Kleinhundehalter:innen: Wie geht ihr entspannt in Begegnungen mit großen Hunden?

  • Es muss ja keine absolute Grenze sein, das in der Praxis Entscheidende ist doch die Relation.

    Meiner ist auch öfters der Größere bei Begegnungen mit Chis, Bolonkas etc. aber manche Hunde sind doppelt so hoch und viermal so schwer wie er.

    Ich fand nie, dass mein Hund für sich genommen ein Kleinhund ist, mir kommt er nicht klein vor, aber gegenüber Schäfern und Weimaranern etc. ist er halt einer.

  • Nur dass das selten das Leben des großen Hundes kostet, bzw. andere schwerwiegende Folgen hat und hier auch nicht das Thema ist....

    Nein, das vielleicht nicht, aber ohne war das auch nicht. Wir hatten Glück, dass kein Sehne erwischt wurde.


    Da mir das Risiko bewusst ist, darf ja Nando zwar Kontakt haben, wenn abgesprochen, aber eben nicht spielen.

  • Doch ich kenne das durchaus, mein erster Hund war ein Sheltie. Danach kamen die Großen. Ich kann die Sorgen also durchaus sehr gut nachvollziehen. Lilly wurde zum Glück nie gebissen, aber dass sie gejagd wurde gab es durchaus.


    Mir ging es auch gar nicht darum, die Sorgen Kleinhundehalter klein zu reden, eher darum zu zeigen, dass man auch mit größeren Hunden Sorgen hat, sich verteidigen, oder anderen aus dem Weg gehen muss. Und eben, dass ich mir durchaus Hilfsmittel mitnehmen würde.


    Edit: Tatsächlich war ich mit meinen Hündinnen entspannter, als mit meinem großen Rüden jetzt, keine Ahnung warum.

  • Zitat

    Mich macht es traurig zu lesen, dass soviele einfach nicht in der Lage sind sowas wie Rücksichtnahme und Empathie zu zeigen.

    Das größere Problem ist, meiner inzwischen 24jährigen Kleinhundhaltung nach, dass viele das schlicht nicht WOLLEN, sondern vor allem Männer das Gerüpel ihres Hundes genießen, so nach dem Motto: Wenn ich toller Kerl die Frau, die mir draußen begegnet, schon nicht blöd angehen darf, dann darf wenigstens mein großartiger Hund stellvertretend ihre Fußhupe plattmachen. Wir sind einfach die Größten im Revier!


    Was mich in dieser Ansicht bestätigte, war die Regelmäßigkeit, mit der diese speziellen Gespanne machten, dass sie ganz still Land gewannen, sobald wir mit dem großen schwarzen Schäferhund an der Seite auftauchten.


    Wir sind trotzdem immer noch ziemlich entspannt ,einmal, weil hier gerade angenehme Ruhe im Revier herrscht (war schon anders), zum anderen, weil wir beide anlaufende Hunde ziemlich gut lesen können und mir der alte Terrier inzwischen im Zweifelsfall die Diskussion überläßt. Was dann teilweise echt komisch wird ,zum Beispiel, als mir der (männliche!) Halter eines Aussies, der quer über die Parkwiese anschoß, um den angeleinten Terrier anzugehen, und sich einen sehr unfreundlichen Empfang einfing, mit hochrotem Kopf von weitem zubrüllte: "Was solln das?! Der will Sie doch nur ANBELLEN!!!!"

  • btw: derjenige meiner bisherigen Hunde, der am meisten gemobbt, verprügelt oder gehetzt wurde, was der kräftige, aber lämmchensanfte Airedale. Da hat TanNoz recht: Auch mehr Größe schützt nicht immer.


    ABER dieser Hund wäre auch bei einem bösen Zupacken nicht automatisch schwer verletzt oder tot gewesen. Die Russells schon - und das ist bis jetzt der einzige schwere Nachteil, den ich an den praktischen Kleinen entdeckt habe. Das macht einem das Leben schon deutlich schwerer und belastet immer latent.

  • ABER dieser Hund wäre auch bei einem bösen Zupacken nicht automatisch schwer verletzt oder tot gewesen

    Das ist ja der Worst-Case.


    Jetzt mal unabhängig von der Größe, möchte man seinen Hund ja grundsätzlich schützen, davor bedrängt zu werden, davor gejagd zu werden und davor gebissen zu werden, egal wie schlimm. Dass es bei kleinen Hunden viel schneller viel gefährlicher wird, ist glaube hier jedem klar. Die TE hatte aber auch gefragt, was andere machen, um ihre Hunde zu schützen.

  • Oh Gott bitte nicht diese relativierungen, dass der eigene große Hund auch schon von kleinen angegriffen wurde. Ja, passiert. Darum gehts aber nicht.


    Das ist ne ganz andere Geschichte, sowohl bzgl der Gefahr für das Opfer, als auch für die Psyche von Hund und Halter.

    Davor habe ich mit meinem Schäfi aber auch Bammel. Dem wird wahrscheinlich nicht großartig was passieren wenn ihn ein kleiner angreift. Aber der nächste Kleine hat dann vielleicht Pech wenn meine Oberkante Unterlippe hat.

    Mental macht das auch was mit den Großen.

  • Also bevor ich hier im Forum von furchtbaren Vorfällen mit Todesfolge gelesen habe hätte ich mir wohl um Hunde in Shelti Größe usw. keine riesen Sorgen gemacht. Klar, wenn da ein 70Kg Hund ankommt dann wird mir schon auch mulmig. Aber generell war ich da glaube ich sehr unbedarf. Wir hatten auf dem Reiterhof auch riesige Doggen oder Bernhardiener bei den Pferdebesitzern und da hab ich mir um mein 40/42cm Hund nie sorgen gemacht. Die sind auch mit kleineren Hunden rumgerannt.


    Vor der Dogforum Zeit hätte ich mir nur bei wirklich kleinen Hunden sorgen gemacht. Also Maltester, Chis und sowas in der Größe halt. Die auch schon so zerbrechlich aussehen und einfach winzig sind. Neulich war auf dem Hundeplatz ein Hund der war extrem klein. Da war ein normaler Chi noch groß dagegen. Mit sowas hätte ich draußen angst bei Hundebegegnungen. Daher hab ich Baghira aber auch nie als Kleinhund wahrgenommen. Die ist für mich auch so mittelgroß gewesen. Meine jetzigen sind 50 und 52cm und die zählen bei mir ebenfalls zu Mittelgroß.

  • Edit: Tatsächlich war ich mit meinen Hündinnen entspannter, als mit meinem großen Rüden jetzt, keine Ahnung warum.

    Geht mir genauso. Mit der Pekinesin war ich viel cooler. Mit dem Großen habe ich oft Sorgen, dass ihm einer blöd kommt und er sich wehrt.

  • Ich habe mir früher auch weniger einen Kopf gemacht. Ich denke, dass ist auch so ein Ding des Alters. Je mehr Lebenserfahrung man hat, desto mehr weiß man auch, was alles schief gehen kann ...

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