Neuer Welpe - einige Anfangsfragen

  • Irgendwie fühlt es sich nicht richtig an das zu ignorieren. Mit der Thematik tu ich mir echt schwer.

    Auch wenn ich Dich wirklich verstehen kann,

    so würde ich mal an Deiner Stelle versuchen, das zu differenzieren.

    Er fiept, klar, wieso auch nicht?! Bisher hat er ja dann bekommen, was er wollte, oder? ;)

    Nur, gehört es nicht im Leben auch dazu, zu lernen, daß man eben NICHT immer alles bekommt, nur weil man es so will?

    Bestes Beispiel aus der Menschenwelt, man ist kurz vor der Kasse, Kind will noch unbedingt die Schokolade aus dem Regal haben, darf nicht, und dann geht das Geschrei los, vor aller Augen. Peinlich für einen selbst!


    Frust gehört dazu.

    Mal fünf Minuten aushalten, ohne Dich, auch wenn Du im gleichen Raum bist und fegst, und der Hund Dich ganz entspannt sehen kann, sollte möglich sein.

    Gib ihm was zu knabbern, oder womit er sich sonst gut beschäftigen kann, und gut ist.


    Hierbei muß nämlich sonst der Mensch aufpassen, daß er nicht unbewußt den Hund zum "Nabel der Welt" macht, denn DAS tut definitiv keinem Hund gut!

  • Der Hund muss lernen, dass er im Haushalt auch mal nebenher läuft. Ich putze wirklich nicht gern. Aber ich nehme beim Putzen nur dann Rücksicht auf den Hund, wenn es diesem gar nicht gut geht (und damit meine ich nicht ein bisschen Husten, sondern schlimme Verletzungen/größere OPs, wo ich ganz froh bin, wenn sie einfach an Ort und Stelle liegen bleibt) - Jin mag z.B. den Staubsauger gar nicht, also komme ich ihr wenn sie krank ist, mit diesem nicht zu Nahe oder nutze ihn gar nicht, wenn es arg schlimm ist.


    Meine Hunde haben wirklich viel Zugriff auf mich, weil wir Sofa und Bett teilen und ich eigentlich immer Aufmerksamkeit für sie übrig hab. Aber wenn es mal nicht geht, dann weis ich sie daraufhin - erst freundlich, aber wenn sie weiter nerven, werde ich erst streng und dann unfreundlich.


    Da meine Hunde mich 40h/Woche ins Büro begleiten (die Kleine leider aufgrund blöder Umstände direkt am Tag nach der Abholung mit 10 Wochen schon), müssen sie da auch einfach akzeptieren, dass ich nicht viel Zeit für sie habe. Mal ein Streichler ist immer mal drin und je nachdem was ich grad mach, kann auch mal kurzfristig eine auf den Schoß. Aber dann müssen sie sich wieder hinlegen und ruhe geben. Alles andre würde mein Arbeitgeber verständlicherweise absolut nicht akzeptieren.


    Und ja, das fällt nicht immer leicht. Ich kann z.B. Winseln ganz schlecht ignorieren. Also gibt es bei mir fürs Winseln zeitnah einen Anschiss. Würde ich abwarten und erst reagieren, wenn der Hund lauter winselt, würde er nur lernen, dass er Aufmerksamkeit bekommt, wenn er sich nur genug anstrengt - außerdem bestünde die Gefahr, dass ich unfair reagiere, weil ich dann schon so mega-genervt wäre. Also wird Winseln sofort im Ansatz unterbunden. Kostet anfangs durchaus auch etwas Geduld und Nerven (jedenfalls, wenn man wie ich parallel seinen Arbeitgeber im Nacken sitzen hat).


    Übrigens wäre es mir völlig egal, wenn mein Welpe mir bei der Hausarbeit nachlatschen würde. Früher oder später kapiert er schon, dass das langweilig ist und bleibt von selber irgendwo wo es gemütlich ist.

  • Da läuft was schief. Das solltest Du dringend ändern. Der Hund ist zu sehr Nabel Deiner Welt.


    Und zum Thema Beratung bezüglich Ernährung ... Das ist ein großer Markt, bei dem viel Mist erzählt wird. Jeder kann ungeprüft seine Philosophie dazu an die Hundehalter bringen.

    Zu Punkt eins: ja du hast recht, ich merke das selber. Ich will dem Tier gerecht werden. Er ist ja ohne weiteren Hund hier. Da mache ich mir schon Gedanken wie viel Zuwendung er braucht. Aber mir ist klar dass ich mich da jetzt eher in die falsche Richtung bewege.


    Zum Thema Beratung…. Ich gehe NICHT zu dem großen Markt sondern in ein kleines Fachgeschäft. Der Besitzer muss auf dem Gebiet sehr gut sein. Er wird hier in der Region empfohlen.

    Wobei ich bei unserem Fressnapf sehr gut beim Zubehör beraten werde. Die Mädels da sind super, eine ist gelernte Tierarzthelferin. Die konnte mir zum Thema Krallen schneiden super weiterhelfen.

  • Übrigens wäre es mir völlig egal, wenn mein Welpe mir bei der Hausarbeit nachlatschen würde. Früher oder später kapiert er schon, dass das langweilig ist und bleibt von selber irgendwo wo es gemütlich ist.

    Ja das macht er hier auch. Aber klar er ist halt ein Welpe, alles was sich bewegt muß ja verfolgt oder angeknabbert werden.

    Da kommt man halt nicht so weit.


    Ich muss da echt erst mal ne gute Balance finden und aufpassen dass sich nicht alles um ihn dreht. Auch gedanklich nicht.

  • Fiepen ist ja nicht zwangsläufig "schlimm"

    Wenn ich mir unsere beiden angucke: Sollte Daisy wirklich mal im Alltag jaulen oder fiepen, dann muss ich mit ihr sofort zum TA. Dann stimmt etwas ganz gewaltig nicht.

    Bei Jacky: die jault oder fiept gerne, wenn ihr irgendetwas nicht passt. zB. wenn Mama es wagt, ohne sie auf Toilette zu gehen oder sie nicht zu irgendwas hin darf. Die kleine Maus muss halt noch lernen, dass man nicht immer kriegt, was man will. Auch nicht mit fiepen.


    Und so wie bei Jacky hört sich das deiner Erzählung nach an. Ich würde da wirklich mal gezielt "Trainieren" Abstand zu bringen bzw. dass der Hund in gewissen Situationen einfach nix von dir zu erwarten hat. Ähnlich wie jetzt hier bei mir. Ich bin am Schreibtisch, Hund liegt auf dem Bürosofa. Wenn ich hier sitze weiß sie, dass sie keine Aufmerksamkeit kriegt. Das wusste sie aber natürlich nicht von Anfang an. Ich musste sie als Welpe/Junghund schon öfters wieder in ihr Körbchen schicken.


    Ich versteh dich total, dass das echt nervenaufreibend ist bei dir aktuell. Hast du denn mal die Möglichkeit, dass der Hund mal für ne Stunde oder so zu deinem Mann kommt und du mal Zeit für dich hast? Das darf bei sowas auch nicht zu kurz kommen. Wenn du gestresst bist, ist der Hund es auch. Wenn der Hund gestresst ist, bist du es usw.



    Thema nachlaufen: Meine Mama liebt das bei ihrer Hündin und mir geht das so heftig auf den Semmel. Ich muss bei meinen Eltern Zuhause Jacky bei jeder Bewegung ein Stopp Kommando geben oder sie aktiv ins Körbchen schicken. Das ist so unglaublich nervig, wenn der Hund bei jedem Schritt mit will und für den Hund mMn auch nicht gut. Wenn ich sie hier im Büro alleine habe, macht sie das nicht. Hier hat sie schon geschnallt, dass nicht geduldet wird.

    Daisy habe ich zB beigebracht, dass sie nichts in der Küche zu Suchen hat, wenn ich da bin. Da hat sie ebenfalls gelernt ich hab von Frauchen nix zu erwarten, wenn sie in der Küche ist

  • Hier hat es heute Nacht geschneit, ergo ist alles suuuuper spannend + kalt und der Welpe macht gerade auch eher unzuverlässig die Geschäfte draußen. Besonders für groß muss er entspannt sein. Trotzdem weiter probieren, Stelle wählen, die so langweilig ist wie möglich. Und ja, ggf. Mantel.


    Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen, gönn ihm Auszeiten und geh deinem Alltag nach, ohne ihm ständig Beachtung zu schenken. Wir haben hier Spielzeug in jedem Raum und eine Decke bzw Bett, sodass er sich recht schnell selbst beschäftigt oder ablegt, wenn ich vor mich hintue. Währendessen ignoriere ich ihn, bin da, aber jeder macht seinen Kram. Auch das Gitter kommt immer mal wieder zu und ich lege mich davor aufs Bett, ja er jammert mal, aber dann wird wieder das Spielzeug beackert und irgendwann gepennt.

    Beim Putzen kann entweder auch das Gitter helfen (Management) oder halt auch mal üben, dass der Wischer bitte in Ruhe gelassen wird. Wir üben das aktuell sporadisch am Tag, wenn ich einen Unfall aufwische und er will UNBEDINGT das sich bewegende Zewa. Nach 3 Tagen hat er jetzt ziemlich gut den Dreh raus, dass er belohnt wird, wenn er ruhig bleibt und ich kann in Frieden wischen. Natürlich kleinschrittig anfangen und nicht direkt den Dämonen-Staubsauger volle Pulle auf ihn loslassen.


    Und auf deine andere Frage: Wir füttern derzeit abends, bevors für Menschen ins Bett geht (gaaanz grob ca. 21 Uhr). Uhrzeit ist immer mal anders, nicht exakt auf die Minute genau.

  • Hey! Lieben Dank dass ihr euch die Zeit genommen habt mir so ausführlich zu antworten. Das hilft echt das ganze etwas entspannter zu sehen.

    Heute beim Kochen war er mit seinem Kauzeugs beschäftigt, als er gehen hat dass wir uns richtung Esstisch bewegen ist er ins Körbchen und hat ne Runde geschlafen.


    Jetzt bin ich in meinem Arbeitsraum der mittlerweile doch wieder ein Gitter dran hat weil es nicht so gut geklappt hat. Er hat bald zum fiepen angefangen obwohl mein Mann und meine Tochter im Wohnzimmer waren. Er hätte da ja auch hingehen können wenn er jemanden gebraucht hätte. Es ist scheint doch so zu sein, dass es ihm nicht passt wenn er nicht direkt dabei sein darf. Ich verstehe ihn ja auch, es ist ja auch meistens spannend was ich da mache aber das wird er jetzt lernen müssen.


    Ich habe meinen Mann jetzt auch gebeten einen Tag in der Woche Homeoffice zu machen. Dann kann ich in Ruhe den Haushalt machen. Milo schläft tagsüber echt länger am Stück wenn er meinen Mann im Hintergrund bei seinen Telkos zuhört.


    Morgen gehen wir bei dem tollen Wetter zum ersten mal in die Welpenstunde. Ich bin echt gespannt wie das wird.

  • Es ist scheint doch so zu sein, dass es ihm nicht passt wenn er nicht direkt dabei sein darf. Ich verstehe ihn ja auch, es ist ja auch meistens spannend was ich da mache aber das wird er jetzt lernen müssen.

    Du kannst es ihm einfacher machen, wenn Du ihm solche Zeiten mittels Wort und Geste ankündigst.

    Bei uns ist das zum Beispiel ein "Jetzt nicht". Als Geste die Hände vor der Brust verschränken und dann auseinanderziehen.

    So schaffst Du Erwartungssicherheit, damit Vorhersagbarkeit ("Frauchen kümmert sich jetzt um was anderes") und der Lernprozess verläuft schneller/einfacher.


    Dafür musst Du "nur" konsequent ankündigen, bevor Du dich mit was anderem beschäftigst.

  • Du kannst es ihm einfacher machen, wenn Du ihm solche Zeiten mittels Wort und Geste ankündigst.


    Das mache ich, wenn ich nur mit einem Hund aus dem Haus gehe. Besonders mein Belltie reagiert da krass drauf. Ich gehe in den Flur, hole meine Jacke und Emil :hurra: (man stelle sich die entsprechende Geräuschkulisse vor). Wenn ich dann sage "Emil bleibt hier" geht die Rute runter, die Ohren hängen und er schlurft zurück ins Zimmer, dass man meinen könnte der Hund wird im Keller gehalten. :hust: Aber für ihn ist dann halt auch klar, dass er jetzt nicht dran ist.

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