Neuer Welpe - einige Anfangsfragen

  • Weil du es jetzt immer wieder schreibst, dass dein Hund "motzt" oder jammert... stresst dich das, wenn der Welpe Unzufriedenheit so äußert?


    Oft ist das ja so, dass man dann doch reagiert, weil man Mitleid hat mit dem "Baby". Und so bringt man dem Hund ungewollt bei, sich immer mehr reinzusteigern, wenn er unzufrieden mit der Situation ist.



    Es lohnt sich, mal zu überlegen, wie man in solchen Situationen reagiert und ob man das im Grunde unerwünschte Verhalten nicht doch vielleicht selbst verstärkt, weil der Hund eine Reaktion bekommt.

  • Weil du es jetzt immer wieder schreibst, dass dein Hund "motzt" oder jammert... stresst dich das, wenn der Welpe Unzufriedenheit so äußert?
    Oft ist das ja so, dass man dann doch reagiert, weil man Mitleid hat mit dem "Baby". Und so bringt man dem Hund ungewollt bei, sich immer mehr reinzusteigern, wenn er unzufrieden mit der Situation ist.

    Ja, ein bisschen stresst mich das schon. Aber nicht aus Mitleid sondern weil ich Sorge habe dass sich das dann vielleicht verselbstständigt. Und weil ich nicht weiß ob ich es unterbinden oder ignorieren soll.

  • Also aus sehr viel eigener Erfahrung war bei uns ignorieren das Beste.


    Ich habe ja auch im September eine Welpin aus Rumänien bekommen und drei Sachen wurden von der ersten Sekunde geübt.

    1. du bist nicht immer dran

    2. Rückruf

    3. alleine bleiben (wobei sie immer in Gesellschaft anderer Hunde war)


    Für mich waren zwei Sachen dabei sehr schwierig (wir auch schon bei den Vorgängern). Sie hat nicht gewinselt und gemotzt, sondern empört gekläfft und in höchsten Tönen gejault wenn sie ihren Willen nicht bekommen hat).

    1. Die anderen Hunde haben sich teilweise anstecken lassen und

    2. wir sind nicht alleine auf der Welt und haben auch Nachbarn.

    Also habe ich mit meiner Nachbarin geredet und klar gesagt, dass wir grade daran arbeiten das auch mal auszusitzen und dann war es ganz ganz schnell gegessen und dieses Hochfrequenzjaulen hat sie auch nicht mehr gezeigt.


    Bei uns gab es Anfangs auch mal Kong oder Schweineohren wenn ich weg bin, allerdings nur da ich nach zwei Wochen Kindieingewöhnung hatte und sie deshalb schnell länger alleine lassen musste als ich wollte. Das hat für uns sehr gut funktioniert. Für die Kleine ist alleine bleiben echt kein Problem. Ich habe eher das Gefühl, dass es den Großen nach Corona und Babypause viel schwerer fällt.


    Ich habe hier Gitter, allerdings nicht, um die Hunde vor mir weg zu sperren, wenn ich da bin sind die immer offen, sondern weil ich das Gefühl habe, dass es allen Hunden leichter fällt alleine zu bleiben wenn der Raum etwas begrenzter ist und ich keine Türen in den Wohnbereichen habe. Meine Hunde bekommen immer nur einen Raum zur Verfügung.


    Liebe Grüße

  • Nochmal: du sollst dich innerhalb des Raumes bewegen können. Du denkst hier schon einen Schritt zu weit mit dem Bad. Das ist das was ich meine mit es kommt auf den Hund an. Wie soll der Hund denn entspannt ohne dich sein (auch wenns du 2 Minuten sind), wenn er es nicht einmal kann, während du dich im Raum bewegst. Wenn du im Büro sitzt und arbeitest, ist das ja eine komplett andere Situation. Du bist an dem einem Punkt und bewegst dich nicht im Raum herum plus er hat ja durchgehend die Wahl (so wie ich das verstanden habe, ist da gerade ja kein Gitter), zu dir zu kommen. Das macht ein erheblichen Unterschied. Hier hat er schon gelernt, ok wenn die darin ist, passiert nichts wildes und genau das brauchst du jetzt auch für aktive Bewegung im Raum.



    Wenn du es weiterhin erlaubst, dass der Hund dir überall hin und ständig folgt, wenn er Bock dazu hat, wirst du das Problem nie ändern können. Natürlich jammert der jetzt erst einmal, wenn er das Konzept noch gar nicht kennt. Ich meins nicht böse aber du warst da deinen Aussagen nach bisher ja nicht so konsequent und er hat so wie ich das versteh bisher oft bei dem Thema seinen Willen bekommen, da würdest du doch auch jammern, wenn sich das ändert.

  • Wenn du im Büro sitzt und arbeitest, ist das ja eine komplett andere Situation. Du bist an dem einem Punkt und bewegst dich nicht im Raum herum plus er hat ja durchgehend die Wahl (so wie ich das verstanden habe, ist da gerade ja kein Gitter), zu dir zu kommen. Das macht ein erheblichen Unterschied. Hier hat er schon gelernt, ok wenn die darin ist, passiert nichts wildes und genau das brauchst du jetzt auch für aktive Bewegung im Raum.

    Du musst dir das so vorstellen. Die Küche ist der Druchgang zum Esszimmer, da dahinter ist mein Raum zum Arbeiten (kein Büro ich habe ein Handmadelabel da wusele ich den ganzen Tag, das ist eher eine Werkstatt als ein Büro). Da ist ein Gitter, er kann da nicht rein sondern nur vom Eszimmer zuschauen.

    Jetzt ist es so dass ich meine Arbeiten manchmal auch in die Küche auweiten muss weil mir der Platz nicht reicht. Das kann dann sein dass ich den halben Tag ständig an ihm vorbei laufe, wenn er im Körbchen liegt und ruht dann interessiert ihn das nicht. In der Küche sieht er mich nicht, die liegt ums Eck. Wenn ich aber die Küchentüre öffne um ins Bad zu gehen steht er meistens parat, außer er schläft fest oder ich hatte die Tür nur angelehnt. Also springt er nicht bei jeder Gelegenheit auf, nur wenn er merkt dass ich meine Bewegungen weiter als bis in die Küche mache.


    Mir dämmert gerade dass der Flur für ihn oft bedeutet "jetzt geht es raus". Da ist ja dann klar dass er erst mal schauen muss ob dem so ist.

    Ich glaube ich muss meine täglichen Bewegungen jetzt öfter auch in den Flur ausweiten ohne dass was passiert.

    Wenn wir kochen dann darf er auch nicht zu uns in die Küche. Es ist also nicht so dass er überall mit hin darf.

  • Weil du es jetzt immer wieder schreibst, dass dein Hund "motzt" oder jammert... stresst dich das, wenn der Welpe Unzufriedenheit so äußert?
    Oft ist das ja so, dass man dann doch reagiert, weil man Mitleid hat mit dem "Baby". Und so bringt man dem Hund ungewollt bei, sich immer mehr reinzusteigern, wenn er unzufrieden mit der Situation ist.

    Ja, ein bisschen stresst mich das schon. Aber nicht aus Mitleid sondern weil ich Sorge habe dass sich das dann vielleicht verselbstständigt. Und weil ich nicht weiß ob ich es unterbinden oder ignorieren soll.

    Meine Erfahrung ist, dass klare Kommunikation sinnvoller ist. Ignorieren bedeutet in den meisten Fällen den Hund in seinem Frust hängen zu lassen. Das ist unfair und macht unnötig Stress.


    Ignorieren ist für mich in den meisten Fällen auch kein Mittel der Erziehung, sondern ergibt sich eh aus dem Zusammenleben. Wie Du schon sagst: Man macht Bürokram und ist daher anderweitig daher beschäftigt. Aber das macht man ja nicht, um dem Hund mitzuteilen was er nicht machen soll, sondern, weil das das normale Zusammenleben ist. Wie soll der Hund nun interpretieren, wann ein ignorieren eine "Strafe" darstellen soll?

  • Meine Erfahrung ist, dass klare Kommunikation sinnvoller ist. Ignorieren bedeutet in den meisten Fällen den Hund in seinem Frust hängen zu lassen. Das ist unfair und macht unnötig Stress.
    Ignorieren ist für mich in den meisten Fällen auch kein Mittel der Erziehung, sondern ergibt sich eh aus dem Zusammenleben. Wie Du schon sagst: Man macht Bürokram und ist daher anderweitig daher beschäftigt. Aber das macht man ja nicht, um dem Hund mitzuteilen was er nicht machen soll, sondern, weil das das normale Zusammenleben ist. Wie soll der Hund nun interpretieren, wann ein ignorieren eine "Strafe" darstellen soll?

    Klingt schlüssig. Auf der Basis werde ich mir jetzt hier was erarbeiten.

  • Du musst dir das so vorstellen.

    Schau mal für Dich, ob er quasi die ganze Situation "unter Kontrolle" hat.


    Also, in den Momenten, wo er ruhig lieben bleiben kann, obwohl Du Dich bewegst, was ist da anders, als in den Situationen, wo er bellt?


    Weiß er, daß Du von dort nicht weg kannst?

    Kann er Dich immer gut sehen?

    Was ist in Richtung Bad anders?

    Mehr Möglichkeiten, woanders hin zu verschwinden, wo er Dich nicht mehr sehen kann, einschließlich der Haustür?


    Da könnte eine kleine Erklärung zu seinem Verhalten drin stecken.

    Für mich klingt es ein bißchen so, als ob er glaubt, DICH kontrollieren zu müssen.

  • In Richtung Bad wäre theoretisch auch die Haustüre in der Nähe. Da bin ich ja auch immer wieder mal verschwunden aber er war ja nie alleine daheim. Da hat er dann gewartet bis ich wieder kam.

    Wenn ich aufs Klo gehe mache ich die Türe zu, von Anfang an. Da hört’s bei mir auf, das wird er aushalten müssen. Wenn wir uns morgens fertig machen dann ist die Türe auf, das dauert ja ne Weile.

    Könnten die Situationen dazu geführt haben dass er jetzt meint mich kontrollieren zu müssen?


    Ich zieh das jetzt einfach mal so durch. Bissle mehr Begrenzung, bissle Ansage wenn’s zu viel wird. Bisher hat er immer prima auf solche Veränderungen reagiert. Vielleicht ist das Thema in ein paar Tagen durch.

  • Ich würde gerne kurz berichten und mir noch mal gerne ein paar Meinungen zum Vorgehen holen. Wir haben die letzten Tage kleine Fortschritte gemacht. Wenn ich ihn nicht durch die Gitter begrenze dann folgt er mir um zu schauen was ich mache, allerdings lässt er sich dann auch (meistens) wegschicken.

    Außer Sichtweite zwei Räume weiter in sein Körbchen. Ich denke das ist schon mal ganz gut oder?


    Wenn ich arbeite hat er jetzt keinen Sichtkontakt mehr, ich habe das Körbchen umgestellt.


    Auch habe ich jetzt angefangen täglich in den Keller zu gehen, mal ne Maschine reinwerfen oder was holen. Das dauert maximal ne Minute. Mal mit Jacke mal ohne. Es kann sein dass er einmal fiept aber sonst finde ich ihn dann im Flur wartend wieder. Soll ich das so jetzt weiter machen?


    Und wenn ich sonst die Türe im Raum mal hinter mir kurz schließe und er dann das motzen anfängt, soll ich dann das einfach abwarten bis er sich beruhigt hat und erst dann wieder rauskommen? Ich denke bei ihm ist das Winseln einfach Frust dass er jetzt nicht seinen Willen bekommt und mir folgen kann. Es ist auch nicht stark, er steigert sich auch nicht rein. Bzw. weiß ich das gar nicht weil ich ja nicht ewig in einem anderen Raum bleibe.


    Könnte mir jemand vielleicht erklären wie denn eine Trennungsangst beim Hund entsteht? Ich denke ich bin hier so zaghaft weil ich Sorge habe dass ich mir das total versaue. Aber er ist ja jetzt schon 4 Monate alt und kein Mini Welpe mehr. Er kennt sein Zuhause und ist ja sonst auch kein ängstlicher Hund.

    Aber er ist schon jetzt sehr wachsam. Ne Klingel bräuchte ich schon gar nicht mehr, er hört meistens schon vorher ob sich da jemand nähert. Und dann geht er natürlich schauen. Aber er bellt nicht, er will nur wissen was da los ist.

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