Hündin läuft draußen vor Angst nicht mehr weiter

  • Frieda- Mischlingshündin aus Ungarn, knapp 4 Jahre alt, seit 2 Jahren bei uns - wird zunehmend ängstlich.

    Sie hat schon immer Angst vor Schussgeräuschen und es gibt einen Schützenverein, der in 3 km Luftlinie seine Schießanlage hat. Die Schüsse sind schwach hörbar. Dass der Hund viel besser und lauter hört, ist mir bewusst, aber bis vor wenigen Tagen war das kein Problem. Jetzt aber bleibt Frieda einfach stehen bzw sitzen, egal, wo wir gerade sind, und läuft keinen Schritt mehr. Ich habe mir schon viel Zeit genommen, habe mich zu ihr gesetzt und gewartet, ihr Zeit gegeben, die Situation zu erfassen. Bin auch schon ein paar Meter weiter gegangen, dann kam sie sehr zögerlich hinterher, um sich gleich wieder zu setzen oder legen. Tragen ist bei 24 kg keine Option, Leckerlies verweigert sie. Bleibt nur ein Anruf zuhause und Abholen mit dem Auto.

    Zusätzlich ist Frieda seit der Zeitumstellung extrem ängstlich auf einem kleinen Teil des Weges, den wir zum Gassigehen immer erst zurücklegen müssen.

    Im Moment überbrücken wir auch das mit 300m Autofahren.

    Diese Ängste haben sich in jedem Herbst gesteigert. Beim Tierarzt waren wir, gründlich gecheckt, alles ok.

    Hat vielleicht jemand Ideen zu Trainingsmöglichkeiten für uns?

    Danke und einen schönen Abend!

  • Ist sie kastriert - falls nein, hängt der Zeitpunkt im Herbst mit der Läufigkeit zusammen?

    Bin auch schon ein paar Meter weiter gegangen, dann kam sie sehr zögerlich hinterher, um sich gleich wieder zu setzen oder legen.

    Ich würde statt ein paar Meter weiter lieber ein paar Meter zurückgehen, an eine Stelle wo es noch "sicher" ist und dort verweilen, vielleicht etwas mit ihr machen was sie gerne mag (Übungen, Schleckmatte, bürsten ... was auch immer schön für deinen Hund ist). Und dann wieder zurück. Nichts erzwingen, nicht locken (!). Zurück am besten den gleichen Weg wie hin, keine Runden, das gibt vielen Hunden auch mehr Sicherheit.

    Kannst du die Umgebung des Schießstandes für eine Weile vermeiden?


    Ansonsten rufe ich mal Anderster sie hat da glaube ich Erfahrung ....

  • Habt Ihr die Augen mal gründlich kontrollieren lassen? Evtl. hat sich der Sehsinn verschlechtert und sie reagiert daher so Geräuschempfindlich?


    Wenn organisch alles ok ist, würde ich über Medikamente nachdenken.


    Im ersten Schritt kann man es mit Vitamin B Komplex und Tryptophan versuchen, damit hatten wir hier gute Erfolge bei Schussgeräuschen.

    Wenn das nichts bringt, dann mit dem Tierarzt besprechen, was man geben kann. Wenn sie so ängstlich ist, ist Training schwierig. Das kann man dann angehen, wenn die schlimmste Panik im Griff ist.


    Wäre zumindest mein Weg.


    Alles Gute. 🍀

  • Da du die Zeitumstellung erwähnst: Tritt das nur in der Dämmerung/im Dunkeln auf oder auch im Hellen?

    Mein Zwerg hier reagiert nämlich auch sehr darauf, wenn die Tage plötzlich kürzer werden und wir vermehrt bei schlechten Lichtverhältnissen spazieren gehen. Da sind Geräusche, Lichter etc. plötzlich viel grueliger. Ich versuche in der Zeit, zumindest abends noch im Hellen loszugehen, damit sich die Augen langsam an die Lichtverhältnisse gewöhnen können. Nach ein paar Wochen hat er sich dann meistens halbwegs dran gewöhnt.


    Ansonsten: Was genau habt ihr denn beim Tierarzt checken lassen? Ich denke da in erster Linie an die Augen (wegen Dunkelheit), Gelenke (wegen Kälte) oder hormonelle Geschichten (Läufigkeit, Schilddrüse, Cushing, usw.).

  • Bei plötzlich auftretender, übersteigernder Ängstlichkeit würde ich fast immer auf ein gesundeitliches Problem tippen.

    Also schließe ich mich den voherigen Fragen an: Was wurde beim Tierarzt abgecheckt?

    Ich würde dir frühzeitig dazu raten Profis mit ins Boot zu holen. Diese Verhaltensweisen etablieren sich so unglaublich schnell und man hat lange damit zu kämpfen sie wieder gegen zu konditionieren.

    Auch wenn es teuer ist, aber Verhaltenstierärzte wären mein Mittel der Wahl bei sowas.

  • Wenn gesundheitlich wirklich alles abgeklärt ist, dann würde ich es mal mit etwas versuchen, das sich positiv auf das Nervenkostüm auswirkt.

    Der Hund einer Freundin reagiert sehr gestreßt bei Gewitter.

    Ihr wurde vom Tierarzt „Relax Plus“ von Vet-Concept empfohlen. (Ist mit

    Magnesium, Tryptophan und B-Vitaminen)

    Der Hund reagiert richtig gut darauf und sie berichtet mir sehr positiv von dem Pulver.

  • Ich würde auf jeden Fall mal die Schilddrüse komplett checken lassen. Gibt ne Facebook Gruppe die dir dann ggf. auch mit den Werten helfen können. Die normalen Tierärzte haben da oft keine Ahnung. Solange alles einigermaßen im Referenzbereich liegt ist für die alles Ok. Geriatrisches Blutbild sollte mitgemacht werden.


    Augen wurden richtig gecheckt?

  • Mir ist noch was anderes an Deiner Beschreibung aufgefallen, nämlich, dass Frieda dann wohl auch den Weg zurück Richtung "Heimat" nicht mehr geht?


    Unsere Franzi hatte eine Zeitlang auch vermehrt Angst (da allerdings vor allem vor anderen Hunden, nachdem sie von einem böse attackiert wurde) und sie wollte dann immer so schnell wie möglich zurück nach Hause, weil sie sich da absolut sicher gefühlt hat (und immer noch fühlt :-)).

    Das ist bei Frieda nicht so? Und wie ist es denn daheim in der Wohnung, wenn es da etwas lauter wird?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!