Kontakt möchte, indem ich meine Hunde beispielsweise schon 30 Meter vor der Begegnung am Wegesrand absetze. Sollte das nicht eindeutig genug sein, rufe ich denen auch gerne zu, dass sie ihren Hund bei sich behalten sollen. Meist klappt das. Sollte das nicht funktionieren, kann ich mich zum Glück darauf verlassen, dass meine Mädels sitzen bleiben und ich blocke den Hund, indem ich einen Schritt auf ihn zumache und ihn energisch wegschicke.
Um mich sicherer zu fühlen, hat mir sehr geholfen, andere Hunde besser lesen zu lernen. So kann ich deren Handlungen und Reaktionen besser vorausahnen (da habe ich auch gemerkt, dass zum Glück die wenigsten Hunde wirklich mit einer grundlosen Beschädigungsabsicht durch die Gegend laufen). Zu wenigen Hunden dürfen meine Hunde auch Kontakt haben, sofern diese entspannt in ihrer Körpersprache sind, ruhig und höflich interessiert (gerne auch tendenziell desinteressiert).
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Ich habe einen großen Hund, der überhaupt kein Problem mit kleinen Hunden hat. Kontakt gibt es von meiner Seite aus trotzdem nie einfach so. Wenn er doch mal anfängt zu spielen, kann das blöd für die Kleinen enden.
Aber selbst meinen Hund schütze ich vor anderen Hunden. Idealerweise sehe ich es rechtzeitig und kann Hundehaltergespannen, die mir suspekt sind aus dem Weg gehen. Meine voherige Hündin, auch groß, wurde einmal von einer franz. Bulldogge gebissen. Es kann also auch so rum sein.
Hier klappt das zum Glück gut. Jeder hält seinen Hund bei sich und es wird akzeptiert, wenn man keinen Kontakt will. Wäre es hier schwieriger, würde ich mir Hilfsmittel mitnehmen.
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Meine voherige Hündin, auch groß, wurde einmal von einer franz. Bulldogge gebissen. Es kann also auch so rum sein.
Nur dass das selten das Leben des großen Hundes kostet, bzw. andere schwerwiegende Folgen hat und hier auch nicht das Thema ist....
Wir vermeiden Hundekontakt mit fremden, großen Hunden. Unsere Hündin ist für einen Pudel relativ souverän, die Terrier "f* u"-Ausstrahlung hat sie aber zum Beispiel nicht.
Was wichtig ist, ist dass sie ihren Radius nicht einhält. Außerdem habe ich immer Tierabwehrspray dabei, alleine schon für die Abschreckung und gehe massiv gegen fremde Hunde vor, die sich unserem angeleinten Hund nähern oder unerfreuliches Verhalten zeigen. Konkret bedeutet dass auch, entsprechend der Situation körperlich zu werden und kann über festhalten bis zutreten variieren.
Umgekehrt bin ich aber so fair und zeige deutlich, dass kein Kontakt erwünscht ist, indem ich rechtzeitig anleine und entsprechend signalisieren, dass wir kein Interesse an Annäherungen haben.
Ich habe inzwischen kein Verständnis mehr für asoziale, freilaufende Hunde und kümmere mich selbst darum. Das hat auch schon einmal zu einer Anzeige gegen Unbekannt geführt, da ein Hundehalter mit gegenüber mit körperlicher Gewalt gedroht hat und mich wüst beleidigte.
Wer aber jemals dabei wurde als große Hunde ernsthaft einem kleinen Hund schaden wollte, kann das wahrscheinlich mehr als verstehen.
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Ich habe übrigens eine Blechdose mit einer Kette drin dabei, die ist irre laut wenn ich die rappel, wenn ich in unbekannten Gebieten unterwegs bin. Mein Hund ist auf die Dose desensibilisiert, natürlich, aber es ist ein effektives Mittel sich aufdringliche Fremdhunde vom Hals zu halten.
Groß machen, steife Körperhaltung, sehr bestimmt auftreten, stark mit der Klapperdose rappelnd und mit möglichen tiefer Stimme „hau ab“ brüllend 1-2 entschlossene Schritte auf den Fremdhund zu machen.
Achtung, abwägen ob das Sinn macht beim FremdHund. Einen auf Beschädigung eingestimmten Rottweiler tangiert das eher nicht, aber da kann man so gut wie nix präventiv machen (auch wenn einige anderer Meinung sind, ich hatte viele Jahre Gebrauchshundrassen im engen Umfeld und selbst - nein, da kann man so gut wie nichts machen). Aber in sehr vielen Situationen ist es effizient.
Bedrohen mich andere Hundehalter, fackel ich nicht lange. Ich nehme sofort mein Handy zur Hand und tue so als ob ich den Notruf wähle (tue ich natürlich nicht). Dann sage ich laut und deutlich zum Beispiel „Hilfe, ich brauche bitte Hilfe. Ich werde von x Hunden angegriffen und von den Haltern massiv bedroht. Ich habe Angst bitte helfen sie mir.“
Musste ich in den vergangenen 7Jahren 2x machen und es war mehr als effizient. Einmal wurde schlagartig eingelenkt und sich entschuldigt (war alles ja gar nicht so gemeint 🙄) und einmal hat der Typ mit seinem Hund die Beine in die Hand genommen und ist weggerannt.
Im übrigen würde ich natürlich den echten Notruf wählen wenn ich von Hund und/oder Halter tatsächlich körperlich angegriffen werde. Denn das wäre für mich ein Notfall mit Risiko an eigenem Leib und Seele. Das gelänge vielleicht nicht in der Situation selbst, aber sobald es mir möglich ist.
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Ich habe einen großen Hund, der überhaupt kein Problem mit kleinen Hunden hat. Kontakt gibt es von meiner Seite aus trotzdem nie einfach so. Wenn er doch mal anfängt zu spielen, kann das blöd für die Kleinen enden.
Aber selbst meinen Hund schütze ich vor anderen Hunden. Idealerweise sehe ich es rechtzeitig und kann Hundehaltergespannen, die mir suspekt sind aus dem Weg gehen. Meine voherige Hündin, auch groß, wurde einmal von einer franz. Bulldogge gebissen. Es kann also auch so rum sein.
Hier klappt das zum Glück gut. Jeder hält seinen Hund bei sich und es wird akzeptiert, wenn man keinen Kontakt will. Wäre es hier schwieriger, würde ich mir Hilfsmittel mitnehmen.
Selbstverständlich geht das auch so rum! Das bestreitet keiner. Es tut mir für deinen Hündin auch wirklich leid, dass sie gebissen wurde.
Wenn es allerdings wirklich zu einer Auseinandersetzung kommt, hat der kleine Hund schlicht keine Chance und das Leben steht auf dem Spiel. Hier geht es ja um große Hunde, die den kleinen Hund attackieren und sogar noch am Menschen hochspringen.
Ich will dir deine Erfahrung nicht absprechen oder runterreden aber das Gefühl, wirklich Angst um das Leben seines Hundes, bei fast jedem großen Hund zu haben und das beinahe täglich, ist leider einfach kein Vergleich.
Einen kleinen Hund kann man als Mensch auch meistens auch besser abwehren, als einen großen.
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Mir geht es gar nicht unbedingt um Beißvorfälle.
Jeder Hund, der zu Hailey rennt und sie in den Fluchtmodus versetzt, macht wieder sooooo viel Training kaputt.
Ich habe unglaublich viel daran gearbeitet, dass sie nicht jeden fremden Hund anbellt (hat sie früher im Umkreis von 100-200 Metern um die Wohnung gemacht), oder panisch in die Leine springt, da will ich nicht wieder jedesmal von vorne anfangen.
Wirklich brenzlige Situationen hatten wir zum Glück erst sehr wenige, eher angstmachende Situationen.
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